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Bildungsherausforderungen in der globalen Migrationsgesellschaft

Kritische Beiträge zur erziehungswissenschaftlichen Migrationsforschung

von Wassilios Baros (Band-Herausgeber:in) Solvejg Jobst (Band-Herausgeber:in) Ricarda Gugg (Band-Herausgeber:in) Thomas Theurer (Band-Herausgeber:in)
©2020 Sammelband 278 Seiten

Zusammenfassung

Erziehungswissenschaftliche Migrationsforschung wird hier verstanden als ein wissenschaftliches Arbeiten, das sich in einer transdisziplinären Perspektive mit sowohl lebensweltlich als auch gesellschaftlich relevanten Problemlagen im Kontext von Migration und Bildung befasst. In den Beiträgen werden unterschiedliche Problemstellungen erziehungswissenschaftlicher Migrationsforschung aufgegriffen und kritisch diskutiert. Hervorgegangen ist die Textsammlung aus intensiven Auseinandersetzungen im Rahmen der Vortragsreihe Erziehungswissenschaftliche Migrationsforschung, welche mit dem Anspruch verbunden ist, neue (kritisch-reflexive) Akzente sowohl für die migrationsgesellschaftliche Öffnung von Bildungseinrichtungen als auch für erziehungswissenschaftliche Migrationsforschung zu setzen.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhaltsverzeichnis
  • Konturen erziehungswissenschaftlicher Migrationsforschung – Eine Einführung: Wassilios Baros, Solvejg Jobst, Ricarda Gugg & Thomas Theurer
  • I. Begriffe, Theorien und Diskurse
  • Cultural hegemony and intercultural educational research – some reflections: Solvejg Jobst & Jan Skrobanek
  • Interkulturelle Pädagogik als Möglichkeit für den Umgang mit kulturbedingten Konflikten: Wolfgang B. Nieke
  • Migrationsgesellschaftliche Bildungsforschung. Überlegungen aus der Perspektive der Cultural Studies: Paul Mecheril
  • Postmigrantische Lebenspraxen jenseits der Parallelgesellschaft: Erol Yildiz
  • II. Pädagogische Institutionen
  • Schulsystem, „neue Steuerung“ und Inklusion: Mechtild Gomolla
  • Educational challenges and opportunities of immigration in and after the financial crisis: Joan A. Aparisi-Romero & Fernando Marhuenda-Fluixá
  • Vervielfältigung von sprachlicher Vielfalt – Beobachtungen und Forschungsergebnisse zur sprachlichen Lage in Deutschland: Ingrid Gogolin
  • Zu den Grundlagen einer Kognitiven Fremdsprachendidaktik: Jörg Roche
  • Was können Eltern tun? Ein Konzept zur Elternbildung für Migrationsfamilien: Ursula Boos-Nünning
  • Wie kann Soziale Arbeit zum Bildungserfolg benachteiligter junger Menschen beitragen?: Ulrike Zöller
  • III. Flucht
  • Über Fluchtursachen und -verursacher. Und wie man als Lehrer_in mit dem politisch brisanten Thema umgehen könnte.: Georg Auernheimer
  • Informelle Bildung und Kompetenzerwerb: Der Habitus der Überlebenskunst im Spiegel mitgebrachter Ressourcen neu zugewanderter Jugendlicher: Louis Henri Seukwa
  • Das Projekt Political Literacy und Medienrezeption (PoLiMer) im Kontext von Flucht und Asyl. Perspektiven für die politische Bildung in der Migrationsgesellschaft: Maximilian Sailer, Ricarda Gugg & Thomas Theurer
  • Abbildungsverzeichnis
  • Tabellenverzeichnis
  • Reihenübersicht

cover

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation
in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet über
http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Autorenangaben

Die Herausgeber
Wassilios Baros ist Professor für Bildungsforschung am Fachbereich Erziehungswissenschaft der Universität Salzburg. Zu seinen Arbeits- und Forschungsschwerpunkten zählt er u.a. die Erziehungswissenschaftliche Migrationsforschung, die (Migrations-)Politische Bildungsforschung sowie die Intergenerationale Bildungsforschung.

