%0 Journal Article %A Albrecht Classen %D 2024 %C Berlin, Germany %I Peter Lang Verlag %J Mediaevistik %@ 2199-806X %N 1 %V 36 %T Thalassokratien im Mittelalter, hrsg. Nikolas Jaspert und Jan Rüdiger. Mittelmeerstudien, 25. Paderborn: Brill Schöningh, 2024, VII, 349 S. %R 10.3726/med.2023.01.59 %U https://www.peterlang.com/document/1517787 %X Manche Bücher haben eine sehr lange Genese, so wie der vorliegende neue Sammelband, der auf eine Sektion des Historikertages in Berlin 2010 zurückgeht und aus verschiedenen externen Gründen erst jetzt im Druck erschienen ist. Wenngleich die hier aufgenommenen Arbeiten fast schon etwas veraltet wirken könnten, erweist sich die Thematik eigentlich bis heute als brandaktuell, vor allem wenn man die behandelte Problematik berücksichtigt, ob es nämlich im Mittelalter so etwas wie eine seegestützte Herrschaft gegeben habe. Diese implizierte viele verschiedene Faktoren, etwa das Vorhandenseins einer effektiven Flotte, die Orientierung des Handelsgeschehens auf das Meer und das Bestehen von guten Hafenanlagen. Allerdings wäre von vornherein davon abzusehen, nach einer politischen Macht zu suchen, die wirklich nur ganz vom Meer aus operierte, denn das feste Land ist schon immer die wesentliche Ausgangsbasis gewesen, wie es selbst heute mit den USA, Russland oder China der Fall ist. Wenn aber eine Macht insbesondere mit Hilfe ihrer Marine einen größeren Einfluß auf ein Meer oder einen Ozean ausübt, erweist es sich ganz sinnvoll, wie bereits bei Herodot von einer Thalassokratie zu sprechen.