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Mobile Marketing

Eine experimentelle Studie über den Einfluss von mobilen Verkaufsfördermaßnahmen auf die Einstellungsbildung und die Verhaltensabsichten

von Katharina Lange (Autor:in)
©2017 Dissertation 254 Seiten

Zusammenfassung

Anhand unterschiedlicher Produktkategorien untersucht diese experimentelle Studie den wachsenden M-Commerce-Markt. Die Autorin führt aus, wie der mobile Kommunikationskanal für Unternehmen eine Vielzahl einzigartiger Eigenschaften bietet. Im Mittelpunkt des Interesses steht dabei, welchen Einfluss Mobile Marketing auf die Einstellungsbildung hat und wie mobile Verkaufsfördermaßnahmen die Kaufentscheidung beeinflussen. Die Autorin fragt, welchen Einfluss QR-Codes, als pull-basierte mobile Verkaufsfördermaßnahme, auf Einstellung und Verhalten haben und stellt fest, dass die Stärke des Einflusses zwischen den Produktkategorien variiert.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Vorwort der Herausgeberreihe
  • Vorwort
  • Abbildungsverzeichnis
  • Tabellenverzeichnis
  • Abkürzungsverzeichnis
  • 1 Zur Relevanz einer Analyse über den Einfluss von Mobile Marketing auf die Einstellungsbildung und die Verhaltensabsichten
  • 1.1 Einführung in den Problemhintergrund der Untersuchung
  • 1.2 Zum Stand der Forschung und den Erkenntniszielen
  • 1.3 Gang der Untersuchung
  • 2 Begriffliche und definitorische Grundlagen
  • 2.1 Das Smartphone im Zentrum der mobilen Kommunikation
  • 2.1.1 Die Geschichte der mobilen Telefone
  • 2.1.2 Technische Grundlagen und Voraussetzungen der mobilen Kommunikation
  • 2.1.2.1 Übertragungstechnologien: GPRS, UMTS und LTE
  • 2.1.2.2 Lokale Datennetzwerke: Wireless-Lan, Bluetooth, NFC und GPS
  • 2.1.3 Mobile Endgeräte und ihre Spezifikationen im Überblick
  • 2.2 Definitorische Präzisierung und Begriffsabgrenzungen
  • 2.2.1 Überblick
  • 2.2.2 Mobile Business
  • 2.2.3 Mobile Commerce
  • 2.2.4 Mobile Marketing und Mobile Advertising
  • 2.2.5 Zusammenfassung
  • 2.3 Zu den Charakteristiken des mobilen Kommunikationskanals
  • 2.3.1 Nutzenversprechen und Einschränkungen des mobilen Kommunikationskanals
  • 2.3.2 Zur Verwendung von Konsumenteninformationen
  • 2.3.2.1 Privatsphäre und die Dimensionen von Datenschutzbedenken
  • 2.3.2.2 Permission Marketing
  • 2.4 QR-Codes als mobiles Kommunikationsinstrument
  • 2.4.1 Pull vs. Push Strategien im mobilen Kontext
  • 2.4.2 Werbeträger und Werbemittel des mobilen Kommunikationskanals
  • 2.4.3 Mobile Tagging
  • 2.4.4 Zur Auswahl und zu den Besonderheiten von QR-Codes
  • 2.5 Zusammenfassung
  • 3 Konzeptualisierung des Untersuchungsmodells
  • 3.1 Marketing als grundlegender Handlungsrahmen der Analyse
  • 3.1.1 Integrativ-Prozessuale Marketingansatz
  • 3.1.2 Nutzungsmöglichkeiten von QR-Codes im Rahmen der Marktkommunikation
  • 3.2 Zum theoretischen Fundament der Untersuchung
  • 3.2.1 Paradigmatischer Rahmen: Stimulus-Organism-Response-Modell
  • 3.2.2 Einstellungsbildung
  • 3.2.2.1 Elaboration-Likelihood-Modell
  • 3.2.2.2 Involvement
  • 3.2.3 Verhaltensabsicht
  • 3.2.3.1 Attitude-toward-the-Ad-Modell
  • 3.2.3.2 Technology Acceptance Modell (TAM)
  • 3.3 Konzeptualisierung des Untersuchungsmodells
  • 4 Operationalisierung des Untersuchungsmodells
  • 4.1 Methodische Grundlagen der Untersuchung
  • 4.1.1 Zur Wahl einer geeigneten Forschungsmethode
  • 4.1.2 Grundlagen experimenteller Forschung
  • 4.1.3 Experimentelle Versuchsanordnungen
  • 4.1.3.1 Pre-Experimentelle Versuchsanordnungen
  • 4.1.3.2 Quasi-Experimentelle Versuchsanordnungen
  • 4.1.3.3 Experimentelle Versuchsanordnungen
  • 4.2 Operationalisierung des Untersuchungsmodells
  • 4.2.1 Das Experiment als geeignete Forschungsmethode
  • 4.2.2 Versuchsanordnung des Untersuchungsmodells
  • 4.2.3 Operationalisierung der unabhängigen Variablen
  • 4.2.4 Operationalisierung der abhängigen Variablen
  • 4.3 Entwicklung des Untersuchungsmodells
  • 4.3.1 Aufbau der Untersuchung
  • 4.3.2 Zur Methode der Datengewinnung
  • 5 Ergebnisse der empirischen Untersuchung
  • 5.1 Darstellung der Stichprobe
  • 5.1.1 Darstellung und Repräsentativität der Stichprobe
  • 5.1.2 Umgang mit fehlenden Daten
  • 5.1.3 Prüfung der Gütekriterien des Messmodells
  • 5.2 Darstellung der Ergebnisse
  • 5.2.1 Zum statistischen Verfahren einer multivariaten Varianzanalyse
  • 5.2.2 Zu den statistischen Annahmen zur Durchführung einer MANOVA
  • 5.2.3 Zu den Ergebnissen der MANOVA und zur Beantwortung der Hypothesen
  • 5.3 Interpretation und Zusammenfassung der Ergebnisse
  • 6 Implikationen und Schlussbetrachtung
  • 6.1 Implikationen für die Marketingforschung
  • 6.2 Implikationen für die Marketingpraxis
  • 6.3 Schlussbetrachtung
  • Anhang
  • Literaturverzeichnis
  • Reihenübersicht

