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Die erste Schrift zur Vergleichenden Erziehungswissenschaft/The First Treatise in Comparative Education

Fridericus Augustus Hechtius: De re scholastica Anglica cum Germanica Comparata (1795–1798)- Lateinisches Original, deutsche und englische Übersetzung/Latin Original, German and English Translation

von Volker Lenhart (Band-Herausgeber:in)
©2015 Andere 172 Seiten

Zusammenfassung

Für Komparatisten der Erziehung galt das 1817 publizierte Forschungsprogramm von Jullien bislang als der Beginn der Vergleichenden Erziehungswissenschaft. Aber die Abhandlung über den englisch-deutschen Bildungsvergleich von Hecht ist rund 20 Jahre älter und in einer sozialhistorischen Situation entstanden, als die alteuropäische Ordnung der Nationen und Staaten in die internationale Ordnung der Nationalstaaten überging. Das Buch bietet eine genaue Betrachtung des Textes von Friedrich August Hecht.
Comparatists of education usually assume that the research program published by Jullien in 1817 is the beginning of comparative education. But the text by Hecht comparing English and German school education is about 20 years older. It originates in a socio-historical situation when the old European order of nations and states is transformed into the new international order of nation states. The present volume offers a close look at the treatise by Friedrich August Hecht.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel/Title
  • Copyright
  • Autorenangaben/About the author(s)/editor(s)
  • Über das Buch/About the book
  • Zitierfähigkeit des eBooks/This eBook can be cited
  • Inhaltsverzeichnis/Table of Contents
  • Vorwort
  • Excerpt from the Preface: Editor’s Notes
  • Einleitung: Die erste Schrift zur Vergleichenden Erziehungswissenschaft und ihr Autor
  • Anhang/Appendix. Schriftenverzeichnis Friedrich August Hecht/ List of Publications by Friedrich August Hecht
  • Summary of the Introduction
  • De re scholastica Anglica cum Germanica comparata
  • Über das englische Schulwesen im Vergleich zum deutschen
  • English and German School Education Compared
  • Nachwort/Epilogue
  • Titelblätter der Schulprogramme mit der Abhandlung zum englisch-deutschen Schulvergleich/Title pages from the school programs containing the comparative essay on English and German schools.

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Vorwort

Die Neuedition der historisch ersten Schrift zur Vergleichenden Erziehungswissenschaft erscheint nicht zu Unrecht in der Reihe Heidelberger Studien zur Bildungswissenschaft. Denn das Institut für Bildungswissenschaft (bis 2005 Erziehungswissenschaftliches Seminar) der Universität Heidelberg war während der letzten 50 Jahre in Deutschland wesentlich an der Ausdifferenzierung der Vergleichenden Erziehungswissenschaft als konturierter (Teil-)disziplin beteiligt. Dabei wurden zunächst die europäischen Nachbarländer, dann weitere Industriestaaten wie die USA, in den Blick genommen. Angesichts der Teilung spielte auch der innerdeutsche Vergleich eine Rolle. Seit den 1970er Jahren wurde die komparative Entwicklungsländerforschung ein Schwerpunkt. Ab 1980 wurde mit der Weiterbildung der ausländischen Lehrkräfte des sog. muttersprachlichen Ergänzungsunterrichts (besonders griechischer Kollegen/innen) die Interkulturelle Bildung bearbeitet, die ab der Mitte der 1990er Jahre bewusst eine migrationspädagogische Thematik einschloss. In Heidelberg wurde freilich stets stärker der internationale als der interkulturelle Vergleich betont. In jüngerer Zeit erfolgte ein Anschluss an die bildungsbezogene Globalisierungsdebatte.

Mit der 1966 erfolgten Gründung der Forschungsstelle für Vergleichende Erziehungswissenschaft erhielt die Disziplin eine eigene institutionelle Absicherung.

An komparativer Forschung und Lehre waren besonders die Professoren Hermann Röhrs (emeritiert 1983) und Volker Lenhart (emeritiert 2008), dazu der apl. Professor Ulrich Baumann, der Akademische Oberrat Axel Zimmermann und der wissenschaftliche Mitarbeiter Özkan Ergen beteiligt. Im Jahre 2007 gelang es, den internationalen Koordinator der PISA-Studien der OECD, Andreas Schleicher, als Honorarprofessor für Heidelberg zu gewinnen.

Die Fokussierung auf die Pädagogik der „Dritten Welt“ führte zu zahlreichen Forschungsaufträgen durch staatliche Praxisträger der Entwicklungszusammenarbeit (seit 2011 alle zusammengefasst in der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, GIZ), die an Angehörige der Forschungsstelle als Hauptauftragsnehmer (z.B. „Deutsche Entwicklungshelfer in der Lehrerausbildung Afghanistans- eine Evaluationsstudie“ 1978) oder Mitbeauftragte (z.B. “Technology Education in Trinidad and Tobago” 1992, “Practical Subjects in Primary Schools in Kenya” 1995) vergeben wurden.

Andere Auftraggeber traten hinzu, so das Hilfswerk World Vision International („Soziale Arbeit und Entwicklungsrelevanz“ 1991) und die UNESCO (“The Curricula of the ‘National Subjects’ in Bosnia and Herzegovina” 1999). ← 7 | 8 →

Nicht auftragsgebundene Drittmittel wurden zunächst in Form von Reisestipendien (z.B. „Modelle der Schul- und Erziehungsforschung in den USA“ 1971), dann von Projektförderung (z.B. „Friedensbauende Bildungsmaßnahmen bei bewaffneten Konflikten“ 2010, „Feldevaluation friedensbauender Bildungsprojekte“ 2011) eingeworben.

