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Städtische Selbstverwaltung im Wandel – Ekaterinodar 1870 bis 1914

von Andrii Reshetko (Autor:in)
©2016 Dissertation XXVI, 593 Seiten

Zusammenfassung

Die Stadt Ekaterinodar in der südrussischen Provinz des Russischen Reiches steht im Mittelpunkt dieses Buchs; sie stellte in vielen Aspekten unter den Provinzstädten einen Sonderfall dar. Der Autor untersucht den Veränderungsprozess von staatlicher Administration zu städtischer Selbstverwaltung sowie ihre weitere Entfaltung in Ekaterinodar in einer breiten Perspektive und vergleicht die Ergebnisse mit anderen Städten. Dabei spiegelten sich die Auswirkungen der Städtereform von 1870 und 1892 besonders beispielhaft in Ekaterinodar (heutiges Krasnodar) wider. Die Stadt hat den durch die Reformen gegebenen Entwicklungsimpuls auf beeindruckende Weise und nachhaltig genutzt und sich innerhalb von vierzig Jahren von einer kleinen Kosakenstadt zu einer der größten Städte des Südens entwickelt.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Danksagung
  • Inhaltsverzeichnis
  • Abkürzungsverzeichnis
  • Zur Transliteration, Transkription und Angabe von Daten
  • Verzeichnis der Tabellen
  • Verzeichnis der Listen der Ekaterinodarer Stadtdumaabgeordneten
  • Einleitung
  • 1. Fragestellung
  • 2. Quellenlage
  • 3. Forschungsliteratur
  • 3.1. Russische Historiografie zur städtischen Selbstverwaltung
  • 3.2. Die neuere deutschsprachige und englischsprachige Forschung
  • I. Die Stadt Ekaterinodar
  • 1. Administrativer Ursprung der Städte in Russland
  • 2. Die Gründung der Stadt Ekaterinodar
  • 2.1. Die Entstehung der Kosakengemeinschaften
  • 2.2. Die Heeresstadt Ekaterinodar
  • 3. Administrative Gliederung
  • 4. Von der Heeresstadt zur bürgerlichen Stadt
  • 4.1. Ethnische und religiöse Zusammensetzung der Stadtbevölkerung
  • 5. Vorbereitungen zu den Stadtdumawahlen nach der Städteordnung von 1785
  • 6. Die ersten Wahlen zur städtischen Selbstverwaltung
  • 7. Organisation der Stadtduma vor der Reform 1870
  • II. Wahlen: Wahlberechtigte, Wahlbeteiligung und die Wahlergebnisse
  • 1. Die Städteordnung von 1870 und die Reform der städtischen Selbstverwaltung
  • 1.1. Die wichtigsten Neuerungen
  • 1.2. Stadtdumawahlen gemäß der Städteordnung von 1870. Wahlberechtigte und Ergebnisse
  • 1.2.1. Stadtdumawahlen von 1874
  • 1.2.1.1. Ergebnisse der Stadtdumawahlen von 1874
  • 1.2.2. Wahl des Stadtoberhaupts und der Mitglieder der Stadtverwaltung
  • 1.2.3. Stadtdumawahlen von 1878
  • 1.2.3.1. Ergebnisse der Stadtdumawahlen von 1878
  • 1.2.4. Stadtdumawahlen von 1882
  • 1.2.5. Stadtdumawahlen von 1886
  • 1.2.6. Stadtdumawahlen von 1890
  • 1.3. Stadtdumawahlen nach der Städteordnung von 1870: Zwischenbilanz
  • 2. Die Städteordnung von 1892
  • 2.1. Die wichtigsten Neuerungen
  • 2.2. Stadtdumawahlen gemäß der Städteordnung von 1892. Wahlberechtigte und Ergebnisse
  • 2.2.1. Stadtdumawahlen von 1893
  • 2.2.2. Die Aufhebung der Stadtdumawahlen im Jahr 1897
  • 2.2.3. Die neuen Wahlen der glasnye in die Stadtduma im September 1897
  • 2.2.3.1. Reaktion der Ekaterinodarer Presse nach den Wahlen 1897
  • 2.2.3.2. Wahlberechtigte und Ergebnisse der neuen Wahlen im September 1897
  • 2.2.4. Stadtdumawahlen von 1901
  • 2.2.5. Stadtdumawahlen von 1905
  • 2.2.5.1. Die Stimmung in der Stadt vor den Stadtdumawahlen im September 1905
  • 2.2.5.2. Wahlberechtigte und Ergebnisse der Wahlen von 1905
  • 2.2.6. Die Aufhebung der Stadtdumawahlen von 1905
  • 2.2.6.1. Wahlordnungs-Instruktion
  • 2.2.7. Neue Stadtdumawahlen von 1908
  • 2.2.8. Alltagsleben in der Stadt. Kriminalität und Sicherheitslage in Ekaterinodar 1910–1912
  • 2.2.9. Stadtdumawahlen von 1912
  • 2.2.9.1. Soziale Segregation der Ekaterinodarer Stadtteile 1912
  • 2.2.9.2. Ergebnisse der Wahlen von 1912
  • 2.2.10. Stadtdumawahlen von 1916
  • 2.3. Stadtdumawahlen nach der Städteordnung von 1892: Zusammenfassung
  • 3. Stadtdumawahlen im August 1917 gemäß der Städteordnung von 1917