Katharina Lange

Mobile Marketing

Eine experimentelle Studie über den Einfluss
von mobilen Verkaufsfördermaßnahmen
auf die Einstellungsbildung und die Verhaltensabsichten

Autorenangaben

Katharina Lange studierte internationale Betriebswirtschaftslehre an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht in Oestrich-Winkel. Im Anschluss an ihr Studium arbeitete sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Strategisches Marketing an der EBS Business School.

Über das Buch

Anhand unterschiedlicher Produktkategorien untersucht diese experimentelle Studie den wachsenden M-Commerce-Markt. Die Autorin führt aus, wie der mobile Kommunikationskanal für Unternehmen eine Vielzahl einzigartiger Eigenschaften bietet. Im Mittelpunkt des Interesses steht dabei, welchen Einfluss Mobile Marketing auf die Einstellungsbildung hat und wie mobile Verkaufsfördermaßnahmen die Kaufentscheidung beeinflussen. Die Autorin fragt, welchen Einfluss QR-Codes, als pull-basierte mobile Verkaufsfördermaßnahme, auf Einstellung und Verhalten haben und stellt fest, dass die Stärke des Einflusses zwischen den Produktkategorien variiert.

Zitierfähigkeit des eBooks

Diese Ausgabe des eBooks ist zitierfähig. Dazu wurden der Beginn und das Ende einer Seite gekennzeichnet. Sollte eine neue Seite genau in einem Wort beginnen, erfolgt diese Kennzeichnung auch exakt an dieser Stelle, so dass ein Wort durch diese Darstellung getrennt sein kann.

Vorwort der Herausgeberreihe

Der dem Angelsächsischen entlehnte Begriff des Marketing steht in Theorie und Praxis synonym für die systematische und zielgerichtete Gestaltung von Transaktionsprozessen. Aus diesem Grund ist letzterer als zentraler Untersuchungsgegenstand der Marketingwissenschaft und Ziel ihrer praktischen Ausgestaltung zu bezeichnen.

