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Ästhetische Erfahrungen

Theoretische Konzepte und empirische Befunde zur kulturellen Bildung

von Sabine Grosser (Band-Herausgeber:in) Katharina Köller (Band-Herausgeber:in) Claudia Vorst (Band-Herausgeber:in)
©2017 Sammelband 234 Seiten

Zusammenfassung

Im Rahmen der aktuellen Diskussion zur ästhetischen und kulturellen Bildung gehen Autorinnen und Autoren unterschiedlicher kulturwissenschaftlicher Disziplinen der Frage nach, was ästhetische Erfahrungen sind. Indem sie interdisziplinär sowie ästhetisch-transformatorisch arbeiten, können sie erörtern, wie sich etwas derart Flüchtiges und der Subjektivität Verhaftetes empirisch fassen und in Bildungsinstitutionen initiieren und vermitteln lässt. In den Projekten verlassen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den gewohnten Lernort, übersetzen Materialien in Sprache und Schrift, Texte in Film oder Literatur in Tanz oder werden dazu angehalten, ihre eigenen Wahrnehmungsmuster zu hinterfragen.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Herausgeberangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhaltsverzeichnis
  • Vorwort
  • Einleitung
  • Diskurse über Kulturelle Bildung (Eckart Liebau)
  • 1. Kulturelle Bildung in deutschen Diskursen und Traditionen
  • 2. Kulturelle Bildung in internationalen Diskursen
  • 3. Fazit
  • Quellenverzeichnis
  • Ästhetisch-kulturelle Erfahrungsräume materialgestützten Schreibens (Sara Rezat / Katrin Lehnen)
  • 1. Materialgestütztes Schreiben und ästhetisch-kulturelle Bildung
  • 2. Gegenstände ästhetisch-kulturellen Lernens beim materialgestützten Schreiben
  • 2.1 Ästhetisch-kulturelle Dimension der Themen
  • 2.2 Ästhetisch-kulturelle Dimension der Materialien
  • 2.3 Ästhetisch-kulturelle Dimension der Zieltexte/Zieltextsorten
  • 3. „Wie viele Pippis gibt es?“ Pippi Langstrumpf als literarische Figur – Beispielaufgabe
  • 3.1 Aufgabe, Zieltext und Materialien der Beispielaufgabe
  • 3.2 Erprobung der Aufgabe mit SchülerInnen: Materialerschließung und Bilderschließung
  • Kooperative Lektüre und Bearbeitung von Textausschnitten der Ur-Pippi und der revidierten Fassung (Beispiel 1)
  • Bildervergleich und Bilderschließung (Beispiel 2)
  • 4. Fazit
  • Quellenverzeichnis
  • Schulische und außerschulische literarische Bildung im Vergleich – Theoretische Befunde und didaktisch-methodische Stichproben zum Umgang mit Kinderliteratur in Literaturunterricht und Literaturmuseum (Juliane Eckhardt / Claudia Kukulenz)
  • 1. Theoretische Befunde
  • 1.1 Aspekte der wissenschaftlichen Diskussion
  • Literaturmuseum als außerschulischer Lernort
  • Museumspädagogisch relevante Forschungslage und institutionsbedingte Besonderheiten
  • Museumsspezifische Bildungselemente
  • 1.2 Aspekte der Praxis des Literaturmuseums
  • Kooperation Schule – Museum
  • Empirische und museumspraktische Studien
  • 2. Didaktisch-methodische Stichproben
  • 2.1 Ziele und Voraussetzungen
  • 2.2 Konzeptionelle Grundlagen und Auswertung der Befunde
  • Unterrichtsmethodisches Konzept und Ablauf des schulischen Literaturprojekts
  • Museumspädagogisches Konzept mit Projektablauf
  • Zur Auswertung der Befunde
  • Zu den Befunden der Schülerbefragung der Versuchsgruppen (A), (B) und (C)
