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Befähigung zur Innovation

Grundlagen und Ergebnisse des Projekts «Enabling Innovation» als Ansatz zur Stärkung der Innovationsfähigkeit außeruniversitärer Forschungseinrichtungen

von Axel Faix (Autor:in)
©2017 Monographie 228 Seiten

Zusammenfassung

Dieses Buch behandelt zentrale Ergebnisse des vom BMBF geförderten Forschungsvorhabens «Enabling Innovation». Das Verbundprojekt untersuchte auf Basis von Case Studies eingehend die Innovations- und Verwertungsbedingungen in öffentlichen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen (Max-Planck-, Fraunhofer-, Leibniz- und Helmholtz-Institute) und entwickelte einen detaillierten Messansatz der zur zusammenfassenden, problemorientierten Bewertung ihrer Innovationsfähigkeit dient. Der Messansatz kann (im Rahmen einer Selbst- oder Fremdeinschätzung) zur Ableitung von Strategien und Maßnahmen zur gesteigerten Beteiligung außeruniversitärer Forschungseinrichtungen an industriellen Innovationen eingesetzt werden.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autoren-/Herausgeberangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Vorwort
  • Geleitwort
  • Inhaltsverzeichnis
  • Abbildungsverzeichnis
  • 1. Einleitung
  • 2. Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen als Schlüsselinstitutionen im Forschungs- und Innovationssystem
  • 2.1 Übersicht über das Forschungs- und Innovationssystem
  • 2.2 Nähere Charakterisierung der vier großen außeruniversitären Forschungsorganisationen
  • 2.3 Veränderte Anforderungen an die außeruniversitäre Forschung
  • 2.4 Stärkung der Innovationsfähigkeit außeruniversitärer Forschungseinrichtungen – Projekt „Enabling Innovation“
  • 3. Bestimmung der Innovationsfähigkeit außeruniversitärer Forschungseinrichtungen
  • 3.1 Bezugsrahmen zur Analyse der Innovationsfähigkeit
  • 3.2 Prozesse, Ursachen und Ergebnisse der Innovationsfähigkeit
  • 3.2.1 Kernprozesse der Innovationsfähigkeit und ihre Kopplung
  • 3.2.2 Ursachen- und Einflussfaktoren der Innovationsfähigkeit
  • 3.2.3 Feinanalyse des Konstrukts „Innovationsfähigkeit“
  • 3.2.4 Resultate der Innovationsfähigkeit
  • 4. Analysen und Strategien zur Stärkung der Innovationsfähigkeit außeruniversitärer Forschungseinrichtungen
  • 4.1 Case study-Ansatz im Mittelpunkt der Erkenntnisgewinnung
  • 4.2 Strategische Ansatzpunkte zur Stärkung der Innovationsfähigkeit außeruniversitärer Forschungseinrichtungen
  • 4.2.1 Prozessorientierte Ansatzpunkte
  • 4.2.1.1 Verwertungskonzeption als Orientierungsrahmen
  • 4.2.1.2 Forschungsplanung
  • 4.2.1.3 Innovationsmanagement
  • 4.2.1.4 Innovationsorientiertes Gründungsmanagement
  • 4.2.1.5 Technologietransfer und Kooperationen
  • 4.2.2 Ursachen der Innovationsfähigkeit
  • 4.2.2.1 Organisation
  • 4.2.2.2 Kultur
  • 4.2.2.3 Führung und Personalpolitik
  • 4.2.2.4 Methoden
  • 4.2.3 Betrachtung der Umwelt
  • 4.3 Zusammenfassende Darstellung des Messansatzes und Beurteilung von Handlungserfordernissen
  • 5. Fazit und Ausblick
  • Literatur
  • Reihenübersicht

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Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Akteure des deutschen Forschungs- und Innovationssystems

Abbildung 2: Publikations- und Patentintensität von außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland 2004/2006

Abbildung 3: Bezugsrahmen zur Analyse der Innovationsfähigkeit von Forschungseinrichtungen

