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Südslawen und die deutschsprachige Kultur

von Anetta Buras-Marciniak (Band-Herausgeber:in) Marcin Golaszewski (Band-Herausgeber:in)
©2015 Sammelband 367 Seiten

Zusammenfassung

Thema des Buches ist die gegenseitige Beeinflussung der deutschsprachigen und der südslawischen Kultur, ausgelöst durch die Migrationswelle der Südslawen in die deutschsprachigen Länder infolge des Krieges im ehemaligen Jugoslawien. Die Idee einer friedlichen Koexistenz mehrerer Nationalitäten in einem Staat sowie der Multikulturalitätsgedanke wurden durch den Krieg in Frage gestellt. Die daraufhin einsetzende Migrationswelle hat auch die Gesellschaftsstruktur der deutschsprachigen Länder gravierend beeinflusst. Im Buch wird einerseits das Kulturbild der Südslawen, das in Literatur und Kultur des deutschsprachigen Raums dokumentiert wird, andererseits das deutsche Kulturbild in der Literatur der Südslawen im 20. und 21. Jahrhundert eingehend untersucht.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhaltsverzeichnis
  • Vorwort
  • I. Literatur
  • Deutsche Motive in Den Texten Südslawischer Autoren
  • „Ich bin müde.“ Deutsche Motive in ausgewählten Texten von Dubravka Ugrěsić
  • Dafna Pechvogel, Kaspar Hauser und Albrecht Dürer – Akzente der deutschen Kultur in den Geschichten von Alma Lazarevska
  • Slika srpskih gastarbejtera u djelu Dragog Bugarčića
  • Njemački putopisi 19. Stoljeća i njihova percepcija dalmatinske kulturne baštine
  • Berlin in Der Prosa Südslawischer Autoren
  • Die Stadt Berlin in der postjugoslawischen autobiografischen Prosa
  • Ich bin ein Berliner Serbe! Nikola Živković: die serbischen Sorgen eines Berliners
  • Wien Und Die Habsburgermonarchie Als Bezugspunkte Für Südslawische Autoren
  • Zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Imagination und Wirklichkeit. Ein Blick auf Wien in dem Essayband Via Vienna von Mile Stojić
  • Die genealogischen Erzählungen von Aleksandar Hemon, Miljenko Jergović und Igor Štiks oder das Motiv der Habsburgermonarchie in den Texten bosnischer Schriftsteller
  • Das Vertraute und Das Fremde
  • Die vertraute Fremde. Das Leben zwischen drei Kulturen in dem Roman Tauben fliegen auf von Melinda Nadj Abonji
  • „Hier ist es auch nicht anders als anderswo“. Juli Zehs Reisebericht Die Stille ist ein Geräusch. Eine Fahrt durch Bosnien
  • Visuell-virtuelle Wanderungen von Kakanien nach Balkanien – Sind das, was bleibt, die ‚Zigeuner‘?
  • Recepcija njemačke književnosti u kontekstu bosanskohercegovačke publicistike austrougarskog perioda
  • Bomba od sladoleda u hotelu Saher Dejana Medakovića u rediteljskoj interpretaciji i inscenaciji
  • Dunavske Švabe kao unutrašnja Drugost u putopisnim izveštajima o Banatu Miloša Crnjanskog
  • „Vom Verlust Bis Zum Vergessen“ – Handke und Andere Autoren Über Ihre Herkunft und Über Jugoslawien
  • Peter Handkes Serbien-Texte. Zum Engagement eines Apolitischen
  • Weil nicht sein darf, was nicht sein kann. Kulturwissenschaftliche Bestimmungen der Jugonostalgie am Beispiel von Peter Handkes Abschied des Träumers vom neunten Land
  • Vom Verlust bis zum Vergessen. Figur des Engels bei Peter Handke, Norbert Gstrein und Maja Haderlap
  • II. Sprache
  • Wechselseitige Beeinflussung Deutscher und Südslawischer Sprachen
  • Nemški vpliv na slovensko skladnjo v 16. stoletju in Otročja biblija Sebastijana Krelja
  • Das Kroatische im Burgenland: Argumentationsstrategien in der Diskussion um Wert und Zukunftschancen einer rezessiven Minderheitensprache
  • Über Germanismen in der bulgarischen technischen Terminologie
  • III. Kultur
  • SüDslawisch-Deutsche Kulturbeziehungen
  • Bošnjačka dijaspora u Njemačkoj u kontekstu muslimanske imigrantske zajednice u zemljama Europske unije
  • Deutschland und die Deutschen in den serbischen kollektiven Vorstellungen
  • Determinanten der südslawisch-deutschen Kulturbeziehungen. Deutsche ideologische Einflüsse in der Kulturbildung der Slowenen und Kroaten
  • Die deutsche Sprache und ihr Einfluss auf das Leben und Kultur in Kroatien
  • Aleksandar Tišmas Novi Sad als Zone der kulturellen Differenz und Übersetzung
  • Slowenen Versus Deutschsprachige Kultur
  • Slowenen in Deutschland früher und heute: Geschichte der Migrationen und Leben im neuen Land
  • Die slowenische Diaspora in Deutschland – vom Gastarbeiter zum Staatsbürger
  • Wer erbt das deutschsprachige Schrifttum der slowenischen Gebiete?

