Lade Inhalt...

Stephen King’s «It» in Translation

Die Übersetzungen von Tabuwörtern in der Umgangssprache der Kinder im Roman- Sieben Sprachen im Vergleich

von Britta Stöckmann (Autor:in)
©2014 Monographie 197 Seiten

Zusammenfassung

Du sollst nicht fluchen – ein alltäglicher, oft totgeschwiegener Bestandteil der Sprache ist ihr Tabuwortschatz. Anhand eines ausgewählten Bereichs von Stephen Kings Roman It und seinen Übersetzungen wird Einblick in die Gewohnheiten des Fluchens in sieben verschiedenen Sprachen genommen. Dabei stellt der im Roman fein ausdifferenzierte Gebrauch von Flüchen und Tabuwörtern Übersetzerinnen und Übersetzer vor die Herausforderung, die thematischen und stilistischen Schattierungen des Originals adäquat wiederzugeben. Kann es überhaupt gelingen, den Tabubruch aus der einen in eine andere Sprache zu übertragen, ohne dass seine Wirkung verloren geht? Wie diese Studie zeigt, weisen der Tabuwortschatz und sein Gebrauch in jeder Sprache ihre ganz speziellen Eigenarten auf.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhaltsverzeichnis
  • 1. Einleitung
  • 2. Wie sagt man das, was man nicht sagt? – Eine Einführung in das Thema Tabuwortschatz
  • 2.1. ‚Bad language‘ – Definition der einzelnen Typen
  • 2.2. Thesen bezüglich der einzelnen Sprachen
  • 2.2.1. Englisch
  • 2.2.2. Deutsch
  • 2.2.3. Dänisch
  • 2.2.4. Italienisch
  • 2.2.5. Spanisch
  • 2.2.6. Polnisch
  • 2.2.7. Russisch
  • 2.3. Kinder und Fluchen – ein Tabu?
  • 2.4. Tabuwörter in der Übersetzung
  • 3. Analyse der ‚bad language‘ der Kinder im Roman
  • 3.1. Über die schlimmen Wörter
  • 3.2. Die Macht des Wortes – Fluchen und Religion
  • 3.3. Die einzelnen Charaktere – Analyse der Tabusprache der Kinder im Original und drei Übersetzungen
  • 3.3.1. William Denbrough
  • 3.3.2. Edward Kaspbrak
  • 3.3.3. Exkurs: Stereotype und Vorurteile
  • 3.3.4. Michael Hanlon
  • 3.3.5. Stanley Uris
  • 3.3.6. Benjamin Hanscom
  • 3.3.7. Richard Tozier
  • 3.3.8. Exkurs: Gender-Fragen
  • 3.3.9. Beverly Marsh
  • 3.3.10. Exkurs: Rassistisches und Hate Speech
  • 3.3.11. Henry Bowers
  • 4. Ausgewählte Phrasen im Vergleich – das Original und sechs Übersetzungen
  • 4.1. Tabuwortgebrauch im Klub der Verlierer
  • 4.1.1. Beispiel 1 – Richies Kommentar zu Stans Schweigsamkeit  
  • 4.1.2. Beispiel 2 – Bills und Richies Schlagabtausch mit späterem Rückbezug
  • 4.1.3. Beispiel 3 – Eddies erste Gegenwehr
  • 4.1.4. Beispiel 4 – Richies Gebrauch eines Tabubegriffs als Ersatzwort
  • 4.1.5. Beispiel 5 – Richies Ausdruck der Sorge um Bill
  • 4.1.6. Beispiel 6 – Richies Ablehnung eines Vorschlags
  • 4.1.7. Beispiel 7 – Stans Kommentar zur Asthmamedizin
  • 4.1.8. Beispiel 8 – Beverlys Ablehnung
  • 4.1.9. Beispiel 9 – Beverlys Zustimmung
  • 4.1.10. Beispiel 10 – Beverlys erster Ausbruch
  • 4.1.11. Beispiel 11 – Beverlys zweiter Ausbruch
  • 4.1.12. Beispiel 12 – Mikes Flussbeschreibung
  • 4.1.13. Beispiel 13 – Bills stärkster Verbalangriff auf Es
  • 4.1.14. Beispiel 14 – Bens Schweigebefehl an Richie
  • 4.1.15. Beispiel 15 – Bills Aufforderung an Beverly, Es zu töten
  • 4.1.16. Beispiel 16 – Eddies großer Auftritt
  • 4.2. Vier Beispiele zu Henry Bowers Tabuwortgebrauch
  • 4.2.1. Henrys Anrede gegenüber Beverly
  • 4.2.2. Henrys Anrede gegenüber Eddie
  • 4.2.3. Henrys Anrede gegenüber Bill
  • 4.2.4. Henrys homophober Ausbruch
  • 5. Ergebnisse des Analyseteils
  • 6. „Es“ – ein deutsch-deutscher Vergleich
  • 7. Fazit
  • Bibliographie
  • Danksagung

