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Das Selbst im Bild

Eine empirische Studie zum Einsatz von Bildmaterialien zur Förderung von Selbstreflexions- und Selbstveränderungsprozessen im Einzelcoaching

von Jasmin Messerschmidt (Autor:in)
©2015 Dissertation 392 Seiten

Zusammenfassung

Das Buch leistet einen Beitrag zur Professionalisierung von Coaching. Die Autorin geht der Frage nach, inwieweit die Betrachtung von Bildmaterialien im Einzelcoaching Selbstreflexions- und Entwicklungsprozesse fördert. In dialogorientierten, leitfadengestützten Experteninterviews berichten Coaches und Klienten über ihre Erfahrungen. Die Analyse zeigt, dass bildhafte Interventionen den Zugang zu Emotionen und impliziten Prozessen sowie Selbstreflexions- und Selbstveränderungsprozesse wirksam unterstützen. Auf Seiten der Klienten bestätigt sich die große Bedeutung von Vertrauen, auf Seiten der Coaches die Notwendigkeit theoriegeleiteten Handelns und professionellen Reflektierens als Wirkfaktoren für gelingende Coaching-Prozesse.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhaltsverzeichnis
  • Abbildungsverzeichnis
  • 1. Einleitung
  • 1.1 Ausgangssituation
  • 1.2 Zielsetzung und Fragestellung der Forschungsarbeit
  • 1.3 Überblick über den Aufbau der Arbeit
  • 2. Coaching
  • 2.1 Historische Entwicklung von Coaching
  • 2.1.1 Worauf lässt sich die Erfolgsgeschichte von Coaching in Unternehmen zurückführen?
  • 2.1.2 Exkurs: Ein Blick auf die Diskussion zur Professionalisierung von Coaching
  • 2.2 Definition von Coaching
  • 2.2.1 Exkurs: „Coaching is above all about human growth and change“
  • 2.2.2 Theoretische Ansätze und philosophische Wurzeln von Coaching
  • 2.2.3 Exkurs: Begriffsklärungen für Bezeichnungen auf der Kundenseite
  • 2.2.4 Abgrenzung Coaching von Supervision und Psychotherapie
  • 2.3 Ziele von Coaching
  • 2.3.1 Coaching-Varianten
  • 2.4 Anlässe, Themen und Anliegen im Coaching
  • 2.4.1 Klassifikation der Ursachen von Anliegen
  • 2.5 Der Coaching-Prozess
  • 2.5.1 Grundbedingungen im Coaching
  • 2.5.2 Die Rolle des Coach
  • 2.5.3 Prozessberatung
  • 2.5.4 Der Coaching-Prozess
  • 2.5.5 Dauer und Umfang eines Coachings
  • 2.6 Zusammenfassung
  • 3. Selbstreflexion
  • 3.1 Der Begriff „Selbstreflexion“
  • 3.2 Bedeutung von Selbstreflexion im Coaching
  • 3.2.1 Exkurs: Drei Stufen der Selbstreflexion beim Lernen
  • 3.3 Theoretische Grundlagen der Selbstreflexion
  • 3.3.1 Begriffsklärung „Selbstbild“, „Selbstkonzept“, „Selbstexploration“ und „Selbstaufmerksamkeit“
  • 3.3.2 Theorie der Selbstaufmerksamkeit und Selbstreflexion
  • 3.4 Individuelle und ergebnisorientierte Selbstreflexion
  • 3.4.1 Warum ist ergebnisorientierte Selbstreflexion schwierig?
  • 3.4.1.1 Selbstwertschutz und Strategien zur Aufrechterhaltung des Selbstwertes
  • 3.4.1.2 Beschränkte Kapazität des Aufmerksamkeitssystems
  • 3.4.1.3 Selbstreflexion kann überflüssig oder störend sein
  • 3.4.1.4 Der schwierige Zugang zum Selbstkonzept
  • 3.4.1.5 Die Organisation von Selbstreflexionsprozessen
  • 3.5 Förderung von Selbstreflexion im Coaching
  • 3.5.1 Die Förderung von Selbstreflexion durch den Coach
  • 3.5.1.2 Die Aufgaben des Coach zur Förderung von ergebnisorientierter Selbstreflexion
  • 3.6 Zusammenfassung
  • 4. Selbst und Selbstzugang
  • 4.1 Der Begriff „Selbst“
  • 4.2 Das Selbst nach Kuhl
  • 4.2.1 Die Funktionsmerkmale des Selbst
  • 4.2.2 Exkurs: Die PSI – Theorie von Kuhl
  • 4.2.2.1 Grundannahmen der PSI-Theorie
  • 4.3 Die Bedeutung des Selbst in Coaching-Prozessen
  • 4.3.1 Der Zugang zum Selbst
  • 4.3.2 Die Bedeutung der Affekte für Selbstentwicklungsprozesse
  • 4.3.3 Selbstkongruenz
  • 4.3.3.1 Exkurs: Kongruenz und Inkongruenz aus neuropsychologischer Sicht
  • 4.3.3.2 Die Bedeutung von Selbstkongruenz im Coaching
  • 4.4 Selbstzugang im Coaching ermöglichen
  • 4.4.1 Vertrauensvolle Beziehung
  • 4.4.2 Indirektes Öffnen
  • 4.4.3 Affektkalibrierung
  • 4.4.4 Methoden zur Erweiterung des Selbstzugangs
  • 4.5 Zusammenfassung
  • 5. Neuropsychologische Grundlagen bewusster und unbewusster Prozesse
  • 5.1 Wer oder was bestimmt unser Verhalten?
  • 5.1.1 Das Gehirn als ein dynamisches „Supersystem“
  • 5.1.2 Lernen aus neurophysiologischer Sicht
  • 5.2 Gedächtnissysteme
  • 5.2.1 Das explizite System
  • 5.2.2 Das implizite System
  • 5.2.2.1 Die Theorie der somatischen Marker
  • 5.3 Relevanz neuropsychologischer Erkenntnisse für Coaching
  • 5.3.1 Somatische Marker als Wegweiser zu unbewussten Motiven
  • 5.3.2 Motivierende, selbstkongruente Haltungsziele formulieren
  • 5.3.3 Coach-Klienten-Beziehung „gehirngerecht“ gestalten
