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Rechtsbeziehungen zwischen Marktbetreibern und Börsenbenutzern

Vertragsrecht oder öffentliches Recht?- Börsenorganisation in Kategorien des privaten Individualvertragsrechts, der Allgemeinen Geschäftsbedingungen, des Vereinsrechts oder des öffentlichen Satzungsrechts

von Friedemann Kiethe (Autor:in)
©2011 Dissertation 278 Seiten

Zusammenfassung

Für Börsen und Börsenhandel stehen verschiedene rechtliche Konstruktionen zur Verfügung. Eine Börse kann als öffentlich-rechtliche Anstalt verfaßt sein. Die Teilnahme am Börsenhandel und die Notierung von Wertpapieren erfolgt als Anstaltsbenutzung. Alternativ kann Börsenhandel auch auf vertraglicher Basis erfolgen. Dann schließen die Börsenhändler und Emittenten privatrechtliche Benutzungsverträge mit dem Börsenbetreiber. Im Jahr 2002 wurden beim Neuen Markt der Deutsche Börse AG Nachteile privatrechtlicher Benutzungsverträge offenbar. Nach dem Platzen der Dotcom-Blase versuchte die Deutsche Börse AG, Penny-Stocks und insolvente Unternehmen vom Neuen Markt auszuschließen. Jedoch war eine Änderung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen gegen den Willen der gelisteten Unternehmen nicht möglich. Im Jahr 2007 traten anstaltsrechtliche Besonderheiten zutage. Die Frankfurter Wertpapierbörse hatte versucht, die Zahl der Handelsteilnehmer (Skontroführer) zu reduzieren, die für die Feststellung von marktgerechten Börsenpreisen zuständig sind. Die Skontroführer wehrten sich erfolgreich dagegen. Nach Art. 12 Grundgesetz war eine Bestenauslese in diesem Fall nicht zulässig. Die Arbeit untersucht die Hintergründe dieser Vorkommnisse. Wie können bestehende Benutzungsverhältnisse geändert werden? Welcher Inhaltskontrolle unterliegen solche Änderungen? Welche rechtliche Struktur eignet sich am besten zur Organisation einer Börse? Untersucht werden bilaterale privatrechtliche Benutzungsverträge mit einem einseitigen Leistungsbestimmungsrecht gemäß § 315 BGB, privates Vereinsrecht und öffentliches Anstaltsrecht.

Details

Seiten
278
Jahr
2011
ISBN (Hardcover)
9783631608333
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Privatrecht Öffentliches Recht Börse
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2011. 278 S.

Biographische Angaben

Friedemann Kiethe (Autor:in)

Friedemann Kiethe studierte Rechtswissenschaften an der Universität Frankfurt am Main und an der Vanderbilt University in Nashville, Tennessee (USA). Sein Referendariat absolvierte er in Frankfurt am Main und Seoul (Südkorea). Er arbeitet als Rechtsanwalt in einer internationalen Anwaltssozietät.

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Titel: Rechtsbeziehungen zwischen Marktbetreibern und Börsenbenutzern