← 8 | 9 → Vorwort

Die Struktur der gegenwärtigen Welt unterliegt einer diametralen Metamorphose. Die Migrantenströme des vergangenen Jahrhunderts veränderten nicht nur Aussehen und Charakter zahlreicher europäischer Länder, sondern sie beeinflussten auch die europäische Kultur in bedeutendem Umfang. Die Zuwanderung von Südslawen in die deutschsprachigen Länder war im 20. und 21. Jahrhundert sowohl von ökonomischen wie politischen Faktoren bestimmt. Am folgenreichsten waren in diesem Zusammenhang zweifellos die Jugoslawienkriege am Ende des 20. Jahrhunderts. Der Zusammenbruch der sozialistischen Regime war gleichzeitig das Ende von deren Multikulturalitätsidee auf dem Balkan, die grausame „ethnische Säuberungen“ mündete. Die darauf folgende Gründung bzw. Wiedergründung neuer Staaten trug zur verstärkten Migration von Südslawen nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz bei. Diese beeinflussen direkt oder indirekt die soziale, politische, ethnische und kulturelle Struktur der deutschsprachigen Länder. In Deutschland lebt nach offiziellen Statistiken mittlerweile 0,8% der Gesamtbevölkerung des ehemaligen Jugoslawien. In der Schweiz sind Serbisch und Kroatisch nach den Amtssprachen die meistverwendeten Sprachen und in Österreich stellen die Südslawen 3% der Bevölkerung. Besonders in Österreich sind Slawen nicht nur gegenwärtige Immigranten, sondern auch Nachfahren der Bürger des Kaiserreiches, die im Rahmen ihrer Familien auch die ‚Habsburgische‘ Tradition pflegen, sichtbar übrigens auch in den Staaten, auf dem Gebiet der ehemaligen Monarchie, so auch in Tschechen, in der Slowakei wie auch in Südpolen und in der Ukraine.

Leitthema des Sammelbandes ist der gegenseitige Einfluss südslawischer und deutschsprachiger Länder. Die ‚balkanische Multikulturalität‘ findet eine gewisse Widerspiegelung und auch einen Bezugspunkt in ihren deutschen Bezügen, neuerdings noch betont durch den Nobelpreis für die deutschsprachige aus Siebenbürgen stammende Hertha Müller. Auch wenn sie selbst nicht zum südslawischen Sprachraum gehört, so wird an ihrem Beispiel deutlich wie multikulturell und multinational der Balkan war.

Deswegen interessiert insbesondere, welches Bild der südslawischen Kulturen in der deutschsprachigen Literatur und umgekehrt, welches Bild der deutschsprachigen Kultur(en) in der Literatur der Südslawen des 20. und 21. Jahrhunderts gezeichnet wird. Beziehungen und Konnotationen in beiden Kulturen ergeben sich aus der Existenz von zahlreichen südslawischen Gemeinschaften im Rahmen einer breit verstandenen deutschsprachigen Kultur. So wird in ← 9 | 10 → einigen Beiträgen der Begriff ‚Kultur‘ in einer distributiven Perspektive angewandt und dabei die Rolle der Geschichte, der Literatur und Kultur der Südslawen in deutschsprachigen Gemeinschaften akzentuiert.

Darüber hinaus werden deutsche, österreichische und schweizerische Themen und Motive in der südslawischen Gegenwartsliteratur bzw. südslawische Themen und Motive in der deutschsprachigen Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts (Kontrakulturation und Akkulturation in der Literatur/Kultur) thematisiert.

Weiterhin wird die Identität deutschsprachiger SchriftstellerInnen südslawischer Herkunft sowie von EmigrantenschriftstellerInnen, die in Österreich, in Deutschland und in der Schweiz leben, thematisiert, die sich für das soziale und kulturelle Leben der Südslawen auf dem deutschsprachigen Gebiet sowie der deutschsprachigen Kulturen überhaupt im 20. und 21. Jahrhundert interessieren.

So sollen als zentrale Zielsetzung des Sammelbandes durch die präsentierten neuen Forschungen Wechselbeziehungen zwischen der deutschen und den südslawischen Kulturen als Phänomen in der deutschen Literatur-, Sprach- und Kulturwissenschaft ins Bewusstsein gehoben werden, nicht zuletzt um weitere Forschungen anzuregen.

