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Standardisierungsprozesse und Variation

Beiträge zur Engführung von Standardsprachenforschung und Variationslinguistik

von Paul Rössler (Band-Herausgeber:in)
©2016 Sammelband 237 Seiten

Zusammenfassung

Sprachliche Standardisierung ist ohne Variation nicht denkbar. Erst durch das Vorhandensein von Varianten kann der Prozess der Standardisierung initiiert werden. Wie dieser Prozess erfolgt und welche linguistischen Modelle sich zu seiner Interpretation eignen, zeigt dieser Band. Die sieben Beiträge thematisieren anhand empirischer Daten aus den Domänen Schule, Universität und Internet Fragen zur Einstellung und Bewertung von Varietäten sowie zur Rolle der Demotisierung und Destandardisierung in der aktuellen Forschung. Damit trägt dieser Band dazu bei, die beiden etablierten Disziplinen der Standardsprachenforschung und der Variationslinguistik engzuführen.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhalt
  • Vorwort
  • Einleitung (Paul Rössler)
  • 1 Es irrt der Mensch, solang er strebt
  • 2 Standardisierung. Destandardisierung. Variation. Devariation
  • 3 Die Beiträge
  • Literatur
  • Einstellungen zu Variationen in der Orthografie. Eine Umfrage zu Einflüssen von Orthografievariation (Felix Klotzsche / Philip Reich)
  • 1 Die deutsche Rechtschreibreform – eine emotionale Kontroverse
  • 2 Theoretische Grundlagen
  • 2.1 Orthografieeinstellung als Sprachkultur
  • 2.2 Orthografieeinstellung als Spracheinstellung
  • 2.3 Variation in der Rechtschreibung – Rechtschreibung als Variation
  • 2.4 Zusammenfassung der Hintergründe & Hypothesen unserer Studie
  • 3 Methoden der Studie
  • 3.1 Aufbau des Fragebogens
  • 3.2 Orthografische Operatoren
  • 3.3 Stichprobe
  • 3.4 Statistische Auswertung
  • 4 Ergebnisse
  • 5 Interpretation der Ergebnisse
  • 6 Zusammenfassung & Implikationen
  • Literatur
  • Anhang
  • (A) Anmerkung zur statistischen Auswertung:
  • (B) Abbildungen
  • (C) Diagramme
  • Gestaltung und Fungieren der Norm an tschechischen Mittelschulen aus der Sicht der Lehrer (Alena Čermáková)
  • 1 Einleitung
  • 2 Theoretisch-methodologischer und praktischer Ausgangspunkt der Untersuchung
  • 3 Vorstellung der Untersuchung
  • 3.1 Datenerhebung und -verarbeitung
  • 3.2 Theoretisch-methodologische Basis der Datenauswertung
  • 3.2.1 Das Modell des sozialen Kräftefelds einer Standardvarietät von Ulrich Ammon (z. B. Ammon 1995: 73–82)
  • 3.2.2 Die Theorie des Sprachmanagements nach B. H. Jernudd, J. V. Neustupný und J. Nekvapil (z. B. Jernudd/Neustupný 1987 oder Neustupný/Nekvapil 2003)
  • 4 Datenanalyse
  • 4.1 Normautoritäten
  • 4.2 Sprachkodizes
  • 4.3 Verlangte Norm des Deutschen an tschechischen Mittelschulen
  • 4.3.1 Variabilität der Norm
  • 4.3.2 Distribution des Präteritums und Perfekts
  • 4.3.3 Hilfsverb im Perfekt von stehen
  • 5 Zusammenfassung
  • Literatur
  • Variation und Destandardisierung der Orthografie als Forschungsaufgabe. Ergebnisse eines Pilotprojekts mit hessischen HauptschülerInnen (Folke Müller / Anja Voeste (unter Mitwirkung von Valerie Hauch))
  • 1 Einleitung
  • 2 Gender- und geschlechtsspezifische Unterschiede und ihre Erklärung
  • 3 Die Testung orthografischer Teilkompetenzen
  • 4 Ergebnisse
  • 5 Rechtschreibstrategien: Testverfahren, schriftlinguistische Klassifikation und die Praxis
  • 5.1 Rechtschreibstrategien zwischen Testverfahren und schriftlinguistischer Klassifikation
  • 5.2 Die Substantivgroßschreibung