  • Zu den Befunden der Lehrerbefragung
  • 3. Fazit und Ausblick
  • Quellenverzeichnis
  • Primärliteratur
  • Sekundärliteratur
  • Ästhetische Erfahrungsfelder in der intermedialen Arbeit (Elke Düsing)
  • 1. Das Projekt: Domino-Internetsoap
  • 1.1 Maxime der Schülerzentrierung
  • 1.2 Das Soap-Format
  • 2. Kernbegriffe des Beitrags „Ästhetische Erfahrungsfelder in der intermedialen Arbeit“
  • 2.1 Ästhetische Bildung als Bestandteil kultureller Bildung
  • 2.2 Intermedialität als Medienwechsel
  • 3. Die Medien der Domino-Internetsoap als Impulsgeber produktiver und rezeptiver ästhetischer Prozesse
  • 3.1. Der dramaturgische Text (Drehbuch)
  • 3.2 Bedingungsfaktoren der Soap-Filmproduktion
  • 3.3 Das Voting-Verfahren im Internet
  • 3.4 Die Theaterproduktion
  • 4. Das Wirkungspotential der intermedialen Prozesse
  • 4.1 Die Schulszene – Umsetzung in Film und Theater im Vergleich
  • 4.2 Heimliche Zugabe des Betäubungsmittels
  • 5. Auswertung der Interviews mit den Lehrkräften
  • 6. Schlusswort
  • Quellenverzeichnis
  • Literarisches Leben in Paderborn: Ästhetische Erfahrungen in einem Kooperationsseminar zwischen gymnasialer Oberstufe und universitärer Lehrerausbildung (Claudia Kukulenz / Simon Tewes / Cornelia Zierau)
  • 1. Ziele des Projekts
  • 2. Rahmenbedingungen
  • Schule
  • Universität
  • Verlauf des Projektes
  • 3. Theoretische Grundlegung
  • Literaturvermittlung als ästhetische Bildung – theoretischer Hintergrund
  • 4. Literaturvermittlung als ästhetische Bildung – zwei Schülerpräsentationen
  • Videointerview mit dem Leiter eines Poetry Slam-Verlags
  • Rahmenbedingungen
  • Strukturelle Aspekte
  • Ergebnisse im Hinblick auf ästhetisch-kulturelles Lernen
  • Der Film zum Thema Poetry Slam in Paderborn
  • Rahmenbedingungen
  • Strukturelle Aspekte
  • Ergebnisse im Hinblick auf ästhetisch-kulturelles Lernen
  • 5. Fazit
  • Quellenverzeichnis
  • Per Drehtür in die Praxis und zurück: Studierende initiieren und erforschen literarästhetische Aneignungsprozesse von Grundschulkindern (Claudia Vorst / Eva-Maria Dichtl)
  • 1. Kontext: Forschungsfokus und Forschungsstand
  • 2. Empirie
  • 2.1 Der Forschungsansatz
  • 2.2 Forschungsgegenstand: Die professionelle Perspektive der Studierenden auf literarische Kompetenz nach Durchlaufen des hochschuldidaktischen Drehtür-Modells
  • 2.3 Methodologischer Rahmen und methodisches Vorgehen
  • Reflektierte Ergebnisse aus Unterrichtssequenzen
  • A. Reflexion einer didaktischen Inszenierung: Vorlesegespräch zu Goethes Zauberlehrling
  • Interpretation der Studierenden
  • Kommentar
  • B. Reflexion einer sozialen Inszenierung und des hierbei genutzten Verfahrens der dichten Beschreibung nach Clifford Geertz (1983) – Bilderbuchkino und Vorlesegespräch zu Goethes Zauberlehrling
  • Interpretation der Studierenden
  • Kommentar
  • C. Reflexion einer individuellen Inszenierung – Vorlesegespräch zum Bilderbuch Lindbergh. Die abenteuerliche Geschichte einer fliegenden Maus (Torben Kuhlmann)
  • Transkript der gestalteten Sequenz mit einem Kind (Auszug)
  • Interpretation der Studierenden
  • Kommentar
  • D. Ergebnisse aus einem Gruppeninterview
  • Kommentar
  • 3. Fazit und Ausblick
  • Quellenverzeichnis
  • Primärliteratur
  • Sekundärliteratur
