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Ethik – Demokratie – Behinderung

Inklusive Pädagogik auf der theoretischen Grundlage von Disability Studies

von Björn Eisenmann (Autor:in)
©2014 Dissertation 126 Seiten

Zusammenfassung

Ausgehend von der These, Demokratie brauche eine entsprechende Erziehung, wird angenommen, dass dies besonders für eine Demokratie gilt, die sich der Inklusion verpflichtet fühlt. Über eine historische Analyse exemplarischer Ethiken wird deutlich, dass hier in der Vergangenheit Menschen mit Behinderungen Menschenrechte nicht in vollem Umfang zugesprochen wurden. Daher wird die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen beleuchtet. Auf Basis der Disability Studies wird herausgearbeitet, welche Schnittmengen bereits in demokratiepädagogischen und inklusiven Ansätzen von Erziehung zu erkennen sind, wo aus dieser Perspektive noch Desiderate zu beklagen sind und wie diese überwunden werden können. Das bestehende Schulsystem scheint der Inklusion nicht gerecht zu werden.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhalt
  • Ein Essay als Vorwort
  • Einleitung
  • I Ethik und Demokratie
  • 1. Das Problem der Ethik
  • 2. Demokratie heute
  • 3. Braucht Demokratie eine Ethik?
  • 4. Folgen der Convention on the rights of persons with disabilities für Ethik und Demokratie
  • 5. Vorüberlegungen zu einer inklusiven Ethik
  • II Inklusive Pädagogik auf der Grundlage von Disability Studies
  • 1. Über die Convention on the rights of persons with disabilities und Inklusion
  • 2. Inklusive Pädagogik – mehr als nur ein Wort?
  • 3. Was ist Demokratiepädagogik?
  • 4. Folgen der Convention on the rights of persons with disabilities für (Schul-)Pädagogik
  • 5. Zum Verhältnis von inklusiver Pädagogik und Disability Studies
  • 6. Schnittmengen und Desiderate inklusiver (Schul-)Pädagogik und Demokratiepädagogik
  • 7. Demokratische Schule als Erfahrungsraum von inklusiver Pädagogik
  • 8. Eine pädagogische Utopie als Gedankenexperiment
  • Reflektierender Ausblick
  • Literaturverzeichnis
  • Einleitender Essay
  • Haupttext

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Ein Essay als Vorwort1

Es erscheint ungewohnt eine Abhandlung die für sich wissenschaftlichen Gehalt in Anspruch nimmt mit einem Essay einzuleiten, doch schien dies die geeignete Form, um aufzuzeigen, in welchem Zusammenhang Ethik, Demokratie und Behinderung stehen und welche Rolle innerhalb dieser Begrifflichkeiten die Pädagogik als einendes Band spielt.

Unser Alltag ist überfüllt mit Barrieren. Manche nehmen wir bewusst wahr, andere bleiben uns verborgen – warum? Weil sie für die Majorität der Bevölkerung keine Barrieren darstellen. Etwa eine zu hoch oder zu niedrig angebrachte Informationstafel, ein unübersichtliches Regal in einem Supermarkt, ein schlecht gepflasterter Gehweg, ein ungenügend strukturierter Fahrplan an der Bushaltestelle oder überhöhte Trittstufen an einem Zug. All das kann aufgrund physischer oder kognitiver Eigenschaften zu einer Barriere im Alltag von Menschen werden – oder eben nicht. Aber Barrieren solcher Art sind sichtbar, obgleich sie nicht von jedem als solche wahrgenommen werden. Dann gibt es noch die unsichtbaren Barrieren. Warum unsichtbar? Weil die schon angesprochene Majorität der Bevölkerung nicht davon betroffen ist und sie schlicht übersehen werden? Nein, unsichtbare Barrieren bestehen im Denken von Menschen, in der Struktur und Tradition von Institutionen. Unsichtbare Barrieren bestimmen in unserer Gesellschaft darüber, wem es gestattet ist zu partizipieren, wer wirklich Teil dieser Gesellschaft ist. Man kann sie nicht sehen, lediglich ihre Wirkung ist sichtbar, es gibt ein Drinnen und ein Draußen, ein Dabeisein und ein Nichtbabeisein.

Die vorliegende Arbeit wagt den Versuch einige dieser sichtbaren und unsichtbaren Barrieren aufzuzeigen. Der Fokus wird dabei im Besonderen auf die Anliegen von Menschen mit Behinderungen und die Barrieren gerichtet sein, die dazu führen, dass eine bedingungslose Partizipation innerhalb eines demokratischen Rechtsstaats nicht in vollem Umfang gelebt werden kann. Doch erscheint es an dieser Stelle nicht genug einige dieser Barrieren lediglich aufzuzeigen. Vielmehr geht es um die Folgen der Barrieren. Sie führen dazu, dass das Recht auf Selbstbestimmung und Gleichberechtigung durch sichtbare und unsichtbare Barrieren eingeschränkt wird, was zu einer faktischen Diskriminierung führt.

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Details

Seiten
126
Jahr
2014
ISBN (PDF)
9783653046182
ISBN (ePUB)
9783653977400
ISBN (MOBI)
9783653977394
ISBN (Paperback)
9783631654392
DOI
10.3726/978-3-653-04618-2
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2014 (Mai)
Schlagworte
Inklusion Schulsystem Disability Studies Demokratiepädagogik UN-Behindertenrechtskonvention
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2014. 126 S.

Biographische Angaben

Björn Eisenmann (Autor:in)

Björn Eisenmann ist Förderpädagoge. Zurzeit ist er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Landau im Arbeitsbereich historische und systematische Pädagogik tätig. Darüber hinaus arbeitet er als Autismuspädagoge mit Schülern, Eltern und Lehrern.

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Titel: Ethik – Demokratie – Behinderung
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