  • III. Stadtduma und Stadtverwaltung
  • 1. Organisation der Stadtduma und Stadtverwaltung (Gorodskaja Uprava)
  • 1.1. Arbeitsablauf der Stadtduma
  • 1.2. Teilnahme der glasnye an den Stadtdumasitzungen
  • 1.2.1. Stadtdumasitzungen im Jahre 1896
  • 1.2.2. Stadtdumasitzungen im Jahre 1899
  • 1.2.3. Stadtdumasitzungen im Jahre 1900
  • 1.2.4. Stadtdumasitzungen im Jahre 1908
  • 1.2.5. Stadtdumasitzungen im Jahre 1909
  • 1.2.6. Stadtdumasitzungen im Jahre 1910
  • 1.2.7. Stadtdumasitzungen im Jahre 1913
  • 1.2.8. Stadtdumasitzungen im Jahre 1917
  • 2. Das Personal der Stadtduma
  • 2.1. Herausragende Persönlichkeiten in der städtischen Selbstverwaltung
  • 2.2. Die Verwandtschaftsverhältnisse der glasnye der Ekaterinodarer Stadtduma
  • 2.3. Organisation der Stadtverwaltung (Gorodskaja Uprava)
  • 2.3.1. Das Personal und die strukturelle Gliederung der Gorodskaja Uprava
  • 2.4. Die Vorbereitungs- und Exekutivkommissionen als Hilfsorgane der Stadtverwaltung
  • 2.5. Aufgabenverteilung zwischen dem Personalbestand der Stadtverwaltung
  • 2.6. Das Stadtoberhaupt und seine Rolle in der Organisation der städtischen Selbstverwaltung
  • 2.6.1. Das Stadtoberhaupt V. S. Klimov als herausragender Vertreter der städtischen Selbstverwaltung
  • 2.6.2. Das Stadtoberhaupt G. S. Čistjakov
  • 2.6.3. Das Stadtoberhaupt I. N. Dicman
  • 2.7. Der Konflikt zwischen der Stadtduma und dem Stadtoberhaupt
  • 2.8. Der Einfluss der Stadtverordneten aus der Kleinbürgerschaft in der Stadtduma
  • 2.9. Der langjährige Streit zwischen der Stadtduma und der Heeresverwaltung um das städtische Weideland
  • IV. Gesundheitsfürsorge und die städtischen Initiativen in diesem Bereich
  • 1. Hygienisch-sanitäre Maßnahmen der Stadtverwaltung
  • 2. Die Gesellschaft der Kuban-Ärzte
  • V. Volks- und Schulbildung in Ekaterinodar
  • 1. Entwicklung des Schulsystems in der Stadt
  • 1.1. Die Sonntagsschulen
  • 2. Die Einführung der allgemeinen Schulbildung
  • 2.1. Sommerfreizeiten und Sommerschulen
  • 2.2. Das Ringen der Stadt um staatliche Unterstützung
  • 2.3. Die städtischen Subventionen für private Grundschulen
  • 3. Schulwesen im Kubangebiet
  • VI. Die ständischen Organisationen
  • 1. Ständische Selbstverwaltung am Beispiel der Kleinbürgergesellschaft
  • 1.1. Gliederung der Kleinbürgergesellschaft
  • 2. Ständische Organe und Aufgabenbereiche
  • 2.1. Tätigkeiten in eigener Verantwortung
  • 2.1.1. Die Wahl der Ältesten in der Kleinbürgerkorporation
  • 2.1.2. Die Beschwerde über das Wahlverfahren
  • 2.1.3. Die staatliche Beaufsichtigung der meščanskaja uprava
  • 2.2. Auftragsverwaltung durch die ständischen Gesellschaften der Kleinbürger
  • 2.3. Ausstellung von Ausweisen
  • 3. Krankenfürsorge und Übernahme der entstandenen Krankenhauskosten
  • VII. Die Gesellschaften von Ekaterinodar
  • 1. Wohltätige Gesellschaften
  • 2. Kulturell-aufklärende und musikalische Gesellschaften in Ekaterinodar
  • VIII. Wirtschaft der Stadt Ekaterinodar
  • 1. Wirtschaftliche Entwicklung von 1870 bis 1878
  • 1.1. Landwirtschaftliche Profilierung der Stadt
  • 1.2. Wirtschaftliche und finanzielle Lage der Stadt
  • 2. Das städtische Budget
  • 2.1. Einnahmen und Ausgaben in den Jahren 1867–1875
  • 2.2. Einnahmen und Ausgaben in den Jahren von 1876 bis 1879
  • 3. Probleme der Innenstadtbebauung im Jahr 1876
  • 4. Verpachtung des städtischen Landes als fiskalische Quelle des Budgets
  • 5. Entwicklung der Fabriken und Werke in Ekaterinodar in den Jahren 1876–1893
  • 6. Die Balance zwischen Stadteinnahmen und Stadtausgaben
  • 7. Handel
  • 7.1. Handel auf den Marktplätzen und Jahrmärkten
  • 7.2. Getreidehandel in der Stadt
  • 7.3. Die Einnahmen der Stadt aus Handel und Gewerbe
  • 8. Stadtduma-Debatten über neue Formen der Finanzierung
  • 9. Munizipalisierung privater Betriebe in der Stadt
  • 9.1. Stadtreinigungsbetrieb
  • 10. Neubewertung der Immobilien
  • 11. Entwicklung von Handel und Industrie bis zum Ersten Weltkrieg
  • Schlussfolgerungen
  • Anhang
  • Quellen- und Literaturverzeichnis