← 6 | 7 → 1. Einleitung

Laut dem Malediktologen Reinhold Aman ist es so, dass „der Mensch flucht und schimpft, wenn er sich ärgert, wenn er frustriert ist“. Schimpfen sei dabei die dritte Stufe in einer Kausalkette: „Die erste Stufe ist Frustration, in der zweiten Stufe gerät man in einen Affektzustand, ist geistig, seelisch, körperlich aus dem Gleichgewicht. Man ist wie ein Dampfkessel, der explodiert, wenn der Dampf nicht abgelassen wird. Und die dritte Stufe, das Schimpfen, ist eines der Sicherheitsventile.“ (vgl. Müller 1996: o.S.)

In einem Roman aus der Kategorie „Horror“, in dem alptraumhafte Erlebnisse ein zentrales Element darstellen, welche die Protagonisten in jeder Hinsicht aus dem Gleichgewicht zu bringen drohen, und in dem neben der Angst auch die Frustration über die eigene scheinbare Ohnmacht eine nicht unbedeutende Rolle spielt, steht zu erwarten, dass die Sprache dieser Betroffenen sich nicht immer auf einem gehobenen Niveau befinden, sondern dass verbales Dampfablassen in Form von Kraftausdrücken, Flüchen und verbalen Angriffen einen gewissen Raum einnehmen wird. Dies gilt insbesondere, wenn es sich bei diesen Protagonisten um Kinder handelt, die eigentlich stets ihre eigene Sprache sprechen und auch in der Öffentlichkeit gewöhnlich kein anderes Sprachniveau vortäuschen, wie es etwa oft bei erwachsenen Vertretern der Mittel- und Oberschicht zu beobachten ist, die zwischen privatem und öffentlichem Sprachgebrauch unterscheiden. Tabus andererseits, die Kinder von ihren Eltern eingebläut bekommen haben, wirken sich auch auf ihre Ausdrucksweise im privaten Umgang mit Freunden aus. Ein Kind, das aus einem Elternhaus stammt, in dem der Vater es mit „O idiot child of my loins“ (S. 347)1 anredet, wird einen unverkrampfteren Umgang mit Schimpf- und Fluchwörtern an den Tag legen als Kinder aus Familien, in denen strenger auf verbale Umgangsformen geachtet wird.

Kraftausdrücke deuten, wie der Name bereits sagt, auch eine gewisse Stärke an, die mit dem Nutzer dieser Wörter assoziiert wird. Im verbalen Umgang von Kindern untereinander nehmen gerade diejenigen Personen relativ hohe Ränge ← 7 | 8 → in der Gruppenhierarchie ein, die sich auch verbal etwas trauen. Kommunikation bestimmt das Miteinander, was auch Flüche, Schimpfwörter und Beleidigungen mit einschließt, wobei diese nicht immer negativ gedeutet werden müssen. Wie bei jedem Sprechakt zählt auch beim Fluchen, wer was zu wem mit welcher Absicht sagt und unter welchen Umständen dies geschieht. Gerade unter Freunden, die einander gut kennen, fällt es gewöhnlich nicht schwer zu unterscheiden, ob etwas als Angriff oder scherzhaft gemeint ist.

Fluchforscher wie Aman oder Timothy Jay gehen davon aus, dass „das Fluchen, Verwünschungen und Schimpfwörter zum menschlichen Leben dazugehören und ein wichtiger Bestandteil der Sprache sind“2. Schimpfwörter werden dabei sehr früh gelernt – schon kleine Kinder merken schnell, dass sie mit bestimmten Wörtern, die sie höchstwahrscheinlich noch gar nicht verstehen, große Aufmerksamkeit erzielen können. Auch bleiben Schimpfwörter länger als manch andere Information im Gehirn verankert, wie Studien mit Alzheimer- und Demenzkranken ergeben haben, bei denen Patienten zwar den eigenen Namen nicht mehr wussten, aber noch immer schimpfen konnten, wofür folgende Gründe angenommen werden:

Tabuvokabeln finden in unserem Gehirn eine andere Heimat als neutrale Wörter: Scans mit Kernspintomographen und Positronen-Emissions-Tomographen zeigten, daß Schimpfwörter im limbischen System, dem etwa walnußgroßen animalischen Zentrum in unserem Gehirn landen. Hier lagern unsere Emotionen und eben auch das Reservoir an Kraftausdrücken. Die verbale Vernunft sitzt im präfrontalen Cortex, dem neuronalen Zensor, der das Tier im Gehirn überwacht. (Weinert 2007: o.S.)