  • 5.3.4 Ressourcenaktivierung
  • 5.3.5 Emotionale Lernerfahrungen ermöglichen
  • 5.4 Kommunikation zwischen bewussten und unbewussten Anteilen
  • 5.4.1 Die Multiple Code Theory
  • 5.4.2 Bedeutung der Multiple Code Theory im Coaching
  • 5.5 Zusammenfassung
  • 6. Methoden zur Aktivierung von Selbstreflexion und Erweiterung des Selbstzugangs
  • 6.1 Zur Begrifflichkeit von „Methode“, „Tool“, „Technik“ und „Intervention“ im Coaching
  • 6.1.1 Anforderungen an ein professionelles methodisches Vorgehen im Coaching
  • 6.2 Sprache im Coaching
  • 6.2.1 Die Bedeutung von Sprache im Beratungskontext
  • 6.2.2 Die Bedeutung des Coaching-Dialogs
  • 6.2.3 Die Förderung von Selbstreflexion im Coaching-Dialog
  • 6.2.4 Sprachliche Methoden zur Unterstützung von Selbstreflexion im Coaching
  • 6.2.4.1 Öffnende Fragetechniken
  • 6.2.4.2 Feedback
  • 6.3 Analoge und digitale Kommunikationsformen im Coaching
  • 6.3.1 Förderung von Selbstreflexion im Coaching durch analoge und digitale Kommunikationsformen
  • 6.3.2 Bildhafte Kommunikation
  • 6.3.2.1 Qualitäten bildhafter Kommunikationsformen im Coaching
  • 6.3.3 Symbole, Symbolbildung und Projektion
  • 6.3.3.1 Die Bedeutung der Symbole bei Jung
  • 6.3.3.2 Symbole im Rahmen von Selbstreflexionsprozessen im Coaching
  • 6.4 Förderung von Selbstreflexion durch innere Bilder und Metaphern
  • 6.4.1 Aktive Imagination
  • 6.4.2 Sinnstiftende innere Bilder
  • 6.4.3 Metaphern
  • 6.4.3.1 Die Theatermetapher
  • 6.4.4 Reflexion der Arbeit mit Imaginationen und Metaphern im Coaching
  • 6.5 Förderung von Selbstreflexion durch selbst gemalte Bilder
  • 6.5.1 Die Technik Selbstbildmalen im Coaching
  • 6.5.2 Kritische Reflexion des Einsatzes der Methode Bild malen im Coaching
  • 6.6 Förderung von Selbstreflexion durch Bildbetrachtungen
  • 6.6.1 Kunst als Medium im Beratungsprozess
  • 6.6.2 Exkurs: Die Archetypen bei Jung
  • 6.6.3 Bildmaterialien als Medium im Beratungsprozess
  • 6.6.4 Übertragbarkeit der zugrunde liegenden Prozesse von Bildmalen, Kunstwerk betrachten und Bildmaterial betrachten
  • 6.6.5 Methodische Zugänge zur Arbeit mit Bildmaterialien im Einzelcoaching
  • 6.6.5.1 Die ZRM Bildkartei
  • 6.6.5.2 Magazinbilder
  • 6.6.6 Kritische Reflexion des Einsatzes von Bildmaterialien im Coaching
  • 6.6.6.1 Anforderungen an Bildmaterialien als Stimulus für Selbstreflexionsprozesse
  • 6.6.6.2 Anforderungen an den Coach beim Einsatz von Bildmaterialien als Stimulus für Selbstreflexionsprozesse
  • 6.7 Zusammenfassung
  • 7. Methodisches Vorgehen
  • 7.1 Forschungsfrage
  • 7.2 Der qualitative Forschungsansatz
  • 7.2.1 Prinzipien sozialwissenschaftlicher Forschung
  • 7.3 Das Leitfaden-Interview
  • 7.3.1 Das Experteninterview
  • 7.3.2 Konzeption der Interviewleitfäden
  • 7.4 Beschreibung der Stichprobe
  • 7.4.1 Gewinnung der Coaches
  • 7.4.2 Gewinnung der Klienten
  • 7.5 Durchführung der Leitfaden-Interviews
  • 7.5.1 Das Interview als Kommunikationsprozess
  • 7.6 Auswertung des Datenmaterials
  • 7.6.1 Kategorien im Zentrum der qualitativen Inhaltsanalyse
  • 7.7 Zusammenfassung
  • 8. Der Stellenwert von Bildmaterialien im Coaching
  • 8.1 Hauptkategorie „Einsatzbereiche von Bildmaterialien im Coaching“
  • 8.1.1 Kategorie „Themengebiete und Fragestellungen im Coaching“
  • 8.1.2 Kategorie „Einsatz von Bildmaterialien zur Unterstützung von Veränderungsprozessen“
  • 8.1.3 Interpretatives Auswertungsfazit Hauptkategorie „Einsatzbereiche von Bildmaterialien im Coaching“
  • 8.2 Hauptkategorie „Qualitäten von Bildmaterialien im Vergleich zu Sprache“
  • 8.2.1 Kategorie „Bilder fördern ein anderes Denken“
  • 8.2.2 Kategorie „Bilder erweitern Perspektiven und lassen Veränderbarkeit erkennen“
  • 8.2.3 Kategorie „Bilder ermöglichen Konkretisierung und Klarheit“
  • 8.2.4 Interpretatives Auswertungsfazit Hauptkategorie „Qualitäten von Bildmaterialien im Vergleich zu Sprache“
  • 8.3 Hauptkategorie „Bilder als Medium“
  • 8.3.1 Kategorie „Bilder als Zugang zu einer tieferen Dimension“
  • 8.3.1.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Bilder als Zugang zu einer tieferen Dimension“
  • 8.3.2 Kategorie „Bilder als Zugang zu Gefühlen“
  • 8.3.2.1 Kategorie „Bilder erleichtern das Sprechen über Gefühle“
  • 8.3.2.2 Kategorie „Bilder tragen zu positiven Gefühlen im Coaching bei“
  • 8.3.2.3 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Bilder als Zugang zu Gefühlen“
  • 8.3.3 Kategorie „Bilder als Zugang zum Unbewussten“
  • 8.3.3.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Bilder als Zugang zum Unbewussten
  • 8.3.3.2 Kategorie „Bilder als Brücke zu sich selbst“
