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Interpretation selbständiger Sätze im Diskurs

Syntax und Intonation in Interaktion

von Sebastian Kaiser (Autor:in)
©2014 Dissertation IX, 198 Seiten

Zusammenfassung

Die Bedeutung von Sätzen wird in der Satzmodusforschung im Wesentlichen über syntaktische Operationen abgeleitet. Neben der Wortstellung leistet jedoch auch die Intonation einen wichtigen Beitrag zur Interpretation. Ziel der Arbeit ist zum einen die Beschreibung syntaktischer und intonatorischer Eigenschaften selbständiger Sätze und zum anderen die theoretische Rekonstruktion von Satzinterpretationen auf der Grundlage syntaktischer und intonatorischer Aspekte. Dabei bestimmt die Stellung des finiten Verbs zunächst abstrakt die Gültigkeit des Satzinhaltes in Bezug auf die Diskurswelt. Auf dieser Information operiert die Intonation und signalisiert, ob der Satzinhalt zum Common Ground hinzugefügt werden soll und in welchem Verhältnis der Sprecher zum Satzinhalt steht.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhaltsverzeichnis
  • Vorwort
  • Einleitung
  • 1. Gegenstand, Aufbau und Ziele der Arbeit
  • 2. Zur Interpretation von Sätzen
  • Teil I Interpretation intonatorischer Strukturen
  • 1. Intonation
  • 1.1 Einleitung
  • 1.2 Intonationsmodelle
  • 1.2.1 Konturen
  • 1.2.2 Ebenen
  • 1.3 Intonatorische Phrasierungen
  • 1.4 Funktionen von Akzent- und Grenztönen
  • 1.5 Intonation und Interpretation von „hm“ und von Sätzen
  • 1.5.1 Empirische Studien
  • 1.6 Zusammenfassung
  • Teil II Interpretation syntaktischer Strukturen
  • 2. Generative Syntax
  • 2.1 Einleitung
  • 2.1.1 Die C-Domäne
  • 2.1.2 Vorfeldbesetzung
  • 2.2 Satzmodus
  • 2.2.1 Einleitung
  • 2.2.2 Satzmodus in der Forschung
  • 2.3 Zusammenfassung
  • Teil III Interaktion von Syntax und Intonation
  • 3. Diskursinitiativen
  • 3.1 Einleitung
  • 3.2 Diskursinitiative der Geltung
  • 3.2.1 V2-Deklarativsätze
  • Strukturbedeutung
  • Syntax und Intonation in Interaktion
  • 3.2.2 V1-Deklarativsätze
  • Strukturbedeutung
  • Syntax und Intonation in Interaktion
  • 3.2.3 V1-Konditionalsätze
  • Strukturbedeutung
  • Syntax und Intonation in Interaktion
  • 3.3 Diskursinitiative der Frage
  • 3.3.1 Entscheidungsfragen
  • Strukturbedeutung
  • Syntax und Intonation in Interaktion
  • 3.3.2 Ergänzungsfragen
  • Strukturbedeutung
  • Syntax und Intonation in Interaktion
  • 3.3.3 Echo-Fragen
  • Strukturbedeutung
  • Syntax und Intonation in Interaktion
  • 3.3.4 Deliberative Fragen
  • Strukturbedeutung
  • Syntax und Intonation in Interaktion
  • 3.4 Diskursinitiative der Exklamation
  • 3.4.1 V1-Exklamativsätze
  • Strukturbedeutung
  • Syntax und Intonation in Interaktion
  • 3.4.2 W-Exklamativsätze
  • Strukturbedeutung
  • Syntax und Intonation in Interaktion
  • 3.4.3 Dass-Exklamativsätze
  • Strukturbedeutung
  • Syntax und Intonation in Interaktion
  • 4. Was die Arbeit leistet
  • Literatur- und Quellenverzeichnis

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Vorwort

Die vorliegende Arbeit ist eine überarbeitete Fassung meiner Dissertationsschrift, die im Sommersemester 2013 von der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln angenommen wurde. Gutachter der Arbeit waren Prof. Dr. Jürgen Lenerz und Prof. Dr. Martine Grice. Die Disputation fand am 11. Juli 2013 statt. Mitglieder der Prüfungskommission waren neben den beiden Gutachtern Prof. Dr. Beatrice Primus, Prof. Dr. Klaus von Heusinger, PD Dr. Volker Struckmeier und PD Dr. Stefan Baumann. Vorsitzender der Prüfungskommission war PD Dr. Stefan Baumann.

