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Sprachförderungspolitik Deutschlands, Großbritanniens und Chinas im Vergleich

von Wenting Sheng (Autor:in)
©2015 Dissertation 181 Seiten

Zusammenfassung

Im Buch wird die Arbeit der deutschen, britischen und chinesischen Auswärtigen Kulturpolitik bzw. Sprachförderungspolitik in Bezug auf deren Durchführungsinstitutionen – das Goethe-Institut, den British Council und das Konfuzius-Institut – verglichen und analysiert. Die Autorin vermittelt einen Einblick in die Verbreitung der deutschen, englischen und chinesischen Sprache unter der Berücksichtigung der politisch-linguistischen Blöcke Deutschlands, Großbritanniens und Chinas.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhaltsverzeichnis
  • Verzeichnis der Abkürzungen, Tabellen und Abbildungen
  • 1. Einleitung
  • 2. Auswärtige Kulturpolitik und Sprachförderung
  • 2.1 „Weiche Macht“ und zielorientierte Typologien von Auswärtiger Kulturpolitik
  • 2.2 Ansätze der Außenpolitiktheorie: Neorealismus, Liberalismus und Konstruktivismus
  • 2.3 Aktuelle Entwicklungen Auswärtiger Kulturpolitik Deutschlands, Großbritanniens und Chinas
  • 2.4 Sprachförderung als eine Kernaufgabe für Auswärtige Kulturpolitik und deren Wirkung
  • 2.5 Das Begriffsfeld ‘Sprachförderungspolitik’
  • 3. Die Geschichte der externen Sprachförderung des Deutschen, Englischen und Chinesischen
  • 3.1 Deutsch seit der Habsburgermonarchie
  • 3.2 Englisch seit der Kolonialzeit
  • 3.3 Chinesisch seit dem Handel entlang der Seidenstraße
  • 4. Kontinuität und Wandel: Zielsetzungen der Institute seit ihren Gründungen
  • 4.1 Ein langer, unebener Weg: das Goethe-Institut seit 1932
  • 4.2 Das Produkt der politischen Propaganda: der British Council seit 1934
  • 4.3 Eine Geburt des 21. Jahrhunderts: das Konfuzius-Institut seit 2004
  • 5. Institutstypen und Standorte weltweit
  • 5.1 Überblick über das Goethe-Institut
  • 5.2 Überblick über den British Council
  • 5.3 Überblick über das Konfuzius-Institut
  • 6. Politische und juristische Grundlagen
  • 6.1 Das Goethe-Institut – eine Mittlerorganisation: ein deutsches Modell
  • 6.2 Der British Council – der Staat in relativ unauffälliger Funktion
  • 6.3 Das Konfuzius-Institut – unter großer Mitwirkung des Staates
  • 7. Die hauptsächlichen Tätigkeiten: die Arbeit für Deutsch, Englisch und Chinesisch als Fremdsprache
  • 7.1 Die Sprachkurse und das Werben für die Sprache
  • 7.2 Lehrkräfte und Lehrmaterialien
  • 7.3 Kulturaustausch und Zusammenarbeit zwischen den drei Instituten
  • 7.4 Regionale Orientierung und Schwerpunkt
  • 8. Interviews mit den Leitungen des Goethe-Instituts, des British-Council und des Konfuzius-Instituts
  • 8.1 Darstellung und Verlauf
  • 8.2 Interviewergebnisse
  • 9. Zusammenfassung und Ausblick
  • Literatur- und Quellenverzeichnis
  • Anhang
  • Befragung des Goethe-Instituts
  • Befragung des British Council
  • Interview des Konfuzius-Instituts Metropole Ruhr, Duisburg