  • 8.3.3.2.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Bilder als Brücke zu sich selbst“
  • 8.3.3.3 Kategorie „Passung Klient – Bild“
  • 8.3.3.3.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Passung Klient – Bild“
  • 8.3.3.4 Kategorie „Bilder als Zugang zu zentralen Lebensthemen“
  • 8.3.3.4.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Bilder als Zugang zu zentralen Lebensthemen“
  • 8.3.3.5 Kategorie „Bilder als Zugang zu unbewussten Bedürfnissen“
  • 8.3.3.5.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Bilder als Zugang zu unbewussten Bedürfnissen“
  • 8.3.3.6 Kategorie „Bilder als Zugang zum zentralen Anliegen des Klienten“
  • 8.3.3.6.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Bilder als Zugang zum zentralen Anliegen des Klienten“
  • 8.3.3.7 Kategorie „Bilder als Zugang zu Ressourcen und Kompetenzen“
  • 8.3.3.7.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Bilder als Zugang zu Ressourcen und Kompetenzen“
  • 8.3.3.8 Kategorie „Bilder als Brücke zwischen Unbewusstem und Bewusstem“
  • 8.3.3.8.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Bilder als Brücke zwischen Unbewusstem und Bewusstem“
  • 8.3.4 Interpretatives Auswertungsfazit Hauptkategorie „Bilder als Medium“
  • 8.4 Hauptkategorie „Einsatz von Bildmaterialien zur Unterstützung von Selbstreflexionsprozessen im Coaching“
  • 8.4.1 Kategorie „Bilder als Anregung für Selbstreflexionsprozesse“
  • 8.4.1.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Bilder als Anregung für Selbstreflexionsprozesse“
  • 8.4.2 Kategorie „Bilder als Brücke zum Ziel“
  • 8.4.2.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Bilder als Brücke zum Ziel“
  • 8.5 Hauptkategorie „Bilder als Brücke zwischen Coach und Klient“
  • 8.5.1 Kategorie „Bilder als Türöffner“
  • 8.5.2 Kategorie „Voraussetzung für die Beziehung Coach – Klient“
  • 8.5.3 Interpretatives Auswertungsfazit Hauptkategorie „Bilder als Brücke zwischen Coach und Klient“
  • 8.6 Hauptkategorie „Qualitäten von Bildern“
  • 8.6.1 Kategorie „Formen von Bildmaterialien“
  • 8.6.2 Kategorie „Passung Bildmaterialien – Coach“
  • 8.6.2.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorien „Formen von Bildmaterialien“ und „Passung Bildmaterialien – Coach“
  • 8.6.3 Kategorie „Anforderungen an Bildmaterialien“
  • 8.6.3.1 Kategorie „Formale Kriterien“
  • 8.6.3.1.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Formale Kriterien“
  • 8.6.3.2 Kategorie „Inhaltliche Kriterien“
  • 8.6.3.2.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Inhaltliche Kriterien“
  • 8.6.3.3 Kategorie „Bildmotive und Interpretationen“
  • 8.6.3.3.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Bildmotive und Interpretationen“
  • 8.6.4 Kategorie „Alternative Formen von Bildmethoden“
  • 8.6.1.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Alternative Formen von Bildmethoden“
  • 8.7 Hauptkategorie „Situative Passung zum Einsatz der Methode“
  • 8.7.1 Kategorie „Zeitpunkt im Coaching-Prozess“
  • 8.7.1.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Zeitpunkt im Coaching-Prozess“
  • 8.7.2 Kategorie „Häufigkeit im Coaching Prozess“
  • 8.7.2.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Häufigkeit im Coaching Prozess“
  • 8.7.3 Kategorie „Passung der Methode zum Klienten“
  • 8.7.3.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Passung der Methode zum Klienten“
  • 8.7.4 Kategorie „Erstreaktion der Klienten auf die Methode Bildmaterialien“
  • 8.7.4.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Erstreaktion der Klienten auf die Methode Bildmaterialien“
  • 8.7.5 Kategorie „Vorbehalte gegenüber der Methode Bildmaterialien“
  • 8.7.5.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Vorbehalte gegenüber der Methode Bildmaterialien“
  • 8.8 Hauptkategorie „Methodisches Vorgehen“
  • 8.8.1 Kategorie „Typische Prozessphasen im methodischen Ablauf“
  • 8.8.1.1 Kategorie „Exemplarischer Ablauf bei themengesteuerten Fragen nach der ZRM-Methode“
  • 8.8.1.1.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Exemplarischer Ablauf bei themengesteuerten Fragen nach der ZRM-Methode“
  • 8.8.1.2 Kategorie „Methodisches Vorgehen bei C6“
  • 8.8.1.2.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Methodisches Vorgehen bei C6“
  • 8.8.2 Kategorie „Auslage der Bilder“
  • 8.8.2.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Auslage der Bilder“
  • 8.8.3 Kategorie „Einführung in die Methode“
  • 8.8.3.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Einführung in die Methode“
  • 8.8.4 Kategorie „Bildwahl“
