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Die Wörterbücher des Deutschen: Entwicklungen und neue Perspektiven

von José-Antonio Calañas Continente (Band-Herausgeber:in) Ferran Robles i Sabater (Band-Herausgeber:in)
©2015 Konferenzband 370 Seiten
Reihe: Spanische Akzente, Band 2

Zusammenfassung

Der Band präsentiert fünfzehn Beiträge, die Einblick in die lexikographische Arbeit bieten. Wörterbücher als Nachschlagewerke und strukturierte Wissensbestände dienen seit Jahrhunderten als Hilfsmittel. In der heutigen Gesellschaft verändert sich die Rolle von Wörterbüchern, um den neuen Erfordernissen gerecht zu werden: Neben Fachwissen und Fremdsprachenkenntnissen wird es in Zukunft immer stärker auch auf den Erwerb von Schlüsselkompetenzen wie Wissensmanagement, Kommunikationsfähigkeit und interkulturelle Kompetenz ankommen. In einzelnen Beiträgen werden die neuesten Entwicklungen zur Konzeption von Wörterbüchern, zum Aufbau und Wesen von idiomatischen Wörterbüchern sowie zu Wörterbuchgebrauch und Fachlexikographie präsentiert.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhaltsverzeichnis
  • Vorwort
  • Konzeption von Wörterbüchern
  • WSK: Ein Fachinformationssystem zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft in Deutsch und Englisch als Online- und als Print-Version. Herausgegeben von Stefan J. Schierholz und Herbert Ernst Wiegand
  • Online-Fachwörterbücher des Tourismus: Bestandsaufnahme und Darstellung der Hauptmerkmale
  • Strukturierungsprobleme bei der Analyse von Wortfamilienstrukturen am Beispiel von deutschen und spanischen Kommunikations- und Fortbewegungsverben
  • EuDeLex: Ein deutsch-baskisches zweisprachiges elektronisches Wörterbuch für DaF-Lernende
  • Theoretische und methodologische Grundlagen eines onomasiologisch-konzeptuell orientierten Produktionswörterbuches für den zweisprachigen Lernerkontext: Deutsch-Spanisch
  • Idiomatische Wörterbücher
  • Phraseologische Einheiten in zweisprachigen Wörterbüchern deutsch-spanisch: Bestandsaufnahme und Desideratum
  • Kulturspezifische Implikationen in zweisprachigen Bildwörterbüchern
  • Die Entwicklung der Mikrostruktur in zweisprachigen Wörterbüchern. Eine vergleichende Analyse Deutsch-Italienisch
  • Interaktion und Modalität: die spanischen Phraseologismen mit dem Verb decir und ihre Behandlung in den Wörterbüchern für deutschsprachige Benutzer
  • Wörterbuchgebrauch, Fachlexikographie
  • Brauchen Übersetzer Wörterbücher?
  • Die Adjektivvalenz in Wörterbüchern des Deutschen und des Spanischen
  • Wörterbuchbenutzung: Tendenzen, riskante Entwicklungen und aktuelle Fragestellungen an die Lexikographie
  • Paraphrase und Illustration als sich ergänzende Bedeutungsangaben und ihre Rezeption – Ergebnisse zweier empirischer Studien
  • Syntagmatische Verwendungsmuster in einsprachigen deutschen Wörterbüchern. Teilergebnisse aus einer Vergleichsanalyse
  • Lexikographische Behandlung der Bewegungsverben traer/llevar, hin-, herbringen/mitbringen im Deutschen und Spanischen
  • Adressen der Autoren und Autorinnen
  • Reihenübersicht

