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Sport in der Kommune als Managementaufgabe

von Gabriele Wach (Band-Herausgeber:in) Ronald Wadsack (Band-Herausgeber:in)
©2017 Dissertation 376 Seiten

Zusammenfassung

Dieser Sammelband thematisiert die zahlreichen Anknüpfungspunkte zwischen (organisiertem) Sport und kommunalen Aufgabenbereichen. Dazu zählen unter anderem Planung, Bau und Betrieb von Sportstätten, die Stadt- beziehungsweise Sportentwicklungsplanung, das Stadtmarketing, das Eventmanagement und die kommunale Sportpolitik. Auch gesellschaftspolitische Themenstellungen, wie Integrationspolitik, Freizeitgestaltung oder bürgerschaftliches Engagement finden Betrachtung. Die Beiträge geben einen ersten Überblick über die vielfältigen Zusammenhänge von Sport und Kommune und zeigen auf, wie der Sport mit kommunalen Belangen untrennbar verknüpft ist und gestaltend mitwirkt. Fachleute aus verschiedenen Kompetenzbereichen haben in diesem Band Zusammenhänge zwischen Sport, kommunaler Aufgabenerfüllung und Zielstellung aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Herausgeberangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Vorwort
  • Inhaltsverzeichnis
  • Sportstadt – Status und Schimäre (Hans-Jürgen Schulke)
  • 1. Zur Aktualität des Themas
  • 2. Zur Entstehung des Begriffs „Sportstadt“
  • 3. Sport als Gestaltungsfeld der Großstadt in der Weimarer Republik
  • 4. Sportliche Infrastrukturentwicklung in den Städten durch den Goldenen Plan von 1959
  • 5. Sport als nachhaltige Stadtentwicklung: Zur Rückkehr des Sports in die City seit 1980
  • 6. Sport und Stadtmarketing
  • 7. Vom Stadtmarketing zum Kampf der Metropolregionen
  • 8. Das Gesamtkonzept Sportstadt: Was gehört zum Sport in der Region?
  • 9. Beispiel Sportstadt Hamburg: Die „4 T’s“ als Ansatz einer authentischen Profilbildung
  • 10. Perspektiven der Sportstadtentwicklung: Komplexität und Profilbildung
  • Literatur
  • Sport als Element kommunaler Kultur (Sven Güldenpfennig)
  • 1. Wovon reden wir?
  • 2. Der Sport zwischen freiwilliger Selbstorganisation und öffentlicher Verwaltung – und die Eigentümlichkeiten der Ressortierung des Sports in der kommunalen Verwaltung
  • 3. Der primär kulturelle Anspruch von Sport I …
  • 4. … und der multiple, primär soziale Anspruch von Sport II
  • 5. Wenigstens noch ein kurzer Seitenblick auf Fragen der (kommunal-)politischen Kultur
  • 6. Möglichkeiten des Sports in der Willkommenskultur der aktuellen Flüchtlingskrise
  • 7. Schlussbemerkungen
  • Zur Ausstattung von Kommunen mit Sportstätten (Markus Klepzig / Lutz Thieme / Stephan Zacharias)
  • 1. Einleitung
  • 2. Datenlage
  • 2.1. Sportstättenstatistik der Länder
  • 2.2 Die wirtschaftliche Bedeutung des Sportstättenbaus und ihr Anteil an einem zukünftigen Sportsatellitenkonto
  • 3. Modellentwicklung
  • 3.1 Theoretischer Bezugsrahmen
  • 3.2 Kommunale Sportstätten und Sporträume
  • 3.3 Modell kommunaler Sportstättenausstattung
  • 3.3.1 Kommunale Sportstätten und Sporträume
  • 3.3.2 Private Sportstätten
  • 3.3.3 Äußere Einflussfaktoren
  • 3.3.4 Modellzusammenfassung
  • 4. Zusammenfassung
  • Literaturverzeichnis
  • Sport in der strategischen Stadtentwicklungsplanung (Katharina Bingel / Jens Nußbaum)
  • 1 Einleitung
  • 2 Die Stadt im demografischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel
