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Deutsche und kroatische Idiome kontrastiv

Eine Analyse von Ausdruck und Funktion

von Anita Pavic Pintaric (Autor:in)
©2016 Monographie 153 Seiten

Zusammenfassung

Gegenstand dieser Monographie ist die kontrastive Untersuchung der deutschen und kroatischen Idiome auf Grund ihrer Merkmale der Expressivität, Emotionalität, der Modifizierbarkeit und Übersetzbarkeit, sowie ihrer Funktionen. Ziel ist es, Idiome im Deutschen und Kroatischen aus mehreren Blickwinkeln in Bezug auf die innere Beteiligung der Autoren in unterschiedlichen Texten zu untersuchen und zu vergleichen. Die Materialbasis bilden journalistische und literarische Texte als Quellen verschiedener Fallstudien.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhalt
  • Abkürzungen
  • 1. Einleitung
  • 2. Phraseologie: Kurze Forschungsübersicht und Terminologie
  • 3. Idiomatizität und Motivation
  • 4. Klassifikation der Idiome
  • 5. Kontrastive Phraseologieforschung
  • 6. Einfluss des Deutschen auf die kroatische Idiomatik
  • 6.1 Untersuchung des Jargons
  • 6.2 Untersuchung des Wörterbuchs des Varaždiner Kajkawischen
  • 7. Expressivität und Emotionalität der Idiome
  • 7.1 Idiome als Ausdruck der Emotionalität
  • 7.2 Idiome als Ausdruck der Intensität
  • 7.2.1 Abschwächung
  • 7.2.2 Verstärkung
  • 7.3 Idiome als Ausdruck der Quantität
  • 7.3.1 Kleine Anzahl und kleine Menge
  • 7.3.2 Große Menge und große Anzahl
  • 8. Modifikation von Idiomen
  • 8.1 Modifikation in der Sprache der Mode
  • 8.1.1 Modifikationen in Modeblogs
  • 9. Funktionen der Idiome in Texten
  • 9.1 Funktionen der Idiome in Überschriften
  • 9.2 Funktionen der Idiome in der Jugendliteratur
  • 10. Idiome und ihre Übersetzung in fiktiver Mündlichkeit
  • 10.1 Übersetzung der Kinegramme
  • 11. Fazit und Ausblick
  • Literatur
  • Wörterbücher
  • Literarische Werke
  • Index

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Abkürzungen

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1.  Einleitung

Die Phraseme sind neben anderen Mitteln Indikatoren für die innere Beteiligung des Sprechers. Sie zeigen dem Hörer an, wie der Sprecher innerlich an dem, was er sagt, beteiligt ist. Und sie enthalten den Anspruch, den Appell an den Hörer, diese innerliche Beteiligung zu verstehen und zu teilen. Phraseme zeigen somit auch, dass der Mensch nicht nur Nachrichten mitteilen will, sondern auch seine emotiven Einstellungen zum Dargestellten und zum Hörer. (Mudersbach 2004: 147)

In der deutschen und kroatischen Phraseologieforschung fehlen Monographien zur Kontrastierung dieser beiden Sprachen. Gegenstand dieses Buches ist die kontrastive Untersuchung jener Idiome in der deutschen und kroatischen Sprache, die zum Ausdruck von Bewertungen und Emotionen, d. h von innerer Beteiligung beitragen. Idiome, mit denen über innere Zustände gesprochen wird, „haben nicht nur emotionale, sondern auch sensorische, kognitive, bewertende, motivationale und physiologische Bedeutungskomponenten, mit denen sie in der Kommunikation relevant werden können“ (Fiehler 2010: 28). Der Schwerpunkt liegt auf der Kontrastierung der deutschen und kroatischen Idiome auf Grund ihrer Merkmale der Expressivität, Emotionalität, der Modifizierbarkeit und Übersetzbarkeit, sowie ihrer Funktionen. Das Ziel dieser Monographie ist es, Idiome im Deutschen und Kroatischen aus mehreren Blickwinkeln in Bezug auf die innere Beteiligung der Autoren in unterschiedlichen Texten zu untersuchen und zu vergleichen. Hauptfragen, die gestellt werden, sind: Inwiefern haben kroatische Idiome mit Germanismen eine bewertende Bedeutung? Kann Expressivität, die in diesem Buch als Emotionalität, Intensität und Quantität verstanden wird, in Idiomen beider Sprachen festgestellt werden? Wie manifestiert sich innere Beteiligung in den modifizierten Idiomen? Welche Funktionen weisen Idiome in Überschriften und literarischen Dialogen auf? Wie wird die innere Beteiligung, die in der einen Sprache durch Idiome ausgedrückt wird, durch Idiome der anderen Sprache übersetzt?