Solvejg Jobst ist Professorin für Erziehungswissenschaft an der Western Norway University of Applied Sciences (Norwegen) und Professorin für internationale und interkulturelle Bildungsforschung an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Deutschland). Ihre Forschungs- und Arbeitsfelder umfassen u.a. Vergleichende Bildungsforschung, Interkulturelle Pädagogik, Bildung und soziale Ungleichheit, Lehrerforschung, Wissenschaftstheorie und praxeologische Bildungsforschung.

Ricarda Gugg ist Universitätsassistentin und Dissertantin an der Universität Salzburg. Zu ihren Arbeits- und Forschungsschwerpunkten gehören u.a. Erziehungswissenschaftliche Migrationsforschung, (Politische) Bildungsforschung sowie Wertediskurse in der Migrationsgesellschaft.

Thomas Theurer ist Universitätsassistent/Dissertant im Fachbereich Erziehungswissenschaft an der Uni Salzburg. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Migrationsgesellschaftliche Bildungsforschung, Politische Bildung und Emotionsforschung.

Über das Buch

Wassilios Baros / Solvejg Jobst /
Ricarda Gugg / Thomas Theurer (Hrsg.)

Bildungsherausforderungen
in der globalen Migrationsgesellschaft

Erziehungswissenschaftliche Migrationsforschung wird hier verstanden als ein wissenschaftliches Arbeiten, das sich in einer transdisziplinären Perspektive mit sowohl lebensweltlich als auch gesellschaftlich relevanten Problemlagen im Kontext von Migration und Bildung befasst. In den Beiträgen werden unterschiedliche Problemstellungen erziehungswissenschaftlicher Migrationsforschung aufgegriffen und kritisch diskutiert. Hervorgegangen ist die Textsammlung aus intensiven Auseinandersetzungen im Rahmen der Vortragsreihe Erziehungswissenschaftliche Migrationsforschung, welche mit dem Anspruch verbunden ist, neue (kritisch-reflexive) Akzente sowohl für die migrationsgesellschaftliche Öffnung von Bildungseinrichtungen als auch für erziehungswissenschaftliche Migrationsforschung zu setzen.

Zitierfähigkeit des eBooks

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Inhaltsverzeichnis

Wassilios Baros, Solvejg Jobst, Ricarda Gugg & Thomas Theurer

Konturen erziehungswissenschaftlicher Migrationsforschung – Eine Einführung

I. Begriffe, Theorien und Diskurse

Solvejg Jobst & Jan Skrobanek

Cultural hegemony and intercultural educational research – some reflections

Wolfgang B. Nieke

Interkulturelle Pädagogik als Möglichkeit für den Umgang mit kulturbedingten Konflikten

Paul Mecheril

Migrationsgesellschaftliche Bildungsforschung. Überlegungen aus der Perspektive der Cultural Studies

Erol Yildiz

Postmigrantische Lebenspraxen jenseits der Parallelgesellschaft

II. Pädagogische Institutionen

Mechtild Gomolla

Schulsystem, „neue Steuerung“ und Inklusion

Joan A. Aparisi-Romero & Fernando Marhuenda-Fluixá

Educational challenges and opportunities of immigration in and after the financial crisis

Ingrid Gogolin

Vervielfältigung von sprachlicher Vielfalt – Beobachtungen und Forschungsergebnisse zur sprachlichen Lage in Deutschland

Jörg Roche

Zu den Grundlagen einer Kognitiven Fremdsprachendidaktik

Ursula Boos-Nünning

Was können Eltern tun? Ein Konzept zur Elternbildung für Migrationsfamilien

Ulrike Zöller

Wie kann Soziale Arbeit zum Bildungserfolg benachteiligter junger Menschen beitragen?

III. Flucht

Georg Auernheimer

Über Fluchtursachen und -verursacher. Und wie man als Lehrer_in mit dem politisch brisanten Thema umgehen könnte.

