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Transparenz in der internationalen Sportschiedsgerichtsbarkeit

Zur Öffentlichkeit von Verfahren und Entscheidungen des Court of Arbitration for Sport

von Marie-Christin Bareuther (Autor:in)
©2021 Dissertation 390 Seiten

Zusammenfassung

Die Publikation stellt mit Vergleichen zur Handels- und Investitionsschiedsgerichtsbarkeit bezüglich dem Court of Arbitration for Sport (CAS) ein Gegenmodell zur klassischen Schiedsgerichtsbarkeit auf. Da der CAS eine gerichtsähnliche Institution ist, stellen die staatlichen Gerichte und deren Vorschriften zur Öffentlichkeit einen tauglichen Vergleichsmaßstab dar. Die Autorin erörtert, dass diese rechtlichen Wertungen jedoch allenfalls über den «Umweg» des ordre public durchgesetzt werden können. Sie zeigt darüber hinaus auf, dass die Veröffentlichung der Schiedssprüche durch den CAS, vergleichbar mit einem Revisionsgericht, für eine stringente und effektive Rechtsfortentwicklung des Sportrechts erforderlich ist. Abschließend werden diese Forderungen für weitere Reformen des CAS-Code anhand konkreter Regelungsvorschläge in englischer Fassung begreiflich gemacht.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Vorwort
  • Inhaltsverzeichnis
  • Einleitung
  • A. Einführung in die Thematik
  • B. Gegenstand und Gang der Untersuchung
  • Teil 1: Grundbegriffe und Grundlagen
  • A. Einführung in die Thematik
  • I. Hintergründe
  • II. Entwicklung und Funktionen der CAS-Kammern
  • III. Einheitlichkeit der Entscheidung
  • IV. Legitimität des CAS
  • B. Begriffsbestimmung
  • I. Transparenz
  • 1. Subjektive Reichweite
  • 2. Objektive Reichweite
  • II. Öffentlichkeit und Vertraulichkeit
  • III. Unmittelbare und mittelbare Öffentlichkeit
  • IV. Fazit
  • C. Verfahren vor dem CAS im Einzelnen
  • I. Zuständigkeit des CAS
  • 1. Verbindlichkeit der Schiedsvereinbarung
  • 2. Abgrenzung zur Schiedsverfahrensvereinbarung
  • a) Rechtsgrundlagen für das Verfahren vor dem Schiedsgericht
  • b) Parteiautonomie als prägendes Prinzip
  • c) Schiedsgerichtliches Verfahren im Sport
  • II. Schiedsgerichtsorganisation: die Kammern des CAS und ihre Verfahrensordnungen
  • 1. Die drei ständigen Kammern des CAS
  • a) Ordentliche Kammer
  • b) Rechtsmittel-Kammer
  • c) Anti-Doping-Kammer
  • d) Zuständigkeit der Kammern
  • 2. Ad-hoc-Kammer für sportliche Großveranstaltungen
  • III. Überblick über die Verfahrensrealität im CAS
  • 1. Verfahren vor der ordentlichen Kammer
  • 2. Verfahren vor der ständigen Rechtsmittel-Kammer und ad-hoc-Kammer
  • a) Vereinsautonomie der Verbände als Ausgangspunkt der Verfahren
  • b) Beispiele der Vereinsautonomie im Sport
  • c) Erstinstanzliche Verbandsentscheidungen vor der ständigen und ad-hoc-Rechtsmittel-Kammer
  • aa) Disziplinarentscheidungen
  • (1) Unmittelbar wettkampfbezogene Disziplinarentscheidungen
  • (2) Sportbezogene Disziplinarentscheidungen
  • bb) Dopingentscheidungen
  • cc) Vertragsrechtliche Streitigkeiten
  • dd) Zulassungsentscheidungen
  • ee) Interne Verbandsentscheidungen
  • 3. Verfahren vor dem dreiköpfigen Schiedsrichtergremium der Anti-Doping-Kammer
  • 4. Themenrelevanz der Kategorisierung
  • D. Rechtliche Vorbilder für die Ausgestaltung der Verfahren vor dem CAS