Die Untersuchungen basieren auf von mir zusammengestellten journalistischen Korpora sowie auf deutschen und kroatischen literarischen Werken. Der Grund für die Auswahl dieser Textsorten liegt in der Tatsache, dass sowohl journalistische Texte als auch literarische Werke einen breiten Lesekreis haben können und kreativ geschrieben werden, besonders was die fiktive Mündlichkeit (das Evozieren der gesprochenen Sprache) in literarischen Werken betrifft. ← 13 | 14 →

Wir befassen uns mit Idiomen als der Gruppe von Phrasemen im engeren Sinne, und zwar nicht ausschließlich auf Grund der Konstituenten oder möglicher Klassifikationen, sondern als Ausdrücke der inneren Beteiligung der Kommunikationspartner, die Idiome als bewertende sprachliche Mittel verwenden. Deswegen wurden Idiome mit Germanismen als Konstituenten im Jargon und kajkawischen Dialekt sowie in Dialogen der Jugendliteratur und in Modebeiträgen untersucht, bei deren Gebrauch sich die Autoren oft in der Situation befinden, etwas oder jemanden bewerten zu können. Denn wie Miko (1992: 23) behauptet, Phraseologie habe „eine tiefe Lebensmotivation“, da sie Grundrisse des Lebens betrachte: Situationen, Zusammenhänge, Umstände, Handlungen, Zustände, Eigenschaften.

Das Thema dieses Buches sind Idiome; deshalb wird in Kapitel 2 auf die Grundbegriffe eingegangen. Im vorliegenden Buch wird die Bezeichnung Phrasem, außer in Zitaten, als Oberbegriff verwendet, und Idiom als Bezeichnung für idiomatische Phraseme. Neben den Haupteigenschaften der Idiome und deren Klassifikationsmöglichkeiten in der deutschen und kroatischen Sprache werden folgende Themen behandelt: Einfluss der deutschen Sprache auf die kroatische Idiomatik, Expressivität in der Idiomatik in Bezug auf Emotionalität, Intensität und Quantität, Modifikationen der Idiome in Modebeiträgen, Funktionen von Idiomen in literarischen Texten und Übersetzung von Kinegrammen.

Im zweiten Kapitel wird eine kurze Übersicht über die deutsche und kroatische Phraseologieforschung als Grundlage für die kontrastive Untersuchung dieser Sprachen gegeben. Im Kapitel 3 werden Idiomatizität und Motivation als Bestimmungsmerkmale der Idiome dargestellt, da Motivation eine wesentliche Rolle in der kulturellen Grundlage der Idiome spielt (vgl. Piirainen 2012: 49). Wir befassen uns zwar nicht mit der Motivation der untersuchten Idiome, sondern verweisen auf die Hauptmerkmale, die Idiome von anderen phraseologischen Klassen unterscheiden. Dazu sind wir der Meinung, dass die innere Beteiligung der Sprecher, die Idiome zum Ausdruck der Bewertung verwenden, genauso wie die Motivation kulturell bedingt ist. Kapitel 4 spricht Klassifikationsmöglichkeiten der Idiome an, wobei die Aufmerksamkeit besonders auf die Klassifikationskriterien nach Funktionen der Idiome gerichtet wird. Kapitel 5 bezieht sich auf die Aufgaben der kontrastiven Phraseologieforschung, und darauf folgt Kapitel 6 mit Fallstudien zum deutschen Einfluss auf die kroatische Idiomatik. Dabei wurden kroatische Idiome mit Germanismen in Wörterbüchern des kroatischen Jargons und der kajkawischen Mundart untersucht. In Kapitel 7 handelt es sich um Expressivität als als eines der Charakteristika der Idiome. Unserer Meinung nach verleihen Emotionalität, Intensität und Quantität, die durch Idiome ausgedrückt ← 14 | 15 → werden, den Idiomen selbst sowie dem Text expressive Eigenschaften. Kapitel 8 umfasst Modifikation von Idiomen sowie zwei Fallstudien zur Modifikation in der Sprache der Mode. Die Sprache der Mode wurde deshalb ausgewählt, weil Idiome in den Modebeiträgen als Ausdruck der Bewertung vertreten sind. Kapitel 9 befasst sich mit der Funktion der Idiome, und zwar in Überschriften der Modebeiträge und in Dialogen der Jugendliteratur. Auf der einen Seite werden Idiome in den Überschriften oft mit emotionalisierender Funktion zur Unterhaltung und zum Anregen der Kauflust verwendet, während sie andererseits in den Dialogen als Merkmale der Mündlichkeit zum Ausdruck der Emotionen und Einstellungen der sprechenden Figuren fungieren. Kapitel 10 behandelt die Problematik der Übersetzung von Kinegrammen in fiktiver Mündlichkeit, die durch Gestik und Mimik als ihre Grundlage häufig kulturell bedingt sein können.

Details

Seiten
153
Jahr
2016
ISBN (PDF)
9783653064728
ISBN (ePUB)
9783653952414
ISBN (MOBI)
9783653952407
ISBN (Hardcover)
9783631671351
DOI
10.3726/978-3-653-06472-8
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2015 (November)
Schlagworte
Expressivität Emotionalität Modifikation Übersetzung Intensität
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2015. 153 S.

Biographische Angaben

Anita Pavic Pintaric (Autor:in)

Anita Pavić Pintarić arbeitet am Lehrstuhl für deutsche Sprache der Abteilung für Germanistik an der Universität Zadar in Kroatien. Zu ihren Forschungsgebieten gehören Lexikologie, kontrastive Linguistik und Translatologie.

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Titel: Deutsche und kroatische Idiome kontrastiv
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