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1926 – Die Geburt der Bioethik in Halle (Saale) durch den protestantischen Theologen Fritz Jahr (1895–1953)

von Florian Steger (Band-Herausgeber:in) Jan C. Joerden (Band-Herausgeber:in) Maximilian Schochow (Band-Herausgeber:in)
©2014 Konferenzband 232 Seiten

Zusammenfassung

Es besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass die Bioethik während der 1960er Jahre in den USA ihren Anfang nahm. Dass dieser Begriff aber schon wesentlich früher etabliert wurde, belegen die Arbeiten des protestantischen Theologen Fritz Jahr (1895–1953) aus Halle (Saale), der bereits 1926 den Begriff Bioethik in seinem Artikel Wissenschaft vom Leben und Sittenlehre definierte und ihn ein Jahr später in dem Artikel Bio-Ethik – Eine Umschau über die ethischen Beziehungen zu Tier und Pflanze näher ausarbeitete. Der von Jahr vorgeschlagene bioethische Imperativ lautet dabei: «Achte jedes Lebewesen grundsätzlich als einen Selbstzweck und behandle es nach Möglichkeit als solchen!» In diesem Tagungsband werden die Perspektiven dieser Thesen Jahrs näher untersucht. Dieses Buch enthält Beiträge in deutscher und englischer Sprache.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhalt
  • Einleitung
  • Fritz Jahr (1895–1953). Eine biographische Skizze
  • Arbeitskraft und Gesundheit – biographische Anmerkungen zu Fritz Jahr
  • Epistemological, Political and Cultural Implications of the Discovery of Fritz Jahr’s Work: the Concept and Project of European Bioethics
  • Fritz Jahr und die Bioethik des 21. Jahrhunderts
  • Fritz Jahr als Pionier einer interdisziplinären anwendungsbezogenen Bioethik
  • Vom Gesinnungsunterricht zur Gentechnik. Zur Relevanz der Gedanken Fritz Jahrs für heutige bioethische Debattena
  • Respect for Living Creatures and the Conflictual Nature of Fritz Jahr’s Bioethics
  • Zum Schutz natürlicher Freiheit durch Recht und Ethik
  • Gibt es moralische Pflichten gegen sich selbst?
  • Body and Ethics. Reflections on Fritz Jahr’s Bioethics and Richard Shusterman’s Somaesthetics
  • Fritz Jahr’s Concept of Bioethics and the Ethical Controversies over Experiments on Human Subjects
  • Katholische und protestantische Ethik im Dialog. Der bioethische Imperativ von Fritz Jahr aus Sicht von Tadeusz Ślipko
  • Fritz Jahr und der ökologische Ansatz der katholischen Theologie heute
  • Korrespondenzadressen der Autorinnen und Autoren

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Einleitung

Florian Steger, Jan C. Joerden und Maximilian Schochow

International besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass die Bioethik seit den 1960er Jahren in den USA ihren Anfang hat. Dass dieser Begriff wesentlich früher etabliert wurde und im Folgenden auch konzeptionell angereichert Fahrt aufnahm, belegen die Originalarbeiten des protestantischen Theologen Fritz Jahr (1895–1953) aus Halle (Saale),1 der bereits 1926 den Begriff „Bioethik“ in seinem Artikel Wissenschaft vom Leben und Sittenlehre in der Zeitschrift Die Mittelschule im weiten Sinn definierte und 1927 in der Zeitschrift Kosmos konzeptualisierte, das heißt als sittliche Verpflichtungen nicht nur gegen den Menschen, sondern gegen alle Lebewesen beschrieb.2 Jahrs bioethischer Imperativ lautet demnach: „Achte jedes Lebewesen grundsätzlich als einen Selbstzweck und behandle es nach Möglichkeit als solchen!“ Fritz Jahr ging demnach schon 1926 weit über den engen Begriff der Bioethik hinaus, wie dieser seit 1970 in den USA als Abkehr von paternalistischer Arztethik und Wendung zu einer partnerschaftlichen Ethik zwischen Patient und Arzt beschrieben wurde. Vielmehr schlug Jahr die Brücke zwischen Ethik und Naturwissenschaft. Er beschrieb, wie der Mensch mit der belebten Umwelt umging und welche Missstände damit verbunden waren. Dabei hob er, ganz in der Tradition von Charles Darwin (1809–1882) stehend, die Grenze zwischen menschlichem und tierischem Leid auf. Jahr führte den Begriff der Bioethik ein, um damit menschliches Verhalten angesichts des naturwissenschaftlich-technischen Fortschritts in diesen neuen Rahmenbedingungen bewerten zu können. Immanuel Kants Formulierung des Kategorischen Imperativs wurde Jahr strukturelles Vorbild für seinen Bioethischen Imperativ.

