TY - JOUR PY - 2025 CY - Berlin, Germany PB - Peter Lang Verlag JF - Pädagogische Rundschau IS - 6 VL - 79 SN - 2365-8142 TI - Nomenklatur DO - 10.3726/PR062025.0075 UR - https://www.peterlang.com/document/1683614 N2 - Immanuel Kant (1724–1804) hat in seiner Existenzphilosophie das Gewissen als „innere Stimme“ bezeichnet. Es ist die Kompetenz, gut und moralisch richtig zu denken und zu handeln. Es ist die dem anthrôpos innewohnende Vernunftfähigkeit, Allgemeinurteile bilden und zwischen Gut und Böse unterscheiden zu können (Aristoteles). Der Begriff ist zurückzuführen auf „syneidēsis“ und „conscidentia“, was im Griechischen und Lateinischen Bewusstsein und Selbstbewusstsein bedeutet. Im abendländischen, philosophischen Diskurs erhält „Gewissen“ stärkere moralische Bedeutung. In der „globalen Ethik“, der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (1948) weitet sich die Tugend aus auf „Gedanken-, Gewissens- und Glaubensfreiheit“, was zum Ausdruck bringt, dass der Mensch das Recht habe, sich frei und unabhängig zu äußern, „ohne Rücksicht auf Staatsgrenzen, Informationen und Gedankengut durch Mittel jeder Art sich zu beschaffen, zu empfangen und weiterzugeben“ (Art. 19), und das Recht auf„Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit zu friedlichen Zwecken“ habe (Art. 20). Nur in demokratischen, freiheitlichen Strukturen und Gesellschaftsordnungen ist das möglich. KW - nomenklatur ER -