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Die Wallonie und Brüssel

Eine Bestandsaufnahme

von Anne Begenat-Neuschäfer (Band-Herausgeber:in) Marieke Gillessen (Band-Herausgeber:in)
©2016 Sammelband 291 Seiten
Reihe: Belgien im Fokus, Band 5

Zusammenfassung

Das Buch stellt erstmals die Föderation Wallonie-Brüssel, die Wallonische Region und die Französische Gemeinschaft Belgiens einem deutschen Publikum vor und führt in wesentliche Aspekte des öffentlichen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Lebens ein. Neben Bereichen wie Sprache, Literatur, Film, Comic und Wissenschaftsaustausch beleuchtet es auch die Verfassungsreformen aus aktueller Perspektive. Die Autoren erweitern und vervollständigen Themen, die bereits im ersten Band der Reihe «Belgien im Fokus» angesprochen wurden. Ein weiterer Band behandelt die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Belgien im Fokus – Geschichte Sprachen Kulturen
  • Inhaltsverzeichnis
  • Präludien
  • Paul Magnette - Deutschland-Wallonie: Nachbarschaft, Einflüsse und Partnerschaften
  • Rudy Demotte - Der kulturelle Reichtum von Wallonie und Brüssel
  • Pascale Delcomminette - Die Weltoffenheit der Föderation Wallonie-Brüssel und der Wallonie
  • Philippe Suinen - Vorwort
  • Olaf H. Bodem - Grenzen überwinden
  • Anne Begenat-Neuschäfer, Marieke Gillessen - Vorbemerkung
  • Geschichte
  • Hans-Joachim Lope - Die Österreichischen Niederlande des 18. Jahrhunderts (1715–1794)
  • Politik und Wirtschaft
  • Charles-Étienne Lagasse - Wallonie-Brüssel: Eine Föderation innerhalb der belgischen Föderation?
  • Mathieu Quintyn - Die Wallonie, ein Partner für Wissenschaft, Technologie und Innovation
  • Delphine Goderniaux - Das Europa der Nachbarn Wallonie und Brüssel jenseits ihrer Grenzen: die Euregio Maas-Rhein und die Großregion
  • Jacques Meessen - Französische Gemeinschaft, Wallonische Exportförderungs- und Auslandsinvestitionsagentur (AWEX) und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Ostbelgien (WFG)
  • Bildung und Gesellschaft
  • Geoffroy Libertiaux - Historische Entwicklung des Bildungswesens
  • Marieke Gillessen - Fremd- und Selbstwahrnehmung: Hintergründe, Blickwinkel und Auswirkungen des „Sprachenstreits“ auf die Identität
  • Caroline Sägesser - Religiöse Überzeugungen und Glaubensrichtungen in der Wallonie und Brüssel
  • Sprache und Literatur
  • Michel Francard - Die Sprachen des romanischen Belgiens
  • Jean-Marie Klinkenberg - Geschicke und Konstanten einer frankophonen Kultur. Die belgische Literatur
  • Jacques De Decker - Die Königliche Akademie französischer Sprache und Literatur Belgiens
  • Anne Begenat-Neuschäfer - Stéphane Lambert – Ein belgischer Grenzgänger zwischen den Kulturen
  • Darstellende Künste
  • Jan Baetens - Innerbelgischer Blick: Die Frankophonen und die Niederländischsprachigen im Comic
  • Albert Barrera y Vidal - Das Goldene Zeitalter des Comics in der Französischen Gemeinschaft
  • Louis Héliot - Der frankophone Film Belgiens: ein schützenswertes Modell
  • Bibliografie
  • Index Nominorum
  • Die Autoren

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Präludien

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Deutschland-Wallonie: Nachbarschaft, Einflüsse und Partnerschaften

Von Chlodwig bis zur Euregio Maas-Rhein ist es nur ein Schritt; ein Schritt oder vielmehr 1 500 Jahre Nähe, Beziehungen – konstruktive oder destruktive – und permanente Einflüsse zwischen unseren Regionen. Sich mit den deutsch-wallonischen Beziehungen zu beschäftigen bedeutet, eineinhalb Jahrtausende Bewegungen, Spannungen und Verständigungen an der Berührungslinie zweier großer Kulturen Europas in Erinnerung zu rufen. Aber es bedeutet auch, und vor allem, unendliche Perspektiven zu öffnen.