  • 2.1 Die Stadt im demografischen Wandel
  • 2.2 Die Stadt im wirtschaftlichen Wandel
  • 2.3 Die Stadt im gesellschaftlichen Wandel
  • 3 Neue Anforderungen an den Sport in der Stadt
  • 3.1 Wandel der Sport- und Bewegungsgewohnheiten
  • 3.2 Raumbedeutsamkeit des Sports in der Stadt
  • 3.3 Weitere Impulse für die Stadtentwicklung
  • 4 Evolution von Stadt- und Sportentwicklungsplanung
  • 4.1 Rationales, koordinierendes Planungsverständnis der 1960/70er
  • 4.2 Inkrementalistisches, kooperatives Planungsverständnis der 1980/90er
  • 5 Neue Anforderungen an Stadt- und Sportentwicklungsplanung
  • Literaturverzeichnis
  • Sportentwicklungsplanung als strategische Aufgabe (Ronald Wadsack / Gabriele Wach)
  • 1 Neues Verhältnis von Sport und Kommune
  • 2 Strategisches Handeln
  • 2.1 Strategie als Handlungsorientierung
  • 2.2 Entscheidungen als Dreh- und Angelpunkt strategischen Handelns
  • 3 „Der Sport“ als Bezugspunkt
  • 4 Sport(stätten)entwicklungsplanung als Entscheidungssstafette
  • 4.1 Charakteristik der Sport(stätten)entwicklungsplanung
  • 4.2 Konzeptionelle Ausrichtung der Sport(stätten)entwicklungsplanung
  • 4.3 Entscheidungsbezüge der Sport(stätten)entwicklungsplanung
  • 4.4 Makro-Entscheidungen
  • 5 Ansatzpunkte für die Unterstützung der kommunalen Sportentwicklung
  • Quellenverzeichnis
  • Die Bedeutung des organisierten Sports für das Stadtmarketing – eine Darstellung auf Basis des Legitimationskapital-Konzeptes (Ronald Wadsack / Gabriele Wach)
  • 1 Bezugspunkte von Sport und Kommune als Ausgangspunkt der Betrachtung
  • 2 Betriebswirtschaftliches Ressourcenmodell des Sportvereins
  • 3 Legitimationskapital als Bezugspunkt23
  • 4 Anknüpfungspunkt Stadtmarketing
  • 5 Legitimationskapital und Stadtmarketing
  • 6 Fazit
  • Quellenverzeichnis
  • Das Naherholungsgebiet Salzgittersee als Raum für Sport und Freizeit (Anne-Christine Schlangenotto)
  • 1 Der Salzgittersee und seine Anlagen
  • 1.1 Entstehung und Entwicklung
  • 1.2 Anlagen und Angebote im Naherholungsgebiet Salzgittersee
  • Freizeitsport/aktive Erholung
  • Wettkampfsport
  • Passive Erholung
  • Baden
  • Wassersport
  • Fremdenverkehr
  • Gewerbliche Spielzone
  • Weitere Infrastruktur
  • 1.3 Limnologie und Gewässermanagement
  • 1.4 Eigentumsverhältnisse und Zuständigkeiten
  • 2 Nutzung des Salzgittersees
  • 2.1 Nutzergruppen
  • 2.2 Veranstaltungen
  • 2.3 Nutzungskonflikte
  • 3 Erhaltung und Weiterentwicklung des Salzgittersees
  • Literatur
  • Internetquellen
  • Sportstätten als Place Brands im interurbanen Wettbewerb (Louise Bielzer)
  • Place Branding und Signature Architecture
  • Architektur- und Sporttourismus
  • Sportstätten und ihre Potenziale als Place Brands
  • Iconic Sports Facilities und ihre Potenziale als Place Brands
  • Chancen und Risiken von Sportstätten als Place Brands und Iconic Sports Facilities
  • Zusammenfassung und Ausblick
  • References
  • Internetquellen
  • Die regionalwirtschaftliche Bedeutung des Handball-Bundesligisten THW Kiel (Torben Quickert)
  • 1. Einleitung
  • 2. Methodik
  • 3. Sport als Wirtschaftsfaktor
  • 4. Der Handball in Kiel und seine Fans
  • 4.1 Der THW Kiel
  • 4.2. Die Fans des THW Kiel
  • 5. Regionalökonomische Effekte des THW Kiel
  • 6. Angebotsseitige Effekte des THW Kiel
  • 6.1. Standortfaktor
  • Indirekte Sogeffekte
  • Direkte Sogeffekte