Abbildung 4: The Role of Basic Research in Innovation

Abbildung 5: Grundmodell des Technologietransfers

Abbildung 6: Phasen einer F&E-Kooperation

Abbildung 7: A model of innovation capability

Abbildung 8: Ansatzpunkte für Messungen mit Hilfe von Indikatoren

Abbildung 9: Falluntersuchungen im Rahmen von „Enabling Innovation“

Abbildung 10: Erfassung der Verwertungskonzeption

Abbildung 11: Erfassung der Ausrichtung der Forschungsplanung

Abbildung 12: Erfassung der Ausrichtung des Innovationsmanagements

Abbildung 13: Gründungsprozess: Aktivitäten im Rahmen von Ausgründungen

Abbildung 14: Erfassung der Ausrichtung des Gründungsmanagements

Abbildung 15: Bedeutung von Transferkanälen für den Wissens- und Technologietransfer an Unternehmen

Abbildung 16: Organisation der Abteilung „Wissenschaftsmanagement“ des Ferdinand-Braun-Instituts

Abbildung 17: Matrix zur Erfassung der Aktivitäten des Technologietransfers

Abbildung 18: Erfassung der Ausrichtung des Technologietransfers

Abbildung 19: Phasen und Anforderungen von F&E-Kooperationen ← 11 | 12 →

Abbildung 20: Erfassung der Ausrichtung der Kooperationen

Abbildung 21: Aufbau des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik ILT

Abbildung 22: Aufbau des Robotik und Mechatronik Zentrum (RMC)

Abbildung 23: Instrumente zur innovationsorientierten organisatorischen Koordination

Abbildung 24: Erfassung der Ausrichtung der Organisation

Abbildung 25: Fragen zur Erfassung der Institutskultur

Abbildung 26: Raster zur zusammenfassenden Ist-Analyse der Institutskultur

Abbildung 27: Entwicklung einer Soll-Positionierung der Institutskultur

Abbildung 28: Erfassung der Ausrichtung der Kultur

Abbildung 29: Erfassung der Ausrichtung der Führung und der Personalpolitik

Abbildung 30: Erfassung der Ausrichtung der Methoden

Abbildung 31: Messansatz zur Beurteilung der Innovationsfähigkeit

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1. Einleitung

In Wissenschaft und Praxis wird nicht bestritten, dass Innovationen für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen von zentraler Bedeutung sind. Dass viele der Produkte, die – wie z.B. Smartphones – heute unseren Alltag bestimmen, erst wenige Jahre alt sind, wird oft kaum mehr wahrgenommen. Angesichts der starken technologischen Dynamik werden kurze Innovationszyklen in vielen Branchen zur Selbstverständlichkeit. Auch für die Wettbewerbssituation von Ländern wird der Stellenwert betont, den die erfolgreiche Hervorbringung und Durchsetzung neuer Produkte oder Verfahren und die Entwicklung geeigneter technologischer Grundlagen durch Forschung & Entwicklung (F&E) aufweisen.1 Daher sind die nachdrücklichen Bemühungen in Wissenschaft und Praxis verständlich, die darauf zielen, die Voraussetzungen für erfolgreiche Innovationen durch Unternehmen – ihre Innovationsfähigkeit zu verbessern.2

Im Hinblick auf die Strategien und Erfolge der universitären (dem Hochschulsektor zugehörigen) wie auch außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland ergibt sich ein differenziertes Bild. So sind die vielen prägenden Impulse der außeruniversitären Forschungsorganisationen (vor allem: Einrichtungen der Max-Planck-Gesellschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft, der Leibniz-Gemeinschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft) für die wissenschaftliche und technologische Entwicklung kaum zu übersehen. Gleichwohl wurde diesen Institutionen in der Vergangenheit häufig eine gemessen an ihren Möglichkeiten zu geringe Ausrichtung auf die Umsetzung neuer wissenschaftlicher Ergebnisse in Produkte und Verfahren und damit eine zu geringe Innovationsfähigkeit attestiert.3

Vor dem Hintergrund eines veränderten Verhältnisses zwischen Staat und Forschungseinrichtungen streben verschiedene Initiativen – z.B. die Hightech-Strategie der Bundesregierung oder der Pakt für Forschung und Innovation – eine stärkere Verbindung zwischen wissenschaftlichen und umsetzungsorientierten ← 13 | 14 → Akteuren und Prozessen an, um die marktliche Nutzung von Erkenntnissen aus der Forschung zu intensivieren.4