  • 8.8.4.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Bildwahl“
  • 8.8.4.2 Kategorie „Einstiegsfrage“
  • 8.8.4.1.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Einstiegsfrage“
  • 8.8.4.2 Kategorie „Verhalten und Erleben des Coach während der Bildwahl“
  • 8.8.4.2.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Verhalten und Erleben des Coach während der Bildwahl“
  • 8.8.4.3 Kategorie „Entscheidungsprozess des Klienten“
  • 8.8.4.3.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Entscheidungsprozess des Klienten“
  • 8.8.5 Kategorie „Dialoggestaltung nach der Bildwahl“
  • 8.8.5.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Dialoggestaltung nach der Bildwahl“
  • 8.8.6 Kategorie „Das Bild gehört dem Klienten“
  • 8.8.6.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Das Bild gehört dem Klienten“
  • 8.8.7 Kategorie „Beschreibung des methodischen Vorgehens aus Sicht des Klienten“
  • 8.8.7.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Beschreibung des methodischen Vorgehens aus Sicht des Klienten“
  • 8.8.8 Kategorie „Anforderungen an den Coach aus Sicht des Klienten“
  • 8.8.8.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Anforderungen an den Coach aus Sicht des Klienten“
  • 8.9 Hauptkategorie „Professionelles Selbstverständnis und persönlicher Bezug zur Methode“
  • 8.9.1 Kategorie „Individueller Bezug zur Methode“
  • 8.9.1.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Individueller Bezug zur Methode“
  • 8.9.2 Kategorie „Erklärungsmodelle“
  • 8.9.2.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Erklärungsmodelle“
  • 8.9.3 Kategorie „Professionelle Haltung in Bezug zur Methode“
  • 8.9.3.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Professionelle Haltung in Bezug zur Methode“
  • 8.9.4 Kategorie „Ambivalenz gegenüber der Anerkennung der Methode“
  • 8.9.4.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Ambivalenz gegenüber der Anerkennung der Methode“
  • 8.9.5 Kategorie „Empfehlungen an einen jungen Coach“
  • 8.9.5.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Empfehlungen an einen jungen Coach“
  • 8.10 Hauptkategorie „Bewertung der Methode“
  • 8.10.1 Kategorie „Nachhaltige Wirksamkeit der Methode“
  • 8.10.1.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Nachhaltige Wirksamkeit der Methode“
  • 8.10.2 Kategorie „Mögliche Gefahren beim Einsatz der Methode“
  • 8.10.2.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Mögliche Gefahren beim Einsatz der Methode“
  • 8.10.3 Kategorie „Bewertung der Methode aus Sicht der Klienten“
  • 8.10.3.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Bewertung der Methode aus Sicht der Klienten“
  • 8.10.4 Kategorie „Stellenwert und Bewertung der Methode aus Sicht der Coaches“
  • 8.10.4.1 Interpretatives Auswertungsfazit Kategorie „Stellenwert und Bewertung der Methode aus Sicht der Coaches“
  • 9. Forschungsergebnisse
  • 9.1 Ergebnisse Hauptkategorie „Einsatzbereiche von Bildmaterialien im Coaching“
  • 9.2 Ergebnisse Hauptkategorie „Qualitäten von Bildmaterialien im Vergleich zu Sprache“
  • 9.3 Ergebnisse Hauptkategorie „Bilder als Medium“
  • 9.3.1 Ergebnisse Kategorie „Bilder als Zugang zu Gefühlen“
  • 9.3.2 Ergebnisse Kategorie „Bilder als Zugang zum Unbewussten“
  • 9.4 Ergebnisse Hauptkategorie „Einsatz von Bildmaterialien zur Unterstützung von Selbstreflexionsprozessen im Coaching“
  • 9.5 Ergebnisse Hauptkategorie „Bilder als Brücke zwischen Coach und Klient“
  • 9.6 Ergebnisse Hauptkategorie „Qualitäten von Bildern“
  • 9.7 Ergebnisse Hauptkategorie „Situative Passung zum Einsatz der Methode“
  • 9.8 Ergebnisse Hauptkategorie „Methodisches Vorgehen“
  • 9.8.1 Ergebnisse Kategorie „Verhalten und Erleben des Coach während der Bildwahl“
  • 9.9 Ergebnisse Hauptkategorie „Professionelles Selbstverständnis und persönlicher Bezug zur Methode“
  • 9.9.1 Ergebnisse Kategorie „Individueller Bezug zur Methode“
  • 9.9.2 Ergebnisse Kategorie „Erklärungsmodelle“
  • 9.9.3 Ergebnisse Kategorie „Professionelle Haltung in Bezug zur Methode“
  • 9.9.4 Ergebnisse Kategorie „Ambivalenz gegenüber der Anerkennung der Methode“
  • 9.9.5 Ergebnisse Kategorie „Empfehlungen an einen jungen Coach“
  • 9.10 Ergebnisse Hauptkategorie „Bewertung der Methode“
  • 9.10.1 Ergebnisse „Bewertung der Methode durch den Klienten“
  • 9.10.2 Ergebnisse „Bewertung der Methode durch den Coaches“
  • 9.10.3 Ergebnisse „Nachhaltige Wirksamkeit der Methode“
  • 9.10.4 Gefahren der Methode
  • 9.10.5 Kritische Reflexion der vorliegenden Studie
  • 10. Fazit und Ausblick
  • Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1.  Einleitung