  • 6.2. Image und Bekanntheit
  • Kiel und der THW
  • 6.3 Regionale Identität
  • 7. Fazit
  • Literaturverzeichnis
  • Kommunale Sportpolitik – ein Aufriss (Projektgruppe FDU (Ronald Wadsack))
  • 1 Kommunale Sportpolitik und Sportförderung als Objekt der Betrachtung
  • 2 Ausgewählte Eckpunkte kommunalen Agierens
  • 2.1 Einordnung der Kommune im System der Bundesrepublik Deutschland
  • 2.2 Kommunen in Deutschland – Aufgaben und Handlungsgrundlagen
  • 2.3 Das Neue Steuerungsmodell
  • Externe Strukturreform/außenorientierte Elemente
  • Binnenreform der Verwaltung
  • 4 Sport in Deutschland
  • 4.1 Vereinssport in der kommunalen Sportlandschaft
  • 4.2 Sportpolitik in der Bundesrepublik Deutschland und die öffentliche Sportverwaltung
  • 4.3 Sportpolitik auf kommunaler Ebene
  • 4.4 Conclusio zur deutschen Kommune im Kontext der Sportpolitik
  • 5 Kommunale Sportpolitik
  • 5.1 Sport im Kontext der Politik – Sport Polity, Politics und Policy
  • Sportpolity
  • Sportpolitics
  • Sportpolicy
  • 5.2 Akteure der kommunalen Sportpolitik
  • Sportausschuss
  • Kreis-/Stadtsportbund
  • 5.3 Rahmenbedingungen der kommunalen Sportpolitik
  • Besonderheiten eines Landkreises hinsichtlich der Rahmenbedingungen
  • 5.4 Inhalte und Beweggründe der kommunalen Sportpolitik
  • 6 Sportförderung
  • 6.1 Sportförderung als öffentliche Aufgabe
  • 6.2 Herausforderungen der kommunalen Sportförderung
  • 6.3 Gründe für Sportförderung (Legitimationen)
  • Autonomie des Sports
  • Partnerschaftliche Zusammenarbeit
  • Subsidiarität
  • Goldener Zügel der Politik gegenüber dem organisierten Sport
  • 6.4 Gründe für Sportförderung
  • 6.5 Formen und politische Steuerungsinstrumente der Sportförderung
  • Politische Steuerungsinstrumente in der Sportförderung
  • 6.6 Ausblick – Sport als Querschnittsaufgabe der Kommunalpolitik
  • 7 Diskussionsansätze für die Gestaltung der kommunalen Sportförderung
  • Literatur
  • Internetquellen
  • Lokaler Machtindex – Grundlegende Überlegungen (Marcus Grosche)
  • 1 Einleitung
  • 2 Der Global Sports Political Power Index
  • 3 Macht und Herrschaft
  • 4 Macht und Herrschaft im politischen (Sport-)System Deutschlands
  • 4.1 Die deutsche Kommune
  • 4.1.1 Hoheitsgebiete
  • 4.1.2 Finanzstruktur
  • 4.1.3 Neues Steuerungsmodell & Public Governance
  • 4.1.4 Die süddeutsche Ratsverfassung
  • 4.2 Identifizierung lokaler Machtpositionen
  • 4.2.1 BürgermeisterIn
  • 4.2.2 Gemeinderat
  • 4.2.3 Ausschüsse
  • 4.2.4 Verwaltung
  • 4.2.5 Parteien & Verbände
  • 4.3 Der kommunale Entscheidungsprozess
  • 5 Hierarchisierung und Gewichtung lokaler Machtpositionen
  • 6 Zusammenfassung
  • Literaturverzeichnis
  • Sport im Lichte der Bürgerbeteiligung (Ronald Wadsack)
  • 0. Einführung: Zusammenhang und Begründung des Themas
  • 1. Formen der Bürgerbeteiligung
  • 1.1 Bürgerbeteiligung – Verständnis und Funktionen
  • 1.2 Formen der Bürgerbeteiligung
  • 1.2.1 Übersicht
  • 1.2.2 Formen der direkten Einflussmöglichkeit
  • 1.2.3 Bürgerhaushalte
  • 2. Sport als Thema der Bürgerbeteiligung – exemplarische Beispiele
  • 2.1 „Der Sport“ als Thema und Akteur in Beteiligungsprozessen
  • 2.2 Sportentwicklungsplanung als sportspezifische Beteiligungsmöglichkeit
  • 2.3 Bürgerbegehren als formalisierte Beteiligungsform
  • 2.4 Bürgerhaushalt
  • 2.5 Weitere Beteiligungsformen