An dieser Stelle möchte ich all denjenigen Menschen meinen aufrichtigen Dank aussprechen, die die Entstehung dieser Arbeit unterstützend begleitet haben.

Allen voran danke ich meinem Doktorvater Jürgen Lenerz. Er hat mich während meines Studiums mit seinen Veranstaltungen zur generativen Grammatik und Informationsstruktur für die Syntaxtheorie und die Intonation begeistert. An seinem Lehrstuhl hat er ein akademisches Umfeld geschaffen, in dem es möglich war, in Ruhe und Konzentration Ideen zu entwickeln, zu diskutieren und auszuarbeiten. Dabei stand er mir stets mit klugen Ratschlägen zur Seite und hat keine Mühen gescheut, die Realisierung dieser Arbeit zu fördern. Dafür danke ich Dir von Herzen!

Ich danke meiner Zweitgutachterin Martine Grice für die fruchtbare institutsübergreifende Zusammenarbeit - die Türen des Instituts für Linguistik - Phonetik standen mir jederzeit offen. Bei meinen Vorträgen im Linguistischen Arbeitskreis (LAK) war sie gerne zu Gast und hat mir dabei viele wertvolle Hinweise und Empfehlungen gegeben. Dafür bin ich Dir sehr dankbar!

Horst Lohnstein hat sich immer für mich Zeit genommen. In einer Vielzahl von Gesprächen hat er mir als Experte in Satzmodusangelegenheiten geholfen, Irrwege zu vermeiden und den roten Faden nicht aus den Augen zu verlieren. Herzlichen Dank!

Mit Volker Struckmeier habe ich unzählige Male zusammengesessen und diskutiert, Ideen entwickelt, Ideen verworfen. Am Ende des Tages sind wir stets zu konstruktiven Ergebnissen gekommen, die den Weg in diese Arbeit gefunden haben. Er hat meine Arbeit auch einer kritischen Durchsicht unterzogen - nach Struckmeier-Manier. Hoffentlich reicht dieses Leben dafür aus, dass ich meine daraus resultierenden Kaffee-Verbindlichkeiten irgendwann begleichen kann. Vielen lieben Dank für alles!

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Stefan Baumann hat wesentlichen Anteil an der Realisierung dieser Arbeit. Wir haben uns intensiv ausgetauscht und dabei hms untersucht, konkave und konvexe Intonationsmuster beschrieben und Tönen Bedeutungen zugeordnet. Meine Fragen in Sachen Prosodie und Intonation hat er sowohl geduldig als auch klug beantwortet. Die in Kapitel 3 gezeigten Intonationsverläufe hat er für mich eingesprochen. Herzlichen Dank für alles!

Anika Dewald hat mir unter anderem das Programm LaTeX erklärt, beim Labeln mit Praat geholfen und meine Arbeit korrekturgelesen. Ihre Hinweise waren mir eine große Hilfe. Vielen lieben Dank!

Sonja Müller hat dazu beigetragen, Unklarheiten zu beheben und Lösungen zu finden. Sie hat meine Fragen stets ausführlich beantwortet und mir wertvolle Anregungen und Literaturhinweise gegeben. Vielen lieben Dank!

Im privaten Bereich danke ich meiner Familie und meinen Freunden, die auf unterschiedliche Art und Weise dazu beigetragen haben, dass mein Dissertationsprojekt einen erfolgreichen Abschluss gefunden hat.

Insbesondere möchte ich meinen Eltern danken. Sie haben mich während meines Studiums und meiner Promotion großzügig unterstützt und immer an mich geglaubt. Als Zeichen meiner Dankbarkeit widme ich Euch diese Arbeit.

Ganz besonders herzlich danke ich meiner Frau Stephanie. Sie hat die Zeit der Entbehrungen an der Seite eines Doktoranden mit Bravour gemeistert, großes Verständnis für mich aufgebracht und mir tatkräftig zur Seite gestanden. Ihre Liebe hat mir stets Kraft gegeben. Auch Dir widme ich diese Arbeit.

