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Von wegen: Lügenpresse

Analysen und Ansichten zur Renaissance eines Kampfbegriffs

von Anna Geuchen (Band-Herausgeber:in) Christian Walther (Band-Herausgeber:in)
©2018 Sammelband 126 Seiten

Zusammenfassung

Der Band vereint Beiträge der vom Förderbereich Politik und Kommunikation des Otto-Suhr-Instituts organisierten Ringvorlesung «Von wegen: Lügenpresse. Analysen und Ansichten zur Renaissance eines Kampfbegriffs». Im Kontext der so genannten Flüchtlingskrise sowie der um sich greifenden Demonstrationen gegen eine befürchtete Islamisierung des Abendlandes nahmen die Diffamierungen von JournalistInnen und Medien zu und subsumierten sich plakativ unter dem Schlagwort «Lügenpresse». Dabei ist dieser Begriff nicht neu. ExpertInnen aus Wissenschaft und Praxis erläuterten, warum es gerade jetzt zur massenhaften Misstrauenserklärung gegen die Medien kommt, wie Politik und Medien mit Rechtspopulisten umgehen sollten und welche Entwicklungen im Ausland zu beobachten sind.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhaltsverzeichnis
  • Abkürzungsverzeichnis
  • Vorwort
  • Zur ziemlich langen Geschichte des Wortes „Lügenpresse“ (Dr. Christian Walther)
  • Grenzenlose Pressefreiheit? Medien und Macht im Ausland (Britta Hilpert)
  • Wie ARD und ZDF ihren Auftrag verraten (Wolfgang Herles)
  • „Lügenpresse“ in den USA (Melissa Eddy)
  • Petry und Pegida, Putin und Le Pen – alle Macht den Populisten? Wie sollen Politik und Medien mit denen umgehen, die die Demokratie verachten? (Robin Lautenbach)
  • Bedrohter Journalismus! Braucht die systemrelevante Institution einen ideellen Rettungsschirm? (Prof. Dr. Frank Überall)
  • „Lügenpresse“ in der Arabischen Welt (Aktham Suliman)
  • Vernachlässigt oder chancenlos? Journalistische Qualitätssicherung in der Aufmerksamkeitsökonomie (Prof. Dr. Stephan Russ-Mohl)
  • Lügenvorlesung (Stefan Niggemeier)
  • Autor_innenverzeichnis
  • Programm Ringvorlesung

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Abkürzungsverzeichnis

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Vorwort

Von wegen: Lügenpresse. Analysen und Ansichten zur Renaissance eines Kampfbegriffs

Wer sich regelmäßig mit Politik und Medien beschäftigt, kam 2016 nicht am Schlagwort von der „Lügenpresse“ vorbei. Auch nicht der OSI-Club, Alumni- und Förderverein am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität, der seit 2006 Ringvorlesungen im Rahmen seines Förderbereichs Politik & Kommunikation veranstaltet. Im Kontext der so genannten Flüchtlingskrise sowie der um sich greifenden Demonstrationen gegen eine befürchtete Islamisierung des Abendlandes, nahmen die Diffamierungen von JournalistInnen und Medien zu und subsumierten sich plakativ unter dem Schlagwort „Lügenpresse“. Die Stimmung auf deutschen Straßen war und ist aggressiv, wenn Medien auf AfD- oder PEGIDA-Anhänger treffen. Nebenbei: Ganz ähnliche Erfahrungen können auch Journalisten machen, die sich der autonomen und linksradikalen Szene nähern.

Dabei ist der Begriff der „Lügenpresse“ – wie Christian Walther eingangs zeigt – keineswegs neu und ist auch älter als all jene annehmen, die es mit der Zeit des Nationalsozialismus verbinden. Bemerkenswert ist, wie rasant sich das Wort jetzt wieder verbreitet hat. Es stellte sich die Frage, wieso es gerade vor dem Hintergrund der Zuwanderung Tausender Kriegs- und Wirtschaftsflüchtlinge zur massenhaften Misstrauenserklärung gegen die Medien kommt? Hinzu tritt die Frage, wie die Entwicklungen im Ausland verlaufen.

Denn nicht nur in Deutschland, sondern auch in osteuropäischen Ländern, Russland sowie den USA zeigten sich zur gleichen Zeit ähnliche Entwicklungen. Sind dort Gemeinsamkeiten oder vielmehr Unterschiede zu erkennen? Ist die deutsche Kontroverse ein Nachhutgefecht zur amerikanischen Schlacht gegen die so genannten Mainstream-Medien oder Corporate Media?

Die Medien ihrerseits reagierten auf die anhaltenden Beschuldigungen und Angriffe in oft erstaunlicher Einigkeit: Wir sind die Guten. Und je massiver die Anschuldigungen, je platter die Angriffe, desto flacher die Selbstkritik. Fast kommt es schon zu einer Selbstimmunisierung gegen jedwede Kritik – auch gegen die Kritik an den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, denen nun nachgesagt wird, sie seien nur Sprachrohr der Regierenden, vor allem: Sprachrohr Merkels. ← 9 | 10 →

Dabei hatte vor gar nicht langer Zeit das Bundesverfassungsgericht dem ZDF attestiert, dass es dort zu viel Parteieneinfluss in den Gremien gebe. Sind die Medien, zumal die öffentlich-rechtlichen, also doch zu regierungstreu?

Vor diesem Hintergrund entschloss sich der OSI-Club, die „Lügenpresse“ zum Gegenstand seiner Ringvorlesung im Sommersemester 2016 zu machen und kündigte diese unter dem Titel: „Von wegen: Lügenpresse. Analysen und Ansichten zur Renaissance eines Kampfbegriffs“ an.

Ziel sollte eine differenzierte und offene Diskussion zum Spannungsverhältnis von Medien und Öffentlichkeit sein, ohne die Kritik an Medienvertretern und der Qualität ihrer Arbeit zu ignorieren.

Dafür konnten renommierte Persönlichkeiten aus Theorie und Praxis gewonnen werden, die in acht Vorträgen ihre journalistische oder medienwissenschaftliche Perspektive präsentierten und zur Diskussion stellten.

Details

Seiten
126
Jahr
2018
ISBN (PDF)
9783631728628
ISBN (ePUB)
9783631728635
ISBN (MOBI)
9783631728642
ISBN (Hardcover)
9783631728611
DOI
10.3726/b11726
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2018 (Mai)
Schlagworte
Journalismus Medien Pressefreiheit Rechtspopulismus Medienkritik Medienwissenschaft
Erschienen
Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien. 2018. 126 S., 12 Abb.

Biographische Angaben

Anna Geuchen (Band-Herausgeber:in) Christian Walther (Band-Herausgeber:in)

Anna Geuchen, Politologin und Vorstandsassistentin des OSI-Clubs, war Koordinatorin der Ringvorlesung «Von wegen: Lügenpresse. Analysen und Ansichten zur Renaissance eines Kampfbegriffs». Christian Walther, Politologe und freier Journalist, ist Vorstandsvorsitzender des OSI-Clubs sowie Vorsitzender des Journalistenverbandes Berlin-Brandenburg (JVBB).

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