Louis Henri Seukwa

Informelle Bildung und Kompetenzerwerb: Der Habitus der Überlebenskunst im Spiegel mitgebrachter Ressourcen neu zugewanderter Jugendlicher

Maximilian Sailer, Ricarda Gugg & Thomas Theurer

Das Projekt Political Literacy und Medienrezeption (PoLiMer) im Kontext von Flucht und Asyl. Perspektiven für die politische Bildung in der Migrationsgesellschaft

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

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Wassilios Baros, Solvejg Jobst, Ricarda Gugg & Thomas Theurer

Konturen erziehungswissenschaftlicher
Migrationsforschung – Eine Einführung

Der vorliegende Band versammelt Beiträge, die unterschiedliche Problemstellungen erziehungswissenschaftlicher Migrationsforschung aufgreifen und kritisch diskutieren. Hervorgegangen ist die Textsammlung aus intensiven Auseinandersetzungen zwischen Forscher_innen, Lehrenden und Studierenden im Rahmen der Vortragsreihe Erziehungswissenschaftliche Migrationsforschung in vergleichender Perspektive. Diese findet seit 2014 an unterschiedlichen Universitäten in Deutschland und Österreich statt und hat das Ziel, den gesellschaftskritischen Dialog zwischen Fachöffentlichkeit, Studierenden und Stadtgesellschaft weiter anzuregen. Damit verbindet sich der Anspruch, neue (kritisch-reflexive) Akzente sowohl für die migrationsgesellschaftliche Öffnung von Bildungseinrichtungen vor Ort als auch für erziehungswissenschaftliche Migrationsforschung zu setzen.

Mit erziehungswissenschaftlicher Migrationsforschung bezeichnen wir ein wissenschaftliches Arbeiten, das sich in einer transdisziplinären Perspektive mit sowohl lebensweltlich als auch gesellschaftlich relevanten Problemlagen im Kontext von Migration und Bildung befasst. Die hier favorisierte transdisziplinäre Forschung zeichnet sich dadurch aus, dass sie sich aus ihren disziplinären Grenzen löst und praxisrelevante Probleme disziplinunabhängig definiert und bearbeitet. Dies meint auch, dass die wissenschaftliche Zusammenarbeit, zu einer „andauernden, die fachlichen und disziplinären Orientierungen selbst verändernden wissenschaftssystematischen Ordnung führt“1. In diesem Sinne diskutiert der vorliegende Band Migration im Kontext von Bildung als innerwissenschaftliche sowie als außerwissenschaftliche Problemstellung. Die Beiträge verweisen auf disziplinäre Beschränkungen erziehungs- und bildungswissenschaftlicher Migrationsforschung, die im Wesentlichen darin bestehen, Migration lediglich als eine zu meisternde institutionelle und individuelle Herausforderung zu definieren oder sogar zu Kategorisierungen von Migrant_innen beizutragen. In Abgrenzung hierzu trägt der vorliegende Band zu einer gesamtgesellschaftlichen Perspektive auf Migration bei, wobei Migration in unterschiedlichen ←7 | 8→Praxiszusammenhängen des informellen und formellen Bildungsbereichs analysiert wird. Zwei der Beiträge sind in englischer Sprache. Dadurch soll das Ziel verfolgt werden, einen kritischen Dialog zur erziehungswissenschaftlichen Migrationsforschung in den jeweiligen sprachlich verschiedenen Arbeitskontexten der Autor_innen zu ermöglichen.

Die Textsammlung haben wir in drei Themengebiete unterteilt. Ein erster Teil problematisiert begrifflich-theoretische Prämissen innerhalb der Migrationsforschung und der Interkulturellen Pädagogik und zeigt damit den grundlegend diskursiven Charakter erziehungswissenschaftlicher Migrationsforschung auf. Gemeinsam ist den Beiträgen hierbei die Idee, dass Forschung als auch pädagogische Konzeptualisierungen eng mit sozialen, kulturellen und politischen Kräften innerhalb einer Gesellschaft verbunden sind. In einem zweiten Teil haben wir Beiträge vereint, die aktuelle Problembereiche erziehungswissenschaftlicher Migrationsforschung diskutieren, wobei sie das Zusammenspiel zwischen formellen und informellen Bildungskontexten ins Blickfeld rücken. Die Schwerpunkte der einzelnen Autor_innen liegen auf Schulpolitik und Schulentwicklung, Sprache, Elternbildung und Sozialer Arbeit. Die Beiträge des dritten und abschließenden Kapitels setzen sich in erster Linie mit dem Thema Flucht auseinander. Dieses verkörpert nicht nur ein aktuelles Thema erziehungswissenschaftlicher Migrationsforschung, sondern auch eines, welches die Notwendigkeit einer kritisch gesellschaftheoretischen Perspektive besonders deutlich aufzeigt.