Bergisch Gladbach, im Winter 2013
Sebastian Kaiser

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Einleitung

1. Gegenstand, Aufbau und Ziele der Arbeit

Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die Untersuchung der Interaktion von Syntax und Intonation und die daraus resultierende diskursive Interpretation von selbständigen Sätzen im Deutschen. In der generativ orientierten Satzmodusforschung wird die wahrheitsfunktionale LF-Bedeutung von Sätzen im Sinne von Chomsky (1981, 1995) über syntaktische Operationen abgeleitet. Dazu zählen die Besetzungsmöglichkeiten der Position SpecCP ([-wh]-Phrase im Vorfeld, [+wh]-Phrase im Vorfeld, Nicht-Besetzung des Vorfelds), die Position des Finitums (in C0 oder T0) und der Verbmodus (Indikativ, Konjunktiv, Imperativ).1 In prominenten Arbeiten zum Satzmodus (vgl. z.B. BRRZ 1992, Lohnstein 2000, Truckenbrodt 2006a, b) bleibt der Einfluss von prosodischen Parametern auf die Interpretation von Sätzen unberücksichtigt. Bereits frühe Arbeiten zur Intonation (vgl. von Essen 1956) weisen jedoch darauf hin, dass prosodische Parameter Einfluss auf die nicht-wahrheitsfunktionale Interpretation von Sätzen nehmen. Neben Fokussierungen einzelner Konstituenten innerhalb des Satzes (Nuklearakzent, Kontrastakzent, Exklamativakzent) ist insbesondere die finale Tonbewegung für die Interpretation des Satzes wichtig. Diese lässt sich über Akzenttöne (z.B. H*, L+H*, L*, H+L*) und Grenztöne (H-, H%, L-, L%) erfassen.2 Wie sich zeigen wird, lässt sich die Interaktion von Syntax und Prosodie theoretisch rekonstruieren. Grundvoraussetzung dafür ist die präzise Differenzierung von syntaktisch gleichen Sätzen mittels prosodischer Parameter. Zudem müssen semantische Konzeptionen der Korrespondenztheorie abstrahiert werden, um die Derivation randständiger Sätze in einer einheitlichen Theorie abzubilden. Dabei liefern Syntax und Intonation im Sinne einer modular angelegten Grammatik jeweils unterschiedliche Bedeutungsanteile zur Gesamtinterpretation von Sätzen. Die Wortstellung kodiert eine Korrespondenzrelation zwischen Proposition und aktueller Diskurswelt über Besetzungsoptionen der C-Domäne. Intonatorische Parameter (Akzenttöne, Grenztöne) zeigen ← 11 | 12 → an, in welchem Verhältnis der Sprecher zur salienten Proposition steht und welche Diskursinitiativen (Geltung, Frage, Exklamation) von ihm formuliert werden.3

Die Arbeit ist in drei Teile gegliedert, die insgesamt vier Kapitel umfassen. Teil I thematisiert die Intonation und intonatorische Interpretation, Teil II gibt einen Überblick über die Syntax und deren Interpretation. Teil III bringt die Teile I und II zusammen, indem syntaktische und intonatorische Eigenschaften von Sätzen zunächst deskriptiv dargelegt werden. Anschließend wird eine theoretische Konzeption zur Interpretation von Sätzen entwickelt.

Die Einleitung liefert einen Überblick über den Gegenstand, den Aufbau und die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit und thematisiert das Verhältnis von Syntax und Intonation hinsichtlich interpretatorischer Gegebenheiten.