Anetta Buras-Marciniak
Marcin Gołaszewski

← 14 | 15 → Katarzyna Szczerbowska-Prusevicius

Universität Toruń

„Ich bin müde.“ Deutsche Motive in ausgewählten Texten von Dubravka Ugrěsić

Im Jahre 1993 verließ die aufgrund ihrer antinationalistischen Haltung diskriminierte1 Dubravka Ugrěsić ihr durch den Krieg gespaltenes Heimatland und begab sich ins Exil. Ihr Schreiben ist seitdem von der Erfahrung der Entwurzelung geprägt, der sie durch das Konzept der „Archäologie des Alltags“2 entgegenzuwirken versucht. Sie analysiert die kulturellen Praktiken der Konstruktion und Auslöschung des Gedächtnisses und geht dem Prozess der narrativen Herstellung von Identität auf der Grundlage von Erinnerung3 nach. Das Trauma der Jugoslawienkriege, das sie auf ihren „Trümmer-Seiten“4 verarbeitet, stellt sie in den ← 15 | 16 → breiteren Kontext der europäischen Geschichte. Im Roman Museum der bedingungslosen Kapitulation und in der Essaysammlung Die Kultur der Lüge bedient sie sich dabei deutscher Motive, die vorwiegend mit der Stadt Berlin verbunden (dazu gehören räumlich-materielle Gegebenheiten, das Kulturleben, die Atmosphäre) oder auf der sprachlichen Ebene angesiedelt sind (in den kroatischen Text werden deutsche Wörter und Wendungen eingeflochten). Im vorliegenden Aufsatz soll die symbolische Aussage dieser Motive untersucht werden.

Ugrěsić aktiviert im Museum der bedingungslosen Kapitulation die mythisch gefärbte Vorstellung von Berlin als einem alternativen Freiraum: Berlin ist „eine Mutantenstadt“ und „[d]ie Geschichte des Transvestitentums […] die alternative Geschichte der Stadt Berlin“ (MK, S. 138). Ugrěsić benutzt den Begriff „Transvestitentum“ nicht in seiner exakten Bedeutung (als die Praxis, die Kleidung des anderen Geschlechts anzuziehen), sondern als eine Metapher für Andersartigkeit, Abnormität und Zwischenidentitäten, die z.B. von Migranten oder Menschen, die in einer Umbruchszeit leben, erfahren werden. In Ugrěsićs Berlin vermischen sich bürgerliche und alternative Lebensformen, Sprachen und Kulturen, Vergangenheit und Gegenwart. Berlin ist eine kulturelle Heterotopie,5 ein ‚anderer Ort‘, dessen Flair die Unangepassten anzieht.6 So erweist es sich als der richtige Ort für die desorientierte Ich-Erzählerin, eine Exilantin aus Kroatien. Als sie von dem Gefühl überwältigt wird, in ihrem Leben alles falsch gemacht zu haben, kann ein Freund sie trösten: „Mach nur weiter. Das ist Berlin, hier ist die falsche Richtung immer die richtige“ (MK, S. 279).

← 16 | 17 → Berlins ‚Mutantentum‘ ergibt sich nicht zuletzt aus der Multinationalität der Bewohner. Der hohe Migrantenanteil verursacht, dass manche Orte in Berlin das für andere Länder charakteristische Aussehen annehmen – wie Kreuzberg mit der hohen Konzentration der Bevölkerung türkischer Abstammung oder die von den Russen bewohnten östlichen Stadtränder (vgl. MK, S. 138). Auf den Berliner Straßen wandeln die Rosen verkaufenden Tamilen, polnische Prostituierte, Homosexuelle aus Amerika, Zigeuner aus Zagreb, Flüchtlinge aus Bosnien (vgl. MK, S. 139). Die lange Tradition des Migrantenzustroms nach Berlin wird bei Ugrěsić durch Zitate aus den Texten der russischen Migranten vom Anfang des 20. Jahrhunderts angedeutet. Zwischen ihre eigenen Momentaufnahmen von Berlin streut sie Berliner Bilder ein, die von Vladimir Nabokov oder Viktor Šklovskij entworfen wurden. In Ugrěsićs Berlin vermischen sich Armut und Reichtum. Berlin mutiert, je nachdem, wohin man den Blick richtet. Schaut man nach oben, nimmt man den Mercedes-Stern wahr, ein Symbol des kapitalistischen Wohlstands, das sich strahlend auf dem Dach des Europa-Centers dreht (vgl. MK, S. 135). Unten vor dem Konsum- und Vergnügungspalast, der in der Zeit des Kalten Krieges die wirtschaftliche Macht des Westens demonstrierte, sieht man den zahnlosen Zigeuner Alaga aus Zagreb, der auf einem Kindersynthesizer spielt (vgl. MK, S. 139, 297).