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Bioethische Fragestellungen und im Speziellen aktuelle medizinethische Debatten stehen im Mittelpunkt der Arbeit des „Interdisziplinären Arbeitskreises Ethik der Medizin in Polen und Deutschland“. Der Arbeitskreis wurde 2012 zwischen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Florian Steger), der Europa-Universität Viadrina (Jan C. Joerden) und der Uniwersytet Łódzki (Andrzej M. Kaniowski) gegründet und folgt dem „Arbeitskreis Ethik und Wissenschaftstheorie der Medizin in Ostmitteleuropa“, dessen Ziel es wiederum war, einen Diskurs über ethische und wissenschaftstheoretische Fragen der Medizin zu initiieren. Der „Interdisziplinäre Arbeitskreis Ethik der Medizin in Polen und Deutschland“ verfolgt aktuelle medizinethische Fragen, die in den Nachbarländern von Bedeutung sind (http://blogs.urz.uni-halle.de/medizinethik/, abgerufen 1.3.2014), beispielsweise in den Themenfeldern Fortpflanzungs- oder Intensivmedizin. Vor 1990 wurden die medizinethischen Diskussionen durch die politisch-gesellschaftliche Situation in Polen und Deutschland getrennt voneinander geführt. Im Arbeitskreis geht es deshalb darum, die unterschiedlichen Positionen kennenzulernen, sich mit den verschiedenen Standpunkten vertraut zu machen und die medizinethischen Debatten im interdisziplinären Rahmen voranzubringen. Die Mitglieder des Arbeitskreises organisieren gemeinsame Tagungen unter Einbindung verschiedener Disziplinen und Bereiche der Angewandten Ethik.

Mit dem gesetzten Ziel des Arbeitskreises, bioethische Diskussionen zwischen Deutschland und Polen zu führen, drängt sich Fritz Jahr als thematischer Fokus geradezu auf, insbesondere hinsichtlich seiner internationalen Bedeutung angesichts der frühen und umfassenden Prägung des Begriffs Bioethik. Dieser Fokus ermöglichte einen sehr prägenden Auftakt der intensiven deutsch-polnischen Zusammenarbeit im Bereich der Medizinethik. Ende November 2012 hat der Arbeitskreis Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Fachbereichen Medizin, Theologie, Philosophie sowie der Rechtswissenschaft aus Brasilien, Kroatien, Polen, den USA und Deutschland zu einer Tagung nach Halle (Saale) eingeladen, um gemeinsam über Fritz Jahr ins Gespräch zu kommen und dessen Arbeiten aus der Perspektive der einzelnen Bereichsethiken zu diskutieren.3 Dabei galt es zum einen, die bioethische Diskussion historisch zu erweitern und die einzelnen Bereiche der Angewandten Ethik hinsichtlich ihrer Jahr-Rezeption zu befragen. Zum anderen sollten die Zugänge zum Begriff der Bioethik durch die jeweiligen Bereichsethiken untersucht werden, um einen Beitrag zur konzeptionellen ← 8 | 9 → Erweiterung der bioethischen Diskussion zu leisten. Schließlich standen jene Fragestellungen im Mittelpunkt der Tagung, die sich aus dem Begriff der Bioethik für die jeweilige Bereichsethik ergeben und wie sich diese in einen internationalen Kontext überführen lassen. Die Beiträge zur Tagung werden in ausgearbeiteter Fassung in diesem Band dokumentiert.

