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Das Engelbild der «Duineser Elegien» und sein Bezug zum Islam

Rilkes Welt- und Kunstverständnis aus hermeneutischer Sicht

von Funda Kızıler Emer (Autor:in)
©2017 Monographie 222 Seiten

Zusammenfassung

Warum erklärte Rilke in seinem weltberühmten Hulewicz-Brief (13.11.1925), dass der Engel der «Duineser Elegien» nichts mit dem «Engel des christlichen Himmels zu tun» habe, sondern «eher mit den Gestalten des Islam»? Diese Frage zu beantworten, ist der eigentliche Ausgangspunkt der vorliegenden Studie. Sie bildet jedoch nur den ersten Schritt zu einer noch umfassenderen (literatur- und religionswissenschaftlichen) komparatistischen Betrachtung. Anstatt unmittelbar den tiefgründigen Bezug des Engelbildes der «Duineser Elegien» zum Islam zu behandeln, untersucht die Autorin die ein Desiderat wissenschaftlicher Forschung darstellende höchstindividuelle Affinität Rilkes zum Islam, welche in onto- und werkgenetischer Hinsicht von großem Belang ist, und analysiert deren poetische Spiegelungen.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhalt
  • Einleitendes Wort
  • I. Über den Dichter und seine Werke im Lichte der Begriffe: „Offenheit“ / „Supranationalität“ und „-Religiosität“
  • 1. Die auf dem offenen und supranationalen Weltverständnis basierende Lebens- und Schaffensgeschichte von Rainer Maria Rilke
  • 2. Die Reise durch Nordafrika (1910–1911) und die Reise nach Spanien (1912–1913): Erste direkte Begegnung mit dem Islam („Gott vom Mohammed her fühlen“)
  • 3. Rilkes kritische Haltung gegenüber dem Christentum und sein zunehmendes Interesse am Islam (Rilkes „Christentumskritik und Islamlob“)
  • 4. Ein Überblick über Goethe–Rilke: Die Seelenverwandtschaft zwischen beiden Dichtern hinsichtlich der Offenheit gegenüber dem Anderen
  • 4.1. Die Parallelität zwischen Rilkes Begriff „Offenheit“ und Goethes Begriff „Weltliteratur“
  • 4.2. Goethes und Rilkes Einstellungen zur religiösen Andersheit und zum Islam in Kürze
  • 5. Ein Zwischenwort zu Rilkes Gedicht „Mohammeds Berufung“
  • 6. Eine Zusammenfassung und Bekräftigung: Rilkes Affinität zum Islam
  • 7. Rilke und die Weltreligionen: Seine Suprareligiosität und deren tiefe Beziehung zu seiner Dichtung
  • 7.1. Eine kritische Betrachtung über diesbezügliche Rilke-Rezeptionen
  • 7.2. Rilkes Religionsverständnis als „eine Richtung des Herzens“
  • 7.3. Übersicht über Rilkes Gebrauch der Heiligen Bücher und sein religiös gefärbtes Kunstverständnis
  • 7.4. Ein Zwischenwort zu „Rilkes Gebrauch der Bibel“
  • 7.5. Die Spuren von der göttlichen Offenbarung und Inspiration in Rilkes prophetischer Poesie in Kürze
  • 7.6. Rilkes Religiosität als „die alte Liebe“ in existenzieller Sicht und seine Erinnerungsdichtung
  • 8. Bemerkenswerte Schlussfolgerungen über Rilkes offene und suprareligiöse Sichtweise und deren Widerspiegelung in seiner Dichtung
  • II. Die Entstehungsgeschichte der Duineser Elegien in Übersicht
  • 1. Vorbemerkung: Ein allgemeiner Blick auf das Werk
  • 2. Die zeit- und werkgeschichtliche Genese der Duineser Elegien als ein „großes gewaltiges Gebet“
  • 3. Das Zustandekommen des Engelbildes der Duineser Elegien (unter Berücksichtigung von Rilkes kritischer Haltung gegenüber dem Christentum)
  • III Überblick über die Rezeption des Engelbildes in den Duineser Elegien
  • 1. Forschungsüberblick zu den Engeln im Meisterwerk Rilkes hinsichtlich ihres Bezugs zum Islam
  • 2. Pioniere in der Engel-Forschung zu den Duineser Elegien
  • 2.1. Romano Guardini
  • 2.2. Franz Josef Brecht
  • 2.3. Friedmar Apel
  • 2.4. Katharina Kippenberg
  • 2.5. Jakob Steiner und die Abrechnung mit seiner Engeldeutung
  • 3. Ein rekapitulierender Blick und einige Einwände
  • 4. KritikerInnen und ihre Behandlung von Rilkes Elegien-Engel mit Bezug zum Islam
  • Nachwort
  • Literaturverzeichnis
  • Abkürzungen

Funda Kızıler Emer

Das Engelbild der
Duineser Elegien und
sein Bezug zum Islam

Rilkes Welt- und Kunstverständnis aus
hermeneutischer Sicht

Autorenangaben

Funda Kızıler Emer studierte an der Atatürk-Universität in Erzurum Deutsche Sprache und Literatur. Sie ist Dozentin an der Sakarya-Universität in der Türkei.

