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Privilegien des Fiskus im Insolvenzverfahren

Ökonomische Analyse des Rechts unter besonderer Berücksichtigung von § 55 Abs. 4 InsO und der jüngeren Rechtsprechung des BFH

von Elmar Feuerborn (Autor:in)
©2015 Dissertation LVIII, 198 Seiten
Reihe: Freiburger Steuerforum, Band 19

Zusammenfassung

Die Privilegien des Fiskus im Insolvenzverfahren laufen dem Grundsatz der Gläubigergleichbehandlung (par conditio creditorum) im deutschen Insolvenzrecht zuwider. Das Buch gibt einen Überblick über die sowohl aus der Gesetzgebung als auch aus der Rechtsprechung resultierenden Bevorzugungen des Fiskus. Darauf aufbauend analysiert der Autor anhand eines Beispiels aus der Praxis die Auswirkungen von § 55 Abs. 4 InsO und der jüngeren Rechtsprechung des BFH auf die im Insolvenzverfahren verfügbare Liquidität. Die Gegenüberstellung von aus den Privilegierungen resultierenden Mehr- und Mindereinnahmen zeigt auf, dass hieraus nicht zwangsläufig finanzielle Vorteile für den Fiskus erwachsen.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Danksagung
  • Inhaltsverzeichnis
  • Abkürzungsverzeichnis
  • Symbolverzeichnis
  • Abbildungsverzeichnis
  • Tabellenverzeichnis
  • Teil I – Grundlagen der Untersuchung
  • A. Einführung
  • I. Problemstellung
  • II. Untersuchungsgegenstand
  • III. Untersuchungsziel
  • IV. Untersuchungsaufbau
  • B. Konkurrenz von Steuerrecht und Insolvenzrecht
  • C. Gläubigergleichbehandlungsgrundsatz im Insolvenzrecht
  • I. Par conditio creditorum
  • 1. Insolvenzverfahren als effizienzsteigerndes Gesamtvollstreckungsverfahren
  • 2. Allgemeiner Gleichheitssatz, Art. 3 GG
  • 3. Wechselseitige Ausgleichshaftung der Gemeinschuldner
  • 4. Eigentumsgarantie, Art. 14 GG
  • II. Durchbrechung des Gleichbehandlungsgrundsatzes
  • Teil II – Historische Entwicklung von Vorrechten im Insolvenzrecht
  • A. Rechtslage vor der Insolvenzrechtsreform
  • I. Konkursordnung von 1877
  • 1. Rangliste des § 61 KO
  • a) Erster Rang, Abs. 1 Nr. 1 a–e KO „Arbeitnehmer u.a.“
  • b) Zweiter Rang, Abs. 1 Nr. 2 KO „Fiskusprivileg“
  • c) Dritter bis fünfter Rang, Abs. 1 Nr. 3–5 KO „Kirche, Ärzte, Angehörige“
  • d) Sechster Rang, Abs. 1 Nr. 6 KO „Nicht bevorrechtigte Gläubiger“
  • 2. Weitere Vorrechte außerhalb der Konkursordnung
  • II. Vergleichsordnung von 1935
  • III. Gesamtvollstreckungsordnung von 1991 in den neuen Bundesländern
  • B. „Konkurs des Konkurses“
  • I. Masseaushöhlung durch Bevorzugung einzelner Gläubiger
  • II. Verfahren zunehmend ineffizient
  • C. Reform des Konkursrechts durch Einführung der Insolvenzordnung
  • I. Abschaffung der Rangliste des § 61 KO
  • II. Keine nachteilige Auswirkung auf das Steueraufkommen prognostiziert
  • III. Stärkung der Gläubigergleichbehandlung als große Errungenschaft
  • Teil III – Privilegierung des Fiskus im geltenden Recht
  • A. Zeitlicher Ablauf des Insolvenzverfahrens
  • B. Stellung des Fiskus im Insolvenzverfahren
  • I. Argumentation für Sonderstellung
  • 1. Zwangsgläubigerschaft
  • 2. Regelmäßig keine Möglichkeit der Absicherung
  • II. Kritische Würdigung
  • C. Kategorisierung von Vorrechten des Fiskus
  • I. Grundlegende Maßnahmen
  • 1. Vollstreckungsrechtliche Vorteile
  • 2. Haftungsrechtliche Vorteile
  • a) Steuerhaftung gem. §§ 34, 35, 69 AO
  • b) Grundsatz der anteiligen Tilgung
  • 3. Liquiditätsprüfung
  • 4. Zwischenfazit
  • II. Quellenbesteuerung