Die Transaktion bzw. die Transaktionsprozesse können von verschiedenen Blickrichtungen und theoretischen Bezugsrahmen ausgehend analysiert werden. Einen Ansatzpunkt hierfür bietet die Neue Institutionenökonomik, die das Denken der Wirtschaftswissenschaftler in letzter Zeit auf vielen Feldern geprägt und verändert hat. So eignen sich beispielsweise das Verständnis von Verfügungsrechten (Property Rights) als eigentliche Tauschobjekte, die Annahme unvollkommener Information oder opportunistischen Handelns dazu, Anbieter-/Nachfragerbeziehungen auf der Grundlage eines theoretischen Fundaments praxisnah abzubilden. Maßgeblich begründet jedoch die Transaktionskostentheorie mit ihrer Zerlegung einer Transaktion in ihre einzelnen Phasen und mit der Zuordnung entsprechender Kosten und Erträge die konstitutiven Phasen eines Tauschprozesses. Darüber hinaus ergeben sich hier weitere Möglichkeiten zur Einbindung verschiedener theoretischer Ansätze, wie etwa der Verhaltenswissenschaften, Economic Behavior und anderer. Unter Berücksichtigung weiterer Bezugsgruppen einer Einzelwirtschaft (wie etwa der Wettbewerber, Mitarbeiter, Anteilseigner, etc.) ist damit ein wesentliches Fundament des Marketingverständnisses am Lehrstuhl für Strategisches Marketing an der EBS Business School der EBS Universität für Wirtschaft und Recht gelegt – der Integrativ-Prozessuale Marketingansatz (IPM).

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Darüber hinaus forciert der Prozessgedanke die konsequente Ausrichtung der betroffenen unternehmerischen Aktivitäten an einem durchgängigen Marketingprozess, um somit Schnittstellen, wie sie in der Praxis beispielsweise oftmals zwischen Marketing und Vertrieb bestehen, weitgehend zu vermeiden. In der Umsetzung führt dies auch zu einer Entscheidungsorientierung, die sich in einer Zerlegung der Marketingaufgaben in Konzeption, Planung, Ausführung und Kontrolle niederschlägt.

Aufgrund der weitreichenden und langfristigen Implikationen stellt insbesondere die Formulierung von Marketingstrategien eine wichtige und überaus anspruchsvolle Aufgabe für Entscheidungsträger in Unternehmen, also für das Management von Marketingprozessen, dar. Die vorliegende Herausgeberreihe „Strategisches Marketingmanagement“ trägt daher praxisorientierte Arbeiten zusammen, die sich dieser Herausforderung stellen und somit einen wissenschaftlichen Beitrag zu einer entscheidungs- und marktorientierten Unternehmensführung leisten wollen. So sind als Zielgruppe dieser Herausgeberreihe gleichermaßen Wissenschaftler als auch Entscheidungsträger verschiedenster Marketingsysteme zu bezeichnen. Letztere erstrecken sich dabei von tradierten Systemen wie dem Hersteller-, dem Handels- oder dem Dienstleistungsmarketing bis hin zu verhältnismäßig jüngeren Marketingdisziplinen wie beispielsweise dem Marketing von Politikern und Parteien sowie dem Social Media- und Mobile Marketing.

Mein Dank geht an dieser Stelle vor allem auch an den Peter Lang Verlag GmbH, Europäischer Verlag der Wirtschaftswissenschaften, für die Betreuung dieser Herausgeberreihe.

Prof. Dr. Roland Mattmüller

Schloß Reichartshausen←6 | 7→

Vorwort

Im Rahmen der Digitalisierung ist das anhaltende Wachstum von E- und M-Commerce eine in vielen Branchen offenkundige Tatsache. Angetrieben wird diese Entwicklung dabei auch und insbesondere durch die Zunahme der Nutzung mobiler Endgeräte (also Tablets und vor allem Smartphones). Das mobil nutzbare Internet ermöglicht es dem Konsumenten, zu jeder Zeit und von jedem Ort aus auf Informationen zugreifen und kommunizieren zu können bzw. diese Zeit- und Ortsunabhängigkeit eben auch in Kaufprozessen zu nutzen. Das Smartphone ist zudem zu einem sehr persönlichen und individuellen Hilfsmittel geworden, zu dem viele Nutzer außerdem eine geradezu emotionale Beziehung empfinden.