  • 2.5.1 Bürgergutachten
  • 2.5.2 Förderverein zur Bad-Rettung
  • 3 Fazit
  • Quellenverzeichnis
  • Ökonomische Bedeutung von „small-scale sports events“ für Kommunen am Beispiel der Stadt Innsbruck (Philipp Schlemmer / Florian Falkner / Dennis Rankl / Lukas Winkler / Martin Schnitzer)
  • 1. Einleitung
  • 1.1 Definition
  • 1.2 Wirkungsforschung
  • 1.3 Ökonomische Implikationen
  • 2. Methodik
  • 2.1 Fragebogen
  • 2.2 Studiendesign
  • 2.3 Auswertung
  • 3. Ergebnisse
  • 3.1 Ökonomische Wirkungen
  • 3.2 Primärimpuls
  • 3.3 Themenbereich Tourismus, Sport, Medien & Soziales
  • 4. Diskussion
  • 5. Schlussfolgerung und Fazit
  • Literaturverzeichnis
  • Anhang
  • Integrationspolitik in den Kommunen – Anmerkungen zur Rolle des Sports (H.-Georg Lützenkirchen)
  • Eine gesellschaftspolitische Herausforderung:Vom Willkommen zur Integration
  • Rahmenbedingungen
  • Der weltpolitische Rahmen: Flüchtlinge
  • Die kommunale Herausforderung – Zum Beispiel: Flüchtlinge in Köln
  • Politische Rahmenbedingungen
  • Zivilgesellschaftliche lokale (kommunale) Netzwerke
  • Rolle des Sports
  • Die gesellschaftspolitische Dimension des Sports (in den Kommunen)
  • Handlungsoptionen für den Sport zur Mitgestaltung aktiver Flüchtlingsarbeit in den Kommunen
  • Kommunikative und soziale Erlebnisse
  • Kompetenzteams
  • Interkulturelle Bildung
  • Netzwerkpräsenz
  • Literaturverzeichnis
  • Management und Organisation des Sports in einer öffentlich-rechtlichen Sportstätten-Betreiber-GmbH – Ein Praxisbeispiel mit vielen Facetten (Stephan Lemke)
  • 1. Die Stadthalle Braunschweig Betriebsgesellschaft mbH
  • Entwicklung und Organisation
  • Abschließend ein kurzer Blick auf die Finanzen
  • 2. Volkswagen Halle Braunschweig – Braunschweigs größte Indoor-Sportstätte
  • Eine Erfolgsgeschichte, schon das Finanzierungsmodel sorgte für bundesweite Aufmerksamkeit
  • 3. Eintracht-Stadion – Tradition und Moderne
  • 4. Sportveranstaltungen in der Detailbetrachtung
  • 4a) Hometeam „Basketball Löwen Braunschweig“Eine Hassliebe zwischen Dauernutzer und Betreiber
  • 4b) Das Hallenreitturnier „Braunschweiger Löwen Classics“ (CSI4*) Von einer „fixen“ Idee zu einem AUSGEZEICHNETEN (!) Event
  • 4c) European Athletics Team Championships 2014 (ETCH 2014) Was aus einem Feierabendbier entstehen kann
  • Sport-Genossenschaft – Zukunftsperspektive für strukturschwache Regionen? (Ronald Wadsack / Gabriele Wach)
  • 1 Strukturschwache Regionen – organisierten Sport neu denken
  • 2 Die Situation der Sportvereine in strukturschwachen Regionen
  • 2.1 Situation „der“ Sportvereine
  • 2.2 Regionen mit strukturellen Schwächen
  • 2.3 Konsequenzen für den organisierten Sport
  • 2.4 Selbsthilfe in anderem Gewand
  • 3 Genossenschaft als organisatorischer Rahmen
  • 3.1 Skizze des genossenschaftlichen Leitgedankens
  • 3.2 Rechtsform Genossenschaft
  • 3.3 Exemplarisch: Genossenschaften mit Sportbezug
  • Schwimmbäder58
  • Stadtmarketing
  • Parksport Wilhelmsburger Sportinsel eG
  • 4 Sport-Genossenschaft: Entwurf einer Konzeption
  • 4.1 Begründung und Leitgedanken
  • 4.2 Leistungsfelder einer Sport-Genossenschaft
  • 4.3 Potenzielle Mitglieder zur die Gründung einer Sport-Genossenschaft
  • 4.4 Anhaltspunkte zu Finanzierung und Organisation
  • 4.5 Führung der Genossenschaft
  • Quellenverzeichnis
  • Autorenverzeichnis