Vorwort

Wörterbücher sind Nachschlagewerke und strukturierte Wissensbestände. Seit Jahrhunderten dienen sie als Werkzeuge in mehrsprachigen und interkulturellen Kontexten. Sie werden von Experten in den unterschiedlichsten Fachgebieten und Disziplinen eingesetzt und helfen bei Schwierigkeiten in Kommunikationssituationen. Gegenwärtig sind wir mit einer Reihe tiefgreifender struktureller Veränderungen konfrontiert, die zu veränderten Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt, in der Ausbildung als auch in der akademischen Arbeit führen. Die Konsolidierung eines gemeinsamen sozioökonomischen Raumes und eines immer globaleren Arbeitsmarktes, sowie die Notwendigkeit, den Universitätsabsolventen die nötigen Kompetenzen zu vermitteln, die sie zur erfolgreichen Teilhabe an mehrsprachigen, interkulturellen und immer komplexeren Situationen befähigen, bringen vielfältige, neue Erfordernisse mit sich. Neben Fachwissen und Fremdsprachenkenntnissen wird es darum in Zukunft immer stärker auch auf den Erwerb von Schlüsselkompetenzen wie Wissensmanagement, Kommunikationsfähigkeit, interkulturelle Kompetenz ankommen.

Im Oktober 2013 lud eine Gruppe von Dozenten der Germanistischen Sektion des Instituts für Englische und Deutsche Philologie an der Universitat de València zu einem Kongress ein, der sich als Treffpunkt für Spezialisten der Lexikographie der deutschen Sprache verstand. Verschiedene Aspekte wie die Form, Funktion und Konzeption von Wörterbüchern sollten diskutiert und darüber hinaus auch grundsätzliche Überlegungen über lexikalische Nachschlagewerke angestellt werden. Diese Überlegungen waren aus ihrer Tradition und einer historischen Perspektive zu erfassen und gleichzeitig sollten sie darauf hinzielen, die Anforderungen und Bedürfnisse zu erörtern, welche die gegenwärtige Situation an sie stellt. Wörterbücher – seien sie ein-, zwei- oder mehrsprachig, allgemeiner oder fachlicher Natur – müssen, wie andere sprachliche Ratgeber auch, ständig überdacht und aktualisiert und somit nicht nur den jeweiligen Bedürfnissen der Benutzer angepasst werden, sondern auch den veränderten Anforderungen, die Wandlungsprozesse gegenwärtig und in Zukunft mit sich bringen.

Ab den Diskussionen und dem Ideenaustausch in Valencia ist dieses Buch zustande gekommen: Es präsentiert eine Reihe von Beiträgen, die auf den Präsentationen und Diskussionen in Valencia aufbauend eigens für diesen Band ausgearbeitet worden sind. Dieses Buch umfasst insgesamt fünfzehn Beiträge, die in drei Sektionen präsentiert werden und dem Band nicht nur zu einer thematischen ← 7 | 8 → Kohärenz verhelfen, sondern auch einen Überblick in die lexikologische und lexikographische Arbeit darbieten.

In der ersten Sektion findet man fünf Beiträge, die sich grundsätzlich mit der Konzeption von Wörterbüchern aus unterschiedlichen Perspektiven und mit wiederum unterschiedlichen Zielsetzungen beschäftigen. So präsentiert Stefan Schierholz die Arbeit an ein selbständiges Lexikon, in dem sich die gesamte Bandbreite von Themen befindet, die die Welt der Linguistik ausmacht, nämlich das Fachinformationssystem zu Sprach- und Kommunikationswissenschaft (FSK). Der Aufbau dieses Systems sowohl in der Online- als auch in der Printausgabe bildet den Inhalt von diesem ersten Beitrag, in dem auch die Möglichkeiten einer Beteiligung spanischer Germanisten an dem Projekt zum Ausdruck kommen. Carolina Flinz unternimmt dann eine empirische Analyse deutsch-italienischer Fachwörterbücher in Online-Format, die sich mit der Fachsprache des Tourismus befassen. In ihrer Analyse achtet sie auf die Makrostruktur und die multimedialen Komponente, sowie auf die angewendeten lexikographischen Kriterien und die in der Mikrostruktur enthaltene Information. Mit Wortfamilienwörterbüchern beschäftigen sich Héctor Hernández Arocha, Elia Hernández Socas und Teresa Molés-Cases. Sie stellen die methodologischen Ansätze, die deutschen Wortfamilienwörterbüchern zugrunde liegen, mit denen in spanischen vergleichbaren Werken gegenüber. Den Akzent legen sie dabei auf die produktiven Diskussionen, die um diese lexikographische Arbeit entstehen, z.B. zu der Rolle von Präfix- und Partikelbildungen und deren Implikationen für eine vergleichende Typologie. In dem Beitrag von David Lindemann werden die Arbeiten an ein neues elektronisches deutsch-baskisches Wörterbuchprojekt, EuDeLex, eingeführt. Lindemann erläutert den Arbeitsablauf bei der Redaktion der Wörterbuchartikel sowie das Verfahren zum online publishing einer ersten Testversion. Diesen ersten Block schließt der Beitrag von Vanessa González Ribao und Meike Meliss zum Projekt DICONALE, einem zweisprachigen bidirektionalen Lernerwörterbuch. Dieses Online-Verbwörterbuch Spanisch-Deutsch weist eine onomasiologisch-konzeptuelle Ausrichtung auf und dient sowohl zur Konsultation für Produktionszwecke auf B-Niveau (DaF und ELE – Spanisch als Fremdsprache) als auch zur Unterstützung für den Übersetzungsprozess in die jeweilige Fremdsprache.