Zahlreiche ausländische Doktoranden/innen haben in Heidelberg ihre komparativen Dissertationen (von Chabou „Die Elementarschule in Algerien“ 1969 bis Jin „Minderheitenbildung in Westchina“ 2013) abgeschlossen und sind nicht selten Professoren/innen des Faches an den Universitäten der Herkunftsländer geworden.

Aus der Heidelberger Vergleichenden Erziehungswissenschaft sind zahlreiche beachtete Publikationen hervorgegangen, weltweit rezipiert etwa die Edition „Die Reformpädagogik auf den Kontinenten“/“Progressive Education Across the Continents” 1994/1995). Unter den gegenwärtig aktiven Professorinnen wird die pädagogische Komparatistik besonders von der in Oxford promovierten Schulpädagogin Anne Sliwka weiter gepflegt.

Dem hier abgedruckten Text der ersten europäischen Studie zur Vergleichenden Erziehungswissenschaft liegt das in der Universitätsbibliothek Leipzig bewahrte Exemplar der Hecht-Schrift zugrunde. Es wurde über Vermittlung des Komparatisten Wolfgang Hörner von der Leipziger Universitätsbibliothek eingescannt und von der Universitätsbibliothek Heidelberg mit dem Progamm Abbyy FineReader in eine mit word bearbeitbare Fassung transformiert. Dabei traten automatische Lesefehler auf, die der Heidelberger Lateinstudent Otto Ritter und der Herausgeber korrigierten. Die Edition präsentiert den auf sieben Schulprogramme verteilten Text von Hecht in der lateinischen Fassung und in deutscher und englischer Übersetzung. Die deutsche Übersetzung erstellte der Herausgeber, die englische wurde auf der Grundlage des deutschen Textes von den amerikanischen Studentinnen am Institut für Übersetzen und Dolmetschen der Universität Heidelberg Rebecca Buhner und Taylor Robin Semrau besorgt. In allen drei Versionen wurden nur die Textbereiche der Schulprogramme abgedruckt, die die beigefügte „commentatio“, also Hechts inhaltliche Abhandlung über den englisch –deutschen Schulvergleich enthalten. Die Textstellen, mit denen zu den Schulveranstaltungen eingeladen wird, aus deren Anlass die jeweiligen Schulprogramme erschienen sind, wurden weggelassen. Die Fußnoten des Originals wurden wortgleich, soweit sie in deutscher Sprache verfasst sind, in die deutsche Übersetzung übernommen. Für die englische Fassung wurden sie aus dem Deutschen übersetzt. Lateinische Originalanmerkungen wurden in die Sprachen der Übersetzungen übertragen. Die deutsche und die englische Version sind um erklärende und kommentierende Anmerkungen des Herausgebers ergänzt. ← 8 | 9 →

Die historische Kontingenz will es, dass die Schule, deren Rektor der Autor Hecht war, heute das Geschwister Scholl-Gymnasium in Freiberg, Sachsen, im Jahre 2015 ihr 500jähriges Schuljubiläum feiern kann. Sie gibt dazu eine Festschrift heraus. Die Höhen und Tiefen der deutschen Schulgeschichte werden darin am eigenen Beispiel thematisiert. Die wissenschaftshistorische Edition und die Darstellung der Institutionengeschichte ergänzen sich.

Heidelberg, im März 2015

Volker Lenhart

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Excerpt from the Preface: Editor’s Notes

A preserved copy of Hecht’s text in the University Library at Leipzig serves as the basis for this text. With the help of the comparatist Wolfgang Hörner it was digitally scanned by the University Library, Leipzig and converted by the University Library at Heidelberg University with the program Abbyy FineReader into a Word compatible form. Through this method inevitable reading errors occurred, which were corrected by Heidelberg University Latin student Otto Ritter and the editor.

This edition presents the Latin version of Hecht’s text, which was divided into seven so called school programs, along with a German and an English translation. The German version was translated by the editor and the English translation is based off of that translation. It was translated by American students Rebecca Buhner and Taylor Robin Semrau from the Institute for Translation and Interpreting at the University of Heidelberg. In all three versions, only segments of the programs containing the added „commentatio“ were printed – so, Hecht’s comparison of the English and German schools. Invitations to school events in sections of the text were omitted. German notations are taken verbatim from the original version. For the English version, they were translated from the German. Translations of original Latin remarks were included in both versions. The German and English versions are supplemented with explanatory notes and comments by the editor.

Details

Seiten
172
Jahr
2015
ISBN (PDF)
9783653059472
ISBN (ePUB)
9783653951073
ISBN (MOBI)
9783653951066
ISBN (Hardcover)
9783631666326
DOI
10.3726/978-3-653-05947-2
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2015 (August)
Schlagworte
Bildungsvergleich Schulbuchanalyse Friedrich August Hecht
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2015. 172 S.

Biographische Angaben

Volker Lenhart (Band-Herausgeber:in)

Volker Lenhart ist Professor Emeritus für Erziehungswissenschaft der Universität Heidelberg, Honorarprofessor der Humboldt Universität Berlin. Sein derzeitiges Forschungsinteresse ist Friedens- und Menschenrechtspädagogik. Volker Lenhart is Professor Emeritus of Education at Heidelberg University and Honorary Professor at Humboldt University Berlin. Lately he has been interested in peace and human rights education.

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