  • Zum ästhetischen Erfahrungspotential von Bilderbüchern: Sprachliches Lernen im Kontext kulturell-ästhetischer Bildung (Marina Iakushevich)
  • 1. Literaturdidaktische Aspekte der Bilderbuchforschung
  • 2. Sprachwissenschaftliche Perspektiven: Das Bilderbuch – ein multimodales Medium
  • 3. Zum ästhetischen Erfahrungspotential ausgewählter Bilderbücher
  • 3.1 Sprach- und kulturanalytische Befunde
  • 3.2 Die multimodale Textstruktur als ästhetisches Erfahrungspotential
  • Zur Intertextualität multimodaler Texte
  • 4. Fazit
  • Quellenverzeichnis
  • Primärliteratur
  • Sekundärliteratur
  • „Ich habe die Wörter so vertanzt, wie sie sich für mich angefühlt haben“. Eine qualitative Studie zur Erfassung ästhetischer Transformationsprozesse (Verena Freytag / Inga Pohlmeier)
  • Ästhetische Bildungsprozesse
  • Zur Problematik der Zugänglichkeit ästhetischer Erfahrungen
  • Zum Aufbau der Seminarsequenz
  • Datenerhebung und -auswertung
  • Darstellung ausgewählter Ergebnisse
  • Kategorie: Ein ästhetisches Produkt über-setzen
  • Kategorie: „Ich habe die Wörter so vertanzt, wie sie sich für mich angefühlt haben“
  • Kategorie: Das Aushalten von Leerstellen
  • Fazit
  • Literaturverzeichnis
  • Primärliteratur
  • Sekundärliteratur
  • Vom Bild zum Text – Empirisch gestützte Beobachtungen zum rezeptiven Wahrnehmungsprozess eines Bildes im kreativen Akt des Schreibens (Sabine Grosser / Katharina Köller)
  • 1. Theoretische und begriffliche Prämissen
  • 1.1 Kreatives Schreiben
  • 1.2 Anmerkungen zum ästhetischen Wirkungspotenzial
  • 2. Konzeption und Ablauf des Projekts
  • 3. Forschungsdesign
  • 3.1 Hörprotokoll
  • 3.2 Auswertungsdesign
  • 4. Auswertung der Ergebnisse
  • 4.1 Grobstruktur
  • Von der Faszination zum Text
  • Von der Verwirrung zum Text
  • Scheitern der Textproduktion
  • 4.2 Entwicklung eines differenzierten Kategoriensystems
  • 4.3 Modell des ästhetischen Prozesses auf Basis der bisherigen Auswertungen
  • 5. Konkretisation der Erfahrungen im Reflexionsgespräch
  • 5.1 Entwicklung eines positiven Selbstkonzepts
  • 5.2 Ausgewählte Aspekte ästhetischer Erfahrung
  • 5.3 Die Bedeutung des Ortes „Museum“
  • 5.4 Textpräsentation
  • 6. Fazit
  • Quellenverzeichnis
  • Heldenmaterial 3.0 – Empirische Befunde zur Identitätsbildung in einem performativen Theaterprojekt mit Vorschulkindern (Katharina Gefele / Sabrina Wiescholek / Marguerite Windblut / Ilka Zänger)
  • 1. Das Projekt Heldenmaterial 3.0
  • 1.1 Hintergrund: Sich für die Impulse der Kinder öffnen
  • 1.2 „Was kannst du besser als deine Eltern?“ – Die Performance Heldenmaterial 3.0
  • 1.3 „No thought control!“ – Der performative Ansatz des Projekts
  • 2. Ästhetische Erfahrung von Anfang an
  • 2.1 Performatives Theater für Vorschulkinder?
  • 2.2 Identitätsbildung durch ästhetische Bildung im Vorschulalter
  • 2.3 Fragestellung für die empirische Betrachtung
  • 3. Empirische Befunde
  • 3.1 Methodisches Vorgehen
  • Stichprobe
  • Leitfadeninterview und Auswertung
  • 3.2 Ergebnisse
  • Das eigene Lieblingsspiel und die Erinnerungen an das Theater
  • Mein Mut, mein Spiel, mein Heldenmut
  • Ich und die anderen, Publikum und Freundschaft
  • 4. Fazit
  • Quellenverzeichnis
  • Verzeichnis der Autorinnen und Autoren
  • Abbildungsverzeichnis