In Kapitel 1 werden unterschiedliche Beschreibungsmodelle (konturbasierte Modelle und Ebenen-Modelle) zur Intonation vorgestellt. Die vorliegende Arbeit orientiert sich an dem für das Deutsche entwickelten Transkriptionsmodell GToBI.4 Die intonatorische Phrasierung ist unter dem Aspekt relevant, dass die intonatorische Phrasengrenze mit der Satzgrenze zusammenfällt. Akzent- und Grenztöne weisen im grammatischen System unterschiedliche Funktionen auf. Eine im Rahmen der vorliegenden Arbeit durchgeführte empirische Untersuchung zur Diskurspartikel hm, deren Interpretation nicht lexikalisch, sondern über prosodische Parameter bestimmt wird (vgl. Schmidt 2001, Lenerz 2009, Müller 2010), stützt Annahmen zur Art des Akzenttons und dem damit verbundenen diskursiven Status von Information aus der Forschung (vgl. Kaiser & Baumann 2013).5 Dabei signalisiert die Wahl des Akzenttons (H*, L*), ob die saliente Proposition zum Common Ground (ab hier auch: CG) im Sinne von Stalnaker (1974) hinzugefügt werden soll oder nicht. Zudem konnte gezeigt werden, dass steigend-fallend realisierte hms zum Ausdruck von Überraschtheit verwendet werden. Damit wurden Annahmen zum Exklamativakzent bestätigt, der ebenfalls über ein steigend-fallendes Intonationsmuster verfügt und mit der Thematisierung einer sprecherseitigen Normabweichung (vgl. Fries 1988, Rosengren 1992, ← 12 | 13 → d’Avis 2001) eine ähnliche Funktion aufweist. Der jeweilige Grenzton zeigt im Sinne von Lenerz (2009) und Truckenbrodt (2012, 2013a) an, in welchem Verhältnis der Sprecher zum syntaktisch etablierten Korrespondenzverhältnis steht. Eine empirische Studie zur Intonation von Sätzen hat ergeben, dass unterschiedliche Steigungsarten differenziert werden können, mit denen jeweils verschiedene Interpretationen (fragend vs. nicht-fragend) verbunden sind.

Kapitel 2 behandelt die Syntax der Satzmodi und diskutiert die prominenten Theorien zum Satzmodus. Dabei zeigt sich, dass die rein syntaktisch basierte Ableitung von Satzinterpretationen nur einen Teilaspekt von Bedeutung erfasst: die wörtliche Bedeutung von Sätzen. Die Nicht-Berücksichtigung der Intonation führt in der Regel dazu, dass nur die Haupt-Satzmodi Deklarativsatz, Entscheidungs-Interrogativsatz, Ergänzungs-Interrogativsatz und Imperativsatz erfasst werden. Die Berücksichtigung intonatorischer Parameter erlaubt hingegen eine präzisere Abbildung von Satzinterpretationen. An verschiedenen W-Sätzen und vorfeldlosen Sätzen wird zudem deutlich, dass unter Berücksichtigung intonatorischer Aspekte syntaktische Generalisierungen zu weit greifen.6 Daher wird unter Bezugnahme auf korrespondenztheoretische Überlegungen zur Bedeutung von Sätzen (und unter Berücksichtigung informationsstruktureller Aspekte) eine allgemeine Strukturbedeutung für Sätze definiert. Diese Strukturbedeutung liefert einen abstrahierten Basisanteil zur Satzinterpretation, auf der die intonatorische Markierung operiert. Dazu wurden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede einer Reihe vorfeldloser Sätze (V1-Interrogativsatz, V1-Konditionalsatz, V1-Deklarativsatz, V1-Exklamativsatz und selbständige Verb-letzt-Sätze) diskutiert. In Anlehnung an Reis (2000) und Reis & Wöllstein (2010) ergibt sich die Möglichkeit, Entscheidungsfragen und V1-Konditionalsätze über das Konzept der Nicht-Reduktion der Bipartition auf die Menge der wahren Indizes auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Bei V1-Deklarativsätzen und V1-Exklamativsätzen wird die syntaktisch angezeigte Offenheit des Wahrheitswertes der Proposition über intonatorische Parameter aufgehoben. Auch für Sätze, die über ein mit einer [+wh]-Phrase besetztes Vorfeld verfügen (W-Ergänzungsfragen, Echo-w-Fragen, W-Exklamativsätze) wird eine gemeinsame Strukturbedeutung vorgeschlagen. Die Besetzung der Position SpecCP mit einer [+wh]-Phrase markiert die Korrespondenz einer unterspezifizierten Proposition. Die jeweilige intonatorische Markierung signalisiert, welche Art der Unterspezifizierung vorliegt und wie die mit der salienten Proposition verbundene Information im Diskurs zu interpretieren ist. Für Sätze, die eine [-wh]-Phrase im Vorfeld aufweisen (Deklarativsätze, progrediente Deklarativsätze, Assertivfragen), ← 13 | 14 → wird angenommen, dass über die syntaktisch angezeigte Korrespondenz die Gültigkeit der Proposition thematisiert wird. Evidenz für diese Sichtweise liefern auch informationsstrukturelle Aspekte.

