Lade Inhalt...

Afrikanische Silbenspiele

Betrachtet im Kontext von Sondersprachen

von Patricia Friedrich (Autor:in)
©2014 Dissertation 166 Seiten

Zusammenfassung

Silbenspiele sind ein weltweit verbreitetes Phänomen; auch in Afrika sind sie in vielen Sprachen bekannt und dokumentiert. Vor allem Kindern und Jugendlichen wird die belustigende Beschäftigung mit diesen «Geheimsprachen» zugeschrieben. Das Buch widmet sich ihnen in zweifacher Hinsicht: Zum einen stellt es die formalen Bildungsregeln solcher Sprachen dar und systematisiert sie, zum anderen geht es auf die soziolinguistischen Gemeinsamkeiten dieses Phänomens ein. Im Anschluss daran werden Silbenspiele von ähnlichen sprachlichen Phänomenen wie Argots, Respektsprachen und Jugendsprachen abgegrenzt, mit denen sie sowohl Bildungsregeln als auch Funktionen teilen. Das Buch leistet damit einen Beitrag zur ganzheitlichen Betrachtung von Silbenspielen.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhaltsverzeichnis
  • Tabellen- und Abbildungsverzeichnis
  • Abkürzungsverzeichnis
  • Danksagung
  • 1 Einleitung
  • 1.1 Motivation und Ziele
  • 1.2 StandderForschung
  • 1.3 Aufbau der Arbeit
  • 1.4 Anmerkungen zur Aufbereitung der Beispiele
  • 2 Strategien zur Verschlüsselung von Sprache in Silbenspielen
  • 2.1 Arbeitsdefinition der Silbe
  • 2.2 Affigierung
  • 2.2.1 Suffigierung
  • 2.2.2 Präfigierung
  • 2.2.3 Präfigierung und Suffigierung
  • 2.3 Permutation
  • 2.3.1 GanzeSilben
  • 2.3.2 KV-Sequenzen
  • 2.3.3 Einzelne Phoneme
  • 2.4 Kombination aus Permutation und Affigierung
  • 2.5 Seltenere Strategien
  • 2.5.1 Reduplikation von Wörtern oder Wortbestandteilen
  • 2.5.2 Substitution
  • 2.5.3 Verkürzen von Wörtern
  • 2.5.4 Verwendung von Schablonen
  • 2.5.5 Buchstabierspiele
  • 2.6 Kombination von Strategien
  • 2.6.1 Reduplikation und Affigierung
  • 2.6.2 Verkürzung und Affigierung
  • 2.6.3 Substitution und Affigierung
  • 2.6.4 Reduplikation und Substitution
  • 2.6.5 Permutation und Verkürzung
  • 2.6.6 Verkürzung und Reduplikation
  • 2.7 Besonderheiten
  • 2.7.1 Cluster aus Nasal und Konsonant
  • 2.7.2 Geminaten
  • 2.7.3 Lange Vokale
  • 2.7.4 Diphthonge
  • 2.7.5 Ton
  • 2.7.6 Vokalharmonie
  • 2.8 Zusammenfassender Vergleich
  • 3 Soziolinguistische Aspekte von Silbenspielen
  • 3.1 Benutzer
  • 3.2 Funktionen
  • 3.2.1 Freude an linguistischer Kreativität, Wortkunst
  • 3.2.2 Geheimhaltung
  • 3.2.3 Ausdruck von Gruppenzugehörigkeit, Identitätsstiftung
  • 3.3 Kontexte der Verwendung
  • 3.4 Zusammenfassung
  • 4 Einordnung in den größeren Kontext
  • 4.1 Fallstudie - haala junnitti (Pular)
  • 4.2 Respektsprachen (Hlonipha)
  • 4.3 Rituelle Sprachen
  • 4.4 Argots
  • 4.5 Jugendsprachen
  • 5 Fazit
  • 5.1 Zusammenfassung der Ergebnisse
  • 5.2 Ausblick
  • Bibliographie
  • Index
  • Anhang

Tabellen- und Abbildungsverzeichnis

Tabelle 1: Strategien der Affigierung im Überblick

Tabelle 2: Suffigierung

Tabelle 3: Präfigierung

Tabelle 4: Strategien der Permutation im Überblick

Tabelle 5: Ganze Silben

Tabelle 6: KV-Sequenzen

Tabelle 7: Einzelne Phoneme

Tabelle 8: Verwendete Strategien im Vergleich

Tabelle 9: Benutzer-Dichotomien im Vergleich

Tabelle 10: Funktionen im Vergleich

Abbildung 1: Klassifikation kryptologischer Methoden - Silbenspiele (nach BAUER 2000: 26)

Abbildung 2: Klassifikation kryptologischer Methoden - Sondersprachen (nach BAUER 2000: 26) ← 7 | 8 → ← 8 | 9 →