  • I. Nähe der Sportschiedsgerichtsbarkeit zu staatlichen Gerichten
  • 1. Staatsähnliche Machtstellung der Verbände
  • a) Tatsächliches Abhängigkeitsverhältnis
  • b) Schiedszwang
  • c) Rollenspezifische Unterlegenheit der Sportler
  • 2. Verfahrenskostenhilfe
  • 3. Standardisierte Verbandsentscheidungen
  • 4. Bezugnahme auf Schiedssprüche
  • 5. Allgemeine Kenntnis der erstinstanzlichen Verbandsentscheidungen
  • II. Zusammenfassung
  • Teil 2: Öffentlichkeit der Verfahren
  • A. Öffentlichkeit in der staatlichen Gerichtsbarkeit
  • I. Rechtsgrundlagen
  • 1. Einfachgesetzlich
  • a) § 169 GVG
  • b) Reichweite und Arten der Öffentlichkeit
  • 2. Verfassung
  • 3. Europäische Menschenrechtskonvention
  • a) Art. 6 Abs. 1 EMRK
  • b) Unterschiedlicher Normzweck des Öffentlichkeitsgrundsatz nach GVG und EMRK
  • II. Sinn und Zweck der Öffentlichkeit der mündlichen Verhandlung
  • 1. Ordnungsgemäße Rechtspflege
  • a) Ausschluss von Geheimverfahren
  • b) Einhaltung der Gesetze
  • c) Gewährleistung der Unabhängigkeit der Richter
  • d) Unterbindung der Einflussnahme der Exekutive
  • e) Erweiterung der Rechtskenntnisse der Allgemeinheit bezüglich gerichtlicher Verfahren
  • 2. Gesellschaftliche Bedeutung und Wahrung (weiterer) öffentlicher Interessen
  • a) Erweiterung der Rechtskenntnisse der Allgemeinheit bezüglich der Gesetzesanwendung
  • b) Einfluss auf die politische Willensbildung
  • c) Vertrauensbildung in den Rechtsstaat
  • d) Befriedungseffekt
  • III. Gefahren der Öffentlichkeit für die Beteiligten
  • 1. Rechtliches Gehör
  • 2. Persönlichkeitsrecht
  • 3. Unschuldsvermutung
  • IV. Öffentlichkeit durch Veröffentlichung von Entscheidungen
  • V. Fazit
  • B. (Nicht-)Öffentlichkeit in der Schiedsgerichtsbarkeit
  • I. Rechtsgrundlagen für die Nichtöffentlichkeit in der Handelsschiedsgerichtsbarkeit
  • 1. Keine Anwendung von gesetzlichen Normen wie § 169 GVG
  • 2. Verfahrensordnungen der institutionellen Schiedsgerichte
  • 3. Verfahrensvereinbarung oder Ermessen des Schiedsgerichts
  • a) Parteiautonomie im Schiedsrecht
  • b) Verfahrensvereinbarung der Parteien
  • II. Rechtliche Rahmenbedingungen für die Nichtöffentlichkeit in der Investitionsschiedsgerichtsbarkeit
  • III. Sinn und Zweck der (Nicht-)Öffentlichkeit
  • 1. Schiedsgerichtsbarkeit im Allgemeinen
  • a) Erhalt der Wettbewerbsposition
  • b) Rufwahrung
  • c) Effizienz der Entscheidungsfindung durch offene, fachkundige Diskussion
  • 2. Sonderfall Investitionsschiedsgerichtsbarkeit
  • a) Rechenschaftspflicht des Staates
  • b) Auswirkungen für die Allgemeinheit
  • c) Unterwanderung der demokratischen Souveränität durch das Schiedsgericht
  • IV. Fazit
  • C. Öffentlichkeit vor dem CAS
  • I. Vorschriften zur Öffentlichkeit der Verfahren in der CAS-Verfahrensordnung
  • 1. Ordentliches CAS-Verfahren
  • 2. Rechtsmittelverfahren und Anti-Doping-Verfahren
  • a) Nichtöffentlichkeit im CAS-Code 2017
  • b) Öffentlichkeit im CAS-Code 2019 und den ADD-Rules
  • 3. Ad-hoc-Schiedsverfahren
  • II. Vorgaben aus der EMRK
  • 1. Relevanz des Art. 6 Abs. 1 EMRK für CAS-Verfahren
  • a) Bindung des CAS an die EMRK
  • b) Urteil des EGMR Mutu&Pechstein/Suisse vom 02.10.2018
