In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bemühte sich der Krefelder katholische Pfarrer Reinarz gemäß dem Wunsch der katholischen Bevölkerungsmehrheit um die polizeiliche Erlaubnis zur alljährlichen Durchführung einer öffentlichen Fronleichnamsprozession in der Stadt Krefeld, die seit über 200 Jahren verboten war. Mehrere Versuche scheiterten am Widerstand des Bürgermeisters, des Landrats und der preußischen Regierung, welche damit die sozialpolitischen Herrschaftsinteressen der protestantischen städtischen Führungsschicht auch auf religiös-kultischem Gebiet vertraten und verteidigten. Erst die Revolution von 1848/49 und die Religionsartikel der preußischen Verfassung vom 5. Dezember 1848 ermöglichten 1849 die erstmalige Prozessionsabhaltung. Dadurch dass die langjährige Gegenwehr auf eine Säkularisierung des öffentlichen Raums mittels seiner Freihaltung von Gottesdiensten abzielte und in einem Antiklerikalismus, der wiederum in einem latenten Antikatholizismus wurzelte, mitbegründet lag, gewannen die Auseinandersetzungen den Charakter eines lokalen Kulturkampfes in der Reihe der vielen Kulturkämpfe des 19. Jahrhunderts.
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Der Streit um die Krefelder Fronleichnamsprozession
Ein lokaler Kulturkampf im 19. Jahrhundert
Volker Speth
Der Kampf um den öffentlichen Raum
Prozessionen, Wallfahrten, Feierlichkeiten bei Bischofsbesuchen, Papstfeiern und sonstige religiöse Feste im nördlichen Rheinland während des Kulturkampfes
Volker Speth
Katholische Aufklärung, Volksfrömmigkeit und "Religionspolicey"
Das rheinische Wallfahrtswesen von 1814 bis 1826 und die Entstehungsgeschichte des Wallfahrtsverbots von 1826, 2. Auflage
Series:
Volker Speth
Der Kampf um Gläubige und Kinder
Das Mischehenwesen im Rheinland im 19. Jahrhundert
Volker Speth
Um die Hardcover-Version dieses Buches zu bestellen, kontaktieren Sie bitte order@peterlang.com (Ladenpreis D: 134,95€, Ladenpreis AT: 137,80€, UVP: 155CHF). Zum Erwerb des Ebooks gehen Sie bitte zu 978-3-631-76448-0.
For ordering the hardcover version of this book, please contact order@peterlang.com (Retail Price: $150.95, £102.00). For purchasing the ebook please go to 978-3-631-76448-0.
Die Konfessionsverschiedenheit von Ehegatten und die daraus resultierende Frage nach der konfessionellen Beheimatung ihrer Kinder sorgten im 19. Jahrhundert für viele Konflikte innerhalb der Familien, zwischen den Konfessionen und zwischen der katholischen Kirche und dem preußischen Staat. Die strengkatholische Mischehendisziplin mit ihrem Kernelement, dem Versprechen der katholischen Kindererziehung als Bedingung für eine katholische Trauung, war ein Indikator für die Durchsetzung des Ultramontanismus innerhalb der katholischen Kirche und ein Motor für die Herausbildung eines katholischen Milieus. Sie war ein Hauptgrund für die Verschärfung der konfessionellen Spannungen, für die Rekonfessionalisierungstendenzen im 19. Jahrhundert und für die ‚Kölner Wirren'. Sie veranlasste die evangelische Kirche, eine eigene einheitliche Mischehenzucht einzuführen.
Kulturkampf und Volksfrömmigkeit
Die Diskussion im preußischen Staatsministerium und in der preußischen Verwaltungselite über die staatliche Repression des Wallfahrts- und Prozessionswesens im Kulturkampf
Series:
Volker Speth
Katholische Aufklärung und Ultramontanismus, Religionspolizey und Kultfreiheit, Volkseigensinn und Volksfrömmigkeitsformierung
Das rheinische Wallfahrtswesen von 1826 bis 1870 - Teil 1: Die kirchliche Wallfahrtspolitik im Erzbistum Köln - 2., aktualisierte und erweiterte Auflage
Series:
Volker Speth
Katholische Aufklärung und Ultramontanismus, Religionspolizey und Kultfreiheit, Volkseigensinn und Volksfrömmigkeitsformierung
Das rheinische Wallfahrtswesen von 1826 bis 1870- Teil 2: Die staatliche Wallfahrtspolizey im nördlichen Rheinland
Series:
Volker Speth
Katholische Aufklärung und Ultramontanismus, Religionspolizey und Kultfreiheit, Volkseigensinn und Volksfrömmigkeitsformierung
Das rheinische Wallfahrtswesen von 1826 bis 1870- Teil 3: Pfarrklerus und Wallfahrerschaft im Erzbistum Köln
Series:
Volker Speth
Der Kampf um Gläubige und Kinder
Das Mischehenwesen im Rheinland im 19. Jahrhundert
Volker Speth
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Die Konfessionsverschiedenheit von Ehegatten und die daraus resultierende Frage nach der konfessionellen Beheimatung ihrer Kinder sorgten im 19. Jahrhundert für viele Konflikte innerhalb der Familien, zwischen den Konfessionen und zwischen der katholischen Kirche und dem preußischen Staat. Die strengkatholische Mischehendisziplin mit ihrem Kernelement, dem Versprechen der katholischen Kindererziehung als Bedingung für eine katholische Trauung, war ein Indikator für die Durchsetzung des Ultramontanismus innerhalb der katholischen Kirche und ein Motor für die Herausbildung eines katholischen Milieus. Sie war ein Hauptgrund für die Verschärfung der konfessionellen Spannungen, für die Rekonfessionalisierungstendenzen im 19. Jahrhundert und für die ‚Kölner Wirren'. Sie veranlasste die evangelische Kirche, eine eigene einheitliche Mischehenzucht einzuführen.
Der Kampf um Gläubige und Kinder
Das Mischehenwesen im Rheinland im 19. Jahrhundert. Band 1
Volker Speth
Die Konfessionsverschiedenheit von Ehegatten und die daraus resultierende Frage nach der konfessionellen Beheimatung ihrer Kinder sorgten im 19. Jahrhundert für viele Konflikte innerhalb der Familien, zwischen den Konfessionen und zwischen der katholischen Kirche und dem preußischen Staat. Die strengkatholische Mischehendisziplin mit ihrem Kernelement, dem Versprechen der katholischen Kindererziehung als Bedingung für eine katholische Trauung, war ein Indikator für die Durchsetzung des Ultramontanismus innerhalb der katholischen Kirche und ein Motor für die Herausbildung eines katholischen Milieus. Sie war ein Hauptgrund für die Verschärfung der konfessionellen Spannungen, für die Rekonfessionalisierungstendenzen im 19. Jahrhundert und für die ‚Kölner Wirrenʽ. Sie veranlasste die evangelische Kirche, eine eigene einheitliche Mischehenzucht einzuführen.