Gabriele Wach / Ronald Wadsack (Hrsg.)

Sport in der Kommune als
Managementaufgabe

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Herausgeberangaben

Gabriele Wach ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Sportmanagement an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften am Standort Salzgitter.Ronald Wadsack ist Professor für Einrichtungen des Sports und der Sportindus-trie an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften am Standort Salzgitter.

Über das Buch

Dieser Sammelband thematisiert die zahlreichen Anknüpfungspunkte zwischen (organisiertem) Sport und kommunalen Aufgabenbereichen. Dazu zählen unter anderem Planung, Bau und Betrieb von Sportstätten, die Stadt- beziehungsweise Sportentwicklungsplanung, das Stadtmarketing, das Eventmanagement und die kommunale Sportpolitik. Auch gesellschaftspolitische Themenstellungen, wie Integrationspolitik, Freizeitgestaltung oder bürgerschaftliches Engagement finden Betrachtung. Die Beiträge geben einen ersten Überblick über die vielfältigen Zusammenhänge von Sport und Kommune und zeigen auf, wie der Sport mit kommunalen Belangen untrennbar verknüpft ist und gestaltend mitwirkt. Fachleute aus verschiedenen Kompetenzbereichen haben in diesem Band Zusammenhänge zwischen Sport, kommunaler Aufgabenerfüllung und Zielstellung aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet.

Zitierfähigkeit des eBooks

Diese Ausgabe des eBooks ist zitierfähig. Dazu wurden der Beginn und das Ende einer Seite gekennzeichnet. Sollte eine neue Seite genau in einem Wort beginnen, erfolgt diese Kennzeichnung auch exakt an dieser Stelle, so dass ein Wort durch diese Darstellung getrennt sein kann.

Vorwort

Sport und Städte und Gemeinden bzw. Landkreise sind eng verwoben. Grundlegend durch den Vereinssport, der in jeder deutschen Kommune vertreten sein wird und gerade auch durch seine Vereine in manchen Kommunen ein Eckpunkt des gesellschaftlichen Lebens sein kann. Aber es gibt auch weitere Ebenen, die bis zu Standorten von Profiteams in verschiedenen Sportarten oder international anerkannten Sportveranstaltungen reichen. Das Wechselspiel zwischen Kommune und Sport ergibt die Grundlage für die jeweiligen Angebote vor Ort.

Diese Schnittstelle soll in diesem Band der Buchreihe „Blickpunkt Sportmanagement“ Beachtung finden. Wobei wir nur auf einzelne Themen eingehen können, denn das Themenfeld ist bei genauer Betrachtung so vielfältig, dass noch viel mehr Beiträge denkbar gewesen wären. Wir haben Beiträge zusammengestellt, welche die Vielfalt des Themas kommunale Sportentwicklung erkennbar werden lassen. Sowohl mit mehr übergreifenden Themen als auch mit Einzelaspekten, die von Bedeutung für den Sport in Deutschland sind. Wir hoffen damit der einen oder anderen Diskussion zur Sportentwicklung Vorschub zu leisten.

Sehr dankbar sind wir den beteiligten Autoren, dass sie sich die Zeit genommen haben und ihren Beitrag zu diesem Band erarbeitet haben. Die Koordination und Aufbereitung der Dateien hat wiederum in kompetenter Weise Dipl. Kffr. Gabriele Wach geleistet, die gleichzeitig auch Mit-Herausgeberin und Mit-Autorin ist.

Salzgitter, September 2016Ronald Wadsack

Gabriele Wach←5 | 6→ ←6 | 7→

Inhaltsverzeichnis

Hans-Jürgen Schulke

Sportstadt – Status und Schimäre

Sven Güldenpfennig

Sport als Element kommunaler Kultur

Markus Klepzig, Lutz Thieme & Stephan Zacharias

Zur Ausstattung von Kommunen mit Sportstätten

Katharina Bingel & Jens Nußbaum

Sport in der strategischen Stadtentwicklungsplanung

Ronald Wadsack & Gabriele Wach

Sportentwicklungsplanung als strategische Aufgabe

Ronald Wadsack & Gabriele Wach

Die Bedeutung des organisierten Sports für das Stadtmarketing – eine Darstellung auf Basis des Legitimationskapital-Konzeptes

Anne-Christine Schlangenotto

Das Naherholungsgebiet Salzgittersee als Raum für Sport und Freizeit

Louise Bielzer

Sportstätten als Place Brands im interurbanen Wettbewerb

Torben Quickert

Die regionalwirtschaftliche Bedeutung des Handball-Bundesligisten THW Kiel

Projektgruppe FDU (Ronald Wadsack)