Für die Prosa von Dubravka Ugrěsić ist charakteristisch, dass die westeuropäischen Schauplätze ihrer Geschichten eine assoziative Verbindung mit Zagreb und dem ehemaligen Jugoslawien aufweisen.7 So ein vernetzter Raum entsteht auch, wenn die Schriftstellerin über Berlin erzählt. Die Ähnlichkeit der deutschen und postjugoslawischen Geschichte scheint vergleichende Reflexionen in diesem Fall besonders anzuregen. Was Ugrěsić in Bezug auf den Bürger des ehemaligen Jugoslawien konstatiert, trifft auch auf den Einwohner von Berlin zu:8 dieser und jener benutzen seit der Wende einen anderen Namen für ihren Staat, sie verwenden gewisse Wörter nicht mehr (serbische, kroatische in einem Fall, die für den sozialistischen Diskurs charakteristischen im zweiten), sie müssen neue Straßennamen lernen (Ban-Jelacić-Platz statt Platz der Republik in Zagreb, Platz der Vereinten ← 17 | 18 → Nationen statt Leninplatz im Prenzlauer Berg).9 Die alten Zeitungen, an die man gewöhnt war, erscheinen nicht mehr, auch die Währung hat sich geändert.

Eine Deutschland und die postjugoslawischen Länder verbindende Erfahrung ist auch der Krieg. Die Situation im Postjugoslawien des ausgehenden 20. Jahrhunderts erinnerte an die nationalsozialistische Vergangenheit in Deutschland. Alte Denkmäler wurden gestürzt und neue errichtet, propagandistische Texte herausgegeben, es gab wieder „Staats“schrifsteller,10 Zensur, „Projekte der ‚nationalen‘ Kultur und ‚geistigen Erneuerung‘, die wir aus den vergilbten Handbüchern des Nazismus kennen“ (GB, S. 228). Es erschienen Zeitschriften mit neofaschistischen Inhalten (vgl. GB, S. 223), ein „Epigone des nazistischen Kulturkonzepts und Schöpfer eines Konzeptes der Ustascha-Literatur“ wurde als „Nestor der kroatischen Poesie“ geehrt (GB, S. 234).11

Bücherverbrennung und Mauer sind zwei Stichworte, um die herum Ugrěsić ihre Überlegungen zu den Gemeinsamkeiten zwischen der deutschen und der postjugoslawischen Geschichte konstruiert. 1933 brannten die Bücher in Deutschland, fast genau sechzig Jahre später wurden die Bestände der Staats- und Universitätsbibliothek in Sarajevo (vgl. GB, S. 215) vom Feuer verschlungen.

Wo Bücher verbrannt werden, werden Mauern errichtet. Zwischen Büchern und Mauern scheinen geheime Zusammenhänge zu bestehen. Diese Zusammenhänge zu erforschen bemüht sich Jorge Luis Borges in dem Essay Die Mauer und die Bücher,12 den Ugrěsić in ihre Reflexionen miteinbezieht. Borges Essay liest sie in Berlin, „in einer Stadt, in der man zuerst Bücher verbrannt und dann eine Mauer errichtet hatte“ (GB, S. 247). Sie ist dahin aus einem Land gekommen, „in dem Bücher verbrannt w[u]rden und in einer zerstörten Stadt eine unsichtbare Mauer hochw[uchs]“ (GB, S. 247).13 Borges Essay ruft eine viel weiter ← 18 | 19 → zurückliegende Vergangenheit in Erinnerung: im Jahre 213 v.u.Z. ließ nämlich der chinesische Kaiser Qin Shihuangdi14 „alle schriftlichen Dokumente verbrennen, denn die Geschichte sollte mit ihm beginnen“ (GB, S. 218). Derselbe Kaiser befahl auch den Bau der Chinesischen Mauer. Die Zusammenstellung der analogen Ereignisse vom Anfang der Kulturgeschichte und aus dem 20. Jahrhundert veranschaulicht die Wiederholbarkeit der historischen Ereignisse und die Wiederkehr der gleichen machtpolitischen Maßnahmen zu verschiedenen Zeiten.

