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Unternehmensstrafrecht aus gesellschaftsrechtlicher Sicht

Eine Untersuchung am Beispiel des nordrhein-westfälischen Gesetzesentwurfs zur Einführung eines Verbandsstrafgesetzbuchs

von Moritz Evertz (Autor:in)
©2016 Dissertation XVIII, 204 Seiten

Zusammenfassung

Der nordrhein-westfälische Entwurf zur Einführung eines Verbandsstrafgesetzes hat die langjährige Diskussion um die Einführung eines Unternehmensstrafrechts wieder entfacht. Der Autor nimmt den Gesetzesentwurf zum Anlass, um die bislang vorwiegend im Strafrecht diskutierte Problematik einer kriminalstrafrechtlichen Sanktionierung von Unternehmen aus der Perspektive des Gesellschaftsrechts zu untersuchen. Hierbei analysiert er, ob der vorgelegte Entwurf gesellschaftsrechtliche Wertungen hinreichend berücksichtigt und zieht sodann Gedanken des Gesellschaftsrechts für konzeptionelle Erwägungen zur Ausgestaltung eines Verbandsstrafgesetzbuchs heran.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Vorwort
  • Inhaltsverzeichnis
  • Abkürzungsverzeichnis
  • Einführung
  • 1. Kapitel: Die Sanktionierung von Unternehmen de lege lata
  • I. Regelungen des Ordnungswidrigkeitenrechts
  • II. Regelungen des Strafgesetzbuchs
  • III. Weitere relevante Regelungen
  • 2. Kapitel: Der nordrhein-westfälische Gesetzesentwurf
  • I. Vorläufer
  • 1. Schünemanns Gesetzesentwurf (1991)
  • 2. Schroths Reformvorschlag (1993)
  • 3. Ehrhardts Formulierungsvorschlag (1994)
  • 4. Heines Gesetzesvorschlag (1995)
  • 5. Diskussionsentwurf des Landes Hessen (1997)
  • 6. Große Anfrage (1998)
  • 7. Haeusermanns Ergänzungsvorschläge (2003)
  • 8. Hartans Vorschlag (2006)
  • 9. Kirch-Heims Regelungsvorschlag (2007)
  • 10. Kempf/Lüderssen/Volk (2012)
  • 11. Zusammenfassung der vorausgegangenen Modelle
  • II. Der Inhalt des nordrhein-westfälischen Gesetzesentwurfs in seinen Grundzügen
  • 1. Materielles Verbandsstrafrecht
  • a) Anwendungsbereich
  • b) Verbandsstraftaten
  • c) Allgemeine Bestimmungen
  • d) Verbandssanktionen
  • aa) Verbandsstrafen
  • bb) Verbandsmaßregeln
  • e) Absehen von Sanktionen
  • 2. Verfahrensregelungen
  • 3. Kapitel: Kritische Betrachtung der Entwurfsbegründung
  • I. Polizeiliche Kriminalstatistik
  • II. Fehlende Präventivwirkung bestehender Regelungen?
  • 1. „Organisierte Unverantwortlichkeit“
  • 2. Höhe der Geldbuße
  • 3. Verfallsregelungen
  • 4. Auflösung von Gesellschaften
  • 5. Benennung der Sanktion als „Strafe“
  • 6. Zwischenergebnis
  • III. Europäische bzw. internationale Vorgaben – „Konvergenzdruck“?
  • 1. OECD-Übereinkommen und -Empfehlungen
  • 2. Europarecht
  • 3. Zwischenergebnis
  • IV. Rechtsvergleichende Betrachtung
  • 1. Das Unternehmensstrafrecht in anderen europäischen Staaten
  • 2. „Erfolgreiche Vorbilder“?
  • a) England
  • b) Schweiz
  • c) Österreich
  • d) Zwischenergebnis
  • V. Strafrechtsdogmatische und verfassungsrechtliche Fragen
  • VI. Ergebnis
  • 4. Kapitel: Der persönliche Anwendungsbereich des Verbandsstrafgesetzbuchs
  • I. Sanktionsfähige Verbände
  • 1. Juristische Personen
  • 2. Nicht rechtsfähige Vereine
  • 3. Rechtsfähige Personengesellschaften
  • 4. Vorgründungsgesellschaften; Vorgesellschaften; fehlerhafte Gesellschaften
  • a) Vorgründungsgesellschaften
  • b) Vorgesellschaften
  • c) Fehlerhafte Gesellschaften
  • 5. Einzelunternehmer und Ein-Mann-Gesellschaft
  • 6. Sanktionierung bei Rechtsnachfolge
