Sprache der Generationen
2., aktualisierte Auflage
Series:
Edited By Eva Neuland
Das Altersbild in den Programmen politischer Parteien: Karl Heinz Ramers
Extract
Der vorliegende Beitrag hat das Ziel, am Beispiel aktueller Parteiprogramme Bilder des Alters1 und Alterns in Texten der politischen Kommunikation zu ermitteln. Exemplarisch werden dabei nur die Programme der beiden Volksparteien CDU und SPD berücksichtigt. Auf der Grundlage der Bestimmung verschiedener Diskursfelder wird eine Wortfeldanalyse durchgeführt und ein exemplarischer Einblick in die Untersuchung größerer Textabschnitte gegeben.
Die Parteiprogramme richten sich an folgende Zielgruppen:1) eigene Parteimitglieder, 2) Sympathisanten, 3) politisch interessierte potentielle Anhänger und Wähler und 4) die (mediale) Öffentlichkeit. Die erste Gruppe bildet den engeren Adressatenkreis, weil die eigenen Mitglieder auf das Programm quasi verpflichtet sind. Das Programm dient allerdings auch dazu, neue Anhänger zu gewinnen und sich in der Öffentlichkeit darzustellen. Im Gegensatz zu Wahlprogrammen (vgl. Ramers 2012) wird nicht (allein) die kurzfristige Wählermobilisierung angestrebt, sondern eine längerfristige Bindung, die sich in Parteispenden oder -beitritten niederschlagen kann.
Parteiprogramme sind dem Kommunikationsbereich Politik zugeordnet (vgl. zur Differenzierung von Kommunikationsbereichen Gansel/Jürgens 2007, 74-81). Sie sind nach Girnth (2002, 74), der sich an Klein (2000) orientiert, durch folgende Charakteristika näher gekennzeichnet: ← 403 | 404 →
•Sie bilden schriftliche Texte.
•Als Emittenten fungieren Parteien bzw. Parteitagsdelegierte.
•Die Texte sind parteiintern gerichtet.
•Zur gleichen Klasse gehören die Textsorten Rechenschaftsbericht, Antrag an den Parteitag, Parteitagsbeschluss und Parteisatzung/Parteistatut.
Verwandte Textsorten sind u.a. Wahlprogramme, Parteitagsreden und – bei Regierungsbeteiligung der Partei – auch Regierungserklärungen.
Die Charakteristik von Girnth ist ergänzungsbedürftig,...
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