%0 Journal Article %A Romedio Schmitz-Esser %D 2024 %C Berlin, Germany %I Peter Lang Verlag %J Mediaevistik %@ 2199-806X %N 1 %V 36 %T Anuschka Holste-Massoth, Ludwig II. Pfalzgraf bei Rhein und Herzog von Bayern. Felder fürstlichen Handelns im 13. Jahrhundert. RANK, 6. Ostfildern: Jan Thorbecke Verlag, 2019, 349 S. %R 10.3726/med.2023.01.124 %U https://www.peterlang.com/document/1519132 %X Der 1294 verstorbene Pfalzgraf bei Rhein und Herzog von Bayern, Ludwig II., gehörte zu den bedeutendsten Reichsfürsten in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts und während des sogenannten „Interregnums“, wie auch die Einleitung (14–32) der hier anzuzeigenden Studie besonders betont. Umso mehr ist es erfreulich, dass sich mit diesem Band eine Monographie zu Ludwig II. vorstellen lässt; sie geht auf eine Dissertation von 2017 an der Universität Heidelberg zurück. Nach methodischen Vorüberlegungen, die neben der Frage nach den Untiefen biographischen Erzählens die Arbeit selbst in der aktuellen, vor allem deutschsprachigen Mediävistik verortet, folgt ein biographischer Abriss zum Leben Ludwigs (34–40), eine knappe Darstellung seiner Eigenbezeichnungen, die sein Rangverständnis zu verstehen hilft (41–45), und eine Skizze, die das Bild Ludwigs in der zeitgenössischen Historiographie beleuchtet (45–61). Hier wird deutlich, dass seine Unterstützung für Konradin und Rudolf von Habsburg zwar immer wieder zu seiner Erwähnung führten, er aber als zentrale Figur vor allem im Kontext der schon für die Zeitgenossen unerhörten Hinrichtung seiner Frau Maria von Brabant erinnert wurde. Dabei ist es bemerkenswert, wie heterogen die Reaktionen auf dieses Ereignis von 1256 ausfielen, woraus Holste-Massoth schließt, dass es schon nach den Maßstäben der Zeit ernsthafte Zweifel an der Rechtmäßigkeit dieses Vorgehens des Pfalzgrafen gab.