So gesehen stellt das Fluchen ein grundlegendes Bedürfnis des Menschen dar, das je nach äußeren Umständen gezähmt oder losgelassen wird. Die Vielfältigkeit der Sprache setzt der Kreativität des Fluchenden dabei keinerlei Grenzen, und da Fluchen an sich ein weltweites Phänomen darstellt, ergibt sich die interessante Fragestellung, wie in den jeweiligen Einzelsprachen geschimpft wird, welche thematischen Schwerpunkte gesetzt werden, welche Grenzen bestehen und was davon in andere Sprachen übertragbar ist.

Laut Aman kann man anhand der gebräuchlichen Fluchformen genau feststellen, „was in [einer] Kultur als gut, als nobel, als ideal, als schön, als richtig gilt. Denn jeder, der von der Norm abweicht, wird beschimpft. Beim Fluchen wiederum verletzt man das grösste Tabu seiner Kultur.“ (vgl. Kern 1996: o.S.) Das hängt damit zusammen, dass gerade durch das Aus- bzw. Ansprechen solch tabuisierter Worte oder Dinge die größte Wirkung beim Hörer erzielt wird.

← 8 | 9 → Dabei hebt Aman generell drei thematisch-regionale Gruppen hervor, wobei er jedoch hinzufügt, dass selbstverständlich auch innerhalb einer Gesellschaft große Unterschiede bestehen können, allein schon zwischen Stadt- und Landbevölkerung, aber natürlich auch zwischen den einzelnen Individuen. Die drei Hauptgruppen sieht er als:

die Gotteslästerer, die Familienbeschimpfer und die Prüden. Gotteslästerer findet man hauptsächlich in katholischen Kulturen von Bayern bis Brasilien. Die Familienbeschimpfer gibt es vor allem in Asien, Afrika und Ozeanien, wobei am häufigsten die Mutter beschimpft wird. Und die dritte Gruppe, die Prüden, hat Angst vor Sex und den damit verbundenen Körperteilen und vor den Ausscheidungen. Man findet sie in puritanischen Kulturen, also etwa bei den Amerikanern, die sich ständig mit sexuellen und skatologischen Ausdrücken wie «fuck», «asshole», «shit» und dergleichen abreagieren. (vgl. Müller 1996: o.S.)

Unterschiede bestehen jedoch nicht nur zwischen Kulturen, sondern können sich diachron auch in ein und derselben Kultur ergeben. Der zeitliche und damit auch der politische Wandel spielen also eine Rolle, was man etwa an der Entwicklung der political correctness in den USA beobachten kann, wozu Aman bemerkt:

Zumindest in Amerika hat sich die Meinung darüber, was anstössig ist, gründlich geändert. Am verpöntesten waren hier früher die Gotteslästerungen. Bis vor etwa 30 Jahren ist das Wort «goddamn» praktisch in keiner Zeitung erschienen, ebensowenig «hell». Aber man durfte über die Neger lachen, über die Juden, die Schwulen, über verkrüppelte Leute und geistig Behinderte. Das alles galt überhaupt nicht als unfein. Nach dem Zweiten Weltkrieg änderte sich das langsam. Man durfte nichts Abfälliges mehr über die Juden schreiben oder über die Polen und Italiener. Allmählich wurden Bezeichnungen wie «nigger» oder «kike» (abwertend für Jude) sehr verpönt, und ab etwa 1985 galt dies zunehmend auch für die Homosexuellen. Je verrückter und fanatischer diese Spinner mit ihrer «political correctness» wurden, desto verbotener wurden abfällige Ausdrücke gegen Frauen, Juden, Schwule und besonders gegen Schwarze. Das alles wird heute zensiert. Früher waren es die Religion und der Sex, jetzt sind ethnisch diskriminierende Wörter die schlimmste Obszönität. (vgl. Müller 1996: o.S.)