  • a) Die Sanktionierung von Rechtsnachfolgern nach dem OWiG
  • aa) Vor der 8. GWB-Novelle
  • bb) Nach der 8. GWB-Novelle
  • b) Die Sanktionierung von Rechtsnachfolgern nach dem Verbandsstrafgesetzbuch
  • II. „Entscheidungsträger“
  • 1. Vertretungsberechtigte Organe einer Juristischen Person oder Mitglieder solcher Organe.
  • 2. Vorstände oder Vorstandsmitglieder eines nicht rechtsfähigen Vereins
  • 3. Vertretungsberechtigte Gesellschafter einer rechtsfähigen Personengesellschaft
  • 4. Sonstige Leitungspersonen
  • 5. Kapitel: Konzeptionelle Erwägungen zu den Verbandsstraftatbeständen unter Berücksichtigung der Unternehmenshaftung im Deliktsrecht
  • I. Das Verhältnis des Deliktsrechts zum Strafrecht
  • 1. Aufgaben
  • 2. Historische Entwicklung und Synergieeffekte
  • II. Die Unternehmenshaftung im Deliktsrecht
  • 1. Die Grundkonzeption
  • 2. Der „pointillistische“ Ansatz des § 831 BGB
  • 3. Die Unternehmenshaftung auf Grundlage des § 823 I BGB
  • 4. § 31 BGB
  • a) Funktion
  • aa) Grundsätzliches
  • bb) Kumulative Mithaft
  • cc) Exklusive Verpflichtungshaftung
  • b) Erweiterung des Anwendungsbereichs
  • 5. Teleologische Reduktion des § 831 BGB?
  • 6. Zusammenfassung
  • III. Verbandsstraftaten – Das Regelungskonzept des Verbandsstrafgesetzbuchs
  • 1. § 2 I VerbStrG
  • a) Normtext
  • b) Auszug aus der Entwurfsbegründung
  • 2. § 2 II VerbStrG
  • a) Normtext
  • b) Auszug aus der Entwurfsbegründung
  • IV. Vergleich der zugrunde liegenden Intentionen
  • V. Trotz vergleichbarer Intentionen: Unterschiedliche Ausgestaltung?
  • 1. § 2 I VerbStrG: Fehlerhafte Personalauswahl oder unzureichender Aufgabenzuschnitt
  • a) Die Konzeption des § 2 I VerbStrG
  • aa) Abkehr vom klassischen Zurechnungsmodell?
  • bb) Adaption der kumulativen Mithaft nach § 31 BGB
  • cc) Übertragung der ausdehnenden Anwendung des § 31 BGB und des körperschaftlichen Organisationsmangels
  • dd) Widerspruch zur Entwurfsbegründung
  • ee) Korrektur durch §§ 5, 7 VerbStrG?
  • ff) Rechtstatsächliche Erwägungen
  • b) Übertragung der entsprechenden zivilrechtlichen Regelungskonzepte?
  • aa) Defizitäre Organisation
  • bb) Fehlerhafte Personalauswahl
  • cc) Differenzierung zwischen organschaftlichen und sonstigen (gewillkürten) Vertretern?
  • c) Änderungsvorschläge zu § 2 I VerbStrG
  • aa) Vorschläge im Schrifttum
  • (1) Ergänzung des Tatbestands um ein ungeschriebenes Tatbestandsmerkmal
  • (2) Explizite Ergänzung des Tatbestands
  • bb) Eigener Formulierungsvorschlag
  • cc) Europarechtskonformität
  • 2. § 2 II VerbStrG: Aufsichts- oder Überwachungsverschulden
  • a) Die Konzeption des § 2 II VerbStrG
  • aa) Spiegelung des Schuldvorwurfs im Wortlaut
  • bb) Adaption der exklusiven Verpflichtungshaftung nach § 31 BGB
  • b) Weitgehende Kongruenz zivilrechtlicher und strafrechtlicher Wertungen
  • aa) Grundsätzlich kongruente Umsetzung
  • bb) Ausnahmen
  • (1) Die Beweislastverteilung des § 831 BGB
  • (2) Risikoerhöhung
  • c) Verhältnis zu obigem Formulierungsvorschlag des § 2 I VerbStrG
  • VI. Ergebnis
  • 6. Kapitel: Compliance-Regelungen des Verbandsstrafgesetzbuchs und ihre Vereinbarkeit mit gesellschaftsrechtlichen Wertungen
  • I. Begriff
  • II. Entwicklung
  • III. Compliance-Pflichten de lege lata
  • 1. Generelle Pflicht zur Compliance-Organisation?
  • a) Meinungsstand
  • b) Stellungnahme
  • aa) Branchenspezifische Sondervorschriften
  • bb) §§ 130, 9, 30 OWiG
  • cc) §§ 31, 831, 823 BGB
