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Morgen-Glantz 30 (2020)

von Rosmarie Zeller (Band-Herausgeber:in)
©2020 Sammelband 368 Seiten
Reihe: Morgen-Glantz, Band 30

Zusammenfassung

Der Band präsentiert die Ergebnisse einer Tagung über den Buchdruck in Sulzbach (Oberpfalz) im 17. und 18. Jahrhundert. Die Drucker druckten für die Nürnberger Verleger aber auch im Auftrag des Sulzbacher Hofes. Überblicke über die Sulzbacher Drucke wechseln ab mit Untersuchungen zu einzelnen Drucken.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titelseite
  • Impressum
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhalt
  • Buchdruck in Sulzbach im Kontext des 17. Jahrhunderts
  • Sulzbacher Buchdruck im Spiegel des nationalbibliographischen Verzeichnisses deutscher Drucke des 17. Jahrhunderts (VD 17)
  • Die Sulzbacher Druckereien von Abraham Lichtenthaler und Johann Holst und der Buchhandel in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts
  • Zur Bedeutung von Kooperationen im Druckhandwerk im 17. Jahrhundert am Beispiel von Sulzbach und Nürnberg
  • Große Welt im kleinen Fürstentum – Autoren, Sprachen und Themen in der Buchproduktion Sulzbachs im 17. Jahrhundert
  • Die Medulla Mirabilium Naturae des Sulzbacher Hofbeamten Johann Heinrich Seyfried im Kontext der Publikationen des Sulzbacher Hofes
  • Johann Christoph Beers Kurtzer Entwurff Deß Lebens Der Könige in Engelland (1671) im Kontext der Historiographie aus der Offizin Abraham Lichtenthalers
  • Sulzbacher Kometendrucke? Eine Spurensuche. Die Schriften von Erasmus Francisci und Christian Knorr von Rosenroth zum Kometen von 1680/81
  • Abraham Lichtenthaler als Notendrucker
  • Katholische Bibelausgaben aus protestantischen Pressen: Analyse eines typischen Toleranzspektrums des barocken Sulzbach
  • Bücherzensur in Sulzbach und Nürnberg. Zum Kontext von Fallgeschichten des Matthias Abele von und zu Lilienberg
  • Miszellen zu den Festlichkeiten bei der Hochzeit von Maria Hedwig Augusta von Pfalz Sulzbach mit Julius Franz von Sachsen-Lauenburg
  • Mit „der Leuchte warhaffter Geschichte“. Tugend- und Lasterdidaktik in G. Ph. Harsdörffers Pentagone Histoirique
  • W. BRÜCKNER: Die Hand für das Bildgedächtnis. (Berns)
  • Sigmund von Birken (1626-1681). Ein Dichter in Deutschlands Mitte (Hg. von Garber, Laufhütte u. Steiger) (Rohmer)
  • C. SCHMITT-MAASS: Fénelons Télémaque in der deutschsprachigen Aufklärung (Rohmer)
  • S. ZEISBERG: Das Handeln des Anderen (Rohmer)
  • Adressen der Autoren

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ERNST ROHMER

Buchdruck in Sulzbach im Kontext des 17. Jahrhunderts

Die Rolle der Residenzstadt Sulzbach für den Buchdruck seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts ist in der Geschichtsschreibung nicht unbekannt geblieben. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. So ist die Sonderstellung der Stadt für den jüdischen Buchdruck, die Verbreitung Sulzbacher Hebraica seit der materialreichen und bis heute unverzichtbaren Arbeit von Magnus Weinberg aus dem Jahr 1904 immer wieder herausgestellt worden.1 Sie ist bis hinein in den Erinnerungsort ,Alte Synagoge’, den die Stadt Sulzbach-Rosenberg im Jahr 2013 hat eröffnen können, präsent und Teil der kulturellen Identität des Ortes.2 Hinzu kommt das greifbare materielle Erbe des Seidelschen Verlags, der als Wahrer der Drucktradition in Sulzbach seit dem Ende des 18. Jahrhunderts produzierte und dessen Archivalien und Werkstattreste auf eine museale Aufarbeitung am letzten Ort der Betriebstätigkeit warten.3 Der Historische Druckereisaal dieses Unternehmens war der Veranstaltungsort der Jahrestagung der Christian-Knorr-von-Rosenroth-Gesellschaft, die sich mit Sulzbach als Druckereistandort befasste. Der Aufgabenstellung der Gesellschaft entsprechend lag der Fokus im 17. Jahrhundert und damit in der Zeit Knorrs. Es ist die Zeit der Gründung und Etablierung von zuerst ←9 | 10→einer, dann aber bis zu drei gleichzeitig tätigen Druckereien. Tatsächlich klafft nämlich trotz aller Hinweise darauf, wie notwendig eine Erforschung dieses Themenkomplexes sei,4 eine Lücke, um deren Schließung sich die Tagung bemühte. Die Ergebnisse, die nun vorgelegt werden, mögen manche der noch ungeklärten Fragen beantworten. Sie zeigen allerdings auch, dass das regionale Beispiel im Gesamtzusammenhang des Buchdrucks im deutschsprachigen Raum in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zwar zu Klärungen beiträgt, zugleich aber neue Fragen nicht zuletzt vor dem Hintergrund neu erschlossener Buchbestände und sich verändernder Einschätzungen insbesondere aus der historisch forschenden Buchwissenschaft aufwirft.