In der zweiten Sektion dieses Buches sind die Beiträge zu idiomatischen Wörterbüchern zusammengebracht. Phraseologie und Phraseographie sind ein durchaus interessantes Arbeitsgebiet für Lexikographen, wenn auch im Sprachvergleich sehr kompliziert in der Handhabung, wie die vielen Arbeit in dieser Teildisziplin belegen. So stellen Berit Balzer, Rosa Piñel und María Luisa Schilling in ihrem Beitrag nach der Analyse von drei deutsch-spanischen phraseographischen ← 8 | 9 → Nachschlagewerken fest, dass die traditionelle defizitäre Behandlung von phraseologischen Einheiten zum Teil kompensiert wird. Darauf aufbauend schlagen sie einen prototypischen phraseographischen Eintrag vor und präsentieren die von ihnen erarbeitete Online-Datenbank zu Routineformeln. Im nächsten Beitrag unternimmt Sabine Geck nach einer semantischen Charakterisierung der Untergattung Bildwörterbuch eine metalexikographische Analyse von ausgewählten ein- und zweisprachigen Bildwörterbüchern des Sprachenpaars Spanisch-Deutsch. Der Beitrag schließt mit Desiderata zur Einbeziehung kultureller Markierungen der Lemmata in Wörterbüchern. Das Sprachenpaar Italienisch-Deutsch ist Gegenstand der Arbeit von Luisa Giacoma, die uns die Neuigkeiten in der Behandlung phraseologischer Einheiten im neuen Wörterbuch Giacoma/Kolb präsentiert. Dort wurde die Beschreibung syntagmatischer Information und phraseologischer Einheiten optimiert, indem man bei den letzteren u.a. der Anordnung besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde. In dem letzten Beitrag dieser Sektion untersuchen Aina Torrent, Lucía Uría Fernández und Anja de Werth mit dem Verb decir gebildete modale Phraseologismen der spanischen Sprache aus der Sicht der lexikographischen Pragmatik und unter besonderer Berücksichtigung ihrer polyphonen Bedeutung.