Diese Bestrebungen reflektieren die gesellschaftliche Diskussion, die gegenwärtig mit Nachdruck in Deutschland über die rollen- und leistungsbezogenen Anforderungen an die außeruniversitäre Forschung geführt wird. Joerk stellt fest, dass die öffentlich finanzierte Forschung einem erheblichen Reformdruck unterliegt: „(D)ie Erwartungen der Gesellschaft an die Leistungs- und Problemlösungsfähigkeit der Wissenschaft (sind) in dem Maße gestiegen.., in dem sich die gesellschaftliche Entwicklung selbst dynamisiert hat und dabei die Unsicherheit und Komplexität gesellschaftlicher Strukturen gewachsen sind.“5 Forschungseinrichtungen werden bei steigenden Ansprüchen an ihre Effizienz und ihre Effektivität damit konfrontiert, Ansätze des New Public Management und des Wissenschaftsmanagements zu übernehmen, um diesen Anforderungen (besser) gerecht zu werden und die Grundlagen für ihre Legitimation auszubauen.6

Gleichzeitig müssen Forschungseinrichtungen vermehrt nach Vorteilen in schwieriger zu bewältigenden Wettbewerbssituationen trachten.7 Neben dem Streben nach einer hohen fachlichen Reputation ist vor allem Erfolg im Wettbewerb um Ressourcen von Drittmittelgebern bedeutsam.8 Der Monitoring-Bericht 2010 der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz zum Pakt für Forschung und Innovation erkennt im Hinblick auf die Wettbewerbsorientierung eine positive Tendenz: „Alle Wissenschaftsorganisationen haben in den letzten Jahren ihrem jeweiligen Forschungsauftrag entsprechende, spezifische Instrumente für den internen Wettbewerb entwickelt und stellen sich erfolgreich dem organisationsübergreifenden Wettbewerb um herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, um Forschungsmittel, Preise und internationale Auszeichnungen. ← 14 | 15 → Den Zuwendungsgebern ist dies wichtig, weil Wettbewerb die Leistungsfähigkeit stärkt und zur Profilbildung beiträgt.“9

Die gegenwärtigen Bemühungen, die außeruniversitäre Forschung an veränderte Anforderungen anzupassen, beinhalten im Rahmen einer neu gestalteten Beziehung zwischen Staat und Forschungseinrichtungen verschiedene Maßnahmen, die die Steigerung der Effizienz der Einrichtungen und wirksame Beiträge zu Forschung und Innovationen betreffen. Hierbei stehen veränderte Finanzierungen (z.B. Programmierung eines Teils der institutionellen Mittel), regelmäßige Evaluationen, Änderungen der organisatorischen Aufstellung von Instituten wie auch Maßnahmen im Bereich der Transferaktivitäten (etwa im Hinblick auf die Gründungs- und Innovationsförderung) im Mittelpunkt.10

Das vorliegende Werk geht angesichts dieser Entwicklungstrends der Frage nach, ob bzw. inwieweit für außeruniversitäre Forschungseinrichtungen systematische Barrieren existieren, die einer hohen Innovationsfähigkeit im Wege stehen und die gemäß gesellschaftlicher Nutzenvorstellungen verringert werden sollten. Dabei soll die grundlegende Rolle der außeruniversitären Forschung in Deutschland keineswegs verkannt und „holzschnittartig“ mehr Beteiligung an Innovationen eingefordert werden. Vielmehr wird untersucht, inwieweit eine umfassend angelegte, empirisch fundierte Analysekonzeption es erlaubt, die Ausrichtung außeruniversitärer Forschungseinrichtungen auf die Förderung von Innovationen durch sorgsam begründete Handlungsempfehlungen – und ohne „Umbau“ und massive Ressourcenverschiebungen – zu stärken.