In dem Roman IT von Stephen King, der u.a. 1987 mit dem British Fantasy Award ausgezeichnet worden ist und um den es hier im Weiteren gehen soll, steht zunächst das Jahr 1958 in der amerikanischen Kleinstadt Derry im Bundesstaat Maine im Zentrum. Die Frage, die hier anhand des Umgangstons, den die Kinder im Roman untereinander pflegen, behandelt werden soll, ist, inwieweit und in welcher Form die verschiedenen Übersetzer des Textes die darin vorkommenden Tabuwörter und deren Intensität wiedergeben.

Bekanntermaßen ist die Aufgabe einer Übersetzung ganz allgemein gesprochen, einen Ausgangstext adäquat in einer bestimmten Zielsprache wiederzugeben. Der ← 9 | 10 → Übersetzer ist dabei einerseits sowohl dem Original verpflichtet, denn dessen Inhalt und Aussage müssen möglichst ohne Verluste in die Zielsprache transportiert werden, als auch andererseits dem Zieltext, der sich ebenfalls wie ein Original lesen sollte und somit sprachlich an die Gewohnheiten der Zielsprachenleserschaft angepasst sein muss. Dass dieser Übertragungsprozess nicht immer reibungslos verläuft, liegt auf der Hand. Schon Dinge wie Namen und kultur- oder landesspezifische Realia können Schwierigkeiten bereiten und stellen somit für die Translatologie einen interessanten Forschungsgegenstand dar. Das delikate Gebiet der Tabuwörter, Kraftausdrücke und Vulgarismen, welches ebenfalls kulturspezifische Kenntnisse beim Übersetzer voraussetzt, kann dabei ebenfalls Probleme aufwerfen, wobei in dieser Untersuchung die gewählten Übersetzungsbeispiele immerhin aus einem tendenziell ähnlichen Kulturkreis wie das Original stammen, denn mit dem amerikanischen Originaltext sollen Übersetzungen in sechs europäischen Sprachen verglichen werden, darunter aus dem germanisch-skandinavischen Raum die deutsche und dänische Version, aus dem romanischen Gebiet die italienische und spanische sowie aus dem slawischen Bereich die polnische und russische. Der Hauptschwerpunkt wird dabei neben dem amerikanischen Original auf drei Sprachen aus unterschiedlichen Sprachfamilien liegen, nämlich Deutsch, Italienisch und Polnisch, denen jeweils die zweite Sprache aus dem entsprechenden Bereich bei einem detaillierten Vergleich im zweiten Teil der Analyse zur Seite gestellt werden soll.

Die zeitlich erste Übersetzung ist die deutsche3, die noch im selben Jahr wie das englische Original erschienen ist, nämlich 19864. Seit dem darauf folgenden Jahr, also 1987, sind ebenfalls die italienische und spanische Version erhältlich, seit 1990 die dänische. Die erste polnische Ausgabe ist 1993 erschienen, zunächst in drei Bänden, später bei einem anderen Verlag in einem Band5. ← 10 | 11 → Als letzte der hier untersuchten Übersetzungen des Romans ist die russische im Jahr 1997 entstanden6.

Obwohl es sich bei dem Roman IT um Trivialliteratur handelt, ist er hier dennoch als geeigneter Untersuchungsgegenstand ausgewählt worden, da es Stephen King ausgesprochen gut gelingt, sich in die Psyche von Kindern und deren Umgang mit alptraumhaften Erlebnissen und eingebildeten Monstern hineinzuversetzen, so dass es sich lohnt, der Frage nachzugehen, inwieweit er auch die normale alltägliche Kommunikation der Kinder, insbesondere der Freunde untereinander, und deren Verwendung von Kraftausdrücken und Tabuwörtern zu unterschiedlichen Zwecken treffend abbildet und wie es den Übersetzern des Romans gelingt, dies in ihre jeweilige Zielsprache zu übertragen. Die Tatsache, dass es sich um Horrorliteratur handelt, lässt – wie bereits angedeutet – erwarten, dass der Autor sprachlich drastischer hat vorgehen können, als es etwa in anderen Gattungen möglich gewesen wäre, so dass sich ausreichend sprachliches Material für eine Analyse zusammentragen lässt7.

