Drachen und Rad
Gesammelte Beiträge zur mährischen Geschichte
Edited By Hellmuth Kiowsky
Gerhard Taschner, ein fast vergessenes Genie
Extract
Klaus Weiler schreibt in der Biographie über Gerhard Taschner, den genialen Geiger, gebürtig am 25. 2. 1922 aus Jägerndorf, er „geriet nach seinem Tode immer mehr in Vergessenheit; in der Fachliteratur wurde er nur beiläufig und am Rande erwähnt, meist zusammen mit anderen Künstlern seines Fachs, die er als Geiger und Musiker weit überragte. Erst in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts bahnte sich eine Entwicklung an, die zu einer Wiederentdeckung Gerhard Taschners führte.“
Weiter führt Klaus Weiler aus:
„Dass ein genialer Künstler wie der Geiger Gerhard Taschner fast schon zu Lebzeiten in Vergessenheit geraten konnte, scheint ein ebenso unglaubhafter wie widersinniger Vorfall zu sein. Taschner musste sich aus gesundheitlichen und anderen problematischen Gründen 1963 endgültig vom Podium zurückziehen, noch keine 41 Jahre alt.
In den folgenden Jahren unterrichtete er weiter als Professor an der Musikhochschule in Berlin, wo er 1976 im Alter von nur 54 Jahren starb.
Wenn man den Namen Taschner nannte, stieß man nur auf Befremden und Kopfschütteln. Nur wenige erinnern sich: Ach ja, das war einmal einer der berühmtesten Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, eine Entdeckung Wilhelm Furtwänglers bzw. Hermann Abendroths.
Das Schicksal des Vergessens teilte Taschner mit anderen bedeutenden Geigern, anderen großen Künstlern. Dass selbst zwei der einst gefeiertsten Violinvirtuosen – Jan Kubelik und Franz von Vecsey schon zu Lebzeiten in relativ frühen Jahren ihren Absturz aus strahlender...
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