Drachen und Rad
Gesammelte Beiträge zur mährischen Geschichte
Edited By Hellmuth Kiowsky
Die Mammutfundstätte
Extract
Wer in den großen weiten Laienkreisen hatte früher etwas Näheres von Wisternitz oder Dolní Věstonice gehört? Eher noch von den Pollauer Bergen, an deren Hängen ein gar nicht schlechter „Tropfen“ gedeiht.
Der Wissenschaft hingegen ist dieser Ort schon seit längerer Zeit kein unbekannter Name mehr, im Gegenteil, sein Ruf ist bereits über das große Wasser gedrungen und die Kunde von den ungeheuren Mammutfunden hat schon zahlreiche Amerikaner an diese schöne mährische Gegend gelockt. Das Interesse an den neuen Funden wuchs um so mehr, als die Ausgrabung dieser für die Menschheit bedeutungsvollen Schätze im Erdreich des Löß vor sich ging.
Von Brünn südwärts in der südmährischen Ebene erheben sich aus dem Flachland 300 m hoch die Pollauer Berge. Tief unten am Fuße der Berge fließt die dunkeläugige Thaya. Hier, in dieser schönen Gegend ist man am Ziel. Hier, bei Wisternitz steht man vor einer der wichtigsten paläolithischen Stationen.
Dass sich am Abhang der Pollauer Berge Mammutknochen finden, war lange bekannt. Man fand sie, verwendete sie mitunter sogar als Zierstücke in den Hausgärten, aber niemand hatte den eigentlichen Fundplatz entdeckt. Der Pollauer Pfarrer – Josef Mazour, ein großer Botaniker – war es schließlich, der der Sache näher trat. Er pflegte einen noch heute bestehenden Hohlweg zu gehen, wenn er seinen in der Nähe wohnenden Bruder besuchte und fand...
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