1.1 Ausgangssituation

Dass Coaching als Beratungsformat auf eine „relativ kurze, doch äußerst erfolgreiche Entwicklungsgeschichte“ zurückblickt, schreibt Birgmeier (2009, 9) in seiner Einleitung. Rauen (vgl. 2003, 1) macht deutlich, dass sich Coaching in den letzten Jahren als effektives Personalentwicklungsinstrument für Führungskräfte auch in Deutschland etabliert hat. Und Fietze (2011, 25) spricht „von einer breiten Marktetablierung dieses neuen Beratungsangebotes“.

Nach Ansicht von Birgmeier (2009, 9) befindet sich Coaching „aktuell an den Schwellen einer Professionalisierungsstufe“. Er betont die „Notwendigkeit und Möglichkeit einer explizierten Coachingforschung, einer wissenschaftlichen Fundierung, Begründung und Theoriebildung dieser innovativen Begleitungs-, Betreuungs- und Unterstützungsform“ (ebd.). Meuser (2005, zitiert nach Fietze, 2011, 25) postuliert, „dass sich Professionalität durch die Bezugnahme auf wissenschaftlich begründetes Wissen definiert und legitimiert“.

Anhand der deutlichen Zunahme von Publikationen, die sich in seriöser Weise mit dem Beratungsformat Coaching auseinandersetzen, beobachtet Fietze (vgl. 2011, 25) eine ernstzunehmende Intensivierung des Wissenschaftsbezugs. „Die Coaching-Forschung als einem eigenständigen Forschungsfeld in der Schnittmenge verschiedener Disziplinen wie der Psychologie, den Erziehungswissenschaften, der Betriebswirtschaftslehre, der Linguistik und den Sozialwissenschaften beginnt sich gerade zu konstituieren“ (Fietze, 2010, zitiert nach ebd.). Hierbei fällt der Wissenschaft eine – in dreifacher Hinsicht – gewinnbringende Orientierungsfunktion (…) für die Professionalisierung von Coaching“ (ebd., 26) zu, die einen wissenschaftlichen Diskurs fördert, das Beratungskonzept Coaching klärt und über empirische Untersuchungen den Nachweis über die Wirksamkeit von Coaching erbringt (vgl. ebd.).

Insofern wird sich die vorliegende Studie als ein Beitrag zur Professionsforschung im beraterischen Feld verstehen.

Als Gründe für den rapiden Aufstieg des Beratungsformats Coaching können die aktuellen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen herangezogen werden. Vor allem Entscheidungsträger in der globalisierten Wirtschaft sehen sich einer zunehmenden Komplexität und Dynamik ausgesetzt, die mit subjektiven Gefühlen der Verunsicherung, Ambivalenzen und Stress einhergehen. „Wirtschaftliches Handeln ist Handeln unter Unsicherheit“ konstatieren Strikker & Strikker (2009, 337) und merken an, dass über diese rasanten ← 21 | 22 → Entwicklungen „gewohnte Denk- und Verhaltensmuster in Frage gestellt“ (ebd.) werden. Auf Seiten der Führungskräfte können diese bereits an sich belastenden Umweltfaktoren durch dysfunktionale Denk- und Verhaltensmuster („Ich muss mehr leisten als andere um gesehen zu werden“) oder auch unangemessene Wertvorstellungen („Ich darf keine Pause machen, alle verlassen sich auf mich“) verstärkt werden. Dann können sie einen enorm hohen psychischen Druck auslösen und auch Menschen an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit bringen, die grundsätzlich über intakte Selbststeuerungsfähigkeiten1 verfügen.

Das Beratungsformat2 Coaching unterstützt Manager und Führungskräfte in herausfordernden Situationen, über die Initiierung von Selbstreflexionsprozessen neue Perspektiven einzunehmen und alternative, selbstwerterhaltende Verhaltensweisen zu entwickeln. Handlungsorientierte Führungskräfte können über ergebnisorientierte Selbstreflexionsprozesse ihr Denken und Handeln verändern, wodurch sie in der Lage sind, in einer hochdynamischen, unsicheren und komplexen Welt erfolgreich und Selbstwert erhaltend zu agieren. Bewusstsein und (Selbst)-Verantwortung werden gefördert, Wahrnehmungsverzerrungen und dysfunktionale Wertvorstellungen werden erkannt und unangemessene individuelle oder auch organisatorische Verhaltensmuster werden aufgedeckt (vgl. Looss & Rauen, 2002, 129).

Bei der Veränderung dysfunktionaler Denk- und Verhaltensmuster bzw. Wertvorstellungen besteht allerdings die Herausforderung, dass diese durch unbewusste, autonom ablaufende Prozesse gesteuert werden. Sie unterliegen nicht der willentlichen Kontrolle und können auch nicht sprachlich ausgedrückt werden (vgl. Rauen, Strehlau & Ubben, 2009, 149). Für eine Selbstveränderung auf dieser Ebene sind tiefgreifende Lernprozesse notwendig, die ergebnisorientierte Selbstreflexionsprozesse als auch den Zugang zum Selbstsystem voraussetzen (vgl. ebd., 155).