Abkürzungsverzeichnis

Danksagung

Ich danke dem Institut für Afrikanische Sprachwissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität und hier insbesondere Herrn Professor Rainer Voßen tür die inhaltliche wie finanzielle Unterstützung dieser Publikation. Weiterhin danke ich Frau Professor Rose Marie Beck und Herrn Dr. Erhard Voeltz für wertvolle inhaltliche Anregungen. Herrn Dr. Abdourahmane Diallo spreche ich im Besonderen meinen Dank dafür aus, dass er mir seine Zeit und sein Wissen zu einem Silbenspiel im Pular (Fula) für eine Fallstudie zur Verfügung gestellt hat. Für zahlreiche hilfreiche Anmerkungen aus inhaltlicher und sprachlicher Sicht bedanke ich mich außerdem bei Bernhard Köhler. Außer ihm trugen auch Anna Haffner und Verena Fercho durch weitere Ratschläge zum Gelingen dieser Arbeit bei. Nicht zuletzt gilt mein Dank meiner Familie, besonders meinem Mann Jan, für ihre Hilfe und die Geduld, die sie mir beim Recherchieren und Schreiben entgegengebracht haben. ← 11 | 12 → ← 12 | 13 →

1Einleitung

1.1Motivation und Ziele

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit einem sprachlichen Phänomen, das verschiedene Autoren mit ganz unterschiedlichen Begriffen belegt haben. Prominent sind beispielsweise „argot“ (BENDER & DEMISSE 1983), „backwards language“ (BAGEMIHL 1989), „disguised speech“ (HAAS 1969), „language game“ (DAVIS 1994; ALIDOU 1997), „linguistic play“ (CONKLIN 1959), „play language“ (SHERZER 1976; PRICE & PRICE 1976), „secret language“ (POUND 1964; GOWLETT 1968), „speech disguise“ (CONKLIN 1956) und „word game“ (HOMBERT 1986; EFERE 1995).

Da jede dieser Bezeichnungen mit bestimmten Konnotationen verbunden ist, welche die Wahrnehmung der strukturellen Gemeinsamkeiten aller dieser Geheimsprachen und Sprachspiele erschweren, prägte LAYCOCK (1972) eigens für dieses Phänomen den Begriff „ludling“ aus einer Kombination der lateinischen Wörter ludus ,Spiel‘ und lingua ,Sprache‘ (ebd.: 61, 94). Dieser Begriff ist jedoch in späteren Publikationen nur selten aufgegriffen worden. Für das Deutsche schlägt BECK (1998: 90) den Begriff „Gänselatein“ vor, der analog zum englischen „Pig Latin“ und zum französischen „javanais“ die Gesamtheit dieser spielerischen Sprachen bezeichnen soll. Der Begriff „Gänselatein“ ist aufgrund seiner Eigenschaft als Singularetantum für die vorliegende Arbeit jedoch ebenfalls ungünstig, da sie sich mit der Vielfalt dieses Phänomens beschäftigt. In dieser Arbeit wird daher der Terminus „Silbenspiel“ verwendet, der sich darauf bezieht, dass die Silbe die Grundlage fast aller dieser Spiele darstellt, wie später gezeigt werden wird.

Details

Seiten
166
Jahr
2014
ISBN (PDF)
9783653040586
ISBN (ePUB)
9783653993554
ISBN (MOBI)
9783653993547
ISBN (Hardcover)
9783631646472
DOI
10.3726/978-3-653-04058-6
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2014 (Mai)
Schlagworte
Geheimsprachen Sondersprachen Verschlüsselung von Sprache Gänselatein Jugendsprachen Permutation Rituelle Sprachen
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2014. 166 S., 10 Tab., 2 Graf.

Biographische Angaben

Patricia Friedrich (Autor:in)

Patricia Friedrich studierte Afrikanische Sprachwissenschaften, Südostasienwissenschaften und Politologie in Frankfurt am Main. Sie erhielt das Sommersprachkursstipendium des DAAD für Tansania (Swahili) und Nigeria (Hausa).

Zurück

Titel: Afrikanische Silbenspiele
book preview page numper 1
book preview page numper 2
book preview page numper 3
book preview page numper 4
book preview page numper 5
book preview page numper 6
book preview page numper 7
book preview page numper 8
book preview page numper 9
book preview page numper 10
book preview page numper 11
book preview page numper 12
book preview page numper 13
book preview page numper 14
book preview page numper 15
book preview page numper 16
book preview page numper 17
book preview page numper 18
book preview page numper 19
book preview page numper 20
book preview page numper 21
book preview page numper 22
book preview page numper 23
book preview page numper 24
book preview page numper 25
book preview page numper 26
book preview page numper 27
book preview page numper 28
book preview page numper 29
book preview page numper 30
book preview page numper 31
book preview page numper 32
book preview page numper 33
book preview page numper 34
168 Seiten