In Bezug auf sprachliche Zugehörigkeit wird manchmal vergessen, dass der größte Teil der heutigen Wallonie Ausgangspunkt der Franken-Expansion und Wiege der Karolinger-Dynastie bis zum Vorabend der Moderne politisch von germanischen Königreichen und dem Heiligen Römischen Reich deutscher Nation abhängig war.

Hauptsächlich auf dem Gebiet des ehemaligen Fürstentums Lüttich ist im 19. Jahrhundert eine intellektuelle Germanophilie stark präsent, auch wenn der französische Einfluss maßgeblich ist. Deutsch ist bei Weitem die meistgesprochene und meistgelehrte Fremdsprache in der Wallonie. Die Zahl der deutschen Professoren ist groß an der jungen Universität Lüttich, die sich üblichen Methoden aus Deutschland gegenüber empfänglich zeigt. Der große Lütticher Mediävist Gode­froid Kurth führt dort die Praxis des Seminars ein und junge wallonische Doktoren beenden ihr Studium abwechselnd an den Universitäten beider Länder. Zahlreiche kulturelle Vereine tragen zur Verbreitung deutschen Denkens insbesondere im Osten der Wallonie bei, wohingegen auf der Ebene des breiten Publikums die Weltausstellung von 1905 in Lüttich die noch als „exotisch“ geltende Tradition des bayerischen Wirtshauses rasch verbreitet.

Der deutsche Einmarsch von 1914 und die Massaker an der Zivilbevölkerung sollten einen verheerenden Einfluss auf diese Beziehungen haben. In der Nachkriegszeit folgte auf das vormals ausgeprägte gegenseitige Interesse ein Klima der Germanophobie, auch wenn die deutschen Methoden weiterhin ein Echo in der Philologie und in der Geschichte fanden und die Erfahrung der Sozialdemokratie unter der Weimarer Republik die wallonischen Progressisten unmittelbar interessierte. Die Zerreißprobe des Zweiten Weltkriegs sollte selbstverständlich einen vergleichbaren Effekt haben und die Idee eines „Erbfeindes“ verstärkte sich in der Folge. ← 13 | 14 →

Die Rettung sollte von Europa kommen und von der Überzeugung – zu der man in unseren Ländern schnell gelangte –, dass eine friedliche und florierende Zukunft ausschließlich auf dem Bau eines gemeinsamen Projektes basieren könne. Seit 1955 und der Einweihung des nationalen Widerstandsdenkmals herrscht nicht mehr der Wunsch, Schande über den Feind von gestern zu bringen. 1958 wird die Städtepartnerschaft zwischen Lüttich und Köln gefeiert. Die kulturellen Bande festigen sich parallel zu den wirtschaftlichen Verbindungen wieder, während das große Abenteuer der europäischen Integration beginnt, deren Epizentrum unsere beiden Länder bilden.

Auf diesem Fundament fallen die Beziehungen zwischen der Wallonie und Deutschland heute mehr denn je durch ihre Diversität in Form und Gegenstand auf. Sie verschreiben sich dem Geist einer gemeinsamen Unionsbürgerschaft und der beiderseits geteilten Überzeugung, dass die Zukunft in mehr Europa und einem besseren Europa liegt; einem Europa, das endlich die wirtschaftliche und die soziale Dimension ausgleicht und aus gemeinsamen Überzeugungen, die Deutschland geprägt und die Wallonie zugunsten ihrer frühen Industrialisierung wirksam verinnerlicht haben, Nutzen zieht. Diese Beziehungen zeigen sich auch vor Ort, im Alltag der Bevölkerungen, durch grenzübergreifende Partnerschaften – z.B. die Euregio Maas-Rhein und die Großregion –, die durch die Präsenz der Deutschsprachigen Gemeinschaft im Süden der Wallonischen Region vereinfacht werden. Sie gehen selbstverständlich auch über die wirtschaftliche Ebene. So präsentierte sich Deutschland 2014 gleichzeitig als zweitgrößter Kunde und als zweitgrößter Lieferant der Wallonie, was im Rahmen einer ausgewogenen Handelsbilanz 16% unseres Exports und 18% unseres Imports entspricht. Wir beabsichtigen, diese Beziehungen weiter dynamisch zu gestalten, indem wir ein zeitgemäßes Bild der Wallonie zeigen, und zwar das einer föderierten Region mit umfangreichen Befugnissen – eine Lage, die wohl nirgends besser verstanden werden kann als im Föderalstaat Deutschland – sowie das Bild einer Region in industrieller Umstrukturierung. Dies ist namentlich die Rolle unserer Wirtschafts- und Handelsvertreter, die in einem Land, welches als einer unserer prioritären Partner betrachtet wird, ganz besonders zahlreich sind.