Für die werbungtreibenden Anbieter bestärken diese Entwicklungen die Notwendigkeit, von einer klassischen, eher monologgeprägten Kommunikation auf dialogische Ansätze der Werbung und Verkaufsförderung umzustellen. Gleichzeitig ermöglichen diese Nutzerstrukturen ein hohes Maß an Individualisierung, die durch Smartphone-Technologie bis hin zu einer standort-spezifischen Bearbeitung der Umworbenen gehen kann. Die effektive und effiziente Vernetzung von anbieter-ausgelösten Impulsen einerseits und nutzer-initiierten Anfragen andererseits (Stichwort: Permission Marketing) nimmt dabei im Sinne einer Optimierung aus Push- und Pull-Vorgehen eine zentrale Erfolgswirksamkeit ein.

Vor diesem Hintergrund spielt in der Marketing- bzw. Kommunikationsforschung die wissenschaftliche Aufarbeitung des Einflusses der oben skizzierten Trends eine nachvollziehbare, zunehmende Rolle. Es geht dabei neben deskriptiven Ansätzen zur Strukturierung und Systematisierung der vielfältigen, technologisch begründeten Kommunikations- und Verkaufsinstrumente vor allem auch um die grundsätzliche Beurteilung der Akzeptanz solcher Maßnahmen durch den Interessenten bzw. Nachfrager. Der Einfluss des Mobile Marketing bzw. entsprechender Verkaufsförderungsmaßnahmen auf die produktgerichtete Einstellungsbildung des potenziellen Käufers bzw. auf dessen Kaufentscheidung nimmt dabei eine wichtige Rolle ein und ist hinsichtlich ihrer anwendungsorientierten Ergebnisse gleichzeitig – sicherlich auch aufgrund der Heterogenität an Optionen und Umsetzungsmöglichkeiten – noch eher diffus oder auch widersprüchlich.

An diesem Defizit setzt Katharina Lange mit ihrer vorgelegten Dissertation an. Sie untersucht den Einfluss von Mobile Marketing auf die Einstellungsbildung und die darauf aufbauende Verhaltensabsicht von Konsumenten. Als konkreten Untersuchungsgegenstand verwendet sie dabei QR-Codes als einziges mobiles Werbemittel mit unmittelbarer Platzierungsmöglichkeit in physischen Medien, das gleichzeitig ein reines Pull-Instrument darstellt. Neben einer deskriptiven Grundlegung zum Mobile Marketing unternimmt Lange eine theoretische Konzeptualisierung und empirisch-experimentelle Operationalisierung ihres Untersuchungsmodells und leitet auf dieser Basis konkrete Handlungsempfehlungen für den Einsatz von QR-Codes bei unterschiedlichen Produktkategorien ab.←7 | 8→

Das übergeordnete Erkenntnisziel ihrer Arbeit besteht dabei „…in der theoretischen Herleitung und empirischen Untersuchung des Einflusses von Mobile Marketing auf die Einstellungsbildung und die Verhaltensabsichten von Konsumenten“.

Dem deskriptiv-abgrenzenden Teilziel der Dissertation entsprechend beschäftigt sich Lange zunächst mit definitorischen Grundlagen, wobei sich diese vom Smartphone bis zum QR-Code erstrecken. Die Geschichte der mobilen Telefonie fehlt dabei ebenso wenig wie etwa eine Übersicht über die einzelnen Übertragungstechnologien und -netze sowie eine Präzisierung gängiger Begriffe wie E-Business, Mobile-Business bzw. -Commerce, Mobile Marketing und Mobile Advertising im engeren Sinne.

