TY - BOOK AU - Sang-In Lee PY - 2021 CY - Berlin, Germany PB - Peter Lang Verlag SN - 0721-3433 TI - Anamnesis im «Menon» T2 - Platons Überlegungen zu Möglichkeit und Methode eines den Ideen gemäßen Wissenserwerbes UR - https://www.peterlang.com/document/1090755 N2 - Diese Untersuchung wendet sich gegen die verbreitete Interpretationstendenz, Platons Anamnesislehre als Lehre von einer Art gelingender Identifikation auszulegen. Dabei wird behauptet, Platon habe geglaubt, der Mensch besitze auf eine mythisch unerklärliche Weise die Begriffe aller Dinge apriori in sich und brauche sich beim Anblick eines konkreten Einzeldings nur an diesen vorgeburtlichen Besitz zu erinnern, um dieses Ding begrifflich richtig zu identifizieren. Durch eine sorgfältige, dem Wortlaut im einzelnen folgende Interpretation zeigt Lee, daß der Mensch nach Platon lediglich in der Lage ist, die allgemeinen Kriterien und Prinzipien des Denkens analytisch aufzudecken. Erst die methodische Erschließung und Anwendung dieser – apriorischen, d.h. in jeder Erfahrung vorausgesetzten – Kriterien ermöglicht ein Fortschreiten des Erkennens auch in Bezug auf Einzeldinge. Die Anamnesislehre erweist sich dadurch als eine immer noch bedenkenswerte kritische Reflexion auf die Bedingungen der Sicherheit des Erkennens. LA - German ER -