Die 1664 durch Abraham Lichtenthaler begründete und durch Pfalzgraf Christian August mit einem Privileg versehene Druckerei nimmt ihre Tätigkeit zu einer Zeit auf, in der der Buchdruck und das Verlagsgeschäft in einem Umbruch waren, der in den Darstellungen zur Buchdruck- und Buchhandelsgeschichte der Frühen Neuzeit bisher nur andeutungsweise Berücksichtigung gefunden hat. Gesamtdarstellungen schweigen sich über diese Zeit weitgehend aus. Sie liegt im Schatten zweier historischer Zäsuren, die auch durch Umbrüche in der Mediennutzung charakterisiert werden. Die erste wird in der Reformation gesehen, die ohne den Druck von Flugschriften nicht denkbar gewesen wäre und die mit Recht als ein Medienereignis ersten Ranges eingeschätzt wird.5 Als zweite Zäsur gilt das sich im Zuge der Aufklärung verändernde Leseverhalten, das mit entsprechenden Veränderungen auf dem Buchmarkt einhergeht.6 Erst in jüngerer Zeit wird das Aufkommen der ←10 | 11→Zeitungen im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts als ein mediengeschichtliches Ereignis auch im Rahmen der Geschichte des Buchdrucks behandelt.7 Ansonsten wirkt sich in der Wahrnehmung des Buchmarktes der Zeit bis heute der alles überschattende Dreißigjährige Krieg aus. Die Publizistik jener Jahre stelle sich, so die generalisierende Einschätzung, in den Dienst der konfessionellen Auseinandersetzung. Für das gesamte 17. Jahrhundert geht man davon aus, dass die Obrigkeit die im Reichsrecht verankerte Zensur rigide ausgeübt und in den Buchmarkt eingegriffen habe, indem sie diejenigen, die Unerwünschtes produzierten oder in Verkehr brachten, verfolgte und hart bestrafte.8 Um so mehr Aufmerksamkeit verdient da ein Ort, an dem konfessionelle Zwistigkeiten durch eine weise Entscheidung des Landesherrn für ein Simultaneum aufgehoben zu sein schienen und an dem auch vom Mainstream der damaligen Wissenschaft abweichende Ideen publiziert werden konnten. So verwundert es nicht, dass man der Residenz des Pfalzgrafen Christian August das Attribut des ,Musenhofs’ verlieh. Als solcher ist Sulzbach in der Literatur gerne herausgestellt worden.9 Grundsätzlich ist auch nicht in Frage zu stellen, dass ein selbst nach Orientierung suchender Landesherr wie Christian August über das Instrument des Simultaneums für seine Untertanen Glaubensfreiheit in großem Umfang ermöglichte und Toleranz auch über die christlichen Konfessionen hinaus lebte. Aber ob dies ←11 | 12→in Verbund mit der Neugier auf spezifische Wissensbereiche wie die Kabbala oder die Helmontsche Medizin die Basis für eine ihrem Umfang nach fast schon als Industrie zu bezeichnende Druckereilandschaft abgeben konnte, muss man doch erheblich in Zweifel ziehen.