  • 6 Schlussfolgerungen
  • Literatur
  • Dürfte, könnte … wöllte, söllte? Zur Frage der Umlautmarkierung als Modusmarker im Destandardisierungsdiskurs (Maria Thurmair)
  • 1 Einleitung: Das Konjunktivsystem im Deutschen
  • 2 Die Non-Standardformen wöllte, söllte und der Zweifelsfall bräuchte
  • 2.1 Wie häufig sind diese Formen?
  • 2.1.1 bräuchte vs. brauchte
  • 2.1.2 wöllte und söllte
  • 2.2 Wo kommen diese Formen vor?
  • 2.2.1 Vorkommen wöllte & Co: syntaktische Umgebungen und morphologischer Kontext
  • 2.2.2 Vorkommen söllte & Co
  • 2.3 Wie passen diese Formen in das verbale Konjugationssystem? Die Rolle des Umlauts
  • 2.4 Wie entfernt vom Standard sind wöllte und söllte? Textsortencharakteristik
  • 2.5 Die Formen wöllte und söllte im (De-)Standardisierungsdiskurs
  • 3 Fazit
  • Literatur
  • Internetadressen des Korpus und der Blogs [Stand: 27.07.2014]
  • Konzeptualisierung der Demotisierung und Destandardisierung auf der Grundlage der Sprachmanagementtheorie (Vít Dovalil)
  • 1 Einleitung. Ziel des Beitrags1
  • 2 Demotisierung und Destandardisierung als Phasen der Standardisierungsprozesse
  • 3 Ist Standardsprachlichkeit ohne Metasprachlichkeit denkbar? – Überlegungen zur adäquaten methodischen Verortung des Forschungsansatzes
  • 4 Zum prozessualen Charakter der Demotisierung und Destandardisierung und deren soziokulturelles Management
  • 5 Zusammenfassung. Hypothesen für weitere Forschung
  • Literatur
  • Anhang
  • Variation in Internetforen. Zur Mikrodiachronie des Informalitätsgrads in Beiträgen des Forums „chefkoch.de“ (Friederike Krämer)
  • 1 Hinführung zum Thema
  • 2 Internetforen unter kommunikationstechnischen und kommunikationstheoretischen Aspekten
  • 3 Sprachliche Kooperation und Sprachwandel im Internet
  • 3.1 Markierung informeller Sprechsituationen und sprachliche Kooperation in der internetbasierten Kommunikation
  • 3.1.1 Markierung informeller Sprechsituationen
  • 3.1.2 Sprachliche Kooperation
  • 3.2 Sprachwandelprozesse in der internetbasierten Kommunikation
  • 4 Herleitung der Hypothesen
  • 5 Methode
  • 5.1 Beschreibung des Korpus
  • 5.2 Beschreibung der Untersuchungsparameter
  • 6 Ergebnisse der korpusgestützten Analyse
  • 6.1 Entwicklung des sprachlichen Informalitätsgrads im zeitlichen Verlauf
  • 6.2 Vergleich zwischen Initial- und Folgebeitrag hinsichtlich des sprachlichen Informalitätsgrads
  • 6.3 Formale und funktionale Veränderungen einzelner Untersuchungsparameter
  • 6.3.1 Sprechsprachliche Untersuchungsparameter
  • 6.3.2 Graphostilistische Untersuchungsparameter
  • 6.3.3 Makrostrukturelle Untersuchungsparameter
  • 7 Diskussion und Ausblick
  • Literatur
  • Devariation (Paul Rössler)
  • 1 Hinführung
  • 2 Wandel – Variation – Standard
  • 3 Teleologische und genetische Perspektive
  • 4 Devariation
  • 4.1 Argumente für die Devariationsperspektive
  • 4.1.1 1. Argument
  • 4.1.2 2. Argument
  • 4.1.3 3. Argument
  • 4.2 Ebenen – Klassifikationen – Definitionen
  • 4.2.1 Formale und funktionale Devarianten
  • 4.2.2 Realisierung im Variantenspektrum
  • 4.2.2.1 Latente Devarianten
  • 4.2.2.2 Manifeste Devarianten
  • 4.2.3 Diasystematische und diaphasische Devarianten
  • 5 Frühneuhochdeutsch4
  • 5.1 Die Devariationsperspektive
  • 5.2 Die systemlinguistische Perspektive: am Beispiel frnhd. <ei>/<ey> – <ai>/<ay>
  • 5.3 Perspektivische Grenzen
  • 6 Language Management & Devariation
  • Literatur
  • Verzeichnis der Autorinnen und Autoren

