%0 Journal Article %A Andreas Lehnertz %D 2025 %C Berlin, Germany %I Peter Lang Verlag %J Mediaevistik %@ 2199-806X %N 1 %V 37 %T Peter Dinzelbacher, Das fremde Mittelalter. Gottesurteil und Tierprozess. Schriftenreihe des Mittelalterlichen Kriminalmuseums Rothenburg ob der Tauber, XI. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft wbg Academic, 2020. Zweite, wesentlich erweiterte Auflage, 384 pp. %R 10.3726/med.2024.01.18 %U https://www.peterlang.com/document/1672600 %X Der Autor hat ein Buch verfasst (Erstveröffentlichung 2006), das ganz der Mentalitätsgeschichte des Mittelalters verschrieben ist und, anders als der Titel vermuten lässt, glücklicherweise weit über die Phänomene Gottesurteil (iudicium Dei, ordalium) und Tierprozess hinausgeht. Es handelt sich um ein methodisch und thematisch breit angelegtes Thema. Gottesurteil und Tierprozess sind dabei zwei uns heute besonders „fremde“ Phänomene des Mittelalters mit weitreichenden Folgen, besonders im Fall des Gottesurteils. Während letzteres sich stärker in Früh- und Hochmittelalter finden lässt, danach aber viel Kritik der Zeitgenossen erfährt und weitgehend verschwindet, werden Tierprozesse im späteren Teil des Buchs von Dinzelbacher für die Periode des Spätmittelalters und ebenso für die Frühneuzeit analysiert. Obwohl praktisch keine Verbindungen für die beiden beschriebenen Phänomene existieren (S.135), halten sie gut für das Fremde des Mittelalters her und ergeben fruchtbare Fallstudien. Die Darstellung nimmt eine gesamteuropäische Perspektive ein, der Fokus liegt aber dennoch auf dem Reich und Nordfrankreich. Der Autor diskutiert – quellenreich – unzählige Beispiele, erklärt und kontextualisiert diese. Die gemeinsame Darstellung von kirchenrechtlichen und profanrechtlichen Quellen lässt nicht immer die Spannungen zwischen beiden Rechtssphären erkennen. %K peter, dinzelbacher, mittelalter, gottesurteil, tierprozess, schriftenreihe, mittelalterlichen, kriminalmuseums, rothenburg, tauber, darmstadt, wissenschaftliche, buchgesellschaft, academic, zweite, auflage