Es folgt eine Aufarbeitung der Charakteristika des mobilen Kommunikationskanals, wobei Ubiquität (Orts- und Zeitungebundenheit), Lokalisierbarkeit (im Gegensatz also örtliche und zeitliche Gebundenheit), Interaktivität, Personalisierung und Datenschutzbedenken (als einschränkendes Element) systematisiert werden. Letztere stellen einen erheblichen negativen Einfluss auf die Adaption mobiler Technologien und entsprechender Marketingaktivitäten dar und werden daher konsequenterweise einer genaueren Betrachtung unterzogen. Lange zieht hierfür u.a die Vertragstheorie als Grundlage heran und zeigt bestehende Skalen bzw. Indikatoren zur Messung von Datenschutzbedenken auf. Auf dieser Grundlage betrachtet sie dann das Permission Marketing mit seinem freiwilligen und aktiv gegebenen Einverständnis des Konsumenten, werbliche Informationen erhalten zu wollen (opt-in). Im Ergebnis führt dies zu einem aus fünf Phasen bestehenden Wertschöpfungskreislauf eines erlaubnis-basierten Mobile Marketingansatzes.

Auf dieser Grundlage werden eine genauere Betrachtung von Pull- versus Push-Strategien im mobilen Kontext und dort wiederum im Detail eine Aufarbeitung der einzelnen Werbeträger und -mittel im mobilen Kommunikationskanal vorgenommen. Diese werden jeweils kurz charakterisiert und in ihrer Bedeutung bzw. in ihren Wachstumschancen betrachtet.

Es zeigt sich dabei als ein Ergebnis, dass mobile Tags eine gewisse Sonderstellung dieser mobilen Werbemittel einnehmen: sie werden nicht über mobile Werbeträger übermittelt, sondern stellen einerseits eine „Kommunikationsbrücke“ zu den physischen Werbemitteln (z. B. Anzeige) und ebensolchen Werbeträgern (z. B. Zeitschrift) dar und können aber andererseits nur mit mobilen Endgeräten gelesen werden. Zudem sind sie eine reine pull-Maßnahme.

Lange begründet vor diesem Hintergrund die Bedeutung des Mobile Tagging und leitet von dort auf QR-Codes (Quick Response) als wesentliche Umsetzung über. Nach einigen technischen Einführungen und Grundlagen betrachtet die Verfasserin die Eigenschaften von QR-Codes bzw. die entsprechenden Erkenntnisse darüber in der bisherigen Forschung, etwa die Eigenschaft als „Distanzverkürzung“ bei der Botschaftsübertragung, als intuitiv zu bedienende Schnittstelle bzw. die Abhängigkeit von Nutzen, Interesse und Erfahrungen.

Als Grundlagen für ihr Untersuchungsmodell wählt Lange die Einstellungsbildung mit dem Kern des Elaboration-Likelihood-Modells (ELM) und des Involvements aus, um dann auf das Konstrukt der Verhaltensabsicht und dort wiederum←8 | 9→ auf das Attitude-towards-the-Ad-Modell sowie auf das Technology Acceptance Modell (TAM) zur Messung der Verhaltensabsichten einzugehen. Zur eigentlichen Konzeptualisierung des Untersuchungsmodells zieht die Verfasserin dann zunächst eine Anzeige als Werbemittel im Werbeträger Zeitschrift heran. Den QR-Code als Stimulus verstehend, wird ein dreistufiges Untersuchungsmodell erstellt:

Existenz eines QR-Codes in einer Anzeige

Existenz eins QR-Codes in einer Anzeige mit einem spezifischen Call-to-Action auf den jeweiligen zu erwartenden Nutzen

Weiterleitung zu dem jeweilig zu erwartenden Nutzen.

Als Nutzensausprägungen für die zweite und dritte Stufe werden dabei definiert:

Bereitstellung von Informationen

Möglichkeit zum direkten Kauf des beworbenen Produktes

Bereitstellung von Unterhaltungselementen

Bereitstellung von finanziellen Vorteilen.

Lange verknüpft diese grundlegende Struktur dann mit dem ELM und dem Involvement-Konstrukt und gelangt somit zu den ersten drei, einstellungsorientierten Hypothesen, wobei die Produktkategorie einerseits und das Involvement gegenüber der Produktkategorie andererseits in Nebenhypothesen modelliert werden.