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Abkürzungsverzeichnis

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Zur Transliteration, Transkription und Angabe von Daten

a) Die Wiedergabe russischer Eigennamen und Bezeichnungen erfolgt nach der in Deutschland aktuellen wissenschaftlichen Transliteration.

Ausnahmen sind einige im Deutschen übliche Orts- und Personennamen wie z. B. Moskau und St. Petersburg. Bei Quellenangaben wird die originalgetreue transliterierte Schreibweise verwendet.

Russische Wörter werden grundsätzlich klein und kursiv geschrieben. Ausnahmen sind hier Orts-, Straßen- und Personennamen sowie untergliederte bzw. erweiterte Quellenbezeichnungen, wie z. B. fond, tom (Band), opis’, glava, list (Seite), etc., die in den Fußnoten nicht kursiv geschrieben werden. Die institutionellen Begriffe werden außerdem den authentischen Originaltexten entsprechend groß bzw. klein geschrieben, wie z. B. Gorodskaja Uprava, Gorodskaja Duma, Gorodskoj Golova, glasnye, členy Upravy usw.

b) Für die vorliegende Untersuchung wird bei den geographischen Namen unter anderem folgende Regelung getroffen, die gleichzeitig die authentische russische Schreibweise wiedergibt: Für den Fluss Kuban’ (wie auch für die Städte Simferopol’, Sevastopol’ etc.) wird hier eine Schreibweise mit Apostroph verwendet, weil der Name Kuban’ auf Russisch mit einem Weichheitszeichen geschrieben wird (Kuban’). Dagegen wird hier das Wortkompositum Kubangebiet (d. h. Kubanskaja oblast’) entsprechend ohne Apostroph geschrieben, weil das Wort Kubanskaja auf Russisch keine Weichheitszeichen enthält.

c) Die kalendarischen Angaben in der vorliegenden Arbeit beziehen sich auf den damals in Russland bis 1918 gültigen Julianischen Kalender, bezeichnet als alter Stil (a. St.), der im 18. Jahrhundert elf Tage, im 19. Jahrhundert 12 Tage und im 20. Jahrhundert 13 Tage hinter dem Gregorianischen Kalender (neuer Stil, n. St.) zurückblieb. Die Angaben nach dem Gregorianischen Kalender (n. St.) sind als solche ausdrücklich gekennzeichnet.