  • aa) Der Fall Pechstein vor dem EGMR
  • bb) Anwendbarkeit des Art. 6 Abs. 1 EMRK mangels Freiwilligkeit
  • (1) Grundsätzliches Erfordernis der Freiwilligkeit
  • (2) Freiwilligkeit in der Sportschiedsgerichtsbarkeit
  • (aa) Der Fall Pechstein
  • (bb) Der Fall Mutu
  • (3) Kriterien des CAS für eine erzwungene Einwilligung
  • c) Kritische Würdigung der Merkmale
  • aa) Schwierigkeiten bei der rechtlichen Einordnung
  • bb) Entbehrliche Diskussion
  • d) Ausblick: Unbeantwortete Fragen durch den EGMR
  • 2. Disposition über den Öffentlichkeitsgrundsatz
  • 3. Gesetzliche Ausnahmen von dem Öffentlichkeitsgrundsatz
  • 4. CAS-Code und EMRK-Konformität
  • III. Vorgaben aus dem Strafprozessrecht für Anti-Doping-Verfahren
  • 1. Schiedsfähigkeit
  • 2. WADC als materiell-rechtliche Entscheidungsgrundlage
  • 3. Verfahrensrechtliche Konsequenzen der Einordnung
  • 4. Bedeutung für den Öffentlichkeitsgrundsatz
  • IV. Sinn und Zweck der Öffentlichkeit
  • 1. Öffentlichkeit zum Schutz persönlicher Interessen der Schiedsparteien
  • a) Kein Schutz durch Parteiautonomie oder andere Mechanismen
  • b) Öffentlichkeit zum Schutz fairer Verfahren
  • aa) Inhalt der Streitigkeiten
  • bb) Reichweite der Sanktionen
  • cc) Rehabilitierung im Interesse der Sanktionierten
  • c) Zusammenfassung
  • 2. Öffentlichkeit zum Schutz rechtsbezogener, überindividueller Interessen
  • a) Im Spannungsfeld zur Sportautonomie
  • b) Im Interesse der Legitimität
  • c) Als Vertrauensförderung und im Sinn der verfahrensrechtlichen Waffengleichheit
  • d) Zum Schutz der Integrität des organisierten Sportsystems
  • aa) Öffentlichkeitsbezug
  • bb) Befriedungsinteresse
  • e) Zusammenfassung
  • V. Wer ist als die Öffentlichkeit vor dem CAS zu verstehen?
  • 1. Sponsoren und Medien
  • 2. Bevölkerungen
  • 3. Sportler und ihr Umfeld
  • 4. Staaten
  • VI. Bedeutsamkeit der Öffentlichkeit für verschiedene Interessengruppen
  • 1. Bevölkerung als Öffentlichkeit
  • 2. Rollenspezifisch unterlegene Sportler als Schiedsparteien
  • 3. CAS als institutionelles Schiedsgericht
  • VII. Fazit zur Öffentlichkeit im Sport
  • VIII. Amici curiae in CAS-Verfahren
  • 1. Einführung in die Rechtsfigur
  • 2. Vorschriften in der CAS-Schiedsgerichtsbarkeit und praktische Relevanz
  • 3. Motive und Zustandekommen der amici-curiae-Beteiligung
  • 4. Funktionen des Rechtsinstituts amicus curiae in der Sportschiedsgerichtsbarkeit
  • 5. Legitimität des CAS durch amici
  • a) Transparenz als Konsequenz des prozessualen Status
  • b) Zusammenfassung
  • 6. Zulassungsentscheidung über die amici curiae
  • a) Spannungsverhältnis zwischen Parteiautonomie und schiedsgerichtlicher Verfahrensgestaltung
  • b) Kriterium des wesentlichen öffentlichen Interesses
  • aa) Amici als Chance zur Wahrung öffentlicher Interessen
  • bb) Bestimmung wesentlicher öffentlicher Interessen
  • 7. Gefahren durch amici curiae
  • a) Rechtliches Gehör der Parteien
  • b) Gefährdung der schiedsrichterlichen Unparteilichkeit
  • c) Fehlende Legitimation der amici
  • 8. Fazit
  • Teil 3: Folgen der Verletzung des Öffentlichkeitsgrundsatzes aus der Perspektive des deutschen Rechts
  • A. Schnittstellen zwischen deutscher staatlicher Gerichtsbarkeit und der Schiedsgerichtsbarkeit