Die Sektion Wörterbuchgebrauch, Fachlexikographie, mit der dieser Band zum Abschluss kommt, beschäftigt sich selbstverständlich auch mit Wörterbüchern, tut das aber hauptsächlich aus der Perspektive des Benutzers. So setzt Gerd Wotjak den Hauptakzent seines Beitrags in den Herausforderungen, die sich Übersetzer im Gebrauch von lexikographischen Produkten gegenüber stellen müssen. Darüber hinaus geht er der Frage nach, ob es für diese berufliche Praxis besondere Print- bzw. Onlinewörterbücher notwendig sind. Die Behandlung des Themenkomplexes der Valenz des Adjektivs in den Wörterbüchern des Deutschen und des Spanischen stellt das Hauptthema des Beitrags von Andreu Castell dar. Castell geht von der Annahme aus, die unterschiedlichen einzelsprachlichen grammatischen Traditionen beeinflussen den Aufbau von Wörterbucheinträgen und sorgen dementsprechend für unterschiedliche Konzeptionen der lexikographischen Arbeit. Auch der Beitrag von María José Domínguez Vázquez geht von der Perspektive des Wörterbuchbenutzers aus. Von den Prinzipien der von Wiegand formulierten Wörterbuchbenutzerforschung ausgehend geht sie auf Grundzüge und Entwicklungen ein, die den Ergebnissen von Umfragen unter spanischen Wörterbuchbenutzern entstammen. Dabei werden Entwicklungen festgestellt, die Lexikographen neue Aufgabenbereiche eröffnen. Katharina Kemmer beschäftigt sich mit einem Teil der lexikographischen Arbeit, die bis jetzt nicht allzu sehr erforscht ist: die Rezeption von Illustrationen in Wörterbüchern. In ihrem Beitrag ← 9 | 10 → diskutiert sie Konzeption und Ergebnisse unterschiedlicher Studien zur Hypothese der primären Rezeption von Illustrationen sowie unterschiedliche Formen von Text-Bild-Relationen im Wörterbuch und empirische Datenerhebungsmethoden für die Wörterbuchbenutzungsforschung. Christine Möhrs führt uns in ihrem Beitrag in eine Untersuchung zu den syntagmatischen Verwendungsmustern ein, die in zehn deutschen Wörterbüchern unterschiedlicher Art enthalten sind. Durch ihre Analyse wird gezeigt, dass Unterschiede in der Auswahl und Aufbereitung der syntagmatischen Verwendungsmuster in Hinblick auf die verschiedenen Wörterbuchtypen bestehen. Schließlich setzt sich Laura Ramírez Sainz als Ziel für ihren Beitrag, die Behandlung von bestimmten Bewegungsverben mit Ortswechsel (traer/llevar, hin-, herbringen/mitbringen) in Wörterbüchern zu analysieren, in der Annahme, dass nicht zutreffende zwischensprachliche Äquivalenten zu Interferenzen führen und somit zu Schwierigkeiten beim Fremdsprachenlernen werden.

Valencia, November 2014

José-Antonio Calañas Continente Ferran Robles i Sabater

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Konzeption von Wörterbüchern

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Stefan J. Schierholz

WSK: Ein Fachinformationssystem zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft in Deutsch und Englisch als Online- und als Print-Version. Herausgegeben von Stefan J. Schierholz und Herbert Ernst Wiegand

Abstract – WSK means Wörterbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft (Dictionaries of Linguistics and Communication Science) and it is a new management system of specialized information which offers online and print versions in German and English. We present here a new concept of the project as well as the history of WSK, how the work within the project is organized and some selected aspects of it. Finally a possibility is opened to integrate Spanish scholars of German Linguistics.

Zusammenfassung – WSK steht für Wörterbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft und ist ein neues Fachinformationssystem, das in deutscher und englischer Sprache als Online- und Print-Version zur Verfügung steht. Neben einer Neukonzeption zum Projekt werden die Geschichte der WSK, die Arbeitsorganisation sowie ausgewählte Aspekte vorgestellt. Abschließend wird eine Perspektive für die Teilnahme der spanischen Germanistik in dem Projekt eröffnet.

1.Einleitung

Seit Anfang 2013 steht WSK online zur Verfügung, zunächst mit ca. 3000 Wörterbuchartikeln, ab 2014 regelmäßig mit umfangreicheren Artikelmengen. Im Folgenden wird die fast 10-jährige Geschichte von WSK knapp geschildert, soll die Arbeitsorganisation in diesem Großprojekt vorgestellt werden, wird auf die Mediostrukturen in den Wörterbüchern zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft eingegangen und wird in einer ersten Skizzierung eine Neukonzeption für das Gesamtprojekt präsentiert.