Das Erfassen und Beurteilen etwaiger Ungunstfaktoren (z.B. einseitige Ansätze zur Personalentwicklung in der außeruniversitären Forschung, nicht ausreichend an den Nutzererwartungen ausgerichtete Konzepte des Technologietransfers) sowie die Ausarbeitung passender Handlungsempfehlungen verlangen tief gehende, qualitative Einsichten in die Prozesse, Strukturen und Rahmenbedingungen der Forschungsinstitute. Die Erarbeitung nachhaltiger Ansätze zur Stärkung der innovativen Ausrichtung der außeruniversitären Forschungseinrichtungen wird als sehr bedeutsam eingeschätzt, da angesichts der exzellenten, umfassenden wissenschaftlich-technologischen Ressourcen und Kompetenzen ein massiver „Hebel“ zur Verbesserung des Innovationsgeschehens in Deutschland angenommen werden kann. ← 15 | 16 →

Die vorliegende Arbeit nimmt auf Ergebnisse aus dem im Januar 2009 gestarteten Forschungsvorhaben „Enabling Innovation“ Bezug, das (als vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes) Verbundprojekt zwischen der Rheinischen Fachhochschule Köln gGmbH und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. unter Mitwirkung der Görgen & Köller GmbH darauf angelegt war, die Innovations- bzw. Verwertungsbedingungen in öffentlichen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland (Max-Planck-, Fraunhofer-, Leibniz- und Helmholtz-Institute und -Zentren sowie die damit in Verbindungen stehenden Dach- oder Trägerorganisationen) zu untersuchen und Ansatzpunkte für mögliche Verbesserungen zu erarbeiten. Die Ergebnisse des Projekts,11 das im Juli 2012 abgeschlossen wurde, werden gegenwärtig in den genannten außeruniversitären Forschungseinrichtungen implementiert. Die vorliegende Darstellung behandelt wesentliche Befunde des Projekts und ihre wissenschaftliche Begründung.

Nach einer Charakterisierung außeruniversitärer Forschungseinrichtungen in Deutschland im zweiten Kapitel dieser Arbeit behandelt das dritte Kapitel die Rolle der außeruniversitären Forschung bei der Hervorbringung von Innovationen. In diesem Zusammenhang wird ein Bezugsrahmen zur Analyse der Innovationsfähigkeit dieser Einrichtungen entwickelt, der unter anderem die zentralen institutionellen Ursachen- bzw. Einflussgrößen dieses Konstrukts als unmittelbare Grundlage für die Ableitung von Verbesserungsoptionen beinhaltet. Als wesentliche Faktoren (neben externen Umwelteinflüssen) werden Kultur und organisatorische Regeln von Forschungsinstituten, Instrumente zur Personalführung und -politik, Methoden zur Unterstützung von Planungs- und Entscheidungsprozessen in Forschungseinrichtungen sowie verfügbare Ressourcen, die in qualitativer sowie quantitativer Hinsicht zu betrachten sind, erfasst.

Im vierten Kapitel werden Methoden und Ansatzpunkte zur Stärkung der Innovationsfähigkeit erörtert, wobei einerseits die nachvollziehbare, zuverlässige Messung der Innovationsfähigkeit aus Sicht eines Forschungsinstituts und andererseits bewährte, begründete Möglichkeiten zu ihrer Steigerung im Mittelpunkt stehen. Als übergreifende Ansätze zur Gestaltung werden hierbei kulturorientierte Strategien und managementorientierte Strategien unterschieden.

Das fünfte Kapitel resümiert die Ausführungen und gibt einen Ausblick auf weitere Entwicklungen.


1 Vgl. z.B. Porter (1990); Legler/Schasse/Leidmann et al. (2010).

Details

Seiten
228
Jahr
2017
ISBN (PDF)
9783631725184
ISBN (ePUB)
9783631725191
ISBN (MOBI)
9783631725207
ISBN (Hardcover)
9783631725146
DOI
10.3726/b11261
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2017 (Mai)
Schlagworte
Innovationsfähigkeit Außeruniversitäre Forschung Technologietransfer Forschung und Entwicklung Case Studz
Erschienen
Frankfurt am Main, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2017. 228 S., 31 s/w Abb.

Biographische Angaben

Axel Faix (Autor:in)

Axel Faix ist Professor für Betriebswirtschaftslehre/Unternehmensführung an der Fachhochschule Dortmund. Er entwickelt Planungs- und Analysetools für das Innovationsmanagement und verfügt über Erfahrungen aus zahlreichen empirischen Projekten zur Innovations- und Technologieentwicklung. Er ist Mitgründer und Mitglied der Forschungsgruppe Innovationsexzellenz.

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