Bücherverbrennung ist Zerstörung, Mauererrichtung Aufbau. Das negative Vorzeichen der Zerstörung und das positive des Aufbaus können sich nach Borges’ Ansicht heben. Bei Ugrěsić werden diese Vorzeichen hinterfragt. Die Zerstörung der Bücher hält man für negativ, weil sie eine Auslöschung der Erinnerung zum Zweck hat. Aber gilt das auch, wenn aggressive Bücher zerstört werden? Um die Frage zu veranschaulichen, bedient sich Ugrěsić der Installation Swimming in the Dark des chinesischen Künstlers Choi Yan-Chi, die die Ich-Erzählerin des Museums 1994 in Berlin besuchte.15 Ein Element der Ausstellung waren ins Wasser eingetauchte Bücher, unter denen sich ein kroatisches Buch in lateinischer Schrift (Martin Držićs Vater Majores Dukaten) und ein serbisches in kyrillischer Schrift (Borisav Stankovićs Hadschi Gajka verheiratet sein Mädchen) befanden (vgl. GB, S. 246), beide mit nationalistischem Inhalt. Ist die Zerstörung schlechter Bücher, die Choi Yan-Chi unternimmt, indem er sie der Einwirkung des Wassers preisgibt, etwas Gutes? Und was ist mit der Zerstörung der Berliner Mauer: ist sie nicht auch Zerstörung von Erinnerung, obwohl sie im kollektiven Gedächtnis mit dem Aufbruch zur Freiheit, also positiv, konnotiert wird? Nach Borges ist jede Zerstörung der Erinnerung unbewusste Nachahmung der Taten des chinesischen Kaisers, dem der argentinische Schriftsteller die folgende Prophezeiung in den Mund legt: „aber vielleicht wird es einmal einen Menschen geben, der so fühlt wie ich, und dieser wird meine Mauer zerstören, wie ich die Bücher zerstört habe, und dieser wird mein Andenken austilgen und wird mein Schatten und mein Spiegel sein und es nicht wissen.“16 Ugrěsić ergänzt: „In dem ← 19 | 20 → Gedanken an Neuaufbau steckt schon der Gedanke an künftige Vernichtung“ (GB, S. 216).

Die Funktion der Berliner Mauer wird mit den Überlegungen zum Doppelsinn von Zerstörung und Aufbau in Ugrěsićs Texten nicht erschöpft. Im Essay Popen und Papageien17 wird die Berliner Mauer Anlass zur Reflexion über die nacheinander einstürzenden kollektiven Identitätskonstruktionen der ehemaligen jugoslawischen Bürger (der Essay erläutert das Problem am Beispiel eines Schriftstellers). Ugrěsić erinnert an die Sonderstellung, die Jugoslawien unter den sozialistischen Ländern einnahm. Der Bruch Titos mit Stalin hatte zur Folge, dass Jugoslawien viele Freiheiten genießen konnte, die den anderen Ostblockstaaten verwehrt wurden. Deswegen konstruierte der Jugoslawe seine Identität in entschiedener Abgrenzung von den anderen sozialistischen Ländern. Der „Jugo-Schriftsteller“18 lehnte also sowohl die Zugehörigkeit zu Mitteleuropa als auch zu Osteuropa ab. Im Gegensatz zu den anderen Ländern, die man diesen mental maps zuordnete, musste er in den Geschäften nicht Schlange stehen und erfreute sich der Reisefreiheit.19 Er besaß seine jugoslawische Identität. Die Geschichte hatte aber für ihn einen Identitätsschlag parat, den Ugresić mit der Mauer-Metapher ausdrückt: „Und dann überstürzten sich die Ereignisse wieder. Die Berliner Mauer wuchs wie eine verzauberte Bohnenpflanze in seinem Land empor.“20 Für den Ex-Jugoslawen bedeutete das Identitätsverlust und den Zwang, sich entweder für die serbische oder kroatische Identität zu entscheiden.

In Ugrěsićs Texten findet man auch die Ansicht, dass „[d]ie Berliner Mauer zwar abgerissen [wurde], aber […] noch immer [existiert]. Die Leute aus dem Westen sind Wessis, die aus dem Osten Ossis, und der Begriff Osteuropa ist weiterhin in Gebrauch“ (GB, S. 220). Die kognitive Einteilung des europäischen Kontinents zwischen Ost und West hält an, obwohl das ideologisch-politische System, das sie begründet hat, nicht mehr gegeben ist. Ugrěsić erinnert an die Tatsache, dass der Terminus Osteuropa von den Wessis erfunden und vorwiegend von ihnen angewandt wird, während sich die Osteuropäer von ihrer Osteuropäizität eher loslösen möchten.21 Sie stellt fest, dass der Begriff im Westen populär ist, weil er als Kontrast zur westlichen Identität gedacht wird und die Eigenidentifizierung ← 20 | 21 → des Westens durch die Abgrenzung von den Ossis ermöglicht. Der Begriff verschafft dem Westen die Möglichkeit, sich die eigene Überlegenheit zu veranschaulichen, sich selbst im Verhältnis zu den Anderen, denen es schlecht geht oder ging, aufzuwerten. Diese Aufwertung vollzieht sich nicht im abstrakten Bereich der Ideen, sondern durch Gegenstände und Situationen im Alltag. Sich von dem Konzept Osteuropa zu verabschieden, würde bedeuten die Vorstellung eines fortschrittlichen imaginierten Westens aufzugeben (vgl. GB, S. 243).

