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Fremde Sprachen lehren und lernen

Aktuelle Fragen und Forschungsaufgaben

von Sylvie Méron-Minuth (Band-Herausgeber:in) Senem Özkul (Band-Herausgeber:in)
©2015 Sammelband 211 Seiten

Zusammenfassung

Neben Forschungsdesiderata dreier Expertinnen und Experten aus den Fachdidaktiken Romanistik, Anglistik und Germanistik widmet sich der Band verschiedenen thematischen Schwerpunkten: (Früh)kindlicher Spracherwerb, Spracherwerb in der Sekundarstufe und Spracherwerb in der Erwachsenenbildung. Er präsentiert ausgewählte Beiträge zu verschiedenen aktuellen Forschungsansätzen, die sich in Promotions-, Habilitations- und Publikationsprojekten niederschlagen. Der Band richtet sich nicht nur an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, sondern auch an Studierende und Lehrende des jeweiligen Fachgebietes, die einen Einblick in die aktuelle fremdsprachendidaktische Diskussion bekommen möchten.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Vorwort
  • Preface
  • Inhaltsverzeichnis
  • Einleitung
  • I. Forschungsdesiderata
  • Der Die Das – Wer fragt Was? Aktuelle Forschungsfragen und Forschungsaufgaben der Fremdsprachendidaktik
  • Aktuelle Forschungsfragen zum Französischunterricht oder: “ Des chercheurs qui cherchent, on en trouve. Des chercheurs qui trouvent, on en cherche ”
  • Deutsch als Zweit- und Fremdsprache: Forschungsaufgaben
  • II. Schwerpunkt (früh)kindlicher Spracherwerb
  • Kompetenzen als Chance? Wie Sprachhandlungen in der Grundschule erzeugt werden könnten
  • Eine Pilotuntersuchung zur sprachlichen Entwicklung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund in einer Grundschule mit bilingualem Sachfachunterricht
  • III. Schwerpunkt Spracherwerb in der Sekundarstufe
  • Mündlichkeit durch Improvisationstheater im Fremdsprachenunterricht: Eine Aktionsforschungsstudie zum Empowerment von Lehrkräften
  • Der Plurilinguale Sprecher als Bildungsideal für den Französischunterricht
  • „Weil man schon drei Fremdsprachen von vornherein lernt, vor allem die Vierte, Englisch ist ja dann viel einfacher als die anderen drei.“ Individuelle Überzeugungen von Gymnasiasten türkisch-arabischer Herkunft zum Erlernen des Englischen
  • IV. Schwerpunkt Spracherwerb in der Erwachsenenbildung
  • Musik zur Förderung phonetischer Kompetenzen bei Erwachsenen im Unterricht DaF
  • „Und dann kam mir das Spanische wieder in die Erinnerung, weil ich das eigentlich immer schon lernen wollte, aber in der Schule nie gelernt habe.“ Exemplarische Veränderung der individuellen Berufsbiographie einer Spanischstudierenden
  • Autorinnen und Autoren

← 10 | 11 → Einleitung

Die Idee des vorliegenden Sammelbands entstand nach der neunten Arbeitstagung für den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Fremdsprachenforschung, die vergangenes Jahr am 25. September 2013 im Vorfeld und während des 25. DGFF-Kongresses (26.-28.9.13) an der Universität Augsburg stattfand. Die Herausgeberinnen dieses Bands wollten sich der Aufgabe stellen, mit der vorliegenden Publikation den jungen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern ein Forum zu bieten, in welchem sie in schriftlicher Form ihr jeweiliges Projekt präsentieren konnten.

Das Hauptanliegen des damaligen Treffens war – neben der Vernetzung teilnehmender (junger) Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler untereinander – einen regen Erfahrungsaustausch über die vorgestellten Forschungsprojekte sowie abschließend Forschungsdesiderata dreier eingeladener und ausgewiesener Expertinnen und Experten aus den Bereichen Didaktik der romanischen Sprachen, Didaktik der englischen Sprache sowie Didaktik des Deutschen als Zweit-/Fremdsprache zu ermöglichen.

Entsprechend ihrer jeweiligen wissenschaftstheoretischen Positionie- rung und ihrer eigenen Forschungsschwerpunkte in den jeweiligen Fachgebieten, legten die drei Experten ihr Augenmerk auf den aktuellen Forschungsbedarf, auf sogenannte „brennende Fragen“ und Forschungsaufgaben im Hinblick auf potenzielle Promotions-, Habilitations- und Publikationsprojekte. Diese Aufsätze der ausgewiesenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich in ihren jeweiligen Fachdisziplinen profiliert haben, zeigen in der Gesamtschau, dass sich die unterschiedlichen, durch die jeweilige Fachdisziplin ergebenden Perspektiven ergänzen und ein breites Spektrum an Forschungsaufgaben entfalten.