Auf der Suche nach Methoden, mit denen implizite Aspekte im Coaching „zu Wort kommen können“, werden Bildmaterialien zunehmend im Coaching eingesetzt (vgl. Schmeer & Liebich, 2008, 31). Diese Bildmaterialien sprechen das Selbstsystem von Klienten an und eröffnen den Zugang zum Selbst. So erhalten Klienten Zugang zu ihrem impliziten Erfahrungswissen, d. h. zu ihren „Bedürfnissen, Ängsten, Vorlieben, Werten und bisherigen Erfahrungen“ (Kuhl & Strehlau, 2009, 172). Dieser Zugang, so die Annahme von Theoretikern wie ← 22 | 23 → Praktikern zugleich, ermöglicht Klienten, implizite dysfunktionale Denk- und Verhaltensmuster oder auch unangemessene Wertvorstellungen zu erkennen und zu bearbeiten. Entsprechende Autoren konstatieren, dass auf dieser Basis selbstkongruente Ziele gesetzt und stimmige Selbstveränderungsprozesse im Coaching initiiert werden können (vgl. ebd., 177). Diese Arbeit wird durch eine vertrauensvolle Beziehung zum Coach unterstützt.

Als Beispiel für eine derart erfolgreiche Arbeit mit Bildmaterialien sei hier ein Fallbeispiel3 angeführt, in dem ein Kunde im Coaching an seiner hohen Emotionalität und Impulsivität arbeiten wollte. In seiner letzten Coaching-Sitzung äußerte er: „Ihr Coaching war gut, keine Frage. Aber das Beste, was Sie mir mitgegeben haben, war das Bild“. Letzteres war ein Bild von einem Bären und löste bei der Führungskraft positive Assoziationen und Gefühle der Ruhe und Ausgeglichenheit aus. Seiner Erzählung nach begleitete es ihn zu sämtlichen Meetings. Auch in voraussichtlich schwierigen Gesprächen mit seinen Mitarbeitern legte er dieses Bild sichtbar neben sich und war dadurch in der Lage, seine Emotionen besser zu steuern.

1.2 Zielsetzung und Fragestellung der Forschungsarbeit

Die vorliegende Arbeit untersucht den Einsatz von konkreten Bildmaterialien, wie Fotos, Magazinbilder oder Postkarten und deren Wirkung auf psychische Prozesse der Klienten im Einzelcoaching. Dieser Fokus gründet sich auf die persönlichen Erfahrungen der Autorin im Zusammenhang mit dem Einsatz von Bildern sowie aus der Beobachtung, dass zu dieser Interventionsform nach Kenntnis der Autorin bislang nur wenige Fachartikel oder empirische Untersuchungen vorliegen4. Auch Rauen et al. (2009, 157) regen an, Prozesse der Aktivierung des Selbstsystems, der ergebnisorientierten Selbstreflexion sowie der Arbeitsbeziehung im Coaching wissenschaftlich zu untersuchen5.

Die vorliegende Arbeit möchte einen Beitrag leisten um Teile dieser Forschungslücke zu schließen, indem sie die Bedeutung und Wirksamkeit von Bildmaterialien zur Aktivierung des Selbstsystems und zur Unterstützung von Selbstreflexionsprozessen im Zusammenhang mit menschlichen Veränderungsprozessen im Coaching untersucht. Mit dieser Arbeit beabsichtigt die Autorin, ← 23 | 24 → Wirkmechanismen beim Einsatz von Bildmaterialien im Coaching zu erhellen und zur wissenschaftlichen Fundierung und Theoriebildung beizutragen.

1.3 Überblick über den Aufbau der Arbeit

Zunächst wird in dem zweiten Kapitel „Coaching“ ein Überblick über die Entstehungsgeschichte (2.1) und die große Bedeutung des Personalentwicklungsinstruments Coaching vermittelt. Anschließend werden verschiedene Definitionen des Begriffs „Coaching“ erörtert (2.2) und die im Rahmen der vorliegenden Forschungsarbeit zugrundeliegende Coaching-Definition von Greif als „systematische Förderung ergebnisorientierter Selbstreflexion“ vorgestellt. Nachfolgend werden die Ziele von Coaching (2.3) sowie deren Anlässe herausgearbeitet (2.4). Der Coaching-Prozess wird in Kapitel 2.5 beschrieben und dessen zentrale Voraussetzungen erörtert. Zudem werden Rolle und Haltung des Coach als Prozessberater diskutiert.

Im Mittelpunkt des dritten Kapitels „Selbstreflexion“ steht die ergebnisorientierte individuelle Selbstreflexion. Sie gilt als zentraler Ausgangspunkt für eine bewusste Selbstveränderung und Selbstentwicklung. Nach einer Definition des Begriffs „Selbstreflexion (3.1) wird die Bedeutung von Selbstreflexion im Coaching herausgearbeitet (3.2). Es folgt eine Darlegung der theoretischen Grundlagen der Selbstreflexion anhand der von Greif (2008) modifizierten Theorie der Selbstaufmerksamkeit und Selbstreflexion (3.3). Die Unterscheidung von individueller und ergebnisorientierter Selbstreflexion erfolgt in Kapitel 3.4, welches sich außerdem mit den Widerständen oder Störfaktoren befasst, die Selbstreflexionsprozesse behindern können. In Kapitel 3.5 wird aufgezeigt, wie und durch welche Methoden eine systematische, vertiefte und ergebnisorientierte Selbstreflexion im Coaching durch den Coach gefördert werden kann.

Menschliche Selbstreflexionsprozesse setzen eine gelungene „Selbstexploration“ voraus, bei der unbewusste Anteile des Selbstbildes der bewussten Reflexion zugänglich gemacht und demzufolge verbalisiert werden können (vgl. Greif, 2008, 22). Das vierte Kapitel „Selbst und Selbstzugang“ befasst sich damit, wie diese unbewussten Anteile für stimmige Selbstveränderungsprozesse im Coaching nutzbar gemacht werden können. Zunächst werden in Kapitel 4.1 einige zentrale Definitionen des Begriffs „Selbst“ diskutiert. Anschließend wird der Selbstbegriff von Kuhl in Kapitel 4.2 präsentiert. Hier werden die für die vorliegende Arbeit wichtigen Aspekte der PSI-Theorie6 von Kuhl (2001) beleuchtet und die Funktionsmerkmale ← 24 | 25 → eines integrationsstarken und gut entwickelten Selbst dargelegt. Die zentrale Bedeutung des Selbst und des Selbstzugangs für erfolgreiche Selbstveränderungsprozesse wird in Kapitel 4.3 ausführlich diskutiert und die besondere Bedeutung von Emotionen für Selbstentwicklungsprozesse sowie die selbstkongruente Zielsetzung für eine zufriedene Lebensführung herausgestellt. In Kapitel 4.4 werden Ansätze beschrieben, wie der Coach seine Kunden bzw. Klienten unterstützen kann, Selbstzugang und Kontakt zu ihren Bedürfnissen, Motiven und Interessen zu gewinnen, um effektive Selbstveränderung zu ermöglichen.