  • dd) DCGK
  • ee) § 91 II AktG
  • ff) Legalitätspflicht
  • 2. Ausgestaltungspflichten?
  • a) Meinungsstand
  • b) Stellungnahme
  • 3. Zwischenergebnis
  • IV. Compliance-Aspekte im Verbandsstrafgesetzbuch
  • 1. Entwurfsbegründung
  • 2. Einzelne Regelungen des Verbandsstrafgesetzbuchs
  • 3. Ausreichender Anreiz zu präventiver Compliance durch das Verbandsstrafgesetzbuch?
  • 4. Anreiz zu umfassender Compliance durch das Verbandsstrafgesetzbuch?
  • V. Widersprüche der Compliance-Regelungen des Verbandsstrafgesetzbuchs zum Gesellschaftsrecht
  • 1. Faktischer Zwang zur Einführung von Compliance-Systemen nach dem Verbandsstrafgesetzbuch
  • 2. Der Strafrichter als Geschäftsleiter: § 8 II Nr. 3 VerbStrG
  • VI. „Compliance Defense“
  • 1. Compliance Defense als Grundidee des Gesetzesentwurfs
  • 2. Compliance Defense in Deutschland de lege lata
  • 3. Compliance Defense in der EU und in den Rechtsordnungen anderer Staaten
  • 4. Anforderungen an eine gesetzliche Regelung zur Compliance Defense für das Verbandsstrafgesetzbuch
  • a) Hinreichende Gewichtung qualitativer Aspekte
  • b) Berücksichtigung der Kritikpunkte zum jetzigen § 5 VerbStrG
  • c) Sanktionsausschluss oder -minderung?
  • d) Wertungen des Gesellschaftsrechts
  • e) Berücksichtigung des entstandenen Schadens?
  • 5. Formulierungsvorschläge
  • 6. Verhältnis zu § 2 VerbStrG
  • 7. Mögliche Friktionen mit dem Ordnungswidrigkeitenrecht
  • 8. Mindeststandards?
  • VII. Ergebnis
  • 7. Kapitel: Die Sanktionierung von Konzernobergesellschaften und die Frage nach den Auf-sichtspflichten im Konzern
  • I. Hintergrund – Der Sanktionsdurchgriff im Konzern de lege lata
  • 1. Im deutschen Recht
  • a) Die Ansicht des Bundeskartellamts
  • b) Die Ansichten in der Literatur
  • c) Die Ansicht der Rechtsprechung
  • 2. Im europäischen Recht
  • II. Streitentscheid durch § 2 II VerbStrG?
  • III. Fortsetzung des Kernproblems im Rahmen des § 2 I VerbStrG
  • 1. Die Frage nach der Aufsichtspflicht der Konzernobergesellschaft als Kernproblem
  • 2. Zur Tragfähigkeit der Konzeption des Verbandsstrafgesetzbuchs
  • a) Beschützer- oder Überwachergarant?
  • b) Mögliche Anknüpfungspunkte für den Entstehungstatbestand einer Garantenstellung de lege lata
  • aa) Gesellschaftsrechtliche Vorschriften
  • bb) § 130 OWiG
  • cc) Garantenstellung ohne eindeutigen gesetzlichen Anknüpfungspunkt
  • (1) Potentielle Lösungswege
  • (2) Bedenken
  • IV. Ergebnis
  • Zusammenfassung der Ergebnisse
  • Anhang
  • Literaturverzeichnis

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Abkürzungsverzeichnis

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Einführung

Details

Seiten
XVIII, 204
Jahr
2016
ISBN (PDF)
9783631703595
ISBN (ePUB)
9783631703601
ISBN (MOBI)
9783631703618
ISBN (Hardcover)
9783631702000
DOI
10.3726/978-3-631-70359-5
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2016 (September)
Schlagworte
Compliance Unternehmenshaftung Sanktionsdurchgriff Organisationsverschulden Ordnungswidrigkeitenrecht Wirtschaftskriminalität
Erschienen
Frankfurt am Main, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2016. XVIII, 204 S.

Biographische Angaben

Moritz Evertz (Autor:in)

Moritz Evertz studierte Rechtswissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg sowie der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Seine Promotion erfolgte an der Universität zu Köln.

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