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Bild, Affekt, Inventio

Zur «Johannespassion» Johann Sebastian Bachs

von Benedikt Schubert (Autor:in)
©2017 Dissertation 198 Seiten

Zusammenfassung

Auf Grundlage dreier Zentralbegriffe aus der Musikanschauung der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts (Bild, Affekt, Inventio) unternimmt der Autor eine Neuinterpretation der «Johannespassion» Johann Sebastian Bachs. Konsequent wird dafür zudem erstmalig versucht, eine Synthese aus Quellen der Musikästhetik und der Frömmigkeitspraxis der Zeit herzustellen. Dies führt in der Tat zu einer gänzlich neuen Sicht auf das exemplarisch untersuchte Werk und zur Rekonstruktion vieler jener Ideen, welche das Textverständnis der Zeit nahelegen.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Vorwort
  • Inhalt
  • 1. Einleitung
  • 1.1 Bild, Affekt, Inventio – Das hermeneutische Modell aus den Primärquellen
  • 1.1.1 Bild
  • 1.1.2 Affekt
  • 1.1.3 Inventio
  • 1.2 Forschungsstand
  • 1.2.1 Bachs Vokalmusik und der Musikbegriff des Barock
  • 1.3 Quellen
  • 1.3.1 „Erzkantor“, „fünfter Evangelist“ und „theologische Bachforschung“ – Zur Integrierung exegetischer und frömmigkeitsgeschichtlicher Quellen
  • 1.3.2 Zeitgenössische Liederkommentare – Ein Schlüssel zum Verständnis der vertonten Kirchenliedtexte
  • 1.3.3 Theorie und Praxis – Zur Integrierung musiktheoretischer Quellen
  • 2. Johannespassion BWV 245
  • 2.1 Exordiumskonzeptionen: Johannespassion I (1724), Johannespassion II (1725), Matthäuspassion (1727/36)
  • 2.1.1 Johannespassion I (1724): „Vorzutragen auf der Gitthit.“ Der Eingangschor Herr unser Herrscher
  • 2.1.2 Johannespassion II (1725): „…aber über ihn sollen wir nicht weinen, sondern lachen, frölich und guter Ding sein“ – Die Choralbearbeitung über „O Mensch bewein dein Sünde groß“
  • 2.1.3 Matthäuspassion (1736): „Seht – Wohin? – auf unsere Schuld.“ Der Eingangschor Kommt ihr Töchter, helft mir klagen.
  • 2.2 Parte Prima
  • 2.2.1 Kidron und Gethsemane
  • 2.2.2 O große Lieb
  • 2.2.3 Von den Stricken/Ich folge dir gleichfalls
  • 2.2.4 Simon Petrus
  • 2.3 Parte seconda
  • 2.3.1 Jesus vor Pilatus
  • 2.3.2 Die Geißelungsszene
  • 2.3.3 Sei gegrüßt, lieber Judenkönig/Schreibe nicht: der Judenkönig
  • 2.3.4 „Sehet, welch ein Mensch!“
  • 2.3.5 Das Stichwort „Golgatha“
  • 2.3.6 Kreuzigung und Kreuzesüberschrift
  • 2.3.7 Jesu Tod und die Folgen
  • 2.3.8 Conclusio
  • 3. Fazit
  • 3.1 Zur Johannespassion BWV 245
  • 3.2 Bild, Affekt, Inventio – Eine Hermeneutik zur geistlichen Vokalmusik Johann Sebastian Bachs
  • Bibliographie der Primärquellen
  • Bach-Dokumente
  • Musiktheorie/Musikanschauung
  • Exegetische Literatur/Erbauungsliteratur
  • Gesangbücher/Liederkommentare
  • Varia
  • Bibliographie der Sekundärliteratur

Benedikt Schubert

Bild, Affekt, Inventio

Zur Johannespassion Johann Sebastian Bachs

Autorenangaben

Benedikt Schubert studierte Musikwissenschaft und Neuere Geschichte an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar und der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er wurde in Weimar zur geistlichen Vokalmusik Johann Sebastian Bachs promoviert.

Über das Buch

Auf Grundlage dreier Zentralbegriffe aus der Musikanschauung der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts (Bild, Affekt, Inventio) unternimmt der Autor eine Neuinterpretation der Johannespassion Johann Sebastian Bachs. Konsequent wird dafür zudem erstmalig versucht, eine Synthese aus Quellen der Musikästhetik und der Frömmigkeitspraxis der Zeit herzustellen. Dies führt in der Tat zu einer gänzlich neuen Sicht auf das exemplarisch untersuchte Werk und zur Rekonstruktion vieler jener Ideen, welche das Textverständnis der Zeit nahelegen.