2.Das Gesamtprojekt

Die Wörterbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft sind ausgehend von einer Konzeption Herbert Ernst Wiegands ab 2003 von den beiden Herausgebern als eine Reihe konzipiert worden, die thematisch gegliederte Fachwörterbücher zu dem Fachgebietsverbund Sprach- und Kommunikationswissenschaft enthält. Ausgangspunkt war die unzureichende Versorgung des Fachgebietsverbunds ← 13 | 14 → (vgl. auch Kreuder 2003) durch die im Jahre 2004 vorliegenden Fachwörterbücher (Bußmann 2002, Glück 2000). Die Versorgungssituation hat sich auch mit den neueren Auflagen, Bußmann (2008) und Glück (2005), nicht grundsätzlich verbessert (vgl. Schierholz 2013).

Seit 2004 ist zusammen mit dem Verlag De Gruyter geplant worden, das WSK-Projekt zuerst in einer Printwörterbuchreihe und zu einem späteren Zeitpunkt in einer Online-Version zu publizieren.1 Jedes Fachwörterbuch der Reihe war und ist als ein eigenständiges, alphabetisches und partiell bilingualisiertes terminologisches Teilfachwörterbuch vorgesehen, wobei bilingualisiert sich auf das Sprachenpaar Deutsch – Englisch bezieht. Hinsichtlich der deutschen Terminologie sowie der zugehörigen englischen Äquivalente sollte und soll eine Abdeckung des gesamten Gegenstandsbereichs der Sprach- und Kommunikationswissenschaft erreicht werden. Die Adressaten der WSK-Reihe waren und sind die Studierenden sowie die Lehrenden der philologischen und linguistischen Fächer in der ganzen Welt, die Akademiker, die ein Studium in den genannten Fächern abgeschlossen haben oder einen ihren Studienfächern entsprechenden Beruf ausüben sowie alle am Fachbereich interessierten Personen.

Die Ziele und Funktionen der WSK-Reihe waren und sind, in der Ausbildung behilflich zu sein, die Rezeption von Fachtexten zu unterstützen, die fachbezogene Information zu erleichtern sowie Hilfen für Übersetzungen zu bieten.

Im Jahre 2004 lag die veranschlagte Anzahl der Bände bei 21 (Schierholz / Wiegand 2004[2005]: 205; Schierholz / Wiegand 2006: 351 f.), drei Jahre später bei 25 (Schierholz / Wiegand 2007: 471 f.; Schierholz 2007, Schierholz 2010). Die Titel der einzelnen Bände werden thematisch von den Reihenherausgebern festgelegt, die explizite Formulierung des Bandtitels entscheiden die jeweils verantwortlichen BandherausgeberInnen. Eine Übersicht zu allen WSK-Bänden enthält die Abbildung 1, in der ebenso englischsprachige WSK-Bände, an denen seit 2007 gearbeitet wird, aufgelistet werden. Aktiv gearbeitet wird an den Bänden 1 bis 16, soweit dort Bandherausgeber eingetragen sind. Die HerausgeberInnen der Bände 19 bis 24 sollen in 2014 mit der Arbeit beginnen. Aufgrund des Wechsels einiger Bandherausgeber liegen mehrfach N.N.-Eintragungen bei den in der Nummerierung vorne stehenden Bänden vor. ← 14 | 15 →

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Abbildung 1:WSK-Bände auf Englisch und auf Deutsch (Stand: Januar 2014).

