Autodidaktisches Lernen in informationstechnischen Berufen mit Elementen der Abstraktionsfähigkeit und Komplexitätsreduktion
Isa-Dorothe Gardiewski
6 „Theorie des unbekannten Wissens“ im IT-Sektor
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Das Lernen im Prozess der Arbeit gewinnt an Bedeutung. Dahinter steckt ein Bündel an Lernmethoden: Lernen durch Nachahmen, durch Erschließung neuer Wissensquellen und durch beiläufiges oder bewusstes Aneignen von Erfahrungswissen. Neue Lösungsansätze auszuprobieren und ihren Nutzen zu bewerten, ist mittlerweile unverzichtbar.
6.1 Theoretische Aspekte des unbekannten Wissens
Der lernpsychologische Diskurs im Rahmen der Ermöglichungsdidaktik zeigt Wege für Lernende auf, entsprechend den Anforderungen und Notwendigkeiten sinnvoll zu neuem Wissen zu gelangen. Es differenzieren sich verschiedene Formen des Wissen, die wiederum verschiedene Themenbereiche unter einer großen Anzahl von Kategorien tangieren. Aufgrund der großen Bedeutung für eine Vielzahl von Wissenskategorien ist die von Polanyi vorgenommene Unterscheidung von implizitem und explizitem Wissen hervorzuheben (vgl. Polanyi 1985). Die Unterscheidung dieser beiden Wissensformen liegt in den bewusst und unbewusst zur Verfügung stehenden Wissensinhalten eines jeden Individuums. Während beim expliziten Wissen das Wissen sprachlich formuliert werden kann, verhält es sich beim impliziten Wissen konträr. Aufgrund nicht vorhan-dener, explizit formulierbarer Wissensinhalte nimmt genau dieses implizite Wissen auch in der Forschung eine zunehmend wichtigere Rolle ein.
Wissen dient als positiv geltendes Differenzierungsmerkmal. Dennoch stößt auch professionelles Handeln an seine Wissensgrenzen. So impliziert der Umgang mit Wissen auch immer den Umgang mit Nichtwissen, kategorisiert in eine Dimension des unbekannten Wissens. Die folgende Darstellung der 2×2-Matrix spaltet das Wissen in Wissen und Unwissen, zusätzlich wird dieses Wissen auf einer Metaebenen nochmals in unbekanntes und bekanntes Wissen...
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