In Kapitel 3 werden die syntaktischen und intonatorischen Eigenschaften von selbständigen Sätzen zunächst deskriptiv dargelegt. Ein Deklarativsatz wird nur dann deklarativ interpretiert, wenn er mit einem fallenden Intonationsmuster realisiert wird. Wird er mit einem steigenden Muster versehen, resultiert eine Assertivfrage oder eine progrediente Interpretation. Für Verb-erst-Sätze gilt, dass eine Entscheidungsfrage über die Art der finalen Steigung von der Protasis eines V1-Konditionalsatzes differenziert werden kann. Der V1-Deklarativsatz weist hingegen eine tiefe finale Grenze auf, der V1-Exklamativsatz verfügt über einen obligatorischen Exklamativakzent und eine fallende Tonbewegung. Auch bei den W-Sätzen hat die Intonation eine wichtige Funktion. Die W-Ergänzungsfrage verfügt prototypisch über einen fallenden Intonationsverlauf. Es existieren jedoch weitere Varianten. Die Echo-w-Frage weist einen zum Satzende hin ansteigenden Tonverlauf auf. Der fallend realisierte W-Exklamativsatz zeichnet sich dadurch aus, dass er über einen Exklamativakzent verfügt, der für gewöhnlich nicht auf dem W-Lexem liegt. Liefert die syntaktische und intonatorische Markierung keine hinreichende Bedingung für die Interpretation, können die Modalpartikeln7 (MPn) disambiguierend fungieren.

Anschließend wird die diskursive Interpretation von Sätzen Schritt für Schritt nachgezeichnet und dabei auch theoretisch verankert. Die Interaktion von Syntax und Intonation führt zu einer Satzinterpretation, mit der unterschiedliche Diskurs­initiativen (Geltung, Frage, Exklamation) formuliert werden.

In Kapitel 4 werden die erarbeiteten Ergebnisse prägnant zusammengefasst, so dass deutlich wird, was die vorliegende Arbeit leistet.

Ziel dieser Arbeit ist die theoretische Erfassung der Interaktion von Syntax und Intonation. Dabei wird die syntaktische Diskussion in Anlehnung an das generative CP-TP-Modell geführt (vgl. Chomsky 1995, 2000, 2004). Die intonatorischen Aspekte werden vor dem Hintergrund des Ebenen-Modells GToBI betrachtet (vgl. Grice & Baumann 2002). Im Wesentlichen werden drei Ziele verfolgt: Zunächst gilt es, die syntaktischen und intonatorischen Eigenschaften von Sätzen präzise deskriptiv zu erfassen. Sowohl für die syntaktischen Besetzungsoptionen der C-Domäne als auch für die tonale Kennzeichnung werden Generalisierungen bezüglich interpretatorischer Effekte formuliert. Anschließend wird die Interaktion der jeweiligen Bedeutungsanteile theoretisch rekonstruiert.

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Details

Seiten
IX, 198
Jahr
2014
ISBN (PDF)
9783653040029
ISBN (ePUB)
9783653989984
ISBN (MOBI)
9783653989977
ISBN (Hardcover)
9783631649268
DOI
10.3726/978-3-653-04002-9
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2014 (September)
Schlagworte
Satzmodus finites Verb Satzinhalt Diskurswelt
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2014. X, 198 S., zahlr. Graf.

Biographische Angaben

Sebastian Kaiser (Autor:in)

Sebastian Kaiser studierte und promovierte im Bereich Sprachwissenschaft an der Universität zu Köln. Er war als Dozent am Institut für deutsche Sprache und Literatur der Universität zu Köln tätig und arbeitete am Lehrstuhl von Prof. Dr. Jürgen Lenerz in Köln und am Lehrstuhl von Prof. Dr. Horst Lohnstein in Wuppertal.

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