  • 1. Lohnsteuerabzug
  • 2. Bauabzugsteuer §§ 48 ff. EStG
  • a) Wirkungsweise
  • b) Kritik
  • c) Auswirkung im Insolvenzfall
  • 3. Leistungsempfänger als Steuerschuldner, § 13b UStG
  • a) Grunderwerbsteuer, § 13b Abs. 2 Nr. 3 UStG
  • (1) Erklärtes Ziel der Vorschrift
  • (2) Auswirkung im Insolvenzverfahren
  • b) Steuer bei Bauleistungen, § 13b Abs. 2 Nr. 4 UStG
  • (1) Wirkungsweise
  • (2) Auswirkung im Insolvenzverfahren
  • c) Kritische Zusammenfassung
  • 4. Haftung des Sicherungsnehmers, § 13c UStG
  • a) Insolvenzrechtliche Probleme
  • b) Anfechtung
  • 5. Fortbestand der umsatzsteuerlichen Organschaft
  • 6. Umsatzsteuer bei freihändiger Veräußerung von mit Grundpfandrechten belasteten Grundstücken
  • 7. Praktische Probleme des Transparenzprinzips
  • 8. Zwischenfazit
  • III. Aufrechnung
  • 1. Aufrechnung kraft Verwaltungszuständigkeit
  • 2. Fälligkeit der Gegenforderung
  • 3. Zeitpunkt der Begründetheit
  • a) Rechtsauffassung des VII. Senats des BFH
  • (1) Begründetheit oder Entstehung
  • (2) Wirtschaftliche oder juristische Betrachtungsweise
  • b) Kritische Wertung
  • 4. Steuerberechnung gem. §§ 16 ff. UStG
  • 5. Zwischenfazit
  • IV. Masseverbindlichkeiten
  • 1. Masseverbindlichkeiten bei vorläufiger Insolvenzverwaltung, § 55 Abs. 4 InsO
  • a) Begründung
  • b) Entstehungsgeschichte
  • c) Wirkungsweise im Vergleich zu § 61 KO
  • d) Kritische Würdigung
  • 2. Entgeltvereinnahmung vorinsolvenzlich ausgeführter Leistungen
  • a) Masseverbindlichkeit bei Ist-Besteuerung
  • b) Masseverbindlichkeit bei Soll-Besteuerung
  • (1) Ausführung einer Leistung
  • (a) Uneinbringlichkeit wegen Aufspaltung in mehrere Unternehmensteile
  • (b) Korrektur gem. § 17 UStG
  • (2) Bezug einer Leistung
  • (3) Kritische Würdigung
  • 3. Rechtliche Selbstständigkeit steuerlicher Korrekturvorschriften
  • 4. Bei Insolvenzeröffnung noch nicht vollendete Bauleistungen
  • 5. Realisierung vorinsolvenzlicher Gewinne innerhalb des Insolvenzverfahrens
  • a) Auflösung von Rückstellungen
  • b) Wertaufholung nach (außerplanmäßigen) Abschreibungen
  • 6. Kfz-Steuer
  • a) Festsetzung gegenüber der Insolvenzmasse
  • b) Neuzulassung eines Kfz vor Erteilung der Restschuldbefreiung
  • 7. Zwischenfazit
  • V. Ausblick
  • 1. Umsatzsteuer als Aussonderungsanspruch
  • 2. Schutz vor Anfechtung und erleichterte Aufrechnung
  • D. Zusammenfassung
  • I. Zunehmende Besserstellung des Fiskus
  • II. Übersicht
  • Teil IV – Betriebswirtschaftliche Analyse der Folgewirkungen von fiskalischen Vorrechten im Insolvenzverfahren
  • A. Insolvenzverfahren als Krisenbewältigung
  • I. Ablauf der Unternehmenskrise
  • II. Handlungsalternativen einer Sanierung im Rahmen des Insolvenzverfahrens
  • 1. Übertragende Sanierung
  • 2. Insolvenzplanverfahren
  • 3. Eigenverwaltung
  • III. Zwischenfazit
  • B. Erfolgsfaktoren der Unternehmenssanierung im Insolvenzverfahren
  • I. Erfolgsfaktorenforschung im wissenschaftlichen Diskurs
  • II. Erfolgsindikator
  • III. Erfolgsfaktoren
  • 1. Interne Faktoren
  • 2. Externe Faktoren
  • IV. Schlussfolgerung
  • C. Finanzielle Auswirkungen der Vorrechte des Fiskus
  • I. Praxisanalyse
  • 1. Darstellung des untersuchten Insolvenzverfahrens
  • a) Liquidität während der vorläufigen Insolvenzverwaltung
  • b) Liquidität im eröffneten Insolvenzverfahren
  • 2. Liquiditätsentwicklung nach neuer Rechtslage
  • a) Soll-Besteuerung
  • (1) Auswirkungen des § 55 Abs. 4 InsO
