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Arbeitsmärkte im Wandel der Wirtschafts- und Sozialpolitik

Neue Herausforderungen und Chancen- Festschrift für Franz Egle

von Carl-Heinrich Esser (Band-Herausgeber:in)
©2014 Andere 146 Seiten

Zusammenfassung

Nicht nur die Rahmenbedingungen des Arbeitsmarktes, auch seine Akteure und Akquiseformen ändern sich, Beschäftigungsverhältnisse sind einem dauernden Wandel unterworfen.
Die Beiträge dieses Bandes beleuchten verschiedene Gesichtspunkte des Arbeitsmarkts: Die Autorinnen und Autoren beschäftigen sich u.a. mit der Flexibilisierung des Arbeitskräfteeinsatzes, Arbeitnehmerüberlassung, mit drohendem Fachkräftemangel, dem Aufbau von Arbeitgebermarken und aktuellen Strategien des Human Ressource Managements. Der Erhalt qualifizierten Personals sowie Aspekte des lebenslangen Lernens sind ebenso thematisiert wie das Konzept des Diversity-Management und die Fragestellung, ob das sogenannte «Normalarbeitsverhältnis» noch die Wirklichkeit für die Beschäftigten darstellt und wie der Wandel hin zu atypischen Arbeits- und Beschäftigungsformen zu bewerten ist.
Die Abhängigkeit des Arbeitsmarktes von den Finanzmärkten wird – basierend auf Länder-Querschnittsdaten analysiert, indem auf Grundlage der Werte des «Finanzreform-Index» und der Beschäftigungsentwicklung ein Ländervergleich angestellt wird.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Vorwort
  • Inhalt
  • Einleitung
  • Zeitarbeit in Deutschland – Beschäftigungsmotor oder Gewinnmaximierungsinstrument für Unternehmen?
  • Arbeitgebermarken-Management als strategischer Ansatz zur externen Mitarbeitergewinnung und internen Mitarbeiterbindung bei Fachkräftemangel auf dem Arbeitsmarkt
  • Lebenslanges Lernen – Perspektive des Arbeitsmarkts
  • Managing Diversity: Menschen machen den Unterschied
  • Voraussetzungen für erfolgreiche Matchingprozesse auf einem diversifizierten Vermittlungsmarkt
  • Was ist eigentlich noch normal? – Ein Beitrag zu den Möglichkeiten und Grenzen einer Bewertung von Erwerbsformen
  • Welchen Effekt hat die Finanzmarktregulierung auf die Beschäftigungsentwicklung nach Beginn der Finanzkrise im Jahr 2007? Analysen basierend auf Länder-Querschnittsdaten
  • Die Autorinnen und Autoren
  • Reihenübersicht

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Einleitung

Christian Scheller

Bei der Idee zur Herausgabe einer Festschrift zu Ehren von Franz Egle stellten sich, wie bei jeder Publikation dieser Art, zwei Fragen: Wer soll einen Beitrag verfassen? und Welche Themen passen in die Sammlung? Die erste Frage war rasch beantwortet: Selbstverständlich sollten Weggefährten und Kollegen des zu Ehrenden zu Wort kommen. Die Antwort auf die zweite Frage gestaltete sich allerdings nur auf den ersten Blick schwierig. Franz Egle ist Volkswirt – dies ließe ein breites Themenspektrum zu. Wird er allerdings nach seinem Beruf gefragt, so liest sich in den meisten Veröffentlichungen treffend, dass er Arbeitsmarktforscher sei. Der Arbeitsmarkt ist sein Thema und seine Erkenntnisse und Empfehlungen haben nicht nur Studierende beschäftigt. In Theorie und Praxis ist seine Expertise gefragt. Die Beiträge sollten daher einen unmittelbaren Bezug zum Arbeitsmarkt haben.

Trotz dieser Eingrenzung muss die Thematik vielschichtig angegangen werden. So bestehen Märkte aus handelnden Akteuren, wie im Fall des Arbeitsmarktes aus Arbeitnehmern und Arbeitgebern, die unter den Rahmenbedingungen der Politik und des Finanz- und Wirtschaftsmarktes handeln. Der Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage bestimmt sich allerdings auch im Hinblick auf qualitative Aspekte, wie beispielsweise die Qualifikation des Personals oder die Attraktivität von Arbeitgebern und Arbeitsplätzen. Die Akteure wiederum werden durch Mittler und Berater, wie die Arbeitnehmerüberlassung oder die Arbeits- und Personalvermittlung unterstützt. Zu jedem dieser Themenbereiche haben die Autoren daher entsprechende Beiträge verfasst, um das Betätigungsfeld Franz Egles abbilden zu können.