Sabine Grosser / Katharina Köller / Claudia Vorst (Hrsg.)

Ästhetische Erfahrungen

Theoretische Konzepte und empirische Befunde zur kulturellen Bildung

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Herausgeberangaben

Sabine Grosser ist Professorin für Ästhetische Bildung an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Kiel.

Katharina Köller ist Oberstudienrätin im Hochschuldienst für Germanistische Sprachwissenschaft/Sprachdidaktik an der Universität Paderborn.

Claudia Vorst ist Professorin für deutsche Literatur und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd.

Über das Buch

Im Rahmen der aktuellen Diskussion zur ästhetischen und kulturellen Bildung gehen Autorinnen und Autoren unterschiedlicher kulturwissenschaftlicher Disziplinen der Frage nach, was ästhetische Erfahrungen sind. Indem sie interdisziplinär sowie ästhetisch-transformatorisch arbeiten, können sie erörtern, wie sich etwas derart Flüchtiges und der Subjektivität Verhaftetes empirisch fassen und in Bildungsinstitutionen initiieren und vermitteln lässt. In den Projekten verlassen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den gewohnten Lernort, übersetzen Materialien in Sprache und Schrift, Texte in Film oder Literatur in Tanz oder werden dazu angehalten, ihre eigenen Wahrnehmungsmuster zu hinterfragen.

Zitierfähigkeit des eBooks

Diese Ausgabe des eBooks ist zitierfähig. Dazu wurden der Beginn und das Ende einer Seite gekennzeichnet. Sollte eine neue Seite genau in einem Wort beginnen, erfolgt diese Kennzeichnung auch exakt an dieser Stelle, so dass ein Wort durch diese Darstellung getrennt sein kann.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einleitung

Eckart Liebau

Diskurse über Kulturelle Bildung

Sara Rezat und Katrin Lehnen

Ästhetisch-kulturelle Erfahrungsräume materialgestützten Schreibens

Juliane Eckhardt und Claudia Kukulenz

Schulische und außerschulische literarische Bildung im Vergleich – Theoretische Befunde und didaktisch-methodische Stichproben zum Umgang mit Kinderliteratur in Literaturunterricht und Literaturmuseum

Elke Düsing

Ästhetische Erfahrungsfelder in der intermedialen Arbeit

Claudia Kukulenz, Simon Tewes und Cornelia Zierau

Literarisches Leben in Paderborn: Ästhetische Erfahrungen in einem Kooperationsseminar zwischen gymnasialer Oberstufe und universitärer Lehrerausbildung

Claudia Vorst und Eva-Maria Dichtl

Per Drehtür in die Praxis und zurück: Studierende initiieren und erforschen literarästhetische Aneignungsprozesse von Grundschulkindern

Marina Iakushevich

Zum ästhetischen Erfahrungspotential von Bilderbüchern: Sprachliches Lernen im Kontext kulturell-ästhetischer Bildung

Verena Freytag und Inga Pohlmeier

„Ich habe die Wörter so vertanzt, wie sie sich für mich angefühlt haben“. Eine qualitative Studie zur Erfassung ästhetischer Transformationsprozesse←7 | 8→

Sabine Grosser und Katharina Köller

Vom Bild zum Text – Empirisch gestützte Beobachtungen zum rezeptiven Wahrnehmungsprozess eines Bildes im kreativen Akt des Schreibens

Katharina Gefele, Sabrina Wiescholek, Marguerite Windblut und Ilka Zänger

Heldenmaterial 3.0 – Empirische Befunde zur Identitätsbildung in einem performativen Theaterprojekt mit Vorschulkindern