Paul Rössler (Hrsg.)

Standardisierungsprozesse und Variation

Beiträge zur Engführung von Standardsprachenforschung und Variationslinguistik

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Autorenangaben

Paul Rössler ist Professor für Deutsche Sprachwissenschaft an der Universität Regensburg.

Über das Buch

Sprachliche Standardisierung ist ohne Variation nicht denkbar. Erst durch das Vorhandensein von Varianten kann der Prozess der Standardisierung initiiert werden. Wie dieser Prozess erfolgt und welche linguistischen Modelle sich zu seiner Interpretation eignen, zeigt dieser Band. Die sieben Beiträge thematisieren anhand empirischer Daten aus den Domänen Schule, Universität und Internet Fragen zur Einstellung und Bewertung von Varietäten sowie zur Rolle der Demotisierung und Destandardisierung in der aktuellen Forschung. Damit trägt dieser Band dazu bei, die beiden etablierten Disziplinen der Standardsprachenforschung und der Variationslinguistik engzuführen.

Zitierfähigkeit des eBooks

Diese Ausgabe des eBooks ist zitierfähig. Dazu wurden der Beginn und das Ende einer Seite gekennzeichnet. Sollte eine neue Seite genau in einem Wort beginnen, erfolgt diese Kennzeichnung auch exakt an dieser Stelle, so dass ein Wort durch diese Darstellung getrennt sein kann.

Vorwort

Sprachliche Standardisierung ist ohne Variation nicht denkbar. Erst durch das Vorhandensein von Varianten kann der Prozess der Standardisierung initiiert werden. Im vorliegenden Buch werden die beiden etablierten, (zu) oft nebeneinander stehenden Disziplinen der Standardsprachenforschung und der Variationslinguistik enggeführt und miteinander verbunden.

Im Zentrum stehen Fragen, die die Dynamik der Standardisierung und der Variation und ihr Verhältnis zueinander betreffen. Den Entwicklungen innerhalb des sprachlichen Standards wird durch Beiträge, die Fragen zur Destandardisierung fokussieren, Rechnung getragen. Dass analog zur bisherigen Hermeneutik zur inneren Dynamik der Standardsprache eine Modellbildung aus variationslinguistischer Sicht beitragen kann, wird anhand des in diesem Band vorgestellten Modells der Devariation gezeigt. Standardisierung, Destandardisierung, Variation und Devariation werden in den vorliegenden Beiträgen mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen aus struktureller, funktionaler und/oder soziolinguistischer Perspektive diskutiert.

Ausgangspunkt der Entstehung dieses Buches war eine Ringvorlesung unter meiner Leitung an der Universität Regensburg im Wintersemester 2012/13 zum Thema „(De-)Standardisierung und (De-)Variation im Deutschen“. Im Mittelpunkt der Vorlesung standen die Fragen, wie Standardisierung im Deutschen entsteht, welche sozialen Gruppen an ihr beteiligt sind und wie sprachlicher Standard erodiert. Sie thematisierte Status, Verlust und Gewinn der Variation und lotete das Verhältnis von Sprachsystem zu sprachlichem Standard aus. Aus dieser Vorlesung gingen die in diesem Buch vorliegenden Beiträge von Folke Müller/Anja Voeste und mir hervor.