2013 war Deutschland am Vorabend der Gedenkfeiern zum Ersten Weltkrieg der Ehrengast des offiziellen Festes der Wallonie. Diese Wahl ist mehr als symbolisch: Indem sie sich auf die Tiefe der Unterschiede in der Vergangenheit bezieht, orientiert sie sich vor allem und ganz bewusst in Richtung Zukunft; einer Zukunft, die notwendigerweise gemeinsam sein wird.

Diese Realität ist mehr denn je an ein Europa geknüpft, das sich vielfältigen Herausforderungen stellen muss und die es nur dann erfolgreich meistern kann, ← 14 | 15 → wenn sie solidarisch und förderalistisch, demokratisch und bürgerlich und auf der Grundlage wirtschaftlicher Entwicklung und gesellschaftlicher Einheit angegangen werden.

Paul MAGNETTE

Ministerpräsident der Wallonie

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Der kulturelle Reichtum von Wallonie und Brüssel

In der ganzen Welt ist Brüssel als europäische Hauptstadt bekannt und die Wallonie kann durch Referenzen wie Waterloo oder die Rennstrecke von Spa-Francorchamps verortet werden. Andere Aspekte unserer Regionen, durch welche sie an der wirtschaftlichen oder kulturellen Dynamik des Kontinents teilhaben, werden – selbst auf europäischer Ebene – manchmal verkannt. Der Grund hierfür liegt vielleicht gerade in der Tatsache, dass die Föderation Wallonie-Brüssel im Herzen Europas liegt und an den großen Strömungen teilhat, ihnen dadurch einen Mehrwert bringt, den wir nicht genügend unterstreichen.

Der besondere Nutzen des vorliegenden Werkes ist es daher, einen Fokus auf eine Realität zu richten, die sich umso stärker entfaltet, je näher jede Facette von Aktion und Kreation betrachtet wird.

So können wir feststellen, dass unsere Regionen seit sehr langer Zeit ihren festen Platz in der europäischen Kunstproduktion haben. Dies ist mit der Kunst von der Maas seit dem 11. Jahrhundert der Fall, die insbesondere in der Goldschmiedekunst und mit Persönlichkeiten wie Hugo d’Oignies die Wallonie zum Strahlen brachte. Im 15. und 16. Jahrhundert sind es musikalisch die wallonischen Polyphonisten wie Josquin des Prés und Roland de Lassus, die in ganz Europa den Ton angeben. Eine konstante musikalische Tradition, die sich auch über die international anerkannten Wettbewerbe wie den Concours Reine Élisabeth hervortut, der vom Lütticher Virtuosen Eugène Ysaÿe gegründet wurde oder mit den Saxophonen von Adolphe Sax aus Dinant im Bereich der Instrumentenherstellung internationale Bedeutung erlangte.

Gleiches gilt für die Malerei, auch wenn es hierbei das 20. Jahrhundert ist, in dem wir uns durch den von Meistern wie René Magritte oder Paul Delvaux getragenen Surrealismus am deutlichsten ausgezeichnet haben.

Die französische Literatur hat vom Beitrag der Wallonie und Brüssels profitiert, insbesondere im Bereich des Kriminalromans mit Stanislas-André Steeman und Georges Simenon – Vater des berühmten Kommissars Maigret –, auf regionaler Ebene mit dem Ardenner Jean Tousseul oder Arthur Masson aus Namur und schließlich mit so unterschiedlichen Persönlichkeiten wie Louis Scutenaire, Thierry Haumont, Amélie Nothomb oder den Brüsselern Pierre Mertens und Alain Berenboom. Diese Kraft findet sich ebenso stark im engagierten Theater wieder (von Jean Louvet bis zum jungen Fabrice Murgia aus Verviers). ← 17 | 18 →

Der Comic hat in unseren Regionen ebenfalls einen besonders günstigen Boden für seine Entwicklung gefunden: in Charleroi mit der Schule von Marcinelle und dem Verlagshaus Dupuis ebenso wie in Brüssel mit dem Phänomen Tintin, publiziert durch den Verlag Casterman in Tournai. Spirou, Tintin, Lucky Luke, Die Schlümpfe, Martine, Gaston Lagaffe, der Leutnant Blueberry, Blake und Mortimer, Melusine oder das Marsupilami, die bei uns geborenen Helden sind unzählbar.