Lebensfähig waren die Sulzbacher Drucker eigentlich nur durch ihre Zusammenarbeit mit Verlegern an anderen Orten, an erster Stelle natürlich im benachbarten Nürnberg. Dort hatte auch Abraham Lichten- thaler als Setzer in einer der Endterschen Druckereien gearbeitet, bevor er sich in der nahe gelegenen Residenzstadt – und nur in einer solchen war es nach geltendem Reichsrecht eigentlich möglich10 - mit einer eigenen Druckerei selbständig machte. Die war als Hofdruckerei natürlich auch eine unverzichtbare Einrichtung für ein funktionierendes Gemeinwesen, denn neben der Herstellung von Büchern in der Spannbreite vom überregional vertriebenen wissenschaftlichen Werk bis hin zu den Kalendern für einen eher regionalen Absatzmarkt war das Anfertigen von Drucken für die pfalzgräfliche Verwaltung ein weiteres Standbein für die Werkstatt. In welchem Umfang Bücher hergestellt wurden, für die keine Belegexemplare an die Schlossbibliothek zu geben waren, weil sie unverändert neu gedruckt wurden, lässt sich nur vermuten. Immerhin existierte in Sulzbach eine seit der Reformation bestehende protestantische Lateinschule,11 für die Schulbücher zur Verfügung stehen mussten.12 In welchem Umfang Aushänge, Kundmachungen und andere Akzidenzdrucke anfielen, muss im Dunkeln bleiben. Dass das in Städten wie Nürnberg erheblich größere Ausmaße hatte, liegt auf der Hand. Auch überregional agierenden Druckern wie den Endter lag aber offensichtlich daran, ←12 | 13→an den Aufträgen des Rats und der städtischen Ämter teilzuhaben, wie die Reaktion auf eine Beschwerde des Michael Endter zeigt, die sich in den Ratsverlässen der Stadt Nürnberg findet. Man solle ihm anzeigen, dass „man ihm nichts zu entziehen begehre und wolle man ihn, Endter, mit demjenigen, was von rats oder ämter wegen hinfüro in druck zu geben sei, nicht übergehen”.13

Forschung zum Buchdruck in der Frühen Neuzeit muss sich damit abfinden, dass nur über die in den Akten und Verordnungen überlieferte Anzahl der Druckerpressen zu erahnen ist, welche Mengen von Papier bedruckt wurden, um den Unternehmungen ein Auskommen zu sichern.14 Dass die steuernden Eingriffe des Nürnberger Rates zum Schutz der existierenden Betriebe in der Reichsstadt in einem Widerspruch zur Aufnahmefähigkeit des Marktes standen, zeigt die Vielzahl an Kooperationen von Nürnberger Verlegern mit Druckern in anderen Residenzstädten, aber auch die ständige Klage über die Vergabe von Aufträgen an Druckereien in Orten wie Fürth, Schwabach oder Roth, in denen diese eigentlich juristisch gesehen nicht hätten existieren dürfen. Hinsichtlich Sulzbachs freilich bestand keine Hoffnung auf Abhilfe. Noch 1701 stellt der Nürnberger Rat fest, dass man beim Kaiser zwar gegen die Winkeldruckerei in Fürth vorgehen wolle, „von der benennung Sulzbach und Roth aber, als verschlossener orte [habe man] abstrahieren müssen”.15

Erhalten und der Forschung zugänglich ist nur ein Bruchteil dessen, was produziert wurde. Das Verzeichnis der Drucke des 17. Jahrhunderts und die der Bestandserhaltung dienenden Digitalisierungsmaßnahmen der Bibliotheken machen Bücher, die in der Regel schon im 17. Jahrhundert in Büchersammlungen von Gelehrten oder aber in Hof- und Adels-bibliotheken ←13 | 14→aufbewahrt und so erhalten wurden, für wissenschaftliche Untersuchungen zugänglich. Dass sich darunter dann doch einmal populärere Druckerzeugnisse wie Kalender erhalten haben, ist eher dem Zufall zu danken - etwa die Altenburger Kalendersammlung.16 Solche Medien waren für den Konsum bestimmt und kehrten - so ist jedenfalls anzunehmen - in der Abfallwirtschaft der Frühen Neuzeit nicht zuletzt als Rohstoff in den Produktionskreislauf für Papier zurück.17