Die Berliner Mauer ist in Ugrěsićs Prosa auch ein Symbol für die Kommerzialisierung der Erinnerung:

Am Brandenburger Tor in Berlin kann man Souvenirs kaufen: Mauerbröckchen in Klarsichtfolie, russische Tschapkas mit rotem Stern, Hammer und Sichel, Fahnen, Orden. Die Souvenirs werden nicht mehr von russischen Emigranten verkauft, wie man annehmen sollte. Ich sah einen Pakistani. Der Pakistani, der an einer Stelle, an der noch vor kurzem die Mauer war, billige Souvenirs einer vergangenen Epoche verkauft, ist vielleicht die genaueste und bündigste Metapher der Zeit, die wir leben. (KL, S. 222)22

Die Mauerreste sind für den Pakistani nichts Anderes als eine Ware, für die er Geld bekommt. Sie werden von Touristen erworben, die sich auf diese Weise die Illusion verschaffen, Geschichte zu greifen. Die einstige Bedeutung der Mauer werden sie wohl nie erfassen können, denn sie kennen das Leben hinter dem Eisernen Vorhang nur aus narrativen Konstruktionen.

Eine symbolische Bedeutung kommt in den Texten von Dubravka Ugrěsić den Berliner Trümmerbergen zu, für die der Teufelsberg als stellvertretend erscheint. Die künstlichen Hügel, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus den Trümmern aufgeschüttet wurden, verbergen ihren traurigen Inhalt vor dem Auge des heutigen Besuchers. Heutzutage ist der Teufelsberg mit Gras und Wald bewachsen und wird als Erholungsgebiet genutzt: Mountainbiker, Drachen- und Gleitschirmflieger flitzen über die „gleichgültige Grasdecke“ (MK, S. 216). Der Teufelsberg ähnelt dem Elefanten Roland, der viele unverdauliche Gegenstände gefressen hat (vgl. MK, S. 206). Er wird zu einer Metapher, mit der Ugrěsić die Eigenart der Stadt Berlin und die Ereignisse in Europa nach dem Fall der Mauer zu erfassen versucht. Unter dem Berliner Asphalt lugt nämlich die Vergangenheit hervor, hier

muss man vorsichtig über die Straßen gehen. Gedankenlos tritt der Passant auf jemandes Dach, auf jemandes Grab. Der Asphalt ist nur ein dünnes Häutchen über menschlichen Gebeinen. Gelbe Sterne, schwarze Hackenkreuze, rote Hämmer und Sicheln knacken unter den Füßen des empfindsameren Spaziergängers wie Maikäfer. (MK, S. 207)

← 21 | 22 → Im Essay Konfiszierung des Gedächtnisses23 reflektiert Ugrěsić über die europäischen Versuche, die Vergangenheit aufzuarbeiten, die nach dem Fall der Mauer mit großer Intensität ausbrachen. Dabei wurden Geständnisse abgelegt und bislang verheimlichte Fakten enthüllt. Nicht nur Berlin, sondern ganz Europa ist wie der Teufelsberg, dessen Inhalt freigeschüttet wurde. Auf der Oberfläche erscheinen jüdische, kommunistische, faschistische Zeichen, Andenken, Symbole und vermengen sich mit den neuen, „noch heißen“24 Bomben aus Bosnien.

Historische Amnesie und Musealisierung25 sind zwei gegensätzliche Paradigmen der modernen Kultur. Beide Phänomene verfolgt Ugrěsić in den Reflexionen über das Museum der bedingungslosen Kapitulation, das sie auch zum Titel ihres Berlin-Romans gewählt hat. In dem 1967 gegründeten Museum wurde das Gedächtnis an den deutschen Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion, den sowjetischen Sturm auf Berlin und den sowjetischen Sieg über Hitlerdeutschland aufbewahrt. Unter den Exponaten, die Ugrěsić aufzählt, wird ein Modell Berlins mit russisch geschriebenen Straßennamen (vgl. MK, S. 278) erwähnt, das die russische Besetzung der deutschen Hauptstadt symbolisch zum Ausdruck bringt. Im Souterrain des Museums wurde ein russisches Café errichtet. Der Kaffee, den man dort trinken konnte, zog die Ex-Jugoslawen an, denn er erinnerte an den Kaffee, der in Jugoslawien als ‚türkisch‘26 bezeichnet wurde. Die typisch russischen Souvenirs ergänzen das Bild eines Raums, in dem die Zeit stehen blieb. Doch der in den Raum einbrechende Fernseher zerstört den Eindruck: er zeigt die Westernisierung Russlands. Die gealterte russische Dichterin Bela Achmadulina, die auf dem Bildschirm für Kassetten mit einem Englischkurs wirbt, hat „ein eindeutiges Siegel der Kapitulation im Gesicht“ (MK, S. 280). Damit sind auch die ex-jugoslawischen Cafébesucher gebrandmarkt.