Den Auftakt macht Florian Steger mit seinem wissenschaftshistorischen Beitrag Fritz Jahr (1895–1953). Eine biographische Skizze. Der protestantische Theologe Fritz Jahr war nach seinem Schulabschluss als Aushilfslehrer sowie als Aushilfspfarrer in Halle (Saale) und Umgebung tätig. Sein Leben war geprägt durch die Krankheit seines Vaters und durch seinen eigenen labilen Gesundheitszustand. Dies erschwerte ihm bis 1930, eine feste Anstellung als Lehrer oder Pfarrer zu finden und beeinflusste lebenslang seinen beruflichen Werdegang. Auch sein Gesundheitszustand verschlechterte sich zunehmend. Dennoch publizierte Fritz Jahr zahlreiche ethische und theologische Schriften. 1926 formulierte er seinen bioethischen Imperativ, der sich auf die Ehrfurcht vor allem Leben stützt. Die biographische Skizze zeigt Fritz Jahrs persönliches Schicksal und geht auf die Genese des Begriffs Bioethik ein.

Diesen biographischen Faden nimmt die Nephrologin Rita Kielstein auf und fokussiert dabei in ihrem Beitrag Arbeitskraft und Gesundheit – biographische Anmerkungen zu Fritz Jahr als Ärztin auf Jahrs Biographie. Kielstein blickt auf den Einfluss des körperlichen Leidensdrucks, dem Jahr ausgesetzt war und auf sein berufliches Wirken. Anhand von Jahrs langjähriger Krankheitsgeschichte wird seine somatische wie psychische Konstitution rekonstruiert und mit seinem Werk in Verbindung gesetzt. Gleichzeitig werden die Folgen ärztlicher Expertise sowie die Wirkung von Medikamenten, etwa der starke Konsum bromhaltiger Medikamente, die Jahrs Wahrnehmung der Wirklichkeit beeinflussten, in die Darstellung einbezogen. Dabei geht Kielstein von der These aus, dass mit diesem Zugang eine angemessene Kontextualisierung von Fritz Jahrs Werk und Wirken durchführbar ist.

Amir Muzur und Iva Rinčić beginnen ihren Beitrag Epistemological, Political and Cultural Implications of the Discovery of Fritz Jahr’s Work: the Concept and Project of European Bioethics mit rezeptionshistorischen Überlegungen. Vor dem Hintergrund der Georgetown Bioethics und ihrer theoretischen Defizite wird die Bedeutung Jahrs für die Bioethik herausgearbeitet. Anschließend wird die Geschichte des Bioethik-Begriffs nachgezeichnet. Muzur und Rinčić fragen: Wie kam die US-amerikanische Konzeption einer Bioethik nach Europa und wie entstanden daraus eigene, europäische Konzeptionen? Schließlich wird ein aktuelles Projekt zur Bioethik präsentiert, das im Sinne Jahrs eine europäische Bioethik begründen helfen soll. Das Projekt findet in der „Rijeka-Deklaration über die ← 9 | 10 → Zukunft der Bioethik“ Ausdruck; mit dem Projekt ist der Wunsch verbunden, ein Fritz Jahr-Dokumentations- und Forschungszentrum für eine europäische Bioethik in Rijeka (Kroatien) zu gründen.

Aus bioethischer Perspektive blickt Hans-Martin Sass in seinem Beitrag Fritz Jahr und die Bioethik des 21. Jahrhunderts auf Jahr, der den Kategorischen Imperativ von Immanuel Kant (1724–1804) auf alle Formen des Lebens ausweitet. Jahrs Vision eines neuen interdisziplinären Faches und einer neuen globalen Ethik im Umgang mit Natur und Umwelt waren lange Zeit vergessen, so Sass. Erst heute sehe man, dass Jahrs methodischer und konzeptioneller Paradigmenwechsel in der Bewertung von Leben, von Lebensformen und Lebensräumen nicht nur neue methodische und inhaltliche Perspektiven für die Natur- und Umweltwissenschaften eröffnet, sondern auch für die Organisations-, Wert- und Kulturwissenschaften.