Die Beiträge der Tagung gehen beiden Aspekten der Geschichte des Buchdrucks am Sulzbacher Beispiel nach. Petra Feuerstein-Herz zeigt, wie die Datenbestände des Verzeichnisses der Drucke des 17. Jahrhunderts für buchgeschichtliche Untersuchungen genutzt werden können. Sie reichen von der Frage nach Kooperationen zwischen Verlegern und Buchhändlern über die Reichweite der Wirkung eines einzelnen Werkes, die Anzahl und die Standorte überlieferter Exemplare bis hin zur zahlenmäßigen Erfassung bestimmter Schriftgattungen, die im Katalog ausgewiesen sind und so Schwerpunkte der Publikationstätigkeit einzelner Werkstätten erkennen lassen. Bewegen sich so die Fragestellungen einerseits zwischen der Masse der Druckerzeugnisse und ihrer groben thematischen Einordnung auch über die Jahre hinweg und die Wirkung eines einzelnen Werkes andererseits, das über die in der Datenbank verzeich-neten ←14 | 15→Widmungsbeiträger in Personennetzwerke eingeordnet werden kann, so thematisieren Thomas Fuchs und Jan Hillgärtner mit jeweils unterschiedlichen Herangehensweisen die Produktion schon von ihren schieren Umfängen her und zeigen anhand der Kooperationen zwischen Nürnberger Verlegern und Sulzbacher Druckern, dass das Druckgewerbe in Sulzbach ohne die Aufträge aus der Reichsstadt nicht lebensfähig gewesen wäre.

Dass viele der Bücher, die in Sulzbach gedruckt wurden, aber durchaus im spezifischen Interesse der am Hof tätigen Gelehrten und wohl auch des Landesherm selbst lagen, macht Detlef Haberland in seinem Beitrag zu einigen ausgewählten Publikationen deutlich. Er rückt neben den medizinischen Werken vor allem die geographische Literatur in den Mittelpunkt, die in der Werkstatt Lichtenthalers eine auffällige Rolle spielte.

Rosmarie Zeller befasst sich mit der Medulla Mirabilium Naturae des Johann Heinrich Seyfried, die wohl unter jene Publikationen zu zählen ist, die in besonderer Weise den Interessen des Regenten und seiner gelehrten Hofbeamten entsprachen. In ihr kommt eine Naturauffassung zum Tragen, die sich auf ein „Sulzbacher Programm der Erforschung der Natur” (so Zeller in ihrem Beitrag) beziehen lässt. Ist hier also ein spezifisches Interesse des Hofes zu erkennen, so befasst sich Hans-Joachim Jakobs Beitrag zu Kurtzer Entwurff Deß Lebens Der Könige in Engelland (1671) mit einem Werk, das einen Gegenstand aufgriff, der seit der Hinrichtung Karls I. in ganz Europa ein lebhaftes publizistisches Echo hervorrief. Hier war es wohl eher das geschäftliche Interesse des Verlegers, der mit Johann Christoph Beer einen versierten Autor für ein marktgängiges Buch gewann.

Die These, dass der fortschrittlich denkende Sulzbacher Hof für Kometenschriften wenig Interesse aufbrachte, ist der Ausgangspunkt von Ralf Schusters Spurensuche, die zwei Drucke zu Tage fördert, in denen sich Erasmus Francisci und Christian Knorr von Rosenroth zum Kometen von 1680/81 äußern. Dabei zeigt sich, dass Knorr den Zeichencharakter solcher Himmelserscheinungen nicht radikal in Frage stellte. Dieser Befund fügt sich in das allmählich schärfere Konturen gewinnende Bild vom geistigen Klima in der Residenzstadt Sulzbach gut ein: Die Offenheit für die verschiedensten Anschauungen und die Befassung mit Schriften, die teilweise unter Heterodoxie-Verdacht standen, bedeutet nicht zwangsläufig, dass man sich diesen Auffassungen auch angeschlossen ←15 | 16→hat. Wenn man hinter dem Druckereibetrieb in Sulzbach eine Programmatik vermuten kann, dann besteht sie wohl darin, beargwöhnte Schriften dem wissenschaftlichen Diskurs zugänglich zu machen.