Teil I: Begriffe, Theorien und Diskurse

Eröffnet wird der erste Teil des Buches mit einem Beitrag von Solvejg Jobst und Jan Skrobanek zum Thema Cultural hegemony and educational migration research. Darin verdeutlichen die Autor_innen den hegemonialen Charakter von Theorieentwicklung und empirischer Analyse im Bereich der Forschung zu Migration und Bildung. In Anknüpfung an Bourdieus Theorie zum wissenschaftlichen Feld und auf der empirischen Basis einer Zeitschriftenanalyse wird aufgezeigt, wie die Forschungspraxis an der Generierung oder Negierung symbolischen Kapitals teilnimmt. Da kulturelle Standards oft unreflektiert bleiben und die Bedeutung symbolischen Kapitals bei der Aufrechterhaltung von Machtrelationen vergessen wird, steht die bildungswissenschaftliche Migrationsforschung in der Kritik ihre gesellschaftlich-emanzipatorische Verantwortung im diskursiven Feld der Migration zu vernachlässigen.

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Wolfgang Nieke setzt mit seinem Artikel Interkulturelle Pädagogik als Möglichkeit für den Umgang mit kulturbedingten Konflikten die Kontroverse zur Kontextgebundenheit wissenschaftlicher Konzepte im Bereich der Pädagogik fort. Ausgangspunkt bildet die Problematisierung des Kulturbegriffs in den Diskursen über Interkulturelle Pädagogik und die damit verbundene Kritik, dass das theoretische und praktische Programm der Interkulturellen Pädagogik aufgrund seines Kulturbegriffs die Komplexität der Ursachen von Diskriminierung verschleiert. Nieke argumentiert für ein konstruktivistisches Kulturverständnis und präsentiert vor diesem Hintergrund ein erweitertes Konzept für einen kultursensiblen Umgang mit kulturbedingten Konflikten, das auf diversitätsbedingte Konflikte übertragen werden kann.

Details

Seiten
278
Jahr
2020
ISBN (PDF)
9783631809679
ISBN (ePUB)
9783631809686
ISBN (MOBI)
9783631809693
ISBN (Hardcover)
9783631798256
DOI
10.3726/b16518
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2020 (Mai)
Schlagworte
Migration Bildung Erziehungswissenschaft Flucht Empirische Bildungsforschung Transdisziplinarität
Erschienen
Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2020. 278 S., 2 farb. Abb., 4 s/w Abb., 6 Tab.

Biographische Angaben

Wassilios Baros (Band-Herausgeber:in) Solvejg Jobst (Band-Herausgeber:in) Ricarda Gugg (Band-Herausgeber:in) Thomas Theurer (Band-Herausgeber:in)

Wassilios Baros ist Professor für Bildungsforschung am Fachbereich Erziehungswissenschaft der Universität Salzburg. Zu seinen Arbeits- und Forschungsschwerpunkten zählt er u.a. die Erziehungswissenschaftliche Migrationsforschung, die (Migrations-)Politische Bildungsforschung sowie die Intergenerationale Bildungsforschung. Solvejg Jobst ist Professorin für Bildung an der Western Norway University of Applied Sciences (Norwegen) und Professorin für International and Intercultural Education Research an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg (Deutschland). Ihre Hauptforschungs- und Arbeitsfelder sind die Praxistheorie der Bildung, Bildung und soziale Ungleichheit sowie die kritische Forschungs-Epistemologie. Ricarda Gugg ist Universitätsassistentin und Dissertantin an der Universität Salzburg. Zu ihren Arbeits- und Forschungsschwerpunkten gehören u.a. Erziehungswissenschaftliche Migrationsforschung, (Politische) Bildungsforschung sowie Wertediskurse in der Migrationsgesellschaft. Thomas Theurer ist Universitätsassistent/Dissertant im Fachbereich Erziehungswissenschaft an der Uni Salzburg. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Migrationsgesellschaftliche Bildungsforschung, Politische Bildung und Emotionsforschung.

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Titel: Bildungsherausforderungen in der globalen Migrationsgesellschaft
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