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Effektiver Rechtsschutz – Das Recht der Europäischen Union

Zu den Rechtsschutzmöglichkeiten des Einzelnen gegen Rechtsakte der EU nach Inkrafttreten des Vertrages von Lissabon

von Friederike K. Brockmann (Autor:in)
©2015 Dissertation XVIII, 242 Seiten

Zusammenfassung

Das Buch stellt die Entwicklungen im Bereich des effektiven Individualrechtsschutzes seit Inkrafttreten des Vertrages von Lissabon dar. Es werden zunächst die Änderungen im Rahmen des Vorabentscheidungsverfahrens erläutert und das neue Eilvorlageverfahren (Art. 107 ff VerfO) vorgestellt. Ferner werden die Neuerungen hinsichtlich der Individualnichtigkeitsklage gem. Art. 263 Abs. 4 AEUV dargestellt. Es wird untersucht, ob durch die Neufassung eine Erweiterung des Rechtsschutzes Einzelner erfolgt ist und insofern keine Rechtsschutzlücken mehr bestehen. Schließlich geht die Autorin auf die ausdrückliche Verpflichtung der Mitgliedstaaten ein, einen wirksamen Rechtsschutz in den vom Unionsrecht betroffenen Bereichen zu gewährleisten (Art. 19 Abs.1 UAbs. 2 EUV). Es wird hinterfragt, ob diese bloße Verpflichtung tatsächlich ausreichend ist, effektiven Rechtsschutz zu gewährleisten.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhaltsverzeichnis
  • Abkürzungsverzeichnis
  • Einleitung
  • Teil 1: Effektivität des Vorabentscheidungsverfahrens und die Einführung eines Eilvorlageverfahrens für den Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts
  • Kapitel 1: Neuregelung des Vorabentscheidungsverfahrens durch das Inkrafttreten des Vertrages von Lissabon
  • A. Die neue Regelung des Art. 267 AEUV
  • B. Die neue Regelung des Art. 19 EUV
  • C. Zuständigkeit des Gerichts für Vorabentscheidungsverfahren
  • D. Regelung des Vorabentscheidungsverfahrens in der Satzung des Gerichtshofes und in der Verfahrensordnung des Gerichtshofes
  • E. Vergleich zwischen den alten und den neuen Regelungen zum Vorabentscheidungsverfahren
  • I. Funktion des Vorabentscheidungsverfahrens
  • 1. Wahrung der einheitlichen Auslegung und Anwendung des Unionsrechts
  • 2. Individualrechtsschutz
  • 3. Weiterentwicklung des Unionsrechts
  • II. Auflösung der Säulenstruktur
  • III. Art. 234 EGV a.F. vs. Art. 267 AEUV, Art. 19 Abs. 3 EUV
  • 1. Voraussetzungen des Vorabentscheidungsverfahrens
  • a) Zuständigkeit
  • b) Vorlagegegenstand
  • aa) Auslegungsvorlagen
  • bb) Gültigkeitsvorlagen
  • c) Vorlageberechtigung
  • d) Vorlagepflicht
  • aa) Vorlagepflicht letztinstanzlicher Gerichte
  • bb) Vorlagepflicht im Bereich des einstweiligen Rechtsschutzes
  • cc) Vorlagepflicht nicht-letztinstanzlicher Gerichte
  • dd) Einschränkung der Vorlagepflicht
  • ee) Verletzung der Vorlagepflicht und die Folgen hieraus
  • (1) Konsequenzen nach deutschem Recht
  • (2) Haftung der Mitgliedstaaten bei Verletzung des Unionsrechts
  • (3) Vertragsverletzungsverfahren
  • e) Erforderlichkeit der Vorlage
  • 2. Verfahrensablauf des Vorabentscheidungsverfahrens
  • a) Schriftlicher Verfahrensabschnitt
  • b) Mündlicher Verfahrensabschnitt
  • c) Form der Entscheidung und Verfahrenskosten
  • 3. Wirkungen des Vorabentscheidungsurteils
  • IV. Art. 68 EGV a.F. und Art. 35 EUV a.F.
  • F. Der Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts (Art. 3 Abs. 2 EUV, Art. 67–89 AEUV)
  • G. Bewertung und Schlussfolgerung in Bezug auf effektiven Rechtsschutz durch das Vorabentscheidungsverfahren