  • (2) Auswirkungen der BFH-Rechtsprechung (BMF-Schreiben)
  • (3) Gesamtübersicht Soll-Besteuerung
  • b) Ist-Besteuerung
  • (1) Vergleich zur Soll-Besteuerung
  • (2) Auswirkungen des § 55 Abs. 4 InsO
  • (3) Auswirkungen der BFH-Rechtsprechung (BMF-Schreiben)
  • (4) Gesamtübersicht Ist-Besteuerung
  • 3. Zusammenfassung und Analyse der Ergebnisse
  • a) Wirkung der Vorrechte auf die Liquidität
  • (1) Temporale Aspekte des Liquiditätsentzugs
  • (2) Gesamtergebnis der Mehreinnahmen
  • b) Aussagekraft der Liquiditätskurven
  • c) Dauer der Betriebsfortführung
  • II. Vorteilhaftigkeitsüberlegung aus Sicht des Fiskus
  • 1. Auswirkungen auf die Insolvenzquote
  • a) Mit Verrechnungsbetrag
  • b) Ohne Verrechnungsbetrag
  • 2. Entgangene Umsatzsteuer aufgrund verkürzter Betriebsfortführung
  • a) Szenarioanalyse
  • (1) Laufende Steuereinnahmen während der Betriebsfortführung
  • (2) Sofortige Betriebsschließung (Worst-Case)
  • (3) Betriebsschließung sieben Monate nach Insolvenzantrag (Best-Case)
  • b) Zusammenfassung
  • 3. Entgangener Steuerrückfluss aufgrund geringerer Insolvenzquote
  • a) Verkehrsteuern
  • b) Ertragsteuern
  • (1) Kapitalgesellschaften
  • (a) Erste Besteuerungsebene
  • (b) Zweite Besteuerungsebene
  • (c) Gesamtergebnis
  • (2) Personenunternehmen
  • c) Beispielrechnung
  • (1) Gläubigerstruktur
  • (2) Steuerrückfluss ohne Privilegien
  • (3) Entgangener Steuerrückfluss durch Privilegierung
  • 4. Höhere Sozialausgaben aufgrund gestiegener Arbeitslosigkeit
  • 5. Folgeinsolvenzen
  • 6. Negative Anreizwirkung für Gläubiger
  • 7. Gesamtergebnis
  • D. Handlungsempfehlungen an den Gesetzgeber
  • I. Stärkung der Gläubigergleichbehandlung bedeutet Stärkung eines funktionstüchtigen Insolvenzrechts
  • II. Wechsel der Besteuerungsart bei der Umsatzsteuer mit Insolvenzeröffnung
  • 1. Liquiditätsvorteil der Ist-Besteuerung
  • 2. Wechsel zur Ist-Besteuerung als Sanierungsförderung
  • 3. Beihilfeproblematik
  • III. Frühzeitige Sanierungsbemühungen fördern
  • Teil V – Fazit
  • Literaturverzeichnis
  • Rechtsquellenverzeichnis
  • Rechtsprechungsverzeichnis
  • I. Europäischer Gerichtshof (EuGH)
  • II. Gericht der Europäischen Union (EuG)
  • III. Europäische Kommission
  • IV. Bundesverfassungsgericht (BVerfG)
  • V. Bundesgerichtshof (BGH)
  • VI. Bundesfinanzhof (BFH)
  • VII. Bundesarbeitsgericht (BAG)
  • VIII. Finanzgerichte
  • IX. Landgerichte
  • Verzeichnis der sonstigen Quellen
  • I. Reichstag-Drucksachen
  • II. Bundestags-Drucksachen
  • III. Bundestag-Plenarprotokolle
  • IV. Bundesrat-Drucksachen
  • V. Richtlinien
  • VI. Verwaltungsanweisungen
  • 1. Bundesfinanzministerium
  • 2. Oberfinanzdirektionen

Abkürzungsverzeichnis

Details

Seiten
LVIII, 198
Jahr
2015
ISBN (PDF)
9783653052923
ISBN (ePUB)
9783653971729
ISBN (MOBI)
9783653971712
ISBN (Hardcover)
9783631660294
DOI
10.3726/978-3-653-05292-3
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2015 (Februar)
Schlagworte
Insolvenzrecht Steuerrecht Gleichbehandlungsgrundsatz
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2015. LVIII, 198 S., 10 Tab., 21 Graf.

Biographische Angaben

Elmar Feuerborn (Autor:in)

Elmar Feuerborn studierte Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Betriebswirtschaftliche Steuerlehre an der Universität zu Köln. Danach war er in einem Kölner Insolvenzverwalterbüro tätig.

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