Es ist unmöglich, nicht das chanson zu erwähnen, vom unsterblichen Jacques Brel zum betrauerten Pierre Rapsat, über Adamo bis zu den zeitgenössischen Erscheinungsformen wie Stromae oder der internationalen Brüsseler Band Puggy.

Ebenso muss der außerordentliche Erfolg des Films in der Wallonie mit den Produktionen der Brüder Dardenne – zweifache Palme d’or in Cannes – erwähnt werden und denen von Jean-Jacques Andrien, André Delvaux, Bouli Lanners, Lucas Belvaux, Manu Bonmariage, Jaco Van Dormael oder Gérard Corbiau. Eine Fülle talentierter und bekannter Schauspieler wie Émilie Dequenne, Marie Gillain, Cécile de France, Natacha Régnier, Yolande Moreau, Olivier Gourmet oder auch Benoît Poelvoorde zeichnen die Wallonie aus. Ohne die atemberaubenden Darbietungen des Cirque du Soleil von Franco Dragone zu vergessen, der in La Louvière die Wurzeln seines globalen Erfolges begründet hat.

Diese wenigen Beispiele – unter so vielen anderen – zeigen, dass die vielfältige europäische Kultur, auf den Beitrag der Wallonie und Brüssel zählen kann, um auch weiterhin ihre unerschöpfliche Kreativität auf der internationalen Bühne sichtbar zu machen.

Dieser Band als Ergebnis der Initiative des Belgienzentrums an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen bietet eine bemerkenswerte Illustration.

Ich begrüße diese Veröffentlichung und lade ein, diese Lektüreerfahrung durch einen Besuch in der Wallonie zu vertiefen!

Rudy DEMOTTE

Ministerpräsident der Föderation Wallonie-Brüssel

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Die Weltoffenheit der Föderation Wallonie-Brüssel und der Wallonie

Im belgischen Föderalsystem gelten Autonomie und Kompetenzen der föderalen Einheiten auch für den internationalen Bereich. Sie haben die Befugnis, internationale Verträge in den Bereichen abzuschließen, für die sie zuständig sind. Sie dürfen zudem Kooperationsprojekte mit Drittländern durchführen. Die 6. Staatsreform baut diese Ermächtigung weiter aus, indem sie den Regionen und den Gemeinschaften Kompetenzpakete mit wesentlichen Hebeln überträgt. Dadurch erweitert sie erneut das internationale Wirkungsfeld der Wallonie und der Föderation Wallonie-Brüssel. So wurden die Wallonie und die Föderation Wallonie-Brüssel in zwei grundlegenden Ausrichtungen bestärkt: Auf der einen Seite sollen sie aus den internationalen Beziehungen einen echten Motor für die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung machen und auf der anderen Seite die Werte schützen, die unserer Gesellschaft zugrunde liegen.

Die Wallonie vereint viele Trümpfe und versteht es gut, diese angemessen zu nutzen. Ihre ideale Lage im Herzen Europas, ihre außergewöhnlichen Kommunikationsnetzwerke, ihre international angesehenen Universitäten und Forschungszentren, ihre für Qualität bekannte Arbeitskraft, ihre gastfreundliche Aufnahme und ihre geschützten Naturräume machen sie zu einer besonders offenen und attraktiven Region. Ihr Kulturerbe ist Jahrtausende alt und birgt gleichzeitig eine zukunftsgerichtete Dynamik und Kreativität. Die Föderation Wallonie-Brüssel unterstützt den kreativen Geist der Wallonen und der Brüsseler. Theater, Tanz, bildende Künste: Die Explosion der Talente zeigt sich überall. Der Multikulturalismus ist ganz besonders in Brüssel eine Selbstverständlichkeit, in einer internationalen und kosmopolitischen Stadt, in der dieser kulturelle Reichtum mit einer Fremdsprachenkenntnis einhergeht, die zu den ausgeprägtesten der ganzen Welt gehört.

Die internationalen Aktivitäten der Wallonie und der Föderation Wallonie-Brüssel müssen an die großen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Prioritäten der Regierungen anknüpfen. Einer der grundlegenden Bezugspunkte ist hierbei der Marshall-Plan 4.0, Eckpfeiler der wallonischen Wirtschaftsentwicklung, der sich ebenfalls auf die Kompetenzen der Föderation stützt. Die Unterstützung dieser Entwicklung stellt besonders die Informationstechnik an die Spitze primär geförderter Ausrichtungen aber auch die Sektoren der sechs Wettbewerbspole Lebensmittelindustrie, Biowissenschaften, Luft- und Raumfahrt, Maschinenbau, Logistik sowie die grünen Technologien müssen Berücksichtigung finden. Ganz ← 19 | 20 → besonders um diese Achsen herum sollen Partnerschaften mit unseren deutschen Nachbarn geschlossen werden.