Verzeichnis der Autorinnen und Autoren

Abbildungsverzeichnis

←8 | 9→

Vorwort

Die „ästhetische Rationalität“ ist ein Modus, in dem unser normaler und alltagspraktischer Zugang zur Welt „eine Unterbrechung erfährt“. „Die Sichtbarkeit des Sichtbaren“, die „Hörbarkeit des Hörbaren“, die „Sprachlichkeit der Sprache“ – sie geraten in einen Aggregatzustand, die alles das „zum Gegenstand einer nie zur Ruhe kommenden Aufmerksamkeit werden lassen“ – so zu lesen bei Horst Rumpf 2011 im Rekurs auf Karlheinz Stierle 1997. Längst wird die ästhetische Erfahrung, jener auf sinnlicher Wahrnehmung beruhender „Aggregatzustand“, nicht mehr als bloßer Gegenhorizont zu zweckorientiert-pragmatischen Seinsformen und Orientierungen verstanden. Vielmehr zählen Kreativität, Phantasie, Imaginationskraft, Kontemplativität und Ausdrucksfähigkeit zu den Schlüsselkompetenzen für die Daseinsgestaltung und -bewältigung unserer herausfordernden, hoch komplexen pluralen Welt. Ästhetisch-kulturelle Bildung besitzt damit den Rang eines interdisziplinären Kernprinzips für Schule und außerschulische Bildungseinrichtungen. Kulturelle Bildung – so ist es in vielen Bildungsplänen zu lesen – fördert künstlerische und ästhetische Kompetenzen und ist unverzichtbar für eine ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung. Der Zugang zu Kunst und Kultur und damit die Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben bildet ein Persönlichkeitsrecht – nicht nur für Kinder und Jugendliche, sondern auch beispielsweise für Seniorinnen und Senioren, die aktuell unter dem Stichwort der Kulturgeragogik in den Fokus von Forschung und Praxis rücken. Während die Bedeutung kultureller Bildung unbestritten ist, scheiden sich bei der Frage der Umsetzung in Bildungskontexte ebenso die Geister wie bei der Frage der Professionalisierung ästhetischer Prozesse und deren Vermittlung. In vielfältigen Diskursen wird in diesem Zusammenhang immer wieder erörtert, inwiefern Prozesse hoher emotionaler und mentaler Wahrnehmungsintensität, Prozesse des Balancierens zwischen Nähe und Distanz zum Gegenstand, des spielerischen Demontierens und des kreativen Neuschöpfens überhaupt empirisch re-konstruierbar, operationalisierbar und von dort ausgehend optimierbar sein können. Dieser Frage, die Tobias Fink einmal als „die Kunst, über kulturelle Bildung zu forschen“ bezeichnet hat (2012), ist das vorliegende Buch gewidmet. Mit der Zielsetzung, die Initiierung und Umsetzung ästhetischer Prozesse aus verschiedenen Perspektiven heraus mikroanalytisch so zu erfassen, dass sie einer dichten Beschreibung zugänglich werden, bewegt sich der Band in einem hoch klärungsbedürftigen Feld. Seine Ergebnisse, die sämtlich im Kontext innovativer Pilotprojekte gewonnen wurden, versprechen Licht in die „black box“ ästhetisch-kultureller Bildungs←9 | 10→prozesse zu bringen, wie es der Titel „Ästhetische Erfahrungen – Theoretische Konzepte und empirische Befunde zur kulturellen Bildung“ avisiert.