Kommunale Sportpolitik – ein Aufriss

Marcus Grosche

Lokaler Machtindex – Grundlegende Überlegungen

Ronald Wadsack

Sport im Lichte der Bürgerbeteiligung ←7 | 8→

Philipp Schlemmer, Florian Falkner, Dennis Rankl, Lukas Winkler & Martin Schnitzer

Ökonomische Bedeutung von „small-scale sports events“ für Kommunen am Beispiel der Stadt Innsbruck

H.-Georg Lützenkirchen

Integrationspolitik in den Kommunen – Anmerkungen zur Rolle des Sports

Stephan Lemke

Management und Organisation des Sports in einer öffentlich-rechtlichen Sportstätten-Betreiber-GmbH – Ein Praxisbeispiel mit vielen Facetten

Ronald Wadsack & Gabriele Wach

Sport-Genossenschaft – Zukunftsperspektive für strukturschwache Regionen?

Autorenverzeichnis

←8 | 9→

Hans-Jürgen Schulke (Hamburg)

Sportstadt – Status und Schimäre

1. Zur Aktualität des Themas

Im April 2016 wurde die traditionelle „Sportaccord Convention“ in Lausanne veranstaltet mit dem ebenso traditionellen „City Forum“ als wichtigem Veranstaltungsteil. Neben dem Erfahrungsaustausch zwischen Repräsentanten der Städte, Sportorganisationen und Agenturen wird hier die weltweite „Sportstadt des Jahres“ gekürt. Die Wahl fiel diesmal auf New York, begründet als Stadt mit bekannten Profimannschaften und großen Sportereignissen wie Football, Tennis und Marathon. 150 Städte aus aller Welt hatten sich an dem Award beteiligt und für die Teilnahme eine respektable Summe eingezahlt. Ihnen allen war der Titel „Sportstadt“ begehrenswert.

Ein weiterer Ansatz wird durch die internationale Breitensportorganisation TAFISA entwickelt mit ihrem von der EU geförderten Konzept der „Active City“. Es benennt fünf Erfolgskriterien wie Bewusstseinsbildung, Kooperation der Akteure, Sportstätten, Veranstaltungen und Monitoring. Auch hier gibt es ein globales Netzwerk und Zertifikat „Regional or World Active City of the Year“. Im September 2016 sind alle 27 Mitgliedsstaaten aufgefordert, sich an der europäischen Woche des Sports zu beteiligen.

Die Begehrlichkeit nach dem Titel „Sportstadt“ innerhalb Deutschlands ist ähnlich, auch wenn es dort keinen formalisierten Wettbewerb gibt. Ein eigenständiges „Sportstadtranking“ versuchte regelmäßig das Hamburger Weltwirtschaftsinstitut und legt dabei Profisport, Sportveranstaltungen, Infrastruktur und Breitensport zugrunde; der zeitliche Rhythmus, die geringe Zahl an Kriterien und Messverfahren werden kritisch diskutiert (Steinhardt/Vöpel 2008, hierzu Schwark 2009). Sie erreichen bei weitem nicht die Standards, wie sie etwa vom Schweizer IMD-Institut mit seinem World Competitive Center beim Ländervergleich mit 340 Indizes angewendet werden.

Gleichwohl schmücken sich zahlreiche Städte unterschiedlicher Größenordnung (Berlin, Hamburg, München, Düsseldorf selbstverständlich, mittelgroße Ortschaften wie Münster und kleinere wie Riesa und Herzogenaurach oder einige Wintersportorte wie Inzell) mit dem Prädikat. Begründet wird das – auch international – in erster Linie mit der Durchführung spektakulärer Großveranstaltungen, von denen sich die Ausrichterstädte grenzenlose Aufmerksamkeit erhoffen, folgerichtig touristische Attraktivität, Regionalstolz der Bewohner, erhöhte Steuereinnahmen. Die regionalen Medien übernehmen gerne das Prädikat „Sportstadt“, mitunter forcieren sie es ihrerseits mit Blick auf die regionale Leserschaft. Diverse Institute versorgen sie im monatlichen Takt mit neuen Rankings.←9 | 10→

Tatsächlich ist das Prädikat an keine klaren Kriterien oder Evidenzen gebunden, anders als etwa Regierungs- und Verwaltungsstadt (Berlin, Bonn), Hafenstadt (Hamburg), Autostadt (Wolfsburg), Universitätsstadt (Heidelberg, Tübingen, Göttingen), Wagnerstadt (Bayreuth). Dagegen ähnlich unscharf wie Musikstadt (Leipzig), Blumenstadt (Amsterdam?), Museumsstadt etc. oder auch nur nüchtern Dienstleistungsmetropole oder Industriestadt.

