Drachen und Rad
Gesammelte Beiträge zur mährischen Geschichte
Edited By Hellmuth Kiowsky
Der Schrebergarten in den Schwarzen Feldern und das Leben in der Stadt
Extract
Ursprünglich war dort, wo die ehemalige Bindergasse, jetzt Yugoslavká, verläuft, einmal ein Friedhof für die Gefallenen aus dem 1866-Krieg der Preußen gegen die Österreicher. Er wurde aber aufgelassen, als sich die Stadt im Laufe der Zeit vergrößerte. Die Friedhofsmauer wurde zwar belassen, der Gottesacker in einen Park verwandelt, in dem es auch viele kleine Schrebergärten gab. Neben dem Eingangstor war ein kleines Türchen, durch das man in den schönen Park gelangte. Prachtvolle alte Bäume spendeten Schatten und durch eine Allee kam man zum großen Spielplatz.
Viele bequeme Bänke luden zum Ausruhen ein, doch die Kinder hatten anderes im Sinn, nämlich nach Herzenslust herumzutollen.
Wie spielten „Schneider, leih“ mir die Scher“, zeichneten Kreise in den braunen Sand und hüpften auf einem Bein oder mit gekreuzten Beinen vor und wieder zurück. Nachlaufen, Hockerl spielen – der Kaiser schickt Soldaten aus -wer kommt zur Suppe? – Mutter, um wieviel Uhr soll ich aufstehen? – dies waren beliebte Kinderspiele, das Versteckerlspiel nicht zu vergessen. Anschließend an den großen Spielplatz war ein kleinerer, kreisförmiger, in dessen Mitte ein großes, steinernes Kreuz stand. An den Außenseiten waren wiederum Bänke aufgestellt, auch in kleinen Nischen. Auf schmalen Wegerln gelangte man zu den eigentlichen Schrebergärten.
Dr. Schreber (1805-1861) in Leipzig geboren, war Leibarzt des russischen Fürsten A. Samarowskij. Er wollte in der Zeit der Industrialisierung vor allem Grünflächen f...
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