← 22 | 23 → Das Museum, dessen ungeplanter Mehrwert in der Funktion des Zufluchtsortes für „Menschen einer musealen Rasse“ (MK, S. 278) bestand, wurde 199427 nach dem Abzug der russischen Streitkräfte geschlossen. Aus dem Museum trug die Ich-Erzählerin die Erinnerung an leere Räume und den muffigen Geruch, sie erblickte darin also eher eine Grabkammer28 als eine Kultureinrichtung. Derselbe Geruch herrschte ihrer Meinung nach in der Ausstellung Russen in Berlin, die nach der Wiedervereinigung in einem Kellerraum in der Prenzlauer Allee gezeigt wurde. Die Ausstellung klagte die Russen der Vernichtung von Berliner Häusern und Straßen an (MK, S. 281), sie war also eine deutsche Anklage gegen die Russen und damit ein Gegenstück zu den Ausstellungen im Museum der bedingungslosen Kapitulation, in dem russische Anklagen gegen Hitlerdeutschland gesammelt wurden. Die durch den Geruch evozierte Ähnlichkeit der beiden Ausstellungen deutet auf die durch Ugrěsić konstatierte Wiederholbarkeit der Geschichte. Ideologien, die Veränderungen versprechen, werden konstruiert und wieder verworfen. Wie verschieden sie auch zu sein scheinen, sie basieren jedoch auf denselben Mechanismen: sie legitimieren sich über die Zurechtlegung der jeweils passenden Vergangenheit. Das Gedächtnis, das in einem Museum aufbewahrt wird, wird immer nach den Maßstäben der Gegenwart geformt, die Vergangenheit wird im Lichte des gegenwärtigen Diskurses konstruiert.29 Das Museum der bedingungslosen Kapitulation war eine Institution, die als die ideologische Begründung der Abhängigkeit der DDR von der Sowjetunion konzipiert war. Es lieferte die Rechtfertigung für die imperialistischen Bestrebungen und die Vorherrschaft der Sowjetunion im Ostblock.30 Die andere Ausstellung verfährt aber nicht anders: sie liefert die Begründung für die Befreiung von der russischen Vorherrschaft und klammert die deutsche Schuld aus, indem sie ← 23 | 24 → das durch die Russen verübte Unrecht vor Augen führt. Durch Selektion der historischen Fakten wird das alte Gedächtnis gelöscht und ein neues kreiert. Der doppelsinnige Rhythmus von Zerstörung und Aufbau kehrt auch in der Museumsmetapher wieder.

Berlin ist bei Ugrěsić eine Stadt der modernen internationalen Kunst. Sie beschreibt Installationen und Projekte, deren gemeinsames Thema Erinnern und Vergessen ist. Allen Projekten ist gemeinsam, dass sie sich der alltäglichen Objekte, der Ready-mades bedienen. Die Objekte werden auf dem Müll oder den Flohmärkten gesammelt, von ihrer alltäglichen Funktion gelöst und gehen innerhalb der Kunstwerke neue, rätselhafte und oft beunruhigende Verbindungen mit anderen Gegenständen ein. Im Februar 1994 sieht die Ich-Erzählerin in Berlin das Projekt Ilja Kabakows unter dem Titel Olga Georgiewna, bei Ihnen kocht es!, in dem der sowjetische Alltag in den Kommunalkas, den Gemeinschaftswohnungen dargestellt wurde. Während der Performance erklangen, von Kabakov und dem Schlagzeuger Wladimir Tarassow synchron vorgelesen, die Stimmen der Benutzer einer Gemeinschaftsküche, die von Küchengeräuschen und dem typischen „Repertoire sowjetischer Radiomusik“ begleitet wurden (GB, S. 243 und MK, S. 51, 54). Die Performance ließ den grauen Alltag im Kommunismus spüren: „An dem Abend, so schien es mir zumindest, kaufte das Publikum authentische Scherben als Souvenirs“ (GB, S. 243). Ein anderer ‚Archäologe der Gegenwart‘, dessen Installationen im Museum wichtig sind, ist Richard Wentworth, ein britischer Künstler, der in den Jahren 1993–1994 in Berlin als DAAD-Stipendiat im Rahmen des Berliner Künstlerprogramms gastierte. In einer von seinen Arbeiten thematisiert er das Verschwinden der Erinnerung unter der Oberfläche der Gegenwart, die Ugrěsić mit der Teufelsberg-Metapher beschrieb.