  • B. Spezifika für internationale Sportschiedssprüche
  • C. Einfluss der Vorschriften zur Öffentlichkeit auf die Wirksamkeit der Schiedsvereinbarung
  • I. Unvollständige Perspektive des BGH
  • II. Deutsche AGB-Inhaltskontrolle von Schieds- und Schiedsverfahrensvereinbarung
  • 1. Vorliegen von AGB
  • 2. Inhaltskontrolle der Schiedsverfahrensvereinbarung
  • a) Anwendungsbereich der AGB-Kontrolle
  • b) Gesamtbeurteilung der Vereinbarungen als Prüfungsumfang
  • aa) Gesamter Vertragsinhalt der Schiedsverfahrensvereinbarung
  • bb) Schiedsvereinbarung als erweiterter Bezugspunkt
  • c) Prüfungsmaßstab und -gang der inhaltlichen Wirksamkeitsprüfung
  • aa) Feststellung der Benachteiligung
  • bb) Unangemessenheitsprüfung
  • cc) Unwirksamkeit der Schiedsvereinbarung als Rechtsfolge
  • 3. Auswirkungen des CAS-Code 2019 für die Wirksamkeit der Schiedsvereinbarung
  • III. Praktische Durchsetzung der Unwirksamkeit einer Schiedsvereinbarung aus der Sicht der Athleten deutscher Verbände
  • 1. Rechtsschutzmöglichkeiten gegen CAS-Schiedssprüche vor deutschen Gerichten
  • a) Vor dem Erlass des Schiedsspruchs
  • b) Nach dem Erlass des Schiedsspruchs
  • 2. Statut der Schiedsverfahrensvereinbarung
  • 3. Statut der Schiedsvereinbarung
  • a) Vor Erlass des Schiedsspruchs
  • b) Nach Erlass des Schiedsspruchs
  • c) Zusammenfassung
  • 4. Ordre-public-Kontrolle deutscher Gerichte
  • 5. Konkrete ordre-public-Prüfung
  • a) Prüfungsgegenstand und -maßstab
  • b) Rechtsgeschäftliche Entscheidungsfreiheit und Recht auf den gesetzlichen Richter als Bestandteil der deutschen öffentlichen Ordnung
  • c) Verstoß
  • d) Inlandsbezug zu Deutschland als Forumsstaat
  • e) Einfluss des CAS-Code 2019 und der ADD-Rules auf die ordre-public-Prüfung
  • IV. Zusammenfassung
  • D. Einfluss der Vorschriften zur Öffentlichkeit auf die Aufhebungsverfahren des BG
  • I. Möglichkeit und Hintergründe der Anfechtung der CAS-Schiedssprüche
  • II. Heilung der Nichtöffentlichkeit
  • III. Anfechtungsgründe für den Verstoß gegen die Öffentlichkeit der Verfahren
  • 1. Art. 190 Abs. 2 lit. d IPRG
  • 2. Art. 190 Abs. 2 lit. e IPRG
  • a) Die Öffentlichkeit nach Art. 6 Abs. 1 EMRK als Bestandteil des ordre public
  • b) Undurchführbarkeit der Ergebniskontrolle
  • IV. Konsequenzen einer fehlerhaften oder willkürlichen Nichtgewährung des Antrags auf Öffentlichkeit
  • E. Einfluss der Vorschriften zur Öffentlichkeit auf das deutsche Vollstreckungsverfahren
  • I. Vollstreckung der Schiedssprüche nach dem New Yorker Übereinkommen
  • II. Fehlende Überprüfungsmöglichkeiten durch deutsche Gerichte
  • 1. Vollstreckungsversagungsgründe
  • a) Art. V Abs. 2 lit. b UNÜ
  • b) Art. V Abs. 1 lit. d Alt. 2 UNÜ
  • 2. Self-enforcement der CAS-Schiedssprüche
  • III. Spannungsfeld zwischen self-enforcement und staatlicher Vollstreckung
  • IV. Keine Auswirkung der Nichtöffentlichkeit
  • F. Einfluss der Vorschriften zur Öffentlichkeit auf die Möglichkeit einer Individualbeschwerde vor dem EGMR
  • G. Fazit
  • Teil 4: Veröffentlichung der Schiedssprüche mit Entscheidungsgründen
  • A. Staatliche Gerichtsbarkeit
  • I. Interessenlage
  • II. Rechtsgrundlagen und Veröffentlichungspraxis