Hinweis:

Alle Verordnungen der Stadtduma und Stadtverwaltung sowie Gesetze und Erlässe des Russischen Reiches wurden in der folgenden Untersuchung, soweit nicht anders vermerkt, vom Autor selbst vom Russischen ins Deutsche übersetzt. Das Gleiche gilt für die in der Arbeit verwendeten Zitate aus dem Russischen und zwar sowohl aus den Zeitungen und anderen zeitgenössischen Quellen als auch aus den gegenwärtigen Publikationen und Untersuchungen.

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Verzeichnis der Tabellen

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Verzeichnis der Listen der Ekaterinodarer Stadtdumaabgeordneten

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Einleitung

Im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts erkämpfte sich Russland vom Osmanischen Reich große Landflächen im Süden, die sich vom Kubangebiet über die Halbinsel Krim bis zum Fluss Dnestr erstreckten. Nach dem Friedensvertrag von Jassy lag nun die neue südliche Grenze unter anderem entlang des Flusses Kuban’ (Kuban’)1 und schloss westwärts über die Meerenge2 an die Krim an.

Die Verwaltungsreformen, die unter Katharina II. zur gleichen Zeit durchgeführt wurden, sollten rasch auch auf dieses hinzugewonnene Gebiet ausgedehnt werden. Im Zuge dieser Maßnahmen ergänzte man das Städtenetz des Russischen Reiches in den neu erworbenen Gebieten unter anderem durch die Orte Sevastopol’, Simferopol’3 und Ekaterinodar.4

Die katharinische Gouvernementsreform vom 7.11.17755 und die Städteordnung von 17856 veränderten die administrative Gliederung des russischen Staates grundlegend und boten die Möglichkeit, die das gesamte Land vernetzenden Städte nicht nur dezidiert als Leitungs- und Kontrollzentren zu positionieren, sondern auch die jeweiligen Vertreter der ständischen Gruppen der Stadt geregelter an der Auftragsverwaltung für staatliche Institutionen zu beteiligen. ← 1 | 2 →

Im Laufe der Zeit zeigten sich gewisse Schwächen dieser Reform, vor allem hinsichtlich der Tatsache, dass die Stadtbewohner ihre eigenen Belange nur unzureichend selbst vertreten konnten. Dies war unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Verwaltungsreformen Katharinas, die bereits bei ihrer Einführung oft an der Wirklichkeit vorbeigingen, im weiteren Verlauf überholt und mit verschiedenen Verordnungen teilweise aufgehoben und verändert worden waren, ohne dass sich ein zufriedenstellender Zustand erreichen ließ. Zusätzlich legte die Provinzadministration ihrerseits die Gesetze unterschiedlich und willkürlich aus.7

Die außer in St. Petersburg8 und in Moskau9 bis 1870 existierende städtische Verwaltung basierte auf der „Sechsstimmigen Stadtduma“ (šestiglasnaja duma), die auf die Städteordnung von 1785 zurückging und deren Funktionen sich im Wesentlichen darin erschöpften, die staatlichen Aufgaben unter den als städtische Stände definierten Einwohnerkategorien aufzuteilen.10 Ein Bewusstsein für das Wohl des „Stadtganzen“ konnte sich unter diesen Bedingungen wohl nur in Ausnahmefällen entwickeln.