Verzeichnis der Abkürzungen, Tabellen und Abbildungen

Abkürzungen

AvHAlexander-von-Humboldt-Stiftung
BCBritish Council
BCTBusiness Chinese Test
CRIChina Radio International
DAADDeutscher Akademischer Austauschdienst
DaFDeutsch als Fremdsprache
DFIDDepartment for International Development
FCOForeign and Commonwealth Office
GERGemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen
GIGoethe-Institut
Hanban(Zentrale der Konfuzius-Institute): Guojia Hanyu guoji tuiguang lingdao xiaozu bangongshi – Staatliches Führungsgruppenbüro für die internationale Verbreitung der chinesischen Sprache
HSKHanyu shuiping kaoshi – der Einstufungstest für die chinesische Sprache
HSKKMündliche Prüfung von HSK
IELTSInternational English Language Testing System
ifaInstitut für Auslandsbeziehungen
KIKonfuzius-Institut
MSOEMittel- und Südosteuropa
MTCSOLMaster of Teaching Chinese to Speakers of Other Languages
ODAOverseas Development Agency
PADPädagogischer Austauschdienst
TestDaFTest für Deutsch als Fremdsprache
TOEFLTest of English as Foreign Language
VRCVolksrepublik China
YCTYouth Chinese Test ← 9 | 10 →
ZfAZentralstelle für das Auslandsschulwesen

Tabellen

Tab. 1:  Finanzierung des Goethe-Instituts in den Jahren 2006 bis 2013

Tab. 2:  Bilanz des British Council in den Jahren 2006 bis 2013

Tab. 3:  Ausgaben von Hanban für die Konfuzius-Institute in den Jahren 2007 bis 2013

Abbildungen

Abb. 1:  Organigramm des Konfuzius-Instituts

Abb. 2:  Die weltweiten Standorte der Goethe-Institute, British Council und Konfuzius-Institute im Jahr 2013 ← 10 | 11 →

1.  Einleitung

Seit Einführung des Begriffs „weiche Macht“ („Soft Power“) von Joseph Nye im Jahr 1990 gewinnt die indirekte Machtausübung in Abgrenzung zu harter Macht („Hard Power“), die sich auf wirtschaftliche und militärische Stärke eines Staates bezieht, immer mehr Gewicht in der Außenpolitik. Die Auswärtige Kulturpolitik ist ein wesentlicher Bestandteil weicher Macht. Die externe Sprachförderung ist wiederum eine Kernaufgabe der Auswärtigen Kulturpolitik.

Trotz des Bedeutungszuwachses der Auswärtigen Kulturpolitik haben sich die akademische Diskussion darüber und ihre wissenschaftliche Untermauerung bisher nur langsam entwickelt. Internationale Vergleiche und Erfahrungsaustausch gab es nur in kleinem Umfang. Besonders für das chinesische Konfuzius-Institut, dessen Gründung zehn Jahre zurückliegt, wurde die Erforschung aus internationaler Perspektive – abgesehen vom chinesischen Wissenschaftskreis – wenig thematisiert.

Diese Arbeit behandelt die Auswärtigen Sprachförderungspolitik Deutschlands, Großbritanniens und Chinas durch die Untersuchung der bedeutendsten Träger staatlicher Sprachpolitik dieser Länder: des Goethe-Instituts, des British Council und des Konfuzius-Instituts. Darauf basierend wird ein detaillierter Vergleich zwischen den Instituten erstellt, um die Ähnlichkeit und Verschiedenheit dieser Organisationen, bzw. der von den Staaten systematisch organisierten externen Sprachvermittlungsmaßnahmen zu beschreiben.

Externe Sprachförderungspolitik wird von fast jedem Staat, der es sich leisten kann, betrieben. China, Taiwan und Singapur tragen zur Förderung des Chinesischen bei, für die deutsche Sprache setzen sich überwiegend Deutschland und Österreich, für die englische Großbritannien, die USA und Australien ein. Deutschland und China sind die Länder mit den meisten Muttersprachlern des Deutschen beziehungsweise Chinesischen und bezüglich beider Sprachen ist die Förderungspolitik dieser Länder führend und dominant. Unter allen Sprachen genießt das Englische die höchste internationale Stellung. Zu der erfolgreichen Verbreitung der englischen Sprache tragen zwei wichtige historische Entwicklungen bei: Erstens die koloniale Expansion Großbritanniens, welche zu Siedlungen Englischsprechender in der ganzen Welt führte. Diese sprachliche Diaspora-Basis ist vermutlich der wichtigste Faktor für die Lingua-franca-Stellung der Sprache; zweitens die Rolle der USA ab dem 20. Jahrhundert, wodurch das Land die Sprache in wissenschaftlichen und kulturellen Bereichen verbreitet hat. In meiner Arbeit wird aber nur die Funktion Großbritanniens für das ← 11 | 12 → Englische analysiert. Die amerikanische Sprachförderungspolitik ist durch zahlreiche private Akteure ganz anderes strukturiert, wodurch ein Vergleich nicht sinnvoll erscheint.