Nicht alle Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die auf der Nachwuchstagung der DGFF ihr Projekt dargestellt hatten, sind in der vorliegenden Publikation repräsentiert. „Neue“ sind hinzugekommen und es ist uns gelungen, hier ein sehr breites Spektrum aktueller fremdsprachendidaktischer Forschungen zu präsentieren. Die Bedeutung des Bandes resultiert aus der Diversität seiner Beiträge und der in vielen Richtungen ← 11 | 12 → geöffneten Fachdiskussion. Man mag einen methodologischen „roten Faden“ der unterschiedlichen Beiträge vermissen, aber gerade seine Abwesenheit ist gewollt und zielführend.

Die Beiträge des Bandes sind – neben den Forschungsdesiderata – den folgenden Aspekten und den drei verschiedenen thematischen Schwerpunkten gewidmet: (früh)kindlicher Spracherwerb, Spracherwerb in der Sekundarstufe und Spracherwerb in der Erwachsenenbildung.

Im ersten Beitrag zum Schwerpunkt Forschungsdesiderata eruiert Sabine Doff aktuelle Forschungsfragen und Forschungsaufgaben der englischen Fremdsprachendidaktik. Um inhaltliche und methodische Ansätze sichtbar zu machen, gibt sie einen Überblick über die wichtigsten Themencluster aktueller fremdsprachendidaktischer Promotionsarbeiten im deutschsprachigen Raum. Ferner werden die zur Beantwortung dieser Forschungsfragen implizit und explizit verknüpften Forschungsaufgaben unter den Aspekten Relevanz, Selbstreflexivität und Angemessenheit diskutiert und kritisch reflektiert.

Christian Minuth geht in seinem Beitrag den Forschungsdesiderata im Bereich des Französischunterrichts nach. Seine inspirierende Ideensammlung für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler veranschaulicht drei Problembereiche des Französischlernens im schulischen Kontext als konkrete Forschungslücken: Zielsprache im Unterricht, Lernerzentrierung / Lernerautonomie sowie Lehrerbildung / Professionalisierung.

Im dritten Beitrag zum selben Themenschwerpunkt thematisiert Heidi Rösch die Forschungsaufgaben im Fach Deutsch als Zweit- und Fremdsprache. Anhand aktueller Publikationen, Promotions- und Forschungsprojekte skizziert sie konkrete Forschungsthemen für die nächsten Jahre mit einem spezifischen Fokus auf die Verbindung von Deutsch als Zweitsprache (DaZ) und dem aktuellen Mehrsprachigkeitsdiskurs sowie dem Diskurs um Sprachbildung in der Migrationsgesellschaft.

Aus der frühkindlichen Spracherwerbsperspektive heraus befasst sich der Beitrag von Henriette Dausend aus dem nächsten Themenschwerpunkt mit der Vermittlung des Englischen in der Grundschule. Die Autorin diskutiert Zielsetzungen des kompetenzorientierten Unterrichts mit Hilfe diverser Forschungsergebnisse, um allgemeine Prinzipien eines kompetenzorientierten Unterrichts – auch ansatzübergreifend für regelschulische, bilinguale und reformpädagogische Settings gleichermaßen – aufzustellen.

← 12 | 13 → Anja Steinlen und Ulrike Gerdes stellen die Ergebnisse einer Pilotuntersuchung zur sprachlichen Entwicklung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund in einer bilingual arbeitenden Grundschule vor. Sie vergleichen hierbei die fremdsprachlichen Leistungen von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund in Bezug auf rezeptive grammatische und lexikalische Kenntnisse sowie hinsichtlich der Leseflüssigkeit im Rahmen bilingualen Sachfachunterrichts.

Mit ihrem Beitrag zum Improvisationstheater eröffnet Raphaëlle Beecroft den dritten Themenbereich zum Spracherwerb in der Sekundarstufe. Basierend auf Forschungserkenntnissen der (interkulturellen) Fremdsprachendidaktik, der angewandten Sprachwissenschaft sowie der Theaterpädagogik wird hierbei dargestellt, wie das Potenzial des Improvisationstheaters als einer Methode des Initiierens und Elizitierens mündlicher Kommunikation in einer action-research orientierten Längsschnittstudie untersucht wird. Die Autorin geht der Frage nach, inwieweit Lernende zu intercultural speakers werden und sich ihre pragmalinguistische Kompetenz mit Hilfe eines adaptierten Improvisationstheaters entwickelt.