In einigen Texten von Ugrěsić kommen in der kroatischen Fassung deutsche Wörter und Redewendungen vor. Ihnen gemeinsam ist, dass sie einfach sind, sie gehören zu den Grundformeln, die man als Ausländer zuerst lernt. Insofern verweisen sie schon aus diesem Grund auf eine Migrantenexistenz. Die Situierung der deutschsprachigen Motive im Romangeschehen bestätigt diese Vermutung. Trotz ihrer Kürze scheinen sie das Leben im Exil in seinen Grunderscheinungen zu treffen.31 Der erste Teil des Museums, in dem eine Migrantin aus dem ehemaligen Jugoslawien in durchnummerierten Tagebucheintragungen die ersten Exileindrücke festhält, trägt den Titel Ich bin müde und wird auch mit diesem ← 24 | 25 → Satz eröffnet (vgl. MK, S. 11).32 Die Ich-Erzählerin beschreibt damit nicht eine vorübergehende physische Erschöpfung, sondern ihren psychischen Zustand: „Ich bin müde ist bisher der einzige deutsche Satz, den ich beherrsche. In diesem Augenblick möchte ich auch nichts mehr lernen. Mehr lernen bedeutet sich öffnen. Und ich will noch eine Zeitlang verschlossen bleiben“ (MK, S. 11). Was lernen und sich öffnen bedeutet, erläutert die Autorin genauer in der Kultur der Lüge: „Auf einmal kann sich unser Leser nicht mehr erinnern, was vorher und was nachher war. Er ist müde. Zu viele Dinge sind auf einmal geschehen. Draußen ist eine andere Zeit, er muß sie lernen. Und seine, die vergangene möglichst schnell vergessen“ (GB, S. 217). Mit dem Leser ist hier der Bürger des ehemaligen Jugoslawien gemeint, der sich nach dem Sturz des alten Staates und der Gründung der neuen Staaten nicht zurecht finden kann. Mit dem Satz Ich bin müde stellt Ugrěsić die Verbindung zwischen der Ich-Erzählerin in Berlin und ihren Landsleuten in Kroatien her. Der Satz drückt die Ratlosigkeit der Menschen in den Zeiten gewaltiger Umbrüche aus. Dass er nicht auf die Postjugoslawen beschränkt bleibt, zeigt die Erzählung über die Deutsche Christa, deren Traumata der Heimatverlust (sie wurde aus der DDR ausgebürgert) und die Berliner Mauer sind. Die Ich-Erzählerin lernt Christa in den USA kennen, sie wohnen bezeichnenderweise bei einer aus Uganda stammenden Wirtin, in deren Vorstellung Berlin und Zagreb zu einem geographischen Punkt verschmolzen sind (MK, S. 175). Der Satz „Ich bin müde“ fällt in der Geschichte zwar nicht (und das macht auch den besonderen Reiz der leitmotivischen Stickarbeit von Ugrěsić aus), aber die Ich-Erzählerin berichtet über Christa u.a., dass sie keine Fremdsprache lernen konnte (MK, S. 175). Schließlich fällt die Berliner Mauer und Christa findet in Polen ein neues Zuhause. In dem Augenblick, in dem Christa von ihren Traumata befreit wurde, öffnet sie sich, obwohl es ihr nicht bewusst ist. Im Schlaf sagt sie nun in ihrem polnischen Haus fremdsprachige Sätze auf, die sie früher nicht lernen konnte.

Die deutschsprachigen Einstreusel verbinden in Ugrěsićs Roman Menschen, Zeiten und Orte. Sie erklären auch, warum sie Berlin zum Schauplatz ihres Buches gewählt hat. Denn Berlin ist ein „before-after-place“ (MK, S. 277), ein Ort, an dem sich Vergangenheit und Gegenwart verzahnen – auch Berlin hat einen Grund, müde zu sein.← 25 | 26 →

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Details

Seiten
367
Erscheinungsjahr
2015
ISBN (PDF)
9783653047134
ISBN (ePUB)
9783653980844
ISBN (MOBI)
9783653980837
ISBN (Hardcover)
9783631654682
DOI
10.3726/978-3-653-04713-4
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2015 (März)
Schlagworte
Multikulturalität Jugoslawienkriege Migration Habsburgermonarchie Exilliteratur
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2015. 367 S.

Biographische Angaben

Anetta Buras-Marciniak (Band-Herausgeber:in) Marcin Golaszewski (Band-Herausgeber:in)

Anetta Buras-Marciniak promovierte in Südslawischer Literaturwissenschaft über die Literatur und Kultur der Sefarden in Bosnien und Herzegowina. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Südslawische Philologie der Universität Łódź und Dozentin für Literatur und Kultur der Südslawen sowie für Kultur der Südslawen im deutschsprachigen Raum. Daneben arbeitet sie als Lektorin für Polnisch als Fremdsprache. Marcin Gołaszewski promovierte in Deutscher Literaturwissenschaft über Clemens August Graf von Galen. Seit 2009 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Literatur und Kultur Deutschlands, Österreichs und der Schweiz an der Universität Łódź sowie am Institut für Germanistik an der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznań. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Literatur der Inneren Emigration, Exilliteratur und Homiletik.

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Titel: Südslawen und die deutschsprachige Kultur