Die Bezeichnung „Sportstadt“ ist derzeit offensichtlich mehr PR-Instrument, mit dem eine Stadt sich in den Massenmedien als besondere Marke positionieren will – zunächst um in der überbordenden Nachrichtenflut über die deutschen Städte als etwas Besonderes bzw. Positives wahrgenommen zu werden, letztlich auch zum wirtschaftlichen Nutzen des Standortes. Eine Marke – das ist eine der Grunderkenntnisse der Markenführung (Burmann 2012) – aber bedarf eines unverwechselbaren Markenkerns, der aktiv von innen – d. h. hier den Bewohnern einer Stadt und ihren Institutionen – getragen und von außen (den bundesweiten Medien, der Politik und Wirtschaft) zweifelsfrei anerkannt wird. Angesichts der Unschärfe der Marke „Sportstadt“ besteht somit die Gefahr, dass das Prädikat inflationär gebraucht wird und insofern beliebig bleibt, verfallen und dauerhaft beschädigt werden kann – zuletzt war das beim Scheitern der selbsternannten „Europäischen Sportstadt Hamburg“ für eine Olympiabewerbung an der eigenen Bevölkerung zu besichtigen.

Die Unklarheit des Prädikats und damit einhergehende Selbsternennung wie auch die Legitimierung überwiegend durch Großveranstaltungen wirft eine Reihe von Problemen auf, die einer theoretischen und begrifflichen Klärung bedürfen (Hebbel-Seeger u. a. 2016):

Was ist in einer globalen Entwicklung von Wirtschaft und Politik, der wachsenden Interdependenz noch eine Stadt, wie verhält sie sich zur Region und Nation, gibt es angesichts der Zunahme an Mega-Cities und Metropolregionen noch „die“ Stadt mit klaren Grenzen und politischen Zuständigkeiten? Ist es ihre formale rechtliche Verfassung (Vergabe des Stadtrechts), ihre historisch-kulturell und topografisch gewachsene Identität?

Was ist Standpunkt bei der Betrachtung einer Stadt: Wird sie zuerst als Wirtschaftsstandort analysiert oder als gemeinschaftsstiftender sozialer Lebensort und wie ordnet sich der Sport je nach Betrachtungsweise ein – welche ökonomischen und gesellschaftlichen Funktionen hat er für das städtische Leben und welchen Stellenwert in der Zukunft ?

Lässt sich eine „Sportstadt“ primär durch Großveranstaltungen und dem Erfolg bei Spielserien von Proficlubs definieren? Zeigen nicht ablehnende Voten gegenüber einer Bewerbung für Olympische Spiele oder als Standort einer Fußball-WM, aber auch aktuelle Kontroversen wie um den Ryders Cup (Berlin/Brandenburg) oder den Tour de France-Start (Düsseldorf) die Grenzen einer solchen Definition in der politischen Praxis auf?

Welche Praxis- und Gestaltungsfelder des komplexen urbanen Sports gibt es derzeit und künftig (Schulsport, Vereine, Betriebe, wissenschaftliche Einrichtungen,←10 | 11→ kommerzielle Anbieter, öffentliche Sportflächen etc.), welchen Stellenwert haben sie im Konstrukt „Sportstadt“ und wie stehen sie zueinander? Wie sieht es mit der Infrastruktur und der politischen Führung (Vereine und Verbände, Verwaltung und Politik, Wirtschaft) aus?

Und schließlich: Wie lässt sich ein Konstrukt „Sportstadt“ theoretisch abbilden, mit welchen Parametern und empirischen Verfahren kann man die Leistungen ermitteln?

Die aufgeworfenen Fragen legen einen erweiterten Blick auf das Thema nahe. Zum einen eine historische Sichtweise, nämlich wann der Begriff „Sportstadt“ erstmals auftaucht (er reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück) und in welchem kulturgeschichtlichen Kontext er steht (es geht um ein neues Verständnis von Körperpflege und Bewegungsfreiheit, dann auch Unterhaltung in industrieller Urbanität). Zum anderen die aktuelle Diskussion um Stadt- und Regionalentwicklung, hier ihre globale Dynamik und der sich wandelnde Stellenwert bzw. funktionelle Aufgabe des Sports im Hinblick auf Gesundheit, Geselligkeit, Bildung, soziale Daseinsvorsorge, Wirtschaftskraft, Unterhaltung, Identitätsfindung. Dabei geht es auch um den Standort des Betrachters, sprich die unterschiedliche ökonomische versus gemeinwesenorientierte Sichtweise (Dangschat 1999).

