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Die Jauerer Schlossbibliothek Ottos des Jüngeren von Nostitz

Teil 1 und Teil 2

von Richard Sipek (Autor:in)
©2015 Dissertation 664 Seiten

Zusammenfassung

Die Bibliothek Ottos des Jüngeren Freiherr von Nostitz, die heute in der Prager Nostitzbibliothek verwahrt wird, stellt mit ihren ungefähr 5.000 Bänden eine der bedeutendsten niederschlesischen Barockbibliotheken dar. Zugleich legt sie Zeugnis ab von der außergewöhnlichen Buchleidenschaft eines in den Rekatholisierungsprozessen seiner Zeit aktiven Adeligen. In der Jauerer Schlossbibliothek sind ältere adlige sowie bürgerliche Bibliotheken erhalten, die mithilfe der Provenienzforschung rekonstruiert werden konnten. Sie stellen die faszinierende Bibliothekslandschaft Schlesiens in Renaissance und Barockzeit dar.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Die Jauerer Schlossbibliothek Ottos des Jüngeren von Nostitz: Teil 1
  • Inhalt
  • Danksagung
  • Vorwort
  • I. Kindheit und Studium Ottos des Jüngeren von Nostitz
  • I.1 Ottos Kindheit und die Löwenberger Schule
  • I.2 Das Görlitzer Gymnasium
  • I.3 Die Schulbücher
  • I.4 Universitätsstudien in Leipzig und Straßburg, die Kavaliersreise
  • II. Die Karriere
  • II.1 Das Fürstentum Breslau und die Fürstentümer Schweidnitz und Jauer
  • II.2 Der Prager Appellationsrat, die Reise nach Italien und der Breslauer Oberamtskanzler
  • II.3 Der Landeshauptmann des Fürstentums Breslau
  • II.4 Landeshauptmann der Fürstentümer Schweidnitz und Jauer
  • III. Die Bibliothek im Schloss Jauer
  • III.1 Die kulturelle Lage und Bibliothekslandschaft Schlesiens in der Frühen Neuzeit
  • III.2 Das Schloss in Jauer
  • III.3 Das Nachlassverzeichnis Ottos des Jüngeren von Nostitz
  • III.4 Die Themenstruktur der Jauerer Schlossbibliothek
  • III.5 Kuriositätenkabinett und Kunstkammer
  • III.6 Bucherwerbung
  • III.6 a) Professor Theodor Moretus als Buchagent
  • III.6 b) Der Breslauer Verleger und Buchbinder Johann Lischke
  • III.6 c) Buchwidmungen in der Jauerer Bibliothek
  • III.7 Das weitere Schicksal der Jauerer Schlossbibliothek
  • IV. Die Methodik der Bearbeitung der Provenienzeinträge und das PROVENIO Projekt
  • IV.1 Bearbeitungsmethodik des Provenienzverzeichnisses der Bücher Ottos des Jüngeren von Nostitz
  • IV.2 PROVENIO: Methodik der Buchprovenienzforschung
  • V. Provenienzeinträge in den Büchern der Jauerer Schlossbibliothek
  • V.1 Provenienzeinträge Ottos des Jüngeren von Nostitz
  • V.2 Die adeligen Buchbesitzer in der Jauerer Bibliothek
  • V.2 a) Die Bücher aus dem Besitz der Familie von Nostitz und anderer Verwandten Ottos des Jüngeren von Nostitz
  • V.2 b) Bücher anderer schlesischer Adelsfamilien
  • V.2 c) Die Bücher der Adelsfrauen
  • V.3 Bücher aus Bibliotheken der frühneuzeitlichen Ärzte
  • V.4 Bücher der Geistlichen
  • V.5 Die Bücher der Gelehrten
  • V.6 Die bürgerlichen Buchbesitzer
  • VI. Zusammenfassung
  • Summary
  • Literatur und Quellen
  • Abkürzungen:
  • Archivquellen:
  • Handschriften:
  • Monographien und alte Drucke:
  • Online Quellen:
  • Namensregister
  • Ortsregister
  • Die Jauerer Schlossbibliothek Ottos des Jüngeren von Nostitz: Teil 2
  • Inhalt
  • Zur Einrichtung des Provenienzverzeichnisses
  • I. Verzeichnis der Provenienzvermerke in den Büchern der Bibliothek Ottos des Jüngeren von Nostitz in der Prager Nostitzbibliothek
  • II. Verzeichnis der Bücher mit der Unterschrift Ottos des Jüngeren von Nostitz in der Prager Nostitzbibliothek
  • III. Verzeichnis der relevanten Provenienzvermerke in der Universitätsbibliothek Breslau

Zur Einrichtung des Provenienzverzeichnisses

Die Provenienzeinträge im zweiten Teil des vorliegenden Buches sind in drei Teile untergliedert. Diejenigen aus den Büchern der Nostitzbibliothek bilden die erste und umfangreichste Abteilung, die vom Verzeichnis der von Otto dem Jüngeren von Nostitz unterschriebenen Bücher gefolgt wird. Die dritte Abteilung enthält dann das Verzeichnis derjenigen Bücher in der Breslauer Universitätsbibliothek, die Provenienzeinträgen bezeichnet sind, deren Verfasser auch in der Nostitzbibliothek als Buchbesitzer auftauchen.

