Drachen und Rad
Gesammelte Beiträge zur mährischen Geschichte
Edited By Hellmuth Kiowsky
Neuzeitliche Entwicklung
Extract
Die Schwerpunkte des wirtschaftlichen Lebens verlagerten sich in die Vorstädte, wo auch 1763 die erste Textilmanufaktur entstand. Die aufstrebende Produktionsweise schuf neue Arbeitsplätze und löste einen mächtigen Zustrom der Landbevölkerung aus. Brünn wandelte sich zu einer Industriestadt, deren Einwohnerzahl gegen Ende des 18. Jahrhunderts auf 25 000 stieg und nach dem Zusammenschluss der Vororte auf 50 000. Bis Ende des Jahrhunderts waren es an die Hunderttausend.
Im Laufe der Industrialisierung und des Ausbaus des Handels erfolgte notwendigerweise der Ausbau der Handelswege. Der Anlage neuer Straßen folgte eine Verbesserung des Postverkehrs und 1839 der Bau der Bahnverbindung Wien-Brünn, die später bis böhmisch Trübau (Česká Třebová) erweitert wurde und somit Anschluss an die Prager Bahn fand.
Das Revolutionsjahr 1848 war der Beginn einer raschen Entwicklung. Die Stadt breitete sich zusehends über das neue Gelände vor ihren ehemaligen Toren aus. Es entstanden neue Fabriken besonders im Sektor der Textilindustrie, so dass ihre Produkte mit den industriell hochentwickelten Ländern konkurrieren konnten, denn die Kammgarnstoffe aus Brünn waren begehrt. Nicht umsonst sagte man von Brünn, es sei das Manchester auf dem europäischen Festland. Um 1900 gab es in Brünn an die 320 Fabriken, davon 70 auf dem Textilfaktor Neben der Textilindustrie entwickelte sich auch der Maschinenbau zu einem wichtigen Zweig des Handels. Rasch wuchs die Ausweitung der Gießereien, voran das Werk „Erste Brünner Maschinenfabrik“ im südlichen Stadtteil Št...
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