  • 1. Einfachgesetzliches Recht
  • 2. Verfassungsrecht
  • 3. EMRK
  • B. Schiedsgerichtsbarkeit
  • I. Interessenlage
  • II. Rechtspraxis
  • 1. Handelsschiedsgerichtsbarkeit
  • 2. Investitionsschiedsgerichtsbarkeit
  • C. Court of Arbitration for Sport
  • I. Interessenlage
  • II. Rechtsgrundlagen
  • 1. Vertraulichkeit
  • a) Ordentliche Verfahren
  • b) Rechtsmittelverfahren
  • aa) Systematische Auslegung
  • bb) Historische Auslegung
  • cc) Vergleich mit Verfahrensordnungen institutioneller Schiedsgerichte
  • 2. Veröffentlichung
  • III. Veröffentlichungspraxis
  • 1. Geringe Anzahl der veröffentlichten Schiedssprüche
  • 2. Veralteter Stand der Datenbank
  • 3. Pressemitteilungen durch den CAS
  • IV. Auseinandersetzung mit der Veröffentlichungspraxis
  • 1. Präjudizen in der Sportschiedsgerichtsbarkeit
  • a) Definition Präjudiz
  • b) Präjudizen im nationalen Recht
  • c) Schiedsgerichtsbarkeit im Allgemeinen und Sportschiedsgerichtsbarkeit im Speziellen
  • d) Gründe und Belege für die Bezugnahme
  • e) Notwendigkeit einer Bezugnahme aufgrund der Drittinteressen
  • aa) Rechtssicherheit
  • bb) Vorhersehbarkeit (predictability) und Konstanz (consistency)
  • cc) Gleichbehandlung (equal treatment)
  • f) Notwendigkeit für die Gewährleistung eines Entscheidungseinklangs
  • aa) Momentane defizitäre Alternativen
  • bb) Mechanismen zur Sicherstellung von precedents
  • g) Zusammenfassung
  • 2. Rechtsfortbildung
  • a) Rechtsfortbildung im weiteren Sinn
  • aa) Herabsetzung der Dauer der Sperren
  • bb) Beweislastverteilung
  • cc) Strict-liability-Grundsatz
  • b) Rechtsfortbildung im engeren Sinn
  • aa) WADC
  • bb) Olympic Charter
  • cc) IAAF Competition Rules
  • c) Spezialfall lex sportiva
  • aa) Vergleichsmaßstab lex mercatoria
  • bb) Begriff lex mercatoria
  • cc) Begriffsklärung lex sportiva
  • dd) Lex sportiva und das Erfordernis der Veröffentlichung
  • d) Zusammenfassung
  • 3. Soziale Rechtmäßigkeitskontrolle der CAS-Rechtsprechung
  • 4. Parteiinteressen
  • V. Fazit zur Veröffentlichung der Sportschiedssprüche
  • Teil 5: Reformbedarf und Anpassung der Verfahrensregeln zur Öffentlichkeit der Verhandlung und Veröffentlichung der Entscheidungen des CAS
  • A. CAS als gerichtsähnliche Institution
  • B. Reformierung des CAS-Code im Lichte von Transparenz und Legitimität
  • I. Anpassung der Vorschriften zur Öffentlichkeit
  • 1. Reformvorschlag: Generelle Öffentlichkeit anstatt Antragsrecht und -pflicht
  • a) Vorgaben aus der EMRK
  • b) Regel-Ausnahme-Verhältnis
  • c) Transparenzinteresse der Sportgemeinschaft
  • 2. Reformvorschlag: Angabe des Ausschlussgrundes
  • a) Europarechtliche Vorgaben
  • b) Mittel zur Selbstkontrolle des CAS
  • c) Mittel zur Überprüfbarkeit für die Schiedsparteien
  • 3. Lösungsvorschlag: Verhandlung über den Ausschluss der Öffentlichkeit
  • 4. Zusammenfassung
  • II. Anpassung der Vorschriften zur Veröffentlichung
  • 1. Reformvorschlag: Grundsätzliche Veröffentlichung endgültiger und bindender Schiedssprüche
  • 2. Reformvorschlag: Sicherstellung einer zeitnahen Veröffentlichung
  • C. Konkrete Regelungsvorschläge
  • D. Ausblick: „Im Namen der Öffentlichkeit“
  • Literaturverzeichnis
  • Internet-Referenzen