Es handelt sich um den dritten Band des interdisziplinären Forschungskollegs „Ästhetisches Lernen“ an der Universität Paderborn. Im Jahr 2001 von der Paderborner Germanistikprofessorin Juliane Eckhardt ins Leben gerufen, hat sich die Arbeitsgruppe die Erarbeitung interdisziplinärer und zugleich institutionenübergreifender Perspektiven auf ästhetische Bildung und ihre Implikationen zum Ziel gesetzt mit der Absicht, Synergien für Forschung, Lehrerausbildung und pädagogische Praxis zu schaffen. Seit mehr als 15 Jahren kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedensten Disziplinen mit Akteuren aus Schulpraxis, Zentren für Schulpraktische Lehrerbildung und Kulturvermittlungseinrichtungen mindestens zwei Mal pro Semester zusammen, um sich über grundlegende wie auch sehr spezifische Fragestellungen rund um ästhetische Zugänge zur Bildung auszutauschen. Auf diese Weise bündeln sich im Forschungskolleg die Perspektiven der Germanistik, der Romanistik, der Allgemeinen Literaturwissenschaft, der Bildenden Kunst und der Musik, der Erziehungswissenschaft, der Pädagogischen Psychologie und der Religionswissenschaft. In den ersten Jahren stand der Diskurs um die Ästhetische Bildung, deren Herkunft, Ziele und Relevanz in den verschiedenen Disziplinen und Unterrichtsfächern im Vordergrund. Die gemeinsame Aufarbeitung dieser Fragestellungen mündete in eine Sammelpublikation, die 2008 unter dem Titel „Ästhetisches Lernen. Fachdidaktische Grundfragen und praxisorientierte Konzepte im interdisziplinären Kontext von Lehrerbildung und Schule“ im Verlag Peter Lang erschien. Sie wurde seinerzeit herausgegeben von den Kollegmitgliedern Claudia Vorst, Sabine Grosser, Juliane Eckhardt und Rita Burrichter. In der nachfolgenden Zeit beschäftigte sich das Kolleg mit der Schlüsselkompetenz der biographischen Reflexion. Ausgehend von dem in Biographieforschung, psychologischer Professionsforschung und in konstruktivistischen Theorien etablierten Gedanken der tiefgreifenden Involvierung der Person der Lehrkraft und der Schülerinnen und Schüler in die komplexen Lehr-Lernprozesse wurde unter interdisziplinärer Perspektive der Frage nachgegangen, wie speziell unter Einsatz ästhetischer Verfahren Impulse für eine kritische und erfahrungsbasierte Reflexion von Wissenserwerbsprozessen in Studium, Referendariat, Fortbildung und Schulpraxis gesetzt werden können. Die aus dieser Diskussion hervorgegangene zweite, 2011 ebenfalls im Peter Lang Verlag erschienene Sammelpublikation mit dem Titel „Ästhetisch-biographische Reflexion in Lehrerbildung und Schule. Interdisziplinäre Studien zum erfahrungsbezogenen Lehren und Lernen“ wurde herausgegeben von Juliane Eckhardt, Claudia Vorst, Marina Iakushevich und Claudia Zajac. Ausgehend von den „Subjektiven Theo←10 | 11→rien“ derjenigen, die in ästhetisch-kulturelle Prozesse eingebunden sind, stellte sich in den nachfolgenden Jahren die Frage der Theorieentwicklung sowie potenzieller Forschungsweisen und -methoden in der ästhetisch-kulturellen Bildung immer dringlicher. Der nun vorliegende dritte Band, dankenswerterweise herausgegeben von Sabine Grosser, Katharina Köller und Claudia Vorst, führt die Arbeiten der Kollegmitglieder im Lichte dieser spezifischen Fragen um einen entscheidenden Schritt weiter – in expliziter Anknüpfung an den aktuellen Fachdiskurs um die Begründung und Weiterentwicklung eines spezifischen kulturell-ästhetischen und (kultur)pädagogischen Forschungsansatzes.

Details

Seiten
234
Jahr
2017
ISBN (ePUB)
9783631709665
ISBN (PDF)
9783653065701
ISBN (MOBI)
9783631709672
ISBN (Hardcover)
9783631673294
DOI
10.3726/978-3-653-06570-1
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2017 (April)
Schlagworte
Kunstästhetik Sozialpädagogik Erwachsenenbildung Interdisziplinarität Kinder- und Jugendliteratur Darstellende Kunst
Erschienen
Frankfurt am Main, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2017. 234 S., 19 s/w Abb., 2 s/w Tab.

Biographische Angaben

Sabine Grosser (Band-Herausgeber:in) Katharina Köller (Band-Herausgeber:in) Claudia Vorst (Band-Herausgeber:in)

Sabine Grosser ist Professorin für Ästhetische Bildung an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Kiel. Katharina Köller ist Oberstudienrätin im Hochschuldienst für Germanistische Sprachwissenschaft/Sprachdidaktik an der Universität Paderborn. Claudia Vorst ist Professorin für deutsche Literatur und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd.

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