2. Zur Entstehung des Begriffs „Sportstadt“

Die Prominenz des Sports als städtisches Phänomen und Kommunikationsfeld hat Vorläufer wie wechselvolle Geschichten mit widersprüchlichen Ausprägungen. Pferderennen und fußballähnliche Spiele sind aus dem Mittelalter, hier insbesondere Italien, als innerstädtische Veranstaltungen bekannt („Calcio storico“). Daran erinnert das Fußballfeld, dessen räumliche Struktur das Bemühen zweier Parteien im Mittelalter erahnen lässt, auf gerader Ortsstraße den umkämpften Ball in das jeweils gegenüberliegende Stadttor zu befördern. Doch waren dies eher volkstümliche Spiele an einem Ort, der mit heutigen Städten nicht zu vergleichen ist – seinerzeit lebten in einer großen Stadt vielleicht zehn- bis zwanzigtausend Einwohner.

Praxis und Begriff erhält der Topos „Sportstadt“ erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Bis dahin war die Bezeichnung „Sport“ nur in kleineren Kreisen geläufig, vor allem im englischen Adel und Besitzbürgertum. Weit bekannter war in Deutschland das „Turnen“, das seinen Anfang in der Berliner Hasenheide nahm – ein Platz außerhalb der Stadt. Auf ihm fanden „volkstümliche“, meist selbstorganisierte, kreativ gestaltete Leibesübungen vor allem bildungsbürgerlicher Jugend statt in einem politischen (Nationalstaatsgedanke), pädagogischen (Förderung der individuellen Selbständigkeit), gesundheitlich-präventiven (körperliche Kräftigung, Widerstandsfähigkeit), sozialen (gleichberechtigte Selbstorganisation, demokratisches Vereinskonzept) und militärischen (Wehrtüchtigkeit gegen die napoleonische Besatzung) Kontext. Schnell wurden diese Leibesübungen populär, es entstanden an die 200 Turnplätze in den damaligen deutschen Regionen (Schulke 2016).←11 | 12→

Dennoch gab es keinen Bewerb um eine „Turnerstadt“. Nicht Berlin wurde dafür nominiert mit seinem ersten Turnplatz, nicht Hamburg mit seinem ältesten und lange Zeit größten Turnverein der Welt (HT 1816), nicht Frankfurt mit den revolutionären Hanauer Turnern (sie schützten die demokratische Nationalversammlung 1848 in der Paulskirche) und auch nicht Leipzig als Stadt des ersten größeren Deutschen Turnfestes und später Sitz der mächtigen Deutschen Turnerschaft bzw. Gründungsort des weltgrößten Fußballverbandes.

Turnen war vielseitige körperliche Betätigung der bildungsbürgerlichen Jugend und von jungen Erwachsenen (die befreiende Antwort auf die „Stubenhocker“) und Ort des gesellig-politischen Austausches. Es gab keine Großstädte in heutigen Dimensionen (Hamburg hatte 1816 knapp hunderttausend Einwohner), nur wenige Vereine, genug freie Plätze für ein paar Turngeräte, noch keinen flächendeckenden und verbindlichen Turnunterricht in den Schulen. Turnen war bis Mitte des 19. Jahrhunderts eher Nischenphänomen männlicher Jugend und jüngerer Erwachsener, dann rasch wachsend volkstümliche Leibesübungen ohne Wettkampfcharakter – heute als Breiten-, Fitness- und Gesundheitssport verbreitet.

Details

Seiten
376
Jahr
2017
ISBN (PDF)
9783631715888
ISBN (ePUB)
9783631715895
ISBN (MOBI)
9783631715901
ISBN (Paperback)
9783631715789
DOI
10.3726/b10823
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2017 (März)
Schlagworte
Sportstadt Legitimationskapital Sportentwicklungsplanung Sportstätten Sportpolitik Stadtmarketing
Erschienen
Frankfurt am Main, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2017. 376 S., 24 s/w Tab., 46 s/w Graf., 14 farb. Graf.

Biographische Angaben

Gabriele Wach (Band-Herausgeber:in) Ronald Wadsack (Band-Herausgeber:in)

Gabriele Wach ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Sportmanagement an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften am Standort Salzgitter. Ronald Wadsack ist Professor für Einrichtungen des Sports und der Sportindustrie an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften am Standort Salzgitter.

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Titel: Sport in der Kommune als Managementaufgabe
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