cover

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen
Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Zugl.: Bern, Univ., Diss., 2020

Autorenangaben

Marie-Christin R. D. Bareuther studierte Rechtswissenschaften an der Universität Passau und an der Bond University in Australien. Anschließend war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin in einer Boutique Kanzlei mit dem Schwerpunkt der Schiedsgerichtsbarkeit in Hamburg tätig. Ihre Promotion erfolgte als Gastwissenschaftlerin am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht.

Über das Buch

Die Publikation stellt mit Vergleichen zur Handels- und Investitionsschiedsgerichtsbarkeit bezüglich dem Court of Arbitration for Sport (CAS) ein Gegenmodell zur klassischen Schiedsgerichtsbarkeit auf. Da der CAS eine gerichtsähnliche Institution ist, stellen die staatlichen Gerichte und deren Vorschriften zur Öffentlichkeit einen tauglichen Vergleichsmaßstab dar. Die Autorin erörtert, dass diese rechtlichen Wertungen jedoch allenfalls über den „Umweg“ des ordre public durchgesetzt werden können. Sie zeigt darüber hinaus auf, dass die Veröffentlichung der Schiedssprüche durch den CAS, vergleichbar mit einem Revisionsgericht, für eine stringente und effektive Rechtsfortentwicklung des Sportrechts erforderlich ist. Abschließend werden diese Forderungen für weitere Reformen des CAS-Code anhand konkreter Regelungsvorschläge in englischer Fassung begreiflich gemacht.

Zitierfähigkeit des eBooks

Diese Ausgabe des eBooks ist zitierfähig. Dazu wurden der Beginn und das Ende einer Seite gekennzeichnet. Sollte eine neue Seite genau in einem Wort beginnen, erfolgt diese Kennzeichnung auch exakt an dieser Stelle, so dass ein Wort durch diese Darstellung getrennt sein kann.

Vorwort

Der Sport und sein ganzer Facettenreichtum haben mich schon immer als Sportlerin und Fan fasziniert. Mein sportlicher Enthusiasmus wurde schließlich während meines LL.M.-Studiums an der Bond University in Australien durch eine Vorlesung im Sportrecht und einen Online Sport Moot Court um die Rolle eines rechtlichen Beobachters und Kritikers ergänzt. Es entstand die rudimentäre Idee, die Streitbeilegung im internationalen Sport zum Gegenstand einer Dissertation zu machen. Das Schreiben der Dissertation oblag im Anschluss mir selbst, ein Promotionsvorhaben bewältigt man jedoch niemals ganz allein. So haben zum Gelingen dieser Arbeit viele Menschen und Institutionen beigetragen, bei denen ich mich für ihre vielfältige Unterstützung an dieser Stelle herzlich bedanken möchte.

Kurz nach meinem Promotionsbeginn habe ich am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg eine akademische Heimat gefunden, in der Wissenschaft in menschlicher Atmosphäre entstehen kann. Für die Anfertigung der Dissertation konnte ich auf die hervorragenden Arbeitsbedingungen dort zurückgreifen. Allen Mitarbeitern des Instituts spreche ich meinen Dank aus.

Ebenso danke ich meiner bezaubernden und den Sportenthusiasmus teilenden „Schreibkollegin“ am MPI für den Gedankenaustausch und die nötigen Pausen während der Entstehung dieser Arbeit. Ein herzlicher Dank gilt meinen weiteren Freunden nah und fern, ohne die das Leben weniger lebenswert wäre. Jeder hat auf eine individuelle Weise zum erfolgreichen Abschluss dieses Buches beigetragen. Vielen Dank auch an alle Schokoladenhersteller und meine Trainingsgruppen: this book is powered by chocolate and sport!