Irmgard Scheitlers Beitrag zum Notendruck in Sulzbach macht dann die Grenzen der örtlichen Werkstätten deutlich. Zwar gibt es einige wenige Belege dafür, dass Noten gesetzt wurden, die im Zusammenhang mit der zeitgenössischen Praxis der Leichenschriften stehen, aber deren Ausführung zeigt, dass es sowohl an den technischen Voraussetzungen als auch der fachlichen Expertise mangelte. Andererseits stehen diese Drucke für die Verwurzelung der Druckereien vor Ort – weder wollte sich der Drucker dieser Aufgabe entziehen, noch wurde er vom Auftraggeber gemieden.

Markus Lommer versteht in seinem Beitrag die Tatsache, dass die protestantischen Drucker eine Vielzahl an katholischen Theologica und Bibelausgaben produzierten, als Ausdruck der herrschenden Toleranz in der Residenzstadt. Dieser Einschätzung darf man hinzufügen, dass der Vertrieb in den Händen von Nürnberger Verlegern lag, die mit der Produktion solcher Bücher in Nürnberg auf erhebliche Widerstände gestoßen sind.18 Die Absatzchancen, die für die Bücher auch über die Region hinaus auf dem Buchmarkt im Süden des Alten Reiches sowie in den Habsburgischen Erblanden gegeben waren, ließen wohl auch beim protestantischen Drucker konfessionelle Bedenken in den Hintergrund treten.

Die von Markus Lommer im Rahmen seines Beitrags neu als Sulzbacher Drucke identifizierten Bücher machen deutlich, dass die Erschließung des Buchbestands des 17. und 18. Jahrhunderts noch lange nicht abgeschlossen ist. Es wird noch weiterer Untersuchungen vor allem auch zu lokal und regional tätigen Verlegern und Druckern bedürfen, um das Bild vom Buchmarkt jener Zeit zu schärfen und damit verbunden die Möglichkeiten zu erweitern, die Verbreitung von Wissen und Einstellungen, sowie die dadurch angestoßenen Diskurse zu untersuchen.


1 Magnus Weinberg: Die hebräischen Druckereien in Sulzbach (1669-1851). Ihre Geschichte, ihre Drucke, ihr Personal. Frankfurt a. M. 1904; Ders.: Die hebräischen Druckereien in Sulzbach (1669-1851). Verbesserungen und Ergänzungen. Frankfurt a.M. 1923; Ders.: Die hebräischen Druckereien in Sulzbach (1669-1851). Fortsetzung der Verbesserungen und Ergänzungen. Frankfurt a.M. 1930. Zuletzt: Ittai J. Tamari: Sulzbach - eine der bedeutendsten hebräischen Druckereien Europas. In: Die Juden in der Oberpfalz. Hg. v. Michael Brenner und Renate Höpfinger. Berlin/Boston 2009 (Studien zur Jüdischen Geschichte und Kultur in Bayern 2), S. 53-68.

2 Ehemalige Synagoge Sulzbach. Festschrift zur Eröffnung am 31. Januar 2013. Hg. v. Johannes Hartmann und Elisabeth Vogl. Sulzbach-Rosenberg 2013.

3 Johann Esaias von Seidel (1758-1827). Zum 250. Geburtstag eines bayerischen Verlegers. Hg. v. Markus Lommer. Sulzbach-Rosenberg 2008 (Schriftenreihe des Stadtmuseums und Stadtarchivs Sulzbach-Rosenberg 23).

4 Die regionalgeschichtliche Forschung hat auf die Existenz der Druckereien immer wieder hingewiesen, sich aber bisher mit deren Produktion kaum beschäftigt, sieht man einmal von Weinbergs Aufarbeitung des hebräischen Buchdrucks ab.

5 Vgl. Berndt Hamm: Die Reformation als Medienereignis. In: Jahrbuch fiir Biblische Theologie 11 (1996), S. 137-166; Marcel Nieden: Die Wittenberger Reformation als Medienereignis. In: Europäische Geschichte Online (EGO). Hg. vom Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz 2012-04-23. URL: http://www.ieg-ego.eu/niedenm-2012-de URN: urn:nbn:de:0159-2012042305.