Im Verlauf der Forschung wurden zuerst einschlägige theoretische Ansätze beschrieben, welche den Begriff „weicher Macht“ von Joseph Nye, den Unterschied zwischen weicher- und harter Macht sowie die Ressourcen und Beschränkungen weicher Macht, die zielorientierten Typen der Auswärtigen Kulturpolitik nach Düwell (2009), neorealistische, liberalistische und konstruktivistische außenpolitische Theorie nach Rittberger (2010) und das Begriffsfeld im Bereich Sprachförderungspolitik beinhalten. Die aktuellen Entwicklungen Auswärtiger Kulturpolitik (AKP) Deutschlands, Großbritanniens und Chinas erläuterte ich unmittelbar danach. Dann folgt ein chronologischer Ablauf der externen Sprachförderung des Deutschen, Englischen und Chinesischen. Ein detaillierter Vergleich zwischen dem Goethe-Institut, dem British-Council und dem Konfuzius-Institut wird im Weiteren unter historischen, politischen, rechtlichen, finanziellen und organisatorischen Aspekten vorgenommen.

Aufgrund des aktuellen und vielfaltigen Charakters des Themas basiert diese Arbeit auf der qualitativen Forschungsmethode. Die hauptsächlich verwendete Methode ist die Dokumentenanalyse. Nach Mayring (2002: 47) lautet der Grundgedanke der Dokumentenanalyse folgendermaßen: „Dokumentenanalyse will Material erschließen, das nicht erst vom Forscher durch die Datenerhebung geschaffen werden muss. Dokumentenanalyse zeichnet sich durch die Vielfalt ihres Materials aus.“

Forschungsdokumente sind überwiegend die offiziellen Publikationen der Regierungen und der zu analysierenden Institutionen. Für den allgemeinen politischen Hintergrund dienen die Berichte der deutschen Bundesregierung, Reporte des britischen Foreign and Commenwealth Offices und Nachrichten von Xinhua (der offizielle Nachrichtendienst der chinesischen Regierung). Zusätzlich werden die Webseiten der drei Institute und Institutsarchive als Hauptquelle für die aktuelle Daten und Informationen verwendet. Dies beinhaltet folgende Pressemitteilungen der Institute: das Jahrbuch des Goethe-Instituts, der „Annual Report“ des Konfuzius-Instituts, den „Corporate Plan“ und der „Annual Report“ des British Council. Im Hinblick auf die politische und juristische Grundlage der Institute habe ich die Regierungsdokumente einschließlich der Satzungen der Institute, der Rahmenverträge mit den Regierungen, des Vertrags zwischen der chinesischen Regierung und der Kooperationspartner zur Einrichtung des Konfuzius-Instituts, die Forschungsergebnisse anderer und einschlägiger Pressekritiken usw. durchgearbeitet und ausgewertet. Bezüglich der Herausgeber der ← 12 | 13 → Publikationen und den von Ihnen vertretenden Interessen, wurden die Materialien entsprechend kritisch behandelt. Allerdings konnte die Analyse wegen des beschränkten Zugangs zu den Dokumenten im Bereich der auswärtigen Politik nur in bestimmtem Rahmen stattfinden, wozu Burnham (2004: 188) erläutert: „[…] careful use of a wide range of documentary material is one of the most reliable methods open to the political researcher and provide an opportunity for the production of authoritative studies, even if the ‘definitive account’ remains just out of reach.” Als Zusatzuntersuchung dienen drei Interviews mit dem jeweils zuständigen Verantwortlichen des Goethe-Instituts, des British Council und des Konfuzius-Instituts.

Details

Seiten
181
Jahr
2015
ISBN (PDF)
9783653061239
ISBN (ePUB)
9783653954418
ISBN (MOBI)
9783653954401
ISBN (Hardcover)
9783631669860
DOI
10.3726/978-3-653-06123-9
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2015 (August)
Schlagworte
Kulturpolitik Sprachpolitik Sprachförderung British Council Konfuzius-Institut Goethe-Institut
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2015. 181 S., 2 s/w Abb., 3 Tab.

Biographische Angaben

Wenting Sheng (Autor:in)

Wenting Sheng studierte an der Shanghai International Studies University und schloss ein Studium der Fächer Germanistik, Amerikanistik und BWL an der Universität Duisburg-Essen ab, wo sie auch promovierte.

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