Literaturgeschichte und Interkulturalität
Festschrift für Maria Sass
Edited By Doris Sava and Stefan Sienerth
Aus Anlass des doppelten Geburtstages – 50 Jahre Germanistik in Hermannstadt und 60. Geburtstag von Maria Sass, der langjährigen Leiterin dieses Lehrstuhls, – greifen die literaturhistorisch, kulturwissenschaftlich und interdisziplinär ausgerichteten Beiträge aus unterschiedlichen Perspektiven die Geschichte und Dokumentation der rumäniendeutschen und deutschen (Gegenwarts-)Literatur auf. Fragen der Rezeptionsgeschichte und der Wechselwirkungen im Bereich der Interkulturalität, der Literaturvermittlung und des deutsch-rumänischen Kulturaustausches bilden thematische Schwerpunkte des Studienbandes und stehen damit im Zeichen der Wahrung von Kontinuität und Konstanz der Hermannstädter Germanistik.
Carmen Elisabeth Puchianu: Theaterperformance zwischen Emanzipation und Manipulation am Beispiel einiger Duo Bastet-Inszenierungen
Extract
Carmen Elisabeth Puchianu
Theaterperformance zwischen Emanzipation und Manipulation am Beispiel einiger Duo Bastet-Inszenierungen
Abstract: The article focuses on the dichotomy of emancipation and manipulation reflected in art and especially in theatre performance. Any kind of performance is meant on the one hand to enable individuals to fulfill their own individuality by liberating a creative potential, on the other hand it is meant to manipulate oneself and/or other individuals into certain attitudes, ways of acting or thinking. Our analyses is based on stage productions of the German language ensemble Duo Bastet and it focuses on particular techniques, that illustrate this dichotomy both from the view of the actors and of the audience.
Keywords: emancipation, manipulation, performance, Duo Bastet, German language ensemble
Der Theaterliebhaberin Maria Sass zum Geburtstag
Präambel
Gehen wir davon aus, dass seit Kants Forderung nach rationaler Mündigkeit des Individuums Emanzipation als notwendiger Akt der Befreiung von jeglichem Zwang, von jeglicher Unterdrückung durch andere Individuen bzw. durch ein bestehendes System aufzufassen ist. Der Akteur eines solchen Aktes ist laut Ernesto Laclau jemand, dessen Identität in seiner Entwicklung vom bestehenden Regime in irgendeiner Form ganz gleich, ob politisch oder kulturell behindert oder gar verhindert wird1. Der emanzipatorische Akt, der den Ausbruch aus einem tradierten in ein erneuertes, revolutionäres System bezweckt, gestaltet sich als ambivalenter Vorgang, der sich auf unterschiedlichen Ebenen des Kulturellen, Politischen und Sozialen ereignen kann: Emanzipation ist das Ergebnis von Manipulation, der...
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