Das Projekt hat allerlei Höhen und Tiefen durchlaufen. Es gab von 2004 bis 2008 eine außerordentlich starke Solidarität unter den KollegInnen, die die Wichtigkeit dieses Projekts für den Fachgebietsverbund sofort erkannt hatten und begeistert ← 15 | 16 → mitgemacht haben, es gab allerlei Kommunikationsstörungen, es gab mehrfach auseinander liegende Interessen, weil hier Wissenschaft, Gründlichkeit, Ökonomie, Investitionsbereitschaft, Belastbarkeit des universitären Alltags, Selbstüberschätzung, technische Schwierigkeiten u.v.m. aufeinander prallten. Eine schlimme Zeit lag zwischen 2008 und 2011, als das webbasierte Redaktionssystem, in dem die Wörterbuchartikel geschrieben worden waren, gewechselt werden musste, weil der XML-Output aus diesem System nicht das enthielt, was man auf dem Bildschirm gesehen hatte. Das ist bei einer Produktion der Daten aus einem Redaktionssystem natürlich der GAU; denn man bemerkt diesen Fehler nicht, solange die Produktionskette vom Beginn des Artikelschreibens bis zur Publikation nicht vollständig durchgespielt worden ist.

Glücklicherweise hat der Sonderdruck, den die Reihenherausgeber mit hohem Energieaufwand zur AILA 2008 im Verlag erstellen ließen (www.wsk.uni-erlangen.de/beispiel/WSK_Leseprobe.pdf), diese Fehler erkennen lassen; zugleich hatte das jedoch zur Folge, dass für den Druck der Leseprobe eine Unmenge an manueller und intellektueller Nacharbeit erforderlich war (vgl. Schierholz 2013).

Der Umstieg auf das neue, noch heute aktuelle Redaktionssystem, die Datenmigration und die Datenkorrektur haben wegen des fehlerhaften Datenoutputs beinahe drei Jahre gedauert. In dieser Zeit haben der Verlag und die Reihenherausgeber im Frühjahr 2011 vereinbart, mit den im Redaktionssystem bereits vorliegenden Wörterbuchartikeln eine Online-Version zu produzieren, die nun – anders als ursprünglich geplant – zeitlich vor den Printwörterbüchern publiziert wird (vgl. auch Schierholz 2011).

Seit 2012 hat der WSK-Dampfer wieder Fahrt aufgenommen, und seit 2013 liegt eine Online-Version vor, auf die unten näher eingegangen werden wird. Verbunden mit der Online-Publikation sind weitere Änderungen im WSK-Projekt, die eine neue Konzeption des Gesamtprojekts erfordern.

3.Die Neukonzeption

Im Sommer 2013 ist von den Reihenherausgebern eine neue Grundstruktur zu WSK entworfen worden (vgl. Abbildung 3), die im Folgenden erläutert wird.2

1.Der Gegenstandsbereich bleibt der gleiche wie beim Start des Projekts, wird aber um den Bereich erweitert, der durch die englischsprachige Terminologie erfasst ist, da in der fachgebietsinternen sowie fachgebietsübergreifenden ← 16 | 17 → Diskussion seit 2004 die Rolle des Englischen als lingua franca noch einmal erheblich zugenommen hat. WSK soll daher in zwei Teilreihen erscheinen.

Details

Seiten
370
Jahr
2015
ISBN (PDF)
9783653057430
ISBN (ePUB)
9783653966022
ISBN (MOBI)
9783653966015
ISBN (Hardcover)
9783631661628
DOI
10.3726/978-3-653-05743-0
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2015 (Mai)
Schlagworte
Lexikologie Lexikographie Nachschlagewerke Wissensbestände
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2015. 370 S., 33 s/w Abb., 27 Tab., 34 Graf.

Biographische Angaben

José-Antonio Calañas Continente (Band-Herausgeber:in) Ferran Robles i Sabater (Band-Herausgeber:in)

José-Antonio Calañas Continente ist Professor für Germanistische Linguistik an der Universitat de València. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich der Lexikologie und Lexikographie sowie in der Translatologie und der kontrastiven Linguistik. Ferran Robles ist Professor für Deutsche Sprachwissenschaft am Institut für Angewandte Sprachen der Universitat de València. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich der Syntax, Pragmatik und Diskursanalyse des Deutschen und der iberoromanischen Sprachen.

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Titel: Die Wörterbücher des Deutschen: Entwicklungen und neue Perspektiven
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