Allgemein gilt an dieser Stelle: die Einstellung gegenüber der Anzeige und die Einstellung gegenüber dem beworbenen Produkt unterstützen aufgrund unterschiedlichen Involvements sowohl die periphere als auch die zentrale Route der Informationsverarbeitung und beeinflussen damit Kaufabsicht und tatsächlichen Kauf.

In der Weiterführung und unter Verwendung des TAM’s formuliert Lange dann auch drei verhaltens-/intentionsorientierte Hypothesen.

Zur konkreten Operationalisierung des Untersuchungsmodells und damit der Vorbereitung der empirischen Untersuchung der Arbeit durch Überprüfung der aufgestellten Hypothesen wählt Lange ein 3-stufiges experimentelles Design. Die Versuchsanordnung bestand aus zwei Studiendesigns (jeweils Posttest only / Control Group Design), so dass im Endeffekt ein sog. „Solomon Four Group Design“ vorlag.

Ausführlich zeigt die Verfasserin die eigentliche Operationalisierung der Variablen auf, wobei sie mit den unabhängigen Variablen beginnt und dabei grundsätzlich zwischen Verbrauchsgütern (Fernsehgeräte) und Gebrauchsgütern (Schokolade) differenziert. Die jeweiligen Manipulationen der Anzeigen werden aufgezeigt und beschrieben. Insgesamt ergeben sich somit 12 Szenarien.

Analog folgt die Operationalisierung der abhängigen Variablen bzw. die Bildung der zu ihrer Messung verwendeten Skalen. Lange beginnt wiederum mit der Einstellungsbildung und setzt dies mit den Variablen zur Messung der Verhaltensintention fort. Als Moderatorvariablen dienen Involvement und die Technologieakzeptanz.

Es folgen die Ergebnisse der Empirie, deren Datengewinnung mittels Online-Befragung durchgeführt wurde und die auf einer letztendlichen Stichprobe von n=510 beruht. Die verwendeten Skalen weisen unter Verwendung von Cronbach’s←9 | 10→ Alpha eine sehr hohe Interne-Konsistenz-Reliabilität auf – insgesamt zeigt die durchgeführte Untersuchung eine hohe externe Validität.

Aufgrund der Anzahl der verwendeten unabhängigen und abhängigen Variablen verwendete Lange zur Auswertung der erhobenen Daten eine multivariate Varianzanalyse (MANOVA), wobei von einer robusten multivariaten Varianzanalyse gesprochen werden kann und wobei sich konsistente Resultate ergeben. Zu betonen ist etwa:

QR-Codes haben einen positiven Einfluss sowohl auf die Einstellungsbildung als auch auf die Verhaltensabsichten

Diese grundsätzlichen positiven Einflüsse werden durch einen Call-to-Action nicht weiter gesteigert

Call-to-Actions mit Hinweisen zu Social Media-Aktivitäten und finanziellen Vorteilen beeinflussen bei Verbrauchsgütern die Einstellung gegenüber dem Produkt sogar signifikant negativ

Weiterleitungen auf spezifische Inhalte haben einen teilweise positiven Einfluss, wobei hier deutlich zwischen Ver- und Gebrauchsgütern sowie zwischen den jeweiligen Inhalten (z. B. Website, Social Media etc.) zu unterscheiden ist

Details

Seiten
254
Jahr
2017
ISBN (PDF)
9783631730881
ISBN (ePUB)
9783631730898
ISBN (MOBI)
9783631730904
ISBN (Hardcover)
9783631730669
DOI
10.3726/b11732
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2017 (September)
Schlagworte
Strategisches Marketing Konsumentenverhalten Werbung Marketingstrategie Absatzkanäle Marketingkommunikation
Erschienen
Frankfurt am Main, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2017. 254 S., 34 Abb., 40 Tab.

Biographische Angaben

Katharina Lange (Autor:in)

Katharina Lange studierte internationale Betriebswirtschaftslehre an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht in Oestrich-Winkel. Im Anschluss an ihr Studium arbeitete sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Strategisches Marketing an der EBS Business School.

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Titel: Mobile Marketing
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