  • Kapitel 2: Der Weg zu der Einführung eines Eilvorlageverfahrens
  • A. Problemaufriss: Verfahrensdauer
  • B. Entwicklung und Darstellung der unterschiedlichen Lösungsansätze zur Beschleunigung des Vorabentscheidungsverfahrens
  • I. Annahmeverfahren bestimmter Vorlagefragen durch den Gerichtshof
  • 1. Auswahlverfahren nach Vorbild des US Supreme Courts
  • 2. Annahmeverfahren nach Vorbild des § 93 a BVerfGG
  • II. Beschränkung der Vorlagebefugnis auf letztinstanzliche Gerichte
  • 1. Vorteile einer Beschränkung
  • 2. Nachteile einer Beschränkung
  • III. Modifizierung der Vorlagepflicht
  • 1. Distanzierung von der Foto-Frost-Rechtsprechung
  • 2. Lockerung der Kriterien der C.I.L.F.I.T.-Rechtsprechung
  • IV. Beschränkung der Vorlagebefugnis durch das Kriterium des „vernünftigen Zweifels“
  • V. Einführung eines Kassationsverfahrens
  • VI. Schaffung dezentraler Gerichtsinstanzen
  • VII. Übertragung der Zuständigkeit auf das Gericht
  • VIII. „Green light“-Verfahren
  • 1. Vorteile des „green light“-Verfahrens
  • 2. Nachteile des „green light“-Verfahrens
  • 3. Bewertung
  • IX. Tatsächlich vorgenommene Reformen/Ergebnis der Reformdiskussion
  • C. Die Einführung des Eilvorlageverfahrens für den Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts
  • I. Besonderheiten des Raumes der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts
  • II. Notwendigkeit einer Verfahrensbeschleunigung
  • III. Entwicklung bis zum Inkrafttreten des neuen Eilvorlageverfahrens
  • 1. Einführung des beschleunigten Vorabentscheidungsverfahrens nach Art. 105 VerfO Gerichtshof
  • 2. Anregung des Rates im Jahr 2005 im Rahmen des Haager Programms
  • 3. Reflexionspapiere des EuGH
  • a) Reflexionspapier vom 25. September 2006
  • aa) Option I
  • bb) Option II
  • b) Ergänzendes Reflexionspapier vom 21. Dezember 2006
  • 4. Tatsächliche Ausgestaltung des Eilvorlageverfahrens
  • a) Einrichtung einer zuständigen Kammer beim Gerichtshof
  • b) Verfahrensablauf
  • aa) Schriftlicher Verfahrensabschnitt
  • bb) Mündlicher Verfahrensabschnitt
  • c) Problem: Nachweis der Dringlichkeit
  • IV. Bewertung bzw. Prognose des Eilvorlageverfahrens im Hinblick auf die Gewährleistung effektiven Rechtsschutzes
  • Kapitel 3: Anwendung des neuen Eilvorlageverfahrens in der Praxis des Gerichtshofes
  • A. Statistik
  • B. Bereiche der Anwendung des Eilverfahrens
  • I. Bereich der justiziellen Zusammenarbeit in Zivilsachen
  • II. Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen
  • III. Bereich Visa, Asyl, Einwanderung und andere Politiken betreffend den freien Personenverkehr
  • C. Begründung der Dringlichkeit
  • I. Nachhaltige Beeinträchtigung im Eltern-Kind-Verhältnis
  • 1. Kindesrückführung bzw. Kindeswohlgefährdung
  • 2. Beispiel: Rechtssache C-195/08 PPU Rinau
  • a) Sachverhaltszusammenfassung und Entscheidung des Gerichtshofes
  • b) Nachweis der Dringlichkeit
  • c) Dauer des Eilverfahrens
  • II. Freiheitsentzug
  • 1. Beispiel: Rechtssache C-296/08 PPU Santesteban Goicoechea
  • a) Sachverhaltszusammenfassung und Entscheidung des Gerichtshofes
  • b) Nachweis der Dringlichkeit
  • c) Dauer des Eilverfahrens
  • 2. Beispiel: Rechtssache C-357/09 PPU Kadzoev
  • a) Sachverhaltszusammenfassung und Entscheidung des Gerichtshofes
  • b) Nachweis der Dringlichkeit
  • c) Dauer des Eilverfahrens