Zitierfähigkeit des eBooks

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Vorwort

Die Inspiration des Johann Sebastian – so nannte der Maler Jost Heyder (*1954) sein imaginäres, im Jahr 2012 vollendetes Bildnis des Thomaskantors, welches sich auf dem Vorderdeckel des Buches befindet. Zeituntypisch wird Bach ohne Perücke und in modernem Frack dargestellt. Doch dies sind noch die oberflächlichsten Merkmale, die hinter der einmaligen Perspektive, aus der heraus das Porträt entstanden ist, zurücktreten: Anders als die Darstellungen des 18. Jahrhunderts – anders als das einzig authentische, von Elias Gottlob Haußmann (1695–1774) angefertigte Gemälde – kommt hier die Illusion einer Momentaufnahme zustande. Der Portraitierte sitzt nicht stilisiert Modell, hält nicht Requisiten seines Berufstandes dem Betrachter entgegen, sondern ist – gleichsam unbeobachtet – hochkonzentriert. Welche Situation wird hier festgehalten? Naheliegend, das weiße Hemd und den Frack mit den goldfarbenen Knöpfen in Betracht ziehend, könnte man von einer Aufführungssituation ausgehen und die erhobenen Hände als Dirigierbewegung, sowie den nach unten gesenkten Blick als Lesen der Partitur interpretieren. Der Titel des Bildes – und nicht zuletzt das perückenlose Haupt – lässt jedoch auch die Interpretation eines noch sehr viel intimeren Moments zu: Der nach unten gesenkte Blick kann auch das in sich selbst Hineinhorchen, die erhobenen Hände auch das Zusammenführen imaginärer Fäden (Ideen? Musikalischer Motive?) darstellen. Vielleicht – dies sei als letzte Assoziation noch mitgegeben – darf man Die Inspiration des Johann Sebastian somit auch als Äquivalent zu dem von Eichendorffschen Lied sehen. Ein Lied, welches dann „anhebt zu singen“, wenn man nur das „Zauberwort“ trifft. Bach wäre dann hier in einem der Momente eingefangen, in welchen er auf der Suche nach jenen „Zauberworten“ war, die eine Beschäftigung mit seinem Werk bis heute unabdingbar machen.

Die vorliegende Schrift hat es sich zur Aufgabe gesetzt, den Inspirationen des geistlichen Vokalschaffens Johann Sebastian Bachs aus einer historisch-wissenschaftlichen Perspektive nachzugehen.

Entstanden ist sie im Rahmen eines Promotionsstudiums an der Hochschule für Musik F r a n z L i s z t in Weimar. Sie wurde als Dissertation am Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena 2016 angenommen und erscheint hier in einer überarbeiteten Version.

Meinem Doktorvater, Prof. Dr. Helmut Well, danke ich sowohl für die Offenheit hinsichtlich der Thematik als auch für sein stets kritisch-konstruktives Begleiten des Arbeitsprozesses. Prof. Dr. Michael Klaper danke ich für das Ver←7 | 8→fassen des Zweitgutachtens. Verena Liu (Weimar) bin ich für das Lesen des Manuskripts zu Dank verpflichtet.

Auch möchte ich an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, den Förderern meines Promotionsstudiums meinen Dank auszusprechen:

Von der Graduiertenförderung des Landes Thüringen wurde ich von Oktober 2012 – Dezember 2014 gefördert.

Ein DAAD-Austausch ermöglichte mir in dem Zeitraum November/Dezember 2015 einen mehrwöchigen Aufenthalt in dem Doktorandenkurs von Prof Dr. Ryuichi Higuchi an der Meiji-Gakuin-Universität in Tokio.

Der FAZIT-Stiftung gilt mein besonderer Dank: Sie förderte das Dissertationsprojekt vom Februar bis September 2015 und gewährte zudem einen großzügigen Druckkostenzuschuss.←8 | 9→

Details

Seiten
198
Jahr
2017
ISBN (ePUB)
9783631711408
ISBN (PDF)
9783653070866
ISBN (MOBI)
9783631711415
ISBN (Hardcover)
9783631675595
DOI
10.3726/978-3-653-07086-6
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2017 (Oktober)
Schlagworte
Musik und Exegese Theologische Bachforschung Historische Hermeneutik Geistliche Vokalmusik Passionsvertonungen Frömmigkeitspraxis
Erschienen
Frankfurt am Main, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2017. 198 S., 8 s/w Abb., 53 Notenbeispiele

Biographische Angaben

Benedikt Schubert (Autor:in)

Benedikt Schubert studierte Musikwissenschaft und Neuere Geschichte an der Hochschule für Musik «Franz Liszt» Weimar und der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er wurde in Weimar zur geistlichen Vokalmusik Johann Sebastian Bachs promoviert.

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Titel: Bild, Affekt, Inventio
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