Die Ursulinenschule in Koblenz 1902–1950
Mädchen- und Frauenbildung in schwierigen Zeiten
Rudolf Feld
Einleitung
Extract
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Geschichte einer Mädchenschule. Sie untersucht Voraussetzungen, Zielsetzungen und Ausprägungen der Mädchen- und Frauenbildung an einer katholischen Ordensschule und deren Bedingungsgeflecht innerhalb von Kirche, Staat und Gesellschaft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – in durchgehend, wenn auch unterschiedlich ausgeprägten „schwierigen Zeiten“.
Dem Zeitraum der Darlegung war ein Jahrhundert vorgelagert, an dessen Anfang sich die Mädchenbildung nur allmählich änderte, zu dessen Ende aber beschleunigt große Fortschritte machte und so in fließendem Übergang Voraussetzungen schaffte, die für die folgenden Jahre von großer Bedeutung wurden. Die Beschäftigung mit den Koblenzer Mädchenschulen des 19. Jahrhunderts sowie der Blick auf die damals laufende Diskussion um die Frauenbildung sollen die Grundlagen kenntlich machen, auf denen die Ursulinen ihre schulische Arbeit in Koblenz begannen und fortführten.
Die Koblenzer Ursulinenschule etablierte sich ganz zu Anfang des 20. Jahrhunderts und zog schnell zahlreiche Schülerinnen an. Unter vielen politischen und gesellschaftlichen, vor allem aber enormen finanziellen Schwierigkeiten wurden ein ansehnliches Kloster- und ein großes Schulgebäude errichtet und später erheblich erweitert. Die gesamte Anlage erlitt im Zweiten Weltkrieg eine fast vollständige Zerstörung und konnte nach dem Krieg nur unter schwierigsten Bedingungen neu errichtet werden.
Die Stationen der Schule führten von ihrer Eröffnung als höhere Mädchenschule im Jahre 1902 hin zum Lyzeum (1909) und zu der Erweiterung um eine Frauenschule (1916), danach...
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