Entscheidende Veränderungen zeigten sich erst seit den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts im Zuge der Reformen unter Alexander II., als die Verwaltungs- und Rechtsvereinheitlichung sich in Russland weiter entwickelte. Mit dem Erlass des neuen Städtestatuts (Gorodovoe Položenie) vom 16. Juni 187011 stellte die Autokratie sicher, dass die Städte des Russischen Reiches sich bei aller Unterschiedlichkeit auf einer einheitlichen Rechtsgrundlage befanden und sich zu einem erheblichen Grad selbst verwalten konnten.12 ← 2 | 3 →

Eine der vielen unterschiedlichen Formen des Städtewesens im Russischen Reich bot die Stadt Ekaterinodar, die bei ihrer Gründung im Jahre 1793 als Vorposten direkt an der Reichsgrenze am Fluss Kuban’ lag und längere Zeit lediglich als Verwaltungs- und Militärzentrum des Kosakenheeres existierte. Die Stadt war für die zivile Bevölkerung bis in die 1860er Jahre überwiegend unzugänglich, wobei der zahlenmäßig kleine Teil der Fremdstädtischen, d. h. der zugewanderten Nicht-Kosaken in der Stadt keine Sesshaftigkeitsrechte besaß.

Das städtische Leben in Ekaterinodar begann erst durch die Abschaffung des gesetzlichen Verbots der Sesshaftigkeit für Außenstehende im Jahr 1867, wobei sich die Stadt innerhalb von nur vierzig Jahren rasch von einer kleinen Kosakenstadt zu einer der größten Städte des Südens entwickelte. Damit spiegelten sich die städtischen Reformen von 1870 und 1892 besonders beispielhaft in der Entwicklung der Stadtbevölkerung sowie der städtischen Selbstverwaltung wider, weshalb sich vor allem Ekaterinodar von den neu gegründeten Städten für die vorliegende Untersuchung eignet.

Der zeitliche Rahmen der Untersuchung erstreckt sich im Wesentlichen von 1870 bis 1914. Der Beginn ist chronologisch durch die Zeit nach dem Inkrafttreten des neuen Städtestatuts von 1870 bedingt und das Ende wird durch den Anfang des Ersten Weltkrieges markiert. Im ersten Kapitel wird dabei die Entwicklungsphase der Stadt Ekaterinodar von der Gründung bis zu den 1870er Jahren kurz beleuchtet.

Die Wahlen zur Stadtduma und ihre Aktivität (die Teilnahme der Stadtverordneten an den Stadtdumasitzungen) werden dazu bis 1917 in die Arbeit einbezogen. Bei diesen Themen gilt die Veröffentlichung eines neuen Stadtrechts der Provisorischen Regierung im Jahre 1917 als eine weitere wichtige Zäsur.

Die anderen Themen in den Jahren 1914–1917 werden in die Untersuchung nicht einbezogen, weil mit dem Anfang des Krieges die städtische Selbstverwaltung unter veränderten Rahmenbedingungen agierte.

1. Fragestellung

Die vorliegende Arbeit stellt die Ergebnisse einer Untersuchung vor, die die Transformationsprozesse in der lokalen städtischen Selbstverwaltung (gorodskoe obščestvennoe samoupravlenie) in der Provinz des Russischen Reiches möglichst konkret zu analysieren versucht. ← 3 | 4 →

Die Entwicklung der städtischen Selbstverwaltung im vorrevolutionären Russland und ihre Rolle bei der Entwicklung einzelner Städte sind aus historischer Perspektive bei weitem noch nicht vollständig aufgearbeitet. Deswegen ist es notwendig, den Prozess der Modernisierung auf der Ebene einzelner Städte und Regionen zu untersuchen, um ein vollständiges Bild der sozioökonomischen und kulturellen Entwicklung im Russischen Reich zu ermöglichen.

Details

Seiten
XXVI, 593
Jahr
2016
ISBN (ePUB)
9783631707388
ISBN (PDF)
9783653070538
ISBN (MOBI)
9783631707395
ISBN (Paperback)
9783631676547
DOI
10.3726/978-3-653-07053-8
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2016 (November)
Schlagworte
Reformpolitik Kubangebiet Kommunalpolitik Sozialgeschichte Mentalitätsgeschichte Kosaken
Erschienen
Frankfurt am Main, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2016. XXVI, 593 S., 89 s/w Tab.

Biographische Angaben

Andrii Reshetko (Autor:in)

Andrii Reshetko studierte Geschichte, Volkswirtschaft und Literaturwissenschaft an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Er promovierte in Heidelberg im Fach Osteuropäische Geschichte. Seine Interessengebiete sind die russische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts; Medien-, Kultur- und Gesellschaftsgeschichte.

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