Mein Dank gilt außerdem meinem Doktorvater Herrn Prof. Dr. Florian Eichel, der mir ohne eine Lehrstuhlanbindung alle zeitlichen und organisatorischen Freiheiten bei der Erstellung der Dissertation gelassen hat. Ganz besonders danken möchte ich ihm nicht nur für die überaus schnelle Durchsicht meines Manuskripts und den Abschluss des Promotionsvorhabens trotz des Covid-19-Wahnsinns, sondern auch für die Disziplinierung meiner zum Teil etwas kreativeren Schreibweise. Darüber hinaus bin ich Herrn Prof. Dr. Alexander R. Markus zu Dank verpflichtet. Er hat die Zweitkorrektur übernommen, das Zweitgutachten zügig erstellt und damit ebenso den raschen Abschluss des Promotionsverfahrens ermöglicht.

Mein größter und tiefster Dank gebührt meinen liebevollen Eltern, meinem wunderbaren Bruder Raymund und meinen leider noch vor der Fertigstellung verstorbenen Großeltern Didi und Mimi. Ohne die Unterstützung meiner Familie wäre ich weder in die Situation gekommen, diese Arbeit anfertigen zu können, noch sie abzuschließen. Meinen Eltern, die mich schon immer bei allen meinen Vorhaben ermutigt und unterstützt haben, ist diese Arbeit gewidmet.

Hamburg, im Juni 2020 Marie-Christin R. D. Bareuther

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

A. Einführung in die Thematik

B. Gegenstand und Gang der Untersuchung

Teil 1: Grundbegriffe und Grundlagen

A. Court of Arbitration for Sport

I. Hintergründe

II. Entwicklung und Funktionen der CAS-Kammern

III. Einheitlichkeit der Entscheidung

IV. Legitimität des CAS

B. Begriffsbestimmung

I. Transparenz

1. Subjektive Reichweite

2. Objektive Reichweite

II. Öffentlichkeit und Vertraulichkeit

III. Unmittelbare und mittelbare Öffentlichkeit

IV. Fazit

C. Verfahren vor dem CAS im Einzelnen

I. Zuständigkeit des CAS

1. Verbindlichkeit der Schiedsvereinbarung

2. Abgrenzung zur Schiedsverfahrensvereinbarung

a) Rechtsgrundlagen für das Verfahren vor dem Schiedsgericht

b) Parteiautonomie als prägendes Prinzip

c) Schiedsgerichtliches Verfahren im Sport

II. Schiedsgerichtsorganisation: die Kammern des CAS und ihre Verfahrensordnungen

1. Die drei ständigen Kammern des CAS

a) Ordentliche Kammer

b) Rechtsmittel-Kammer

c) Anti-Doping-Kammer

d) Zuständigkeit der Kammern

2. Ad-hoc-Kammer für sportliche Großveranstaltungen

III. Überblick über die Verfahrensrealität im CAS

1. Verfahren vor der ordentlichen Kammer

2. Verfahren vor der ständigen Rechtsmittel-Kammer und ad-hoc-Kammer

a) Vereinsautonomie der Verbände als Ausgangspunkt der Verfahren

b) Beispiele der Vereinsautonomie im Sport

c) Erstinstanzliche Verbandsentscheidungen vor der ständigen und ad-hoc-Rechtsmittel-Kammer