  • D. Dauer und Verfahrensablauf allgemein
  • I. Dauer
  • II. Verfahrensablauf
  • E. Zuständige Kammern
  • F. Bewertung und Ausblick
  • G. Fazit hinsichtlich des 1. Teils
  • Teil 2: Individualrechtsschutz bzw. die Klagebefugnis des Einzelnen nach dem Vertrag von Lissabon
  • Kapitel 1: Der Weg hin zur „neuen“ Nichtigkeitsklage – Die Umgestaltung durch den Verfassungskonvent
  • A. Der Europäische Verfassungskonvent: Der Weg über den Verfassungsvertrag bis hin zum Vertrag von Lissabon
  • B. Die Individualnichtigkeitsklage im Verfassungskonvent
  • C. Formulierung der Regierungskonferenz 2003: Art. III-270 Abs. 4 Verfassungsentwurf
  • D. Fassung im Rahmen des endgültigen Verfassungsvertrages: Art. III-365 Abs. 4 VerfV
  • E. Die Nichtigkeitsklage nach dem Vertrag von Lissabon: Art. 263 AEUV
  • I. Unterschiede zum Verfassungsvertrag
  • 1. Strukturelle Unterschiede
  • 2. Rechtsakttypen
  • a) Unterschiedliche Rechtsakte nach dem Verfassungsvertrag (europäische Gesetze /Rahmengesetze)
  • b) Hierarchisierung der Rechtsakte bzw. Rechtssetzung
  • c) Rechtsakte nach dem Vertrag von Lissabon
  • II. Unterschiede und Neuerungen bzgl. der Nichtigkeitsklage gem. Art. 263 AEUV allgemein
  • Kapitel 2: Die Individualnichtigkeitsklage gem. Art. 263 Abs. 4 AEUV
  • A. Bedeutung der Nichtigkeitsklage
  • I. Klageart
  • II. Verhältnis zu anderen Klagearten
  • III. Klageberechtigte im Rahmen der Nichtigkeitsklage
  • IV. Sachliche Zuständigkeit
  • V. Klagefrist
  • VI. Klagegegenstand
  • 1. Frühere Problematik: Begriff der Entscheidung und der Entscheidung in Form von Verordnungen
  • a) Entscheidung
  • b) Scheinverordnungen
  • c) „Echte“ Verordnungen
  • d) Richtlinien
  • 2. Klagegegenstand „Handlung“ gem. Art. 263 Abs. 4 AEUV
  • B. Die Klagebefugnis nach den drei Varianten des Art. 263 Abs. 4 AEUV
  • I. Klagebefugnis des Adressaten: 1. Variante
  • II. Klagebefugnis bei unmittelbarer und individueller Betroffenheit: 2. Variante
  • 1. Unmittelbares Betroffensein
  • a) Formelle Unmittelbarkeit
  • b) Materielle Unmittelbarkeit
  • 2. Individuelles Betroffensein
  • a) Plaumann-Formel und erweiternde Fallgruppen
  • b) Das individuelle Betroffenseins und die Rechtssachen Unión de Pequeños Agricultores (UPA) sowie Jégo-Quéré
  • aa) Das Greenpeace-Urteil
  • bb) Die Rechtssache Unión de Pequeños Agricultores (UPA)
  • (1) Sachverhalt und die Entscheidung des Gerichts
  • (2) Ansicht des Generalanwalts Jacobs
  • (3) Entscheidung des Gerichtshofes in der Rechtssache UPA: Keine Abwendung von der Plaumann- Formel
  • cc) Die Rechtssache Jégo- Quéré
  • (1) Sachverhalt und Argumente der Parteien
  • (2) Entscheidung des Gerichts
  • dd) Bewertung der Entscheidung des Gerichtshofes in der Rechtssache UPA in der Literatur
  • ee) Stellungnahme
  • 3. Entstehen durch die strenge Linie des Gerichtshofs Rechtsschutzlücken? – Das Verhältnis der Nichtigkeitsklage zu anderen Verfahrensarten
  • a) Untätigkeitsklage
  • b) Schadensersatzklage/Amtshaftungsklage
  • c) Einstweiliger Rechtsschutz
  • d) Inzidente Normenkontrolle
  • e) Vorabentscheidungsverfahren
  • aa) Wie „funktioniert“ Individualrechtsschutz durch das Vorabentscheidungsverfahren?
  • bb) Probleme des Vorabentscheidungsverfahrens als Rechtsschutzmöglichkeit
  • (1) Lange Verfahrensdauer und Kostenaufwand
  • (2) Fehlendes Antragsrecht des Einzelnen