Die Beiträge von Alena Čermáková, Vít Dovalil und Maria Thurmair sind im Rahmen des von Vít Dovalil und mir organisierten Kolloquiums „(De-) Standardisierung/Standardsprache & Standardisierungsprozesse als soziolinguistische Phänomene“, das von 18.–21. 12. 2013 an der Karlsuniversität Prag stattgefunden hat, entstanden.

Die in der immerhin vierjährigen Entstehungsgeschichte dieses Buches jüngsten Beiträge von Felix Klotzsche/Philip Reich und Friederike Krämer sind überarbeitete Hauptseminar- oder Abschlussarbeiten aus weiteren meiner Lehrveranstaltungen zum Themenkreis des vorliegenden Bandes.

Ohne die Bereitschaft, aus ihren Forschungsergebnissen Vorträge oder akademische Qualifikationsarbeiten und aus diesen wiederum Beiträge zu machen,←7 | 8→ wäre dieses Buch nicht entstanden. Daher gilt mein Dank zuallererst den Autorinnen und Autoren dieses Bandes, nicht zuletzt auch für ihre Geduld.

Die Vorträge, Diskussionen und Gespräche im Rahmen und auch außerhalb des Rahmens der genannten Lehrveranstaltungen haben wesentlich zum Entstehen dieses Bandes beigetragen. Daher danke ich auch jenen, die zwar nicht mit Beiträgen vertreten sind, jedoch Vorträge zum Themenkreis gehalten und/oder wichtige Hinweise für die Profilierung des Bandes geliefert haben: Vilmos Ágel (Kassel), Ursula Bredel (Hildesheim), Stephan Elspaß (Salzburg), Nicole Eller-Wildfeuer (Regensburg), Peter Ernst (Wien), Anna Havinga (Bristol), Wolf-Peter Klein (Würzburg), Miriam Langlotz (Kassel), Nils Langer (Bristol), Alexandra N. Lenz (Wien), Péter Maitz (Augsburg), Sandra Reimann (Regensburg), Hermann Scheuringer (Regensburg), Britt-Marie Schuster (Paderborn), Kateřina Šichová (Regensburg), Christiane Thim-Mabrey (Regensburg), Elvira Topalović (Paderborn), Doris Tophinke (Paderborn).

Viel Geduld, Akribie und technisches Knowhow besitzen meine Hilfskräfte am Lehrstuhl, Anna Saller, Franziska Eber, Ivana Stoilovska und Luciano Melodia sowie mein Assistent Reinhard Krapp, denen ich für die Formatierung und Korrekturlektüre der Beiträge danke.

Den Mitherausgebern der Regensburger Beiträge zur deutschen Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaft, Ursula Regener, Jürgen Daiber und Marcus Hahn, danke ich für die kollegiale und unkomplizierte Zusammenarbeit im Herausgeberteam und die Möglichkeit, den Band in dieser Reihe zu veröffentlichen. Last but not least gilt mein Dank für die gute Zusammenarbeit bei der Fertigstellung des Bandes Michael Rücker vom Verlag Peter Lang.

Details

Seiten
237
Jahr
2016
ISBN (PDF)
9783631710999
ISBN (ePUB)
9783631711002
ISBN (MOBI)
9783631711019
ISBN (Hardcover)
9783631710944
DOI
10.3726/978-3-631-71099-9
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2016 (November)
Schlagworte
Sprachnorm Orthographie Standardsprache Varietät Language Attitudes Schule Internetforum
Erschienen
Frankfurt am Main, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2016. 237 S., 9 s/w Tab., 33 s/w Abb.

Biographische Angaben

Paul Rössler (Band-Herausgeber:in)

Paul Rössler ist Professor für Deutsche Sprachwissenschaft an der Universität Regensburg.

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Titel: Standardisierungsprozesse und Variation
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