%0 Journal Article %A Anonym %D 2023 %C Berlin, Germany %I Peter Lang Verlag %J Pädagogische Rundschau %@ 2365-8142 %N 6 %V 77 %T N %R 10.3726/PR062023.0071 %U https://www.peterlang.com/document/1436548 %X Aus dem anglophonen, gesellschaftswissenschaftlichen Diskurs wird mit dem Begriff „Virtue signalling“ die Untugend bezeichnet, die eigenen moralischen Werte und Einstellungen öffentlich und überzogen gewissermaßen auf den Markt zu tragen, und damit das eigenerscheinende Gutsein – nicht selten als Abwertung Anderer auszudrücken. Mit dem Selbst-auf-das-Podestheben und Zur-Schau-Stellung wird die philosophische, anthropologische und lebensweltliche Bedeutung von „aretê“, Tugend, Charaktereigenschaft (ἀρετ ή, virtus), als Bezeichnung von „Bestheit“, „Vortrefflichkeit“, missachtet. Denn tugendhafte Einstellungen und Haltungen sind von Einstellungen und Entscheidungen bestimmt, die „in einer Mitte für uns besteht, die durch die Vernunft bestimmt wird“