aa) Disziplinarentscheidungen

(1) Unmittelbar wettkampfbezogene Disziplinarentscheidungen

(2) Sportbezogene Disziplinarentscheidungen

bb) Dopingentscheidungen

cc) Vertragsrechtliche Streitigkeiten

dd) Zulassungsentscheidungen

ee) Interne Verbandsentscheidungen

3. Verfahren vor dem dreiköpfigen Schiedsrichtergremium der Anti-Doping-Kammer

4. Themenrelevanz der Kategorisierung

D. Rechtliche Vorbilder für die Ausgestaltung der Verfahren vor dem CAS

I. Nähe der Sportschiedsgerichtsbarkeit zu staatlichen Gerichten

1. Staatsähnliche Machtstellung der Verbände

a) Tatsächliches Abhängigkeitsverhältnis

b) Schiedszwang

c) Rollenspezifische Unterlegenheit der Sportler

2. Verfahrenskostenhilfe

3. Standardisierte Verbandsentscheidungen

4. Bezugnahme auf Schiedssprüche

5. Allgemeine Kenntnis der erstinstanzlichen Verbandsentscheidungen

II. Zusammenfassung

Teil 2: Öffentlichkeit der Verfahren

A. Öffentlichkeit in der staatlichen Gerichtsbarkeit

I. Rechtsgrundlagen

1. Einfachgesetzlich

a) § 169 GVG

b) Reichweite und Arten der Öffentlichkeit

2. Verfassung

3. Europäische Menschenrechtskonvention

a) Art. 6 Abs. 1 EMRK

b) Unterschiedlicher Normzweck des Öffentlichkeitsgrundsatz nach GVG und EMRK

II. Sinn und Zweck der Öffentlichkeit der mündlichen Verhandlung

1. Ordnungsgemäße Rechtspflege

a) Ausschluss von Geheimverfahren

b) Einhaltung der Gesetze

c) Gewährleistung der Unabhängigkeit der Richter

d) Unterbindung der Einflussnahme der Exekutive

e) Erweiterung der Rechtskenntnisse der Allgemeinheit bezüglich gerichtlicher Verfahren

2. Gesellschaftliche Bedeutung und Wahrung (weiterer) öffentlicher Interessen

a) Erweiterung der Rechtskenntnisse der Allgemeinheit bezüglich der Gesetzesanwendung

b) Einfluss auf die politische Willensbildung

c) Vertrauensbildung in den Rechtsstaat

d) Befriedungseffekt

III. Gefahren der Öffentlichkeit für die Beteiligten

1. Rechtliches Gehör

2. Persönlichkeitsrecht

3. Unschuldsvermutung

IV. Öffentlichkeit durch Veröffentlichung von Entscheidungen

V. Fazit

B. (Nicht-)Öffentlichkeit in der Schiedsgerichtsbarkeit

I. Rechtsgrundlagen für die Nichtöffentlichkeit in der Handelsschiedsgerichtsbarkeit

1. Keine Anwendung von gesetzlichen Normen wie § 169 GVG

2. Verfahrensordnungen der institutionellen Schiedsgerichte

3. Verfahrensvereinbarung oder Ermessen des Schiedsgerichts

a) Parteiautonomie im Schiedsrecht

b) Verfahrensvereinbarung der Parteien

II. Rechtliche Rahmenbedingungen für die Nichtöffentlichkeit in der Investitionsschiedsgerichtsbarkeit

III. Sinn und Zweck der (Nicht-)Öffentlichkeit

1. Schiedsgerichtsbarkeit im Allgemeinen

a) Erhalt der Wettbewerbsposition

b) Rufwahrung

c) Effizienz der Entscheidungsfindung durch offene, fachkundige Diskussion

2. Sonderfall Investitionsschiedsgerichtsbarkeit

a) Rechenschaftspflicht des Staates

b) Auswirkungen für die Allgemeinheit

c) Unterwanderung der demokratischen Souveränität durch das Schiedsgericht

IV. Fazit

C. Öffentlichkeit vor dem CAS

I. Vorschriften zur Öffentlichkeit der Verfahren in der CAS-Verfahrensordnung

1. Ordentliches CAS-Verfahren

2. Rechtsmittelverfahren und Anti-Doping-Verfahren

Details

Seiten
390
Jahr
2021
ISBN (PDF)
9783631842928
ISBN (ePUB)
9783631842935
ISBN (MOBI)
9783631842942
ISBN (Paperback)
9783631841785
DOI
10.3726/b17947
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2020 (Dezember)
Schlagworte
Schiedszwang klassische Schiedsgerichtsbarkeit Freiwilligkeit Wirksamkeit Schiedsverfahrensvereinbarung lex sportiva Vertraulichkeit Aufhebungsverfahren ordre public Sportöffentlichkeit amici curiae
Erschienen
Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2021. 390 S., 6 Tab.

Biographische Angaben

Marie-Christin Bareuther (Autor:in)

Marie-Christin R. D. Bareuther studierte Rechtswissenschaften an der Universität Passau. Die Anfänge der Dissertation erfolgten während ihres LL.M.-Studiums an der Bond University in Australien. Anschließend war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin in einer Boutique Kanzlei mit dem Schwerpunkt der Schiedsgerichtsbarkeit in Hamburg tätig. In dieser Zeit erfolgte auch die Promotion als Gastwissenschaftlerin am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht, die sie während ihres Referendariats am OLG Hamburg beendete.

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