Hier schließt Eve-Marie Engels an und würdigt Jahr in ihrem Beitrag Fritz Jahr als Pionier einer interdisziplinären anwendungsbezogenen Bioethik. Dabei hebt Engels vor allem auf Jahrs Vorstellung von Bioethik ab, welche in ihren Grundzügen wesentliche Elemente und konzeptionelle Überlegungen umfasst, die wir heute mit einer interdisziplinären anwendungsbezogenen Bioethik verbinden. Jahr stützt sich, so Engels, auf aktuelle Entwicklungen in den Naturwissenschaften seiner Zeit, auf eine reichhaltige philosophische Tradition und auf theologische Voraussetzungen wie biblische Quellen. Engels zeigt in ihrem Beitrag zunächst die Bedeutung der modernen Biologie für Jahrs Menschen- und Naturbild auf, insbesondere die Rolle von Charles Darwins (1809–1882) Abstammungstheorie, bevor sie die empirischen, naturwissenschaftlichen und normativen Elemente von Jahrs Bioethik darstellt.

Ebenfalls aus bioethischer Perspektive blicken Nikolaus Knoepffler und Johannes Achatz in ihrem Beitrag Vom Gesinnungsunterricht zur Gentechnik. Zur Relevanz der Gedanken Fritz Jahrs für heutige bioethische Debatten auf den Begriff der Gesinnung, wie ihn Fritz Jahr verwendet, und zeigen, wie dieser im Lauf der letzten 150 Jahre an Bedeutung verlor. Knoepffler und Achatz fragen, ob die Gedanken des Vaters der Bioethik dennoch auf aktuelle Herausforderungen wie den Umgang mit Gentechnik fruchtbar angewandt werden können. An zwei Beispielen aus dem Bereich der Grünen Gentechnik und der Diskussion um die Präimplantationsdiagnostik gehen sie dieser Frage nach und übertragen Fritz Jahrs Thesen zum Gesinnungsunterricht auf aktuelle bioethische Debatten.

Paweł Łuków erörtert in seinem Beitrag Respect for Living Creatures and the Conflictual Nature of Fritz Jahr’s Bioethics vor dem Hintergrund der Konzeptionen von Van Rensselaer Potter (1911–2001) und André Hellegers (1926–1979), welche das heutige Verständnis von Bioethik maßgeblich bestimmen, Jahrs Konzept einer Bioethik. Łuków argumentiert, dass Jahrs Idee in der Tradition ← 10 | 11 → der westlichen Philosophie steht – im Gegensatz zum gegenwärtigen Konzept von Bioethik, das aus der empirischen und praktischen Forschung stammt und in dem traditionelle ethische Perspektiven nur ergänzend wirken. Für Jahr stelle sich der Bioethik-Ansatz nicht als eine Antwort auf neue, durch Fragmentierung und Diversifizierung moralischer Gewissheiten entstehende Probleme dar, sondern als eine Neuinterpretation existierender moralischer Prinzipien auf der Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse. In diesem Sinn ist die Bioethik Jahrs kein neues Forschungsfeld mit dem Ziel, eine ungewohnte ethische Harmonie angesichts akuter Probleme zu präsentieren, sondern sie bleibt einer traditionellen Ethik verhaftet, welche die für das westliche Denken konstitutive Uneinigkeit enthüllt.

Aus rechtsphilosophischer Sicht untersucht Jan C. Joerden in seinem Beitrag Zum Schutz natürlicher Freiheit durch Recht und Ethik die Bedingungen, unter denen eine von Fritz Jahr 1926 vorgeschlagene Umformulierung von Kants Kategorischem Imperativ zu einem Bioethischen Imperativ plausibel gemacht werden kann. Dabei entwickelt Joerden – ausgehend von der These, dass es die Aufgabe der Ethik sei, „Freiheit“ zu schützen – eine Systematik, unter der auch Tieren „Freiheit“ zugeschrieben werden kann, die schutzwürdig ist. Unter Verwendung aus dem Strafrecht bekannter Rechtsfiguren zieht Joerden aus jener Systematik Konsequenzen für die Lösung konkreter Konfliktsituationen. Dabei stellt sich u.a. heraus, dass der Mensch jedenfalls dann moralisch verpflichtet ist, Tiere nicht zu töten, wenn er Möglichkeiten hat, auch ohne Fleischkonsum zu überleben.