Eva Maria Hennig-Klein analysiert Ansätze des inter- und transkulturellen Lernens vor dem Hintergrund von Mehrsprachigkeits- und Identitätstheorien. In diesem Zusammenhang wird das Bildungsziel des plurilingualen Sprechers definiert und theoretisch modelliert. Anschließend werden praktische Umsetzungsmöglichkeiten für den Französischunterricht reflektiert und Perspektiven für die Forschung abgeleitet.

Der Beitrag von Senem Özkul befasst sich mit einer Studie, die sie im Rahmen ihrer Habilitation durchführt und deren Erkenntnisinteresse den persönlichen und kontextuellen Faktoren beim Erlernen des Englischen von mehrsprachigen Gymnasialschüler/innen mit Migrationshintergrund gilt. Hierbei wird u.a. untersucht, welche Faktoren von den Lernern als bedeutsam empfunden werden. Mit Hilfe einer explorativ-interpretativen Forschungsmethode werden diese subjektiven Erfahrungen beim Englischlernprozess beschrieben und analysiert.

Im letzten Schwerpunkt des Bandes steht der Spracherwerb in der Erwachsenenbildung im Mittelpunkt. Der Beitrag von Stefanie Morgret widmet sich der Fragestellung, ob und inwiefern phonetische Kompetenzen bei Erwachsenen durch den aktiven Einsatz von Musik im Unterricht Deutsch als Fremdsprache auf der Grundstufe gefördert werden können.

← 13 | 14 → Ausgehend von dem Interview mit einer Spanischstudentin des Gymnasiallehramts gibt der Beitrag von Beate Valadez Vazquez einen exemplarischen Einblick in die Auswirkungen der momentanen Entwicklungen des Faches Spanisch auf die individuellen Berufsbiographien angehender Spanischlehrender. Des Weiteren hat sie in ihrem Artikel Erkenntnisse aus einem Interview extrahiert, um Aussagen für die universitäre Lehrerbildung zu generieren. Hierbei werden vor allem dringliche Aspekte der Hochschuldidaktik der romanischen Sprachen von der Befragten angesprochen, insbesondere was die Verwendung des Spanischen als Vermittlungsmedium und/oder -ziel in der universitären Lehre betrifft.

Die Beiträge des vorliegenden Sammelbandes veranschaulichen die Vielfalt der Themen und Fragestellungen, die sich bei der Auseinandersetzung mit dem komplexen Beziehungsgefüge des Fremdsprachenlernens und -lehrens ergeben.

Mit diesem Sammelband können womöglich einige wichtige Forschungsperspektiven aufgezeigt und Einblicke in laufende Projekte gegeben werden. Dennoch ist Vieles unerforscht und bedarf weiterer Untersuchungen. Wenn der vorliegende Band entsprechende weiterführende Studien und interdisziplinäre Projekte anregen könnte, hätte er seinen Zweck mehr als erfüllt.

Wir möchten allen Autorinnen und Autoren für Ihre Kooperation und ihre konstruktive Mitarbeit danken. Unser herzlicher Dank gilt der Universität Augsburg und den Lehrstuhlinhabern Frau Prof. Dr. Christiane Fäcke (Didaktik der romanischen Sprachen und Literaturen) und Herrn Prof. Dr. Engelbert Thaler (Didaktik des Englischen), die durch einen Druckkostenzuschuss mitgeholfen haben, die Herausgabe dieses Sammelbands zu ermöglichen.

Sylvie Méron-Minuth, Regensburg
Senem Özkul, Erfurt
Im Februar 2015

Details

Seiten
211
Jahr
2015
ISBN (PDF)
9783653048247
ISBN (ePUB)
9783653978445
ISBN (MOBI)
9783653978438
ISBN (Hardcover)
9783631655986
DOI
10.3726/978-3-653-04824-7
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2015 (Juli)
Schlagworte
Fremdsprachenlernen (frühes) Herkunftssprachen Mehrsprachigkeit Bilingualer Sachfachunterricht
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2015. 211 S.

Biographische Angaben

Sylvie Méron-Minuth (Band-Herausgeber:in) Senem Özkul (Band-Herausgeber:in)

Sylvie Méron-Minuth ist an der Universität Regensburg als Vertretungsprofessorin für Fachdidaktik Romanische Sprachen tätig. Senem Özkul ist an der Universität Erfurt als Vertretungsprofessorin für Sprachlehr- und -lernforschung / Englische Fachdidaktik tätig.

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