Bei den Kindern im Roman handelt es sich in erster Linie um eine Gruppe von sieben Freunden, die sich der Klub der Verlierer („The Losers’ Club“) nennt, da alle in irgendeiner Form Außenseiter sind, was sich zumeist aus einem körperlichen Mangel oder einer generellen Andersartigkeit durch Geschlecht, Religionszugehörigkeit ← 11 | 12 → oder Hautfarbe herleitet: Bill, der unbestrittene Anführer der Gruppe, der von seinen Freunden meist ‚Big Bill‘ genannt wird, stottert und wird deswegen von ihnen manchmal auch freundschaftlich ‚Stuttering Bill‘ gerufen. Eddie ist etwas schwächlich, leidet an einer überfürsorglichen Mutter und eingebildetem Asthma. Richie trägt eine Brille mit dicken Brillengläsern, Ben ist übergewichtig, Stan ist Jude, Mike das einzige Kind mit dunkler Hautfarbe in der Stadt, und Beverly unterscheidet sich darin vom Rest der Gruppe, dass sie ein Mädchen ist. Außerdem ließe sich bei ihr noch anführen, dass sie das soziale Stigma eines Mädchens aus der Unterschicht trägt, da sie in dem Teil von Derry aufwächst, der 1958 als Slum gilt.

Darüber hinaus gibt es eine weitere Gruppe von etwas älteren Kindern, die der ersten entgegengestellt ist. Ihr Anführer Henry wird von Anfang an als bösartig, tyrannisch und aggressiv dargestellt. Er und seine Sidekicks8 sind die ‚bösen Jungs’, die ihre physische Überlegenheit den Kleineren gegenüber ausspielen, wo sie können, und ihnen das Leben zur Hölle machen. Henry ist zunächst ein Gegenspieler auf Augenhöhe der Kinder, eine in jeder Hinsicht reale Bedrohung, und wird schließlich zum Handlanger des eigentlichen Monsters, das sich hinter dem ominösen „Es“ des Titels verbirgt.

Die Ereignisse, die die Zeit der Kindheit der Protagonisten betreffen, finden im Jahre 1958 statt. Der Roman weist darüber hinaus eine weitere Handlungsebene auf, die 1985 angesiedelt ist und in der dieselben Personen als Erwachsene agieren. Außerdem gibt es mehrere Zwischenspiele, die Begebenheiten aus der Geschichte der Stadt Derry, in der sich fast die komplette Romanhandlung abspielt, wiedergeben. Umgangssprache, Kraftausdrücke, Tabuwörter und Flüche kommen in allen Teilen der Geschichte vor, insbesondere in Dialogen, aber auch der erzählte Teil, bei dem der Autor zwischen auktorialem und personalem Erzählstil wechselt, weist derartige Wendungen auf.9 Im Folgenden soll sich die Untersuchung jedoch ← 12 | 13 → auf den Ausschnitt der Sprache, die von den Kindern benutzt wird, fokussieren und alle übrigen Fälle höchstens am Rande berühren.

Details

Seiten
197
Jahr
2014
ISBN (PDF)
9783653045062
ISBN (ePUB)
9783653986105
ISBN (MOBI)
9783653986099
ISBN (Hardcover)
9783631651704
DOI
10.3726/978-3-653-04506-2
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2014 (April)
Schlagworte
Tabusprache literarische Übersetzung Tabuwortschatz Übersetzungsvergleich
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2014. 197 S., zahlr. Tab.

Biographische Angaben

Britta Stöckmann (Autor:in)

Britta Stöckmann promovierte im Fach Anglistik an der Universität zu Kiel. Sie unterrichtete am Trinitiy College Dublin, an der Adam-Mickiewicz-Universität Poznań (Polen) sowie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel unter anderem in den Bereichen Übersetzung und interkulturelle Kommunikation.

Zurück

Titel: Stephen King’s «It» in Translation
book preview page numper 1
book preview page numper 2
book preview page numper 3
book preview page numper 4
book preview page numper 5
book preview page numper 6
book preview page numper 7
book preview page numper 8
book preview page numper 9
book preview page numper 10
book preview page numper 11
book preview page numper 12
book preview page numper 13
book preview page numper 14
book preview page numper 15
book preview page numper 16
book preview page numper 17
book preview page numper 18
book preview page numper 19
book preview page numper 20
book preview page numper 21
book preview page numper 22
book preview page numper 23
book preview page numper 24
book preview page numper 25
book preview page numper 26
book preview page numper 27
book preview page numper 28
book preview page numper 29
book preview page numper 30
book preview page numper 31
book preview page numper 32
book preview page numper 33
book preview page numper 34
book preview page numper 35
book preview page numper 36
book preview page numper 37
book preview page numper 38
book preview page numper 39
book preview page numper 40
200 Seiten