Als Philosoph stellt Matthias Kaufmann die Frage Gibt es moralische Pflichten gegen sich selbst? Fritz Jahr hebt, so Kaufmann, in einem Text von 1934 die Pflicht der Selbsterhaltung und generell moralische Pflichten des Menschen gegen sich selbst hervor, die er unter Rückgriff auf Paulus religiös begründet. In der Ethikdebatte der letzten Jahrzehnte überwog die Auffassung, dass es moralische Pflichten gegen sich selbst nicht geben könne, jedenfalls nicht ohne religiöse Begründung. Kaufmann zeigt, dass auch Kants Rede von Pflichten gegenüber der Menschheit in der eigenen Person religiöse Wurzeln hat, doch folge daraus nicht, dass sie darauf reduzierbar ist. Kaufmann erwägt einige Vorschläge nicht-religiöser Deutung und stellt einen eigenen Ansatz vor.

Leszek Koczanowicz reflektiert in seinem Beitrag Body and Ethics. Reflections on Fritz Jahr’s Bioethics and Richard Shusterman’s Somaesthetics die Nützlichkeit einer Philosophie des Körpers für eine bioethische Diskussion. Ausgangspunkt sind Überlegungen Jahrs zu grundlegenden ethischen Fragen. Die Überlegungen Jahrs werden als wegweisend herausgestellt, doch mangele es ihnen an einer entwickelten Philosophie des Körpers, die als Grundlage für die Bioethik dienen könnte. Aus diesem Grund müsse Jahrs Konzeption um eine Philosophie des ← 11 | 12 → Körpers ergänzt werden, wie sie der in der philosophischen Tradition des Pragmatismus stehende amerikanische Philosoph Richard Shusterman (*1949) entwickelt hat. Im zweiten Teil des Aufsatzes werden Shustermans Ansichten vorgestellt und auf ihre Nützlichkeit für die Bioethik hin analysiert.

Joanna Miksa fokussiert in ihrem Beitrag Fritz Jahr’s Concept of Bioethics and the Ethical Controversies over Experiments on Human Subjects auf ethische Fragen, die sich im Zusammenhang mit psychologischen Experimenten stellen. In der Bioethik konzentriere man sich in der Regel auf ethische Verpflichtungen, die der Mensch gegenüber den Tieren und seiner Umwelt hat. Jahr sei hier keine Ausnahme. Anders als bei Tieren müsse man bei Experimenten, bei denen Menschen betroffen sind, den Begriff der Autonomie berücksichtigen sowie die Pflicht, die moralische Subjekte gegen sich selbst haben.

Magdalena Ziętek verfolgt in ihrem Beitrag Katholische und protestantische Ethik im Dialog. Der bioethische Imperativ von Fritz Jahr aus Sicht von Tadeusz Ślipko die These, dass der bioethische Imperativ von Jahr zum großen Teil dem Protestantismus entsprungen ist. Durch einen Vergleich von Jahrs Gedankenwelt mit dem katholischen Ansatz am Beispiel von Tadeusz Ślipko (*1918) würden die protestantischen Einflüsse auf sein Werk deutlich, so Ziętek.

Details

Seiten
232
Jahr
2014
ISBN (PDF)
9783653028072
ISBN (ePUB)
9783653995169
ISBN (MOBI)
9783653995152
ISBN (Hardcover)
9783631641101
DOI
10.3726/978-3-653-02807-2
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2014 (Juni)
Schlagworte
Moralphilosophie Bioethischer Imperativ Naturethik Pflanzenethik Tierethik
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2014. 232 S., 6 s/w Abb.

Biographische Angaben

Florian Steger (Band-Herausgeber:in) Jan C. Joerden (Band-Herausgeber:in) Maximilian Schochow (Band-Herausgeber:in)

Florian Steger ist Direktor des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Jan C. Joerden ist Direktor des Interdisziplinären Zentrums für Ethik (IZE) der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Maximilian Schochow ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

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