6 Reinhard Wittmann: Buchmarkt und Lektüre im 18. und 19. Jahrhundert. Beiträge zum literarischen Leben 1750-1880. Tübingen 1982 (Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur 6), S. 96f; das Schlagwort von der Leserevolution (eingeführt von Rolf Engelsing: Die Perioden der Lesergeschichte in der Neuzeit. Das statistische Ausmaß und die soziokulturelle Bedeutung der Lektüre. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens 10 (1970), Sp. 945-1002, hier Sp. 959 ff) vermeidet Steffen Martus: Aufklärung. Das deutsche 18. Jahrhundert. Ein Epochenbild. Berlin 2015, S. 424ff., indem er das Evolutionäre der Medienentwicklung und deren politische Hintergründe aufzeigt.

7 Vgl. die Beiträge in: Das Mediensystem im alten Reich der frühen Neuzeit (1600- 1750). Hg. von Johannes Arndt und Esther-Beate Körber. Göttingen 2010 (Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte. Supplement 75); Andreas Würgler: Medien in der Frühen Neuzeit. München 2009 (Enzyklopädie deutscher Geschichte 85).

8 Dazu Martin Mulsow: Prekäres Wissen. Eine andere Ideengeschichte der Frühen Neuzeit. Berlin 2012.

9 Aufgebracht wurde das Etikett durch Hans Grassl: Aufbruch zur Romantik. Bayerns Beitrag zur deutschen Geistesgeschichte 1765-1785. München 1968, S. 102-113; Hans Grassl: Der Sulzbacher Musenhof. In: Bayern für Liebhaber. Barock und Aufklärung. Hg. von Herbert Schindler. München 1972, S. 9-21. In der Folge dann auch Klaus Jaitner: Der Sulzbacher Musenhof in der europäischen Ideengeschichte. In: Eisenerz und Morgenglanz. Geschichte der Stadt Sulzbach-Rosenberg. Bd. 2. Amberg 1999, S. 635-657 sowie der Sammelband: Christian Knorr von Rosenroth: Dichter und Gelehrter am Sulzbacher Musenhof. Festschrift zur 300. Wiederkehr des Todestages. Hrsg. vom Literaturarchiv und der Stadt Sulzbach-Rosenberg. Sulzbach-Rosenberg 1989.

10 Vgl. Würgler: Medien in der Frühen Neuzeit (wie Anm. 7), S. 24. Dass sich Drucker um Nürnberg auf markgräflichem Gebiet z.B. in Schwabach, Roth oder Fürth niederließen, war ein ständiges Ärgernis für den Rat der Reichsstadt.

11 Camilla Weber: Das Bildungswesen der Residenzstadt Sulzbach unter der Regierung Christian Augusts (1645-1708) mit vergleichenden Blicken auf die Nachbarstadt Amberg. In: Morgen-Glantz 12 (2002), S. 19-40.

12 Bisher weitgehend unerforscht gibt es einige Andeutungen auch zur Situation im 17. Jahrhundert bei Ludwig Fertig: Buchmarkt und Pädagogik 1750-1850. Eine Dokumentation. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens 57 (2003), S. 1-146, hier S. 15-18. Welche Bedeutung die Produktion jener in Messkatalogen der Zeit nicht dokumentierten, aber auch in den uns heute noch zugänglichen Bibliotheken des 17. Jahrhunderts überwiegend nicht erhaltenen Schulbücher für die wirtschaftliche Situation der Buchdrucker und Verleger hatten, deutet auch schon Friedrich Oldenbourg an: Die Endter. Eine Nürnberger Buchhändlerfamilie (1590-1740). Monographische Studie. München/Berlin 1911, S. 50.

13 RV Nr. 2714, fol. 51b vom 27. Dezember 1675, in: Das Nürnberger Buchgewerbe. Buch- und Zeitungsdrucker, Verleger und Druckhändler vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Hg. von Michael Diefenbacher und Wiltrud Fischer-Pache. Nürnberg 2003 (Quellen und Forschungen zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg 31), S. 224.

Details

Seiten
368
Jahr
2020
ISBN (PDF)
9783034342537
ISBN (ePUB)
9783034342544
ISBN (MOBI)
9783034342551
ISBN (Paperback)
9783034342254
DOI
10.3726/b17923
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2021 (Februar)
Schlagworte
Allegorie Epochensignatur Frühe Neuzeit Personifikation Theater
Erschienen
Bern, Berlin, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2020. 368 S., 32 s/w Abb., 12 Tab.

Biographische Angaben

Rosmarie Zeller (Band-Herausgeber:in)

Herausgegeben von Ernst Rohmer.

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Titel: Morgen-Glantz 30 (2020)
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