Die erste und dritte Abteilung werden nach den Namen der Buchbesitzer alphabetisch gereiht. Dabei wird kein Unterschied zwischen Personennamen, Familiennamen und Institutionen gemacht. Buchstabensupralibros, -exlibris und Provenienzanmerkungen, die nicht eindeutig identifiziert werden konnten, stellen die Ausnahme dar und sind daher am Ende beider Verzeichnisse eingereiht. Personen werden – wenn möglich – unter ihren Nachname eingeführt, wobei für alle Personennamen die jeweils üblichste Variante gewählt wird. So wird mitunter die lateinische Variante der deutschen vorgezogen, wenn diese in der Fachliteratur oder unter Zeitgenossen als deutlich etablierter gelten darf, z. B. „Crato von Crafftheim, Johannes“ und nicht „Kraft, Johann“. Die Namen von kirchlichen und weltlichen Institutionen schließlich werden in formalisierter Gestalt angegeben.

Lassen sich mehrere Vorbesitzer ausmachen, so taucht das jeweilige Buch zur besseren und schnelleren Orientierung entsprechend mehrmals auf und wird unter jeder einzelnen Provenienz gelistet. Dabei entspricht im ersten Verzeichnis, also den Büchern aus der Nostitzbibliothek, jeder Eintrag einer Signatur, im dritten Verzeichnis der Breslauer Bücher dagegen werden manchmal mehrere Signaturen unter einem Eintrag angegeben. Der Grund dafür sind die unterschiedlichen Entstehungszusammenhänge beider Verzeichnisse.

Sämtliche Provenienzeinträge in den Büchern der Nostitzbibliothek wurden für die vorliegenden Verzeichnisse transliteriert. Über die allgemeinen Regeln für Transliteration sowie über Charakteristik der formalen Eigenschaften der Provenienzeinträge wurde schon im Kapitel „Bearbeitungsmethodik des Provenienzverzeichnisses der Bücher Ottos des Jüngeren von Nostitz“ gesprochen. Die Verzeichniseinträge in der ersten und der dritten Abteilung haben aufgrund der unterschiedlichen Quellenarbeit allerdings eine voneinander abweichende Struktur. Die Einträge in der ersten Abteilung nämlich entstanden bei der physischen Untersuchung der Bücher in der Nostitzbibliothek und sind deswegen akkurater und wohl auch für den vorliegenden Zweck besser strukturiert. Sie folgen zunächst – wenn es möglich war, die Entstehungszeit der Provenienzeinträge festzustellen oder mindestens abschätzen – der chronologischen Abfolge von den ältesten Provenienzeinträgen zu den jüngsten. Ferner orientiert sich die Verzeichnung an folgender Struktur:

1) Der Name des Buchbesitzers wird im Kopf in der fetten Schrift angegeben.

2) Die Signatur der Nostitzbibliothek steht rechts vom Namen des Buchbesitzers, ggf. mit Bestimmung des jeweiligen Teiles oder Bandes nach dem Schrägstrich. Die Abkürzung „adl.“ nach dem Schrägstrich bezeichnet das jeweilige Adligat in einem Sammelband.

2) Die Angabe der Exlibris umfassen nicht nur die üblichen graphischen Exlibris, sondern auch jene handschriftlichen Besitzvermerke, die der jeweilige Buchbesitzer zur Bezeichnung seines Besitzes benutzte, einschließlich etwaiger ex dono-Vermerke und ← 7 | 8 → einfacher Unterschriften. Die Abkürzung „hschr.“ in dieser und den folgenden Rubriken kürzt jeweils „handschriftlicher, -e, es, -en“ ab.

3) Die Kategorie Widmungen umfasst alle Vermerke, in denen ein Besitzer ein Buch oder mehrere Bücher einer anderen Person, Familie oder Institution schriftlich schenkt oder vermacht.