Über das Buch

Warum erklärte Rilke in seinem weltberühmten Hulewicz-Brief (13.11.1925), dass der Engel der Duineser Elegien nichts mit dem „Engel des christlichen Himmels zu tun“ habe, sondern „eher mit den Gestalten des Islam“? Diese Frage zu beantworten, ist der eigentliche Ausgangspunkt der vorliegenden Studie. Sie bildet jedoch nur den ersten Schritt zu einer noch umfassenderen (literatur- und religionswissenschaftlichen) komparatistischen Betrachtung. Anstatt unmittelbar den tiefgründigen Bezug des Engelbildes der Duineser Elegien zum Islam zu behandeln, untersucht die Autorin die ein Desiderat wissenschaftlicher Forschung darstellende höchstindividuelle Affinität Rilkes zum Islam, welche in onto- und werkgenetischer Hinsicht von großem Belang ist, und analysiert deren poetische Spiegelungen.

Zitierfähigkeit des eBooks

Diese Ausgabe des eBooks ist zitierfähig. Dazu wurden der Beginn und das Ende einer Seite gekennzeichnet. Sollte eine neue Seite genau in einem Wort beginnen, erfolgt diese Kennzeichnung auch exakt an dieser Stelle, so dass ein Wort durch diese Darstellung getrennt sein kann.

Inhalt

Einleitendes Wort

I. Über den Dichter und seine Werke im Lichte der Begriffe: „Offenheit“ / „Supranationalität“ und „-Religiosität“

1. Die auf dem offenen und supranationalen Weltverständnis basierende Lebens- und Schaffensgeschichte von Rainer Maria Rilke

2. Die Reise durch Nordafrika (1910–1911) und die Reise nach Spanien (1912–1913): Erste direkte Begegnung mit dem Islam („Gott vom Mohammed her fühlen“)

3. Rilkes kritische Haltung gegenüber dem Christentum und sein zunehmendes Interesse am Islam (Rilkes „Christentumskritik und Islamlob“)

4. Ein Überblick über Goethe–Rilke: Die Seelenverwandtschaft zwischen beiden Dichtern hinsichtlich der Offenheit gegenüber dem Anderen

4.1. Die Parallelität zwischen Rilkes Begriff „Offenheit“ und Goethes Begriff „Weltliteratur“

4.2. Goethes und Rilkes Einstellungen zur religiösen Andersheit und zum Islam in Kürze

5. Ein Zwischenwort zu Rilkes Gedicht „Mohammeds Berufung“

6. Eine Zusammenfassung und Bekräftigung: Rilkes Affinität zum Islam

7. Rilke und die Weltreligionen: Seine Suprareligiosität und deren tiefe Beziehung zu seiner Dichtung

7.1. Eine kritische Betrachtung über diesbezügliche Rilke-Rezeptionen

7.2. Rilkes Religionsverständnis als „eine Richtung des Herzens“

7.3. Übersicht über Rilkes Gebrauch der Heiligen Bücher und sein religiös gefärbtes Kunstverständnis

7.4. Ein Zwischenwort zu „Rilkes Gebrauch der Bibel“←9 | 10→

7.5. Die Spuren von der göttlichen Offenbarung und Inspiration in Rilkes prophetischer Poesie in Kürze

7.6. Rilkes Religiosität als „die alte Liebe“ in existenzieller Sicht und seine Erinnerungsdichtung

8. Bemerkenswerte Schlussfolgerungen über Rilkes offene und suprareligiöse Sichtweise und deren Widerspiegelung in seiner Dichtung

II. Die Entstehungsgeschichte der Duineser Elegien in Übersicht

1. Vorbemerkung: Ein allgemeiner Blick auf das Werk

2. Die zeit- und werkgeschichtliche Genese der Duineser Elegien als ein „großes gewaltiges Gebet“

3. Das Zustandekommen des Engelbildes der Duineser Elegien (unter Berücksichtigung von Rilkes kritischer Haltung gegenüber dem Christentum)