Das fünfte Kapitel „Neuropsychologische Grundlagen bewusster und unbewusster Prozesse“ trägt der zunehmenden Bedeutung der Hirnforschung zur Erklärung menschlichen Handelns und Erlebens Rechnung. Es werden relevante aktuelle neurophysiologische Zusammenhänge referiert und diskutiert, die für die Gestaltung von Selbstreflexions- und Veränderungsprozessen, wie sie im Rahmen von Coaching stattfinden, bedeutsam sind.

Zunächst erfolgt ein Überblick über die aktuelle Diskussion, inwieweit unser Verhalten bewusst bzw. unbewusst gesteuert wird (5.1). In Kapitel 5.2 werden zwei verschiedene Gedächtnisarten, das explizite und das implizite Gedächtnis vorgestellt und deren Funktionsweisen sowie deren Bezüge zu menschlichem Denken, Handeln und Erleben beschrieben. Die immense Bedeutung unbewusster Prozesse für das menschliche Erleben und Verhalten wird herausgearbeitet und die besondere Rolle des emotionalen Erfahrungsgedächtnisses als Konzentrat menschlicher Lebenserfahrung dargelegt. Zudem wird das Konzept der somatischen Marker von Damasio beschrieben, welches den Zugang zu unbewussten Bedürfnissen und Motiven erklärt. In Kapitel 5.3 werden Empfehlungen abgeleitet, wie im Coaching Reflexions- und Lernprozesse aus neurowissenschaftlicher Sicht wirksam gestaltet werden können. Es werden Methoden vorgestellt, wie beide Gehirnsysteme angesprochen werden können, um nachhaltige Verhaltensänderungen zu bewirken. In Kapitel 5.4 wird der Fragestellung nachgegangen, wie die Kommunikation zwischen dem bewussten und dem unbewussten System gefördert werden kann. Hier legt die für diese Arbeit bedeutsame Multiple Code Theory von Bucci (2002) anschaulich dar, wie über den Einsatz von Bildern explizite und implizite Gedächtnisprozesse miteinander verbunden und tiefer liegende Anliegen im Coaching bearbeitet werden können.

Im sechsten Kapitel „Methoden zur Aktivierung von Selbstreflexion und Erweiterung des Selbstzugangs“ werden Methoden beschrieben, die Selbstreflexionsprozesse, den Zugang zum impliziten Selbst sowie die Entwicklung selbstkongruenter Ziele im Coaching unterstützen. In Kapitel 6.1 wird auf den Begriff „Methode“ im Coaching eingegangen und Anforderungen an ein professionelles methodisches ← 25 | 26 → Vorgehen im Coaching herausgearbeitet. Da Gespräche die Grundlage der beraterischen Tätigkeit eines Coach7 darstellen, wird die Bedeutung von Sprache im Beratungskontext und die Gestaltung des Dialogs als zentrale Interventionsform im Coaching erörtert sowie nachfolgend einige zentrale sprachliche Methoden zur Unterstützung von Selbstreflexion im Coaching vorgestellt (6.2). In Kapitel 6.3 werden die Merkmale bildhafter Kommunikationsformen beschrieben und von sprachlichen Formen abgegrenzt. Zudem werden die Qualitäten bildhafter Kommunikationsformen für Coaching-Prozesse herausgearbeitet sowie der Prozess der Symbolbildung, auch nach der Theorie von Jung, dargelegt. Anschließend wird die Funktion von Symbolen im Rahmen von Selbstreflexionsprozessen erörtert. Wie und durch welche Methoden Selbstreflexionsprozesse durch innere Bilder und Metaphern unterstützt werden können, wird in Kapitel 6.4. behandelt. Die Methode des Bildmalens wird in Kapitel 6.5 vorgestellt und beschrieben, welche inneren Prozesse diese initiiert. Zudem erfolgt eine kritische Reflexion dieser Methode. Die Förderung von Selbstreflexionsprozessen durch die Betrachtung von Bildern steht im Mittelpunkt von Kapitel 6.6. Es wird zunächst dargelegt, wie Selbstreflexionsprozesse durch die Betrachtung von Kunstwerken initiiert werden können (6.6.1). Nachfolgend werden in einem erweiterten Exkurs die Archetypen nach der Psychologie von C.G.Jung erörtert (6.6.2). In Kapitel 6.6.3 werden weitere Coaching-Interventionsmethoden mit Bildmaterialien vorgestellt und anschließend die Methoden Bildmalen, Kunstwerk betrachten und Bildmaterial betrachten vergleichend einander gegenüber gestellt (6.6.4). Konkrete methodische Zugänge für die Arbeit mit Bildmaterialien im Einzelcoaching werden in Kapitel 6.6.5 beschrieben. Anschließend werden der Einsatz von Bildmaterialien im Coaching kritisch reflektiert und konkrete Empfehlungen für die Arbeit mit Bildmaterialien abgeleitet (6.6.6). Die Anforderungen an Bildmaterialien und die Voraussetzungen, die beim Coach gegeben sein sollten, um mit Bildmaterialien Selbstreflexionsprozesse unterstützen zu können, werden ebenfalls diskutiert.