  • cc) Wie „funktioniert“ der Individualrechtsschutz durch die Nichtigkeitsklage?
  • dd) Nachteile der Nichtigkeitsklage
  • (1) Strenge Voraussetzung des individuellen Betroffenseins als Nachteil
  • (2) Verfahrensdauer der Nichtigkeitsklage als Nachteil
  • (3) Klagefrist der Nichtigkeitsklage als Nachteil
  • ee) Besteht ein Präklusionsverhältnis zwischen Vorabentscheidungsverfahren und Nichtigkeitsklage?
  • (1) Problemaufriss
  • (2) Die Lösung des Gerichtshofes in der Rechtssache Textilwerke Deggendorf
  • (3) Sonderfall des Parallelverfahrens
  • (4) Ergebnis: Es besteht ein Präklusionsverhältnis
  • f) Ergebnis: Es entstehen Rechtsschutzlücken
  • 4. Änderungen der strengen Voraussetzungen im Rahmen des Art. 263 Abs. 4 AEUV
  • 5. Zusammenfassung/Ergebnis bzgl. der 2. Variante
  • III. Klagebefugnis bei Rechtsakten mit Verordnungscharakter: 3. Variante
  • 1. Rechtsakte mit Verordnungscharakter
  • a) Verordnungscharakter nur bei Rechtsakten ohne Gesetzescharakter
  • b) Verordnungscharakter auch bei Gesetzgebungsakten
  • c) Ansicht des Gerichts
  • d) Ansicht von Generalanwältin Kokott
  • e) Ansicht des Gerichtshofes
  • 2. Unmittelbares Betroffensein
  • 3. Keine Durchführungsmaßnahmen
  • IV. Anwendbarkeit der neuen Vorschrift
  • V. Problematik der Präklusion
  • C. Bewertung: Fortschritt, Stillstand oder Rückschritt
  • I. Diskussion in der Literatur
  • II. Eigene Stellungnahme und Ergebnis
  • Teil 3: Fazit unter der Berücksichtigung der Verpflichtung und der Folgen aus Art. 19 Abs. 1 UAbs. 2 EUV
  • A. Zusammenfassung des Problems der Rechtsschutzlücken im Individualrechtsschutz
  • I. Mögliche Rechtsschutzlücken
  • 1. Rechtsschutz ausreichend gesichert
  • 2. Kein ausreichender Rechtsschutz aufgrund bestehender Rechtsschutzlücken
  • II. Zusammenfassung des status quo nach dem Vertrag von Lissabon
  • B. Auswirkungen der Einführung von Art. 19 I UAbs. 2 EUV
  • I. Bedeutung des Art. 19 Abs. 1 UAbs. 2 EUV
  • II. Schließung der Rechtsschutzlücken
  • III. Ergebnis in Bezug auf die Effektivität des Rechtsschutzes
  • 1. Mankos des dezentralen/indirekten Rechtsschutzes
  • 2. Verbesserungsmöglichkeiten
  • a) Erweiterte Auslegung des Begriffs „individuelles Betroffensein“- Abkehr von der Plaumann-Formel
  • b) Einführung eines eigenen Antragsrechts bei Vorabentscheidungsverfahren
  • C. Einführung einer weiteren europäischen Direktklage als Lösung?
  • I. Einführung einer europäischen Verfassungsbeschwerde
  • II. Einführung einer Feststellungsklage
  • D. Gesamtergebnis
  • Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Einleitung

Details

Seiten
XVIII, 242
Jahr
2015
ISBN (PDF)
9783653049428
ISBN (ePUB)
9783653979763
ISBN (MOBI)
9783653979756
ISBN (Paperback)
9783631655276
DOI
10.3726/978-3-653-04942-8
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2014 (Oktober)
Schlagworte
Individualnichtigkeitsklage Vorabentscheidungsverfahren Europarecht Eilvorlageverfahren
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2014. XVIII, 242 S.

Biographische Angaben

Friederike K. Brockmann (Autor:in)

Friederike Katharina Brockmann studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Trier, Poitiers und Münster. Nach Studienabschluss und Zulassung zur Rechtsanwaltschaft erwarb die promovierte Volljuristin zusätzlich die Voraussetzung für die Bestellung zur Anwaltsnotarin.

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