III Überblick über die Rezeption des Engelbildes in den Duineser Elegien

1. Forschungsüberblick zu den Engeln im Meisterwerk Rilkes hinsichtlich ihres Bezugs zum Islam

2. Pioniere in der Engel-Forschung zu den Duineser Elegien

2.1. Romano Guardini

2.2. Franz Josef Brecht

2.3. Friedmar Apel

2.4. Katharina Kippenberg

2.5. Jakob Steiner und die Abrechnung mit seiner Engeldeutung

3. Ein rekapitulierender Blick und einige Einwände

4. KritikerInnen und ihre Behandlung von Rilkes Elegien-Engel mit Bezug zum Islam

Nachwort

Literaturverzeichnis

Abkürzungen←10 | 11→

Einleitendes Wort

Diese komparatistische Studie mag als eine bescheidene Einführung in das prächtige Engelbild der Duineser Elegien1 in Bezug auf seine kräftige, aber bisher kaum erforschte Beziehung zum Islam und seine bisherige Rezeption dienen, die vom weltberühmten österreichischen Dichter Rainer Maria Rilke (1875–1926) verfasst wurden. Rilke konnte sein magnum opus in den Jahren von 1912–1922 vollenden, dessen zehnjährige schwierige Schaffensperiode in den Ausbruch des Ersten Weltkrieges (1914–1918) fällt, und damit in die krisenhaften Vor- und Nachkriegsjahre bzw. mitten in die sozialhistorischen Umbrüche für die ganze Welt. Die innerhalb von zehn Jahren verfassten Elegien bilden einen aus zehn Gedichten bestehenden Zyklus, der auf die Weltpoesie einen weitreichenden und nachhaltigen Einfluss ausgeübt hat, wie dies Wolfgang Braungart folgendermaßen beschreibt: „Rilkes Duineser Elegien sind ein lyrischer Zyklus; vielleicht der bedeutendste und konsequenteste, den die moderne deutsche Lyrik kennt.“2

Es muss aber zuallererst angemerkt werden, dass das vorliegende Buch nur den ersten Schritt einer umfassenderen literatur- und religionswissenschaftlichen Studie bildet, deren Ausgangspunkt es ist, den tiefgründigen Bezug des Engelbildes der Duineser Elegien Rilkes zur islamischen Engelvorstellung ans Tageslicht zu bringen.3 Es erschien sinnvoll und sogar erforderlich, zunächst die bisher kaum←11 | 12→ analysierte, verborgen gebliebene Seite dieses weltbekannten Dichters zum Untersuchungsgegenstand zu machen, denn die höchst individuelle Affinität Rilkes zum Islam und deren poetische Spiegelungen sind in onto- und werkgenetischer Hinsicht von herausragender Relevanz.

Im vorliegenden Buch wurde versucht, diese ungeachtet ihrer Tragweite bisher eher stiefmütterlich behandelte spezifische Fragestellung bzw. Rilkes Interesse am Islam vor dem Hintergrund seiner tiefen Verbundenheit zu Religion und Glaube möglichst neutral zu beleuchten. Im Gegensatz zu den zahlreichen Rilke-Interpretationen,* welche Rilkes eigenartige Religiosität ebenso wie seine religiös gefärbte Dichtung aus einem verengten, nur auf eine einzige Religion, insbesondere auf das Christentum beschränkten Blickwinkel – trotz seiner vehementen Christentumskritik – betrachten, wird diese Fragestellung hier aus interkulturell und interreligiös orientierter hermeneutischer Sicht4 bewertet, um so einen größeren Rahmen schaffen, der auf Rilkes gesamtem Leben und Schaffen basiert.←12 | 13→

Details

Seiten
222
Jahr
2017
ISBN (PDF)
9783631731840
ISBN (ePUB)
9783631731857
ISBN (MOBI)
9783631731864
ISBN (Hardcover)
9783631717523
DOI
10.3726/b11618
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2018 (September)
Schlagworte
Rilkes Christentumskritik Rilkes „Suprareligiösität“ Rilke-Rezeptionen
Erschienen
Frankfurt am Main, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2017. 222 S., 3 Abb.

Biographische Angaben

Funda Kızıler Emer (Autor:in)

Funda Kızıler Emer studierte an der Atatürk-Universität in Erzurum Deutsche Sprache und Literatur. Sie ist Dozentin an der Sakarya-Universität in der Türkei.

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Titel: Das Engelbild der «Duineser Elegien» und sein Bezug zum Islam
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