In Kapitel sieben „Methodisches Vorgehen“ wird das methodisch-wissenschaftliche Vorgehen im Rahmen dieser Forschungsarbeit mit dem Titel „Das Selbst im Bild“ dargelegt. Zunächst werden auf Basis der theoretischen Zusammenhänge die Forschungsfragen abgeleitet (Kapitel 7.1). Das Forschungsinteresse dieser Studie liegt auf dem Erleben und Beschreiben innerpsychischer Prozesse von Klienten und Coaches im Einzelcoaching. Dies legt einen individuellen, qualitativen Ansatz nahe, mit dem es möglich ist, das Verhalten und Erleben von Menschen „durch kommunikatives Nachvollziehen der subjektiven Weltsicht und ‚inneren Gründe‘ ← 26 | 27 → der Akteure (zu) verstehen’“ (Bortz & Döring, 1995, 276). In Kapitel 7.2 wird dieses Vorgehen im Rahmen dieser Arbeit begründet. Außerdem werden zentrale Prinzipien sozialwissenschaftlicher Forschung erörtert. In Kapitel 7.3 wird das eingesetzte Erhebungsinstrument „Experteninterview“ und dessen Konzeption dargelegt. Die Beschreibung der Interviewstichprobe und deren Gewinnung erfolgt in Kapitel 7.4. In Kapitel 7.5 wird die Datenerhebung durch das leitfadengestützte „Experteninterview“ beschrieben. Für die Datenauswertung der transkribierten Interviews wurde als methodische Vorgehensweise die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring (2003) gewählt. In Kapitel 7.6 wird diese Methode vorgestellt und der Prozess der Kategorienbildung beschrieben.

Die Präsentation des gebildeten Kategoriensystems sowie die Darlegung der Ergebnisse erfolgt in Kapitel acht „Stellenwert von Bildmaterialien im Coaching“. Die empirischen Daten der Befragten wurden inhaltsanalytisch auf der Basis eines entwickelten Kategoriensystems ausgewertet, wobei sich die Auswertung an den in Kapitel 7.1 formulierten Fragestellungen orientiert. Insgesamt wurden im Rahmen der Analyse zehn Hauptkategorien gebildet8.

Die Ergebnisse der empirischen Studie werden in Kapitel neun „Forschungsergebnisse“ zusammenfassend erörtert, wobei die Ergebnisdarstellung entlang des gebildeten Kategoriensystems erfolgt. Abschließend werden die Eindrücke der Autorin aus den Experten-Interviews präsentiert (9.10.5).

In Kapitel zehn „Fazit und Ausblick“ werden die zentralen Ergebnisse dieser Forschungsarbeit zusammenfassend dargelegt, bewertet und Empfehlungen für weiterführende Forschungsarbeiten formuliert.

Als zentrales Ergebnis dieser Studie wird festgehalten werden können, dass der Einsatz von Bildmaterialien im Einzelcoaching eine systematische Selbstreflexion fördert und nachweislich die Erreichung selbstkongruenter Ziele sowie eine bewusste Selbstentwicklung wirksam unterstützt. ← 27 | 28 →

← 28 | 29 →

                                                   

  1  Vgl. Kapitel 2.2.4.

  2  Der Begriff „Coaching“ wird in der gesamten folgenden Studie als Einzelbegriff verwendet ohne Zusätze wie „Format“, „Verfahren“, „Methode“ „Konzept“ u.ä.

  3  Aufgrund der Anonymisierung des Kunden erfolgt an dieser Stelle keine Nennung von Namen und Datum. Diese Daten können bei der Autorin ggf. erfragt werden.

  4  Mit Ausnahme des ZRM-Ansatzes von Maja Storch (vgl. Storch & Krause, 2005; Storch, 2009; Krause & Storch, 2010).

  5  Vgl. die Forschungsfragen des empirischen Teils dieser Studie in Kapitel 7.1.

  6  PSI-Theorie: Therorie der Persönlichkeits-System-Interaktionen von Kuhl (2001).

  7  Im vorliegenden Text wird der Begriff „Coach“ nicht dekliniert (vgl. DBVC, 2010, 2012).

  8  Die Hauptkategorien lauten: „Einsatzbereiche von Bildmaterialien im Coaching“ (8.1); „Qualitäten von Bildmaterialien im Vergleich zu Sprache“ (8.2); „Bilder als Medium“ (8.3); „Einsatz von Bildmaterialien zur Unterstützung von Selbstreflexionsprozessen im Coaching“ (8.4); „Bilder als Brücke zwischen Coach und Klient“ (8.5); „Qualitäten von Bildern“ (8.6); „Situative Passung zum Einsatz der Methode“ (8.7); „Methodisches Vorgehen“ (8.8); „Professionelles Selbstverständnis und persönlicher Bezug zur Methode“ (8.9); „Bewertung der Methode“ (8.10).

Details

Seiten
392
Jahr
2015
ISBN (PDF)
9783653059632
ISBN (ePUB)
9783653949773
ISBN (MOBI)
9783653949766
ISBN (Hardcover)
9783631665671
DOI
10.3726/978-3-653-05963-2
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2015 (Juni)
Schlagworte
Coaching Selbstzugang Bildbetrachtung Selbstkongruenz
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2015. 392 S., 3 Graf.

Biographische Angaben

Jasmin Messerschmidt (Autor:in)

Jasmin Messerschmidt studierte Psychologie. Sie arbeitet als selbstständige Beraterin und Coach mit Führungskräften und Teams in der Wirtschaft.

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Titel: Das Selbst im Bild
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