Wallonie-Bruxelles International (WBI) ist als öffentliche Agentur mit den internationalen Beziehungen von Wallonie-Brüssel betraut und das Instrument der internationalen Politik der Wallonie, der Föderation Wallonie-Brüssel und der französischen Gemeinschaftskommission der Region Brüssel-Hauptstadt. Die internationalen Beziehungen von Wallonie-Brüssel haben das Ziel, unsere Gründer vorwärtszubringen, zur sozio-ökonomischen und kulturellen Entwicklung beizutragen, die Mobilität der Jugend und unserer Universitäten zu fördern sowie die Komponenten von Wallonie-Brüssel als Entitäten mit internationaler Wirkungskapazität zu unterstützen. WBI widmet einen Großteil der Anstrengungen Werten wie dem Rechtsstaat, der kulturellen Vielfalt, dem Respekt von Minderheiten, dem Dialog der Kulturen, dem europäischen Föderalismus, der Gleichstellung von Männern und Frauen, dem Zugang zu Bildung und Kultur sowie der Stärkung der zivilen Gesellschaft. Wallonie-Bruxelles International verfügt zudem über 17 Delegationen mit diplomatischem Status. Sie befinden sich in Québec, Paris, Den Haag, Berlin, Prag, Warschau, Bukarest, Hanoi, Peking, Tunis, Rabat, Alger, Dakar, Kinshasa, Santiago de Chile, Genf und Brüssel (Europäische Union). Außerdem arbeitet das Centre Wallonie-Bruxelles in Paris seit mehr als 20 Jahren im Geist der Begründer dieses Zentrums in Frankreich. Die Delegation in Kinshasa verfügt über ein eigenes kulturelles Zentrum.

Die Wallonie und die Föderation Wallonie-Brüssel haben die Wichtigkeit einer starken Präsenz in Deutschland verstanden und sind weitläufig in diesem Land vertreten. Unsere Entitäten verfügen über diverse Vertretungen: vier Wirtschafts- und Handelsvertreter (AEC) in Köln, Hamburg, München und Berlin, ein Beauftragter für wissenschaftliche Zusammenarbeit (ALS) in München, Büros von Wallonie-Bruxelles Tourisme in Köln und Berlin. Und schließlich unsere Delegation in Berlin, die übrigens eine ganz besondere ist, weil sie zusätzlich zur Wallonie und der Föderation Wallonie-Brüssel die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens repräsentiert, da sich die beiden Vertretungen im Jahr 2008 zusammengeschlossen haben.

Der vorliegende Band, der sich als Beitrag zur Vertiefung unserer Beziehungen mit Deutschland versteht, ist das Ergebnis einer fruchtbaren Zusammenarbeit. Allen, die daran mitgewirkt haben, sei hiermit ganz herzlich gedankt.

Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre und eine gelungene Entdeckung der unbekannten Wallonie.

Details

Seiten
291
Jahr
2016
ISBN (PDF)
9783653063615
ISBN (ePUB)
9783653959208
ISBN (MOBI)
9783653959192
ISBN (Hardcover)
9783631667507
DOI
10.3726/978-3-653-06361-5
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2015 (Dezember)
Schlagworte
Regionen Belgiens französischsprachiger Comic Belgiens französischsprachiger Film Belgiens Gemeinschaften Belgiens
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2015. 291 S., 2 farb. Abb., 3 s/w Abb.

Biographische Angaben

Anne Begenat-Neuschäfer (Band-Herausgeber:in) Marieke Gillessen (Band-Herausgeber:in)

Anne Begenat-Neuschäfer ist Lehrstuhlinhaberin am Institut für Romanische Philologie der RWTH Aachen und Leiterin des Centre de Langue et de Littérature françaises de Belgique (CLFB) in Aachen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die zeitgenössische französische Literatur Belgiens und ihre Übersetzungen ins Deutsche. 2015 war sie Preisträgerin des Prix de traduction littéraire der Französischen Gemeinschaft Belgiens. Marieke Gillessen studierte Romanistik an der RWTH Aachen. Sie ist im Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens in Eupen tätig.

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Titel: Die Wallonie und Brüssel
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