4) Als Supralibros werden alle Besitzzeichen angegeben, die auf den Deckeln oder Rücken eines Bucheinbandes blindgeprägt oder – zu diesem Zweck – auch aufgeschrieben wurden. Mit Blick auf die blindgeprägten Supralibros unterscheidet das Verzeichnis zwischen Buchstabensupralibros, die aus Einzelbuchstaben und -nummern zusammengesetzt wurden, und Wappensupralibros, bei denen üblicherweise ein vollständiger Druckstock mit einer Wappendarstellung und anderer Provenienzzeichen des Besitzers aufgedruckt wurde. Beide Varianten können in den Ausnahmefällen auf einem Deckel auch kombiniert werden (z. B. das Wappen- und Buchstabensupralibros vom Leubuser Abt Arnold Freiberger). Bei den Buchstabensupralibros werden ohne Rücksicht auf die Vorlage jeweils nur die Buchstabengruppen ohne Leerstellen, Punkten und anderen Verteilungszeichen im Verzeichnis angegeben.

5) Die Anmerkungen umfassen alle anderen Informationen über die gesammelten Provenienzvermerke, die nicht in die oben eingeführten Rubriken eingereiht werden konnten. Das betrifft einerseits handschriftliche Anmerkungen der Buchbesitzer zum Text und andere, persönliche Vermerke, anderseits etwaige Anmerkungen zur äußeren Gestalt des Buches und anderen Umständen, die auf die Provenienzgeschichte eines Buches Hinweise geben könnten.

Altsignaturen wurden bei der Herstellung des Provenienzverzeichnisses nicht berücksichtigt, weil ihre Aussagewert sehr beschränkt und ihre Herkunft meisten sehr zweifelhaft ist.

Das Signaturverzeichnis der zweiten Abteilung stellt alle Bücher der Nostitzbibliothek vor, die die Unterschrift Ottos des Jüngeren von Nostitz enthalten und deswegen mit Sicherheit in seiner Jauerer Schlossbibliothek eingerechnet werden dürfen.

Das Provenienzverzeichnis in der dritten Abteilung schließlich entstand aufgrund der Untersuchung der Proveninienzkartothek in der Breslauer Universitätsbibliothek. Diese Kartothek wurde mir von Dr. Weronika Karlak aus der Abteilung Alte Drucke freundlicherweise zugänglich gemacht. Sie enthält die Provenienzeinträge aus den älteren Buchbeständen noch nicht in extenso. Von den ungefähr 80.000 alten Drucken der Universitätsbibliothek (nicht eingerechnet die selbständigen Buchbestände, z. B. die Bibliotheca Rodolphina, Alte Stadtbibliothek etc.) wurden alle im 16. und 17. Jahrhundert gedruckten Bücher für die Kartothek exzerpiert – hier wiederum mit Ausnahme der Bände im Folio-Format. Es war aus zeitlichen Gründen nicht möglich, die relevanten Bücher aus der Breslauer Universitätsbibliothek sämtlich physisch zu untersuchen. Das Provenienzverzeichnis enthält deswegen im Wesentlichen die Informationen, die aus der Breslauer Provenienzkartothek geschöpft werden könnten. Dementsprechend folgen die Verzeichniseinträge auch einer von dem Verzeichnis der ersten Abteilung abweichenden Struktur. Diese Struktur ist einfacher und spiegelt die Struktur des Kartothekzettel wider, obwohl die Einträge vom Polnischen ins Deutsch übersetzt und kritisch bearbeitet sowie sämtliche Abkürzungen aufgelöst wurden. Die Transliterationen der Kartothek wurden oft buchstäblich übernommen, manchmal auch mit möglichen Fehlern oder zumindest sprachlichen Ungereimtheiten, auf die jeweils mit Ausrufezeichen in eckigen Klammern aufmerksam gemacht wurde. Drei einzelne Punkte fungieren als Auslassungszeichen und wurden so von den Karteikarten übernommen. Alle Ergänzungen und Vermerke des Verfassers in diesem dritten Verzeichnis sind dagegen durch eckige Klammern ausgewiesen. ← 8 | 9 →

Details

Seiten
664
Jahr
2015
ISBN (PDF)
9783653053821
ISBN (ePUB)
9783653984651
ISBN (MOBI)
9783653984644
ISBN (Paperback)
9783631650295
DOI
10.3726/978-3-653-05382-1
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2015 (März)
Schlagworte
Buchsammlungen Kabinett der Kuriositäten Bibliotheksgeschichte
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2014. 664 S., 14 s/w Abb.

Biographische Angaben

Richard Sipek (Autor:in)

Richard Šípek befasst sich seit langem mit der Bibliotheksgeschichte, Buchkultur und Geschichte des Lesens. Er arbeitet in der Abteilung Handschriften und Frühe Drucke der Bibliothek des Tschechischen Nationalmuseums und unterrichtet am Institut für Informations- und Bibliothekswissenschaften der Karls-Universität Prag.

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