Seit der Deregulierung der Arbeitnehmerüberlassungsbranche im Jahr 2003 steht diese im Fokus der Diskussion um ihre Wirkung auf den Arbeitsmarkt. So wird sie häufig als Instrument zur Flexibilisierung oder zur Integration von Arbeitslosen gepriesen – andererseits werden Lohn- und Beschäftigungsbedingungen heftig diskutiert. Insgesamt ist die Beschäftigung in der Zeitarbeit in den letzten Jahren mit hoher Dynamik gewachsen und der Anteil der hier beschäftigten Arbeitnehmer liegt bei drei Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Mit dem Kapitel „Zeitarbeit in Deutschland – Beschäftigungsmotor oder Gewinnmaximierungsinstrument für Unternehmen“ möchte Joachim Disser einen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion leisten. Daher stehen nicht volks- und sozialpolitische Betrachtungen im Vordergrund, sondern Nutzwirkungen für Unternehmen und Auswirkungen auf die Zeitarbeitnehmer.

Neben der Flexibilisierung des Arbeitskräfteeinsatzes, bei dem die Arbeitnehmerüberlassung eine wichtige Rolle spielt, rückt vor dem Hintergrund bestehender ← 11 | 12 → Fachkräfteengpässe und drohenden Fachkräftemangels die Akquisition und Bindung gut qualifizierten und motivierten Personals in den Fokus der Personalpolitik. Während der Aufbau von Produktmarken bereits hinlänglich untersucht und umgesetzt wird, steckt der Aufbau von Arbeitgebermarken in Deutschland noch in den Kinderschuhen. Die Autoren Thomas A. Martin, Maike Kaffenberger und Andrea Martin wollen diese Thematik mit ihrem Beitrag „Arbeitgebermarken-Management als strategischer Ansatz zur externen Mitarbeitergewinnung und internen Mitarbeiterbindung bei Fachkräftemangel am Arbeitsmarkt“ voranbringen und diese in den Fokus aktueller Strategien des Human Resource Managements stellen.

Der Erhalt qualifizierten Personals steht auch in Heinz-Otto Mezgers Beitrag im Vordergrund. Allerdings unter dem Aspekt des lebenslangen Lernens, der es den Akteuren ermöglicht, auch den Anforderungen einer sich rasch ändernden Wirtschafts- und Arbeitswelt gerecht zu werden. In seinem Beitrag „Lebenslanges Lernen“ beleuchtet er insbesondere die Rahmenbedingungen und die Rolle der Akteure Staat, Wirtschaft und Menschen.

Bei den Bemühungen, qualifiziertes Personal an sich zu binden, ist man mittlerweile auch dazu übergegangen, Personen zu aktivieren, die bisher nicht im Fokus der Personalpolitik standen: Nutzung der stillen Reserve, Einbindung von (Langzeit-)Arbeitslosen, Anwerbung aus dem Ausland und Beteiligung körperlich, geistig und seelisch eingeschränkter Personen. Wollen die Unternehmen aus vielfältigen Quellen akquirieren, müssen sie Unterschiede bei den Beschäftigten im Hinblick auf Herkunft, Einstellungen und Fähigkeiten nicht nur tolerieren, sondern gezielt fördern und das Miteinander ihrer Beschäftigten aktiv ermöglichen. Ein Konzept ist hier das Diversity-Management, dem sich Peter Mudra in seinem Beitrag „Managing Diversity: Menschen machen den Unterschied“ annimmt.

Das Zusammenführen von Arbeit und qualifiziertem Personal ist Aufgabe der Arbeits- und Personalvermittlung. Allerdings gilt das klassische Vermittlungsmodell mit lediglich drei Akteuren auf einem diversifizierten Vermittlungsmarkt als überholt. Christian Scheller zeigt in seinem Beitrag „Voraussetzungen für erfolgreiche Matchingprozesse auf einem diversifizierten Vermittlungsmarkt“, wie unterschiedliche Vermittlungsakteure zusammenarbeiten können, um die Aufgabe Vermittlung erfolgreich zu lösen.

Nicht nur die Rahmenbedingungen des Arbeitsmarktes, seine Akteure und Akquiseformen ändern sich, auch Beschäftigungsverhältnisse sind diesem Wandel unterworfen. Michael Stops und Ulrich Walwei fragen sich in ihrem Beitrag „Was ist eigentlich noch normal? Ein Beitrag zu den Möglichkeiten und Grenzen einer Bewertung von Erwerbsformen.“ zu Recht, ob das sogenannte „Normalarbeitsverhältnis“ noch die Wirklichkeit für die Beschäftigten darstellt und wie ← 12 | 13 → der Wandel hin zu atypischen Arbeits- und Beschäftigungsformen hin zu bewerten ist.

Die Abhängigkeit des Arbeitsmarktes von den Finanzmärkten wurde im Jahr 2007 mit der einsetzenden Finanzkrise deutlich. Hier wurden teilweise sehr polemische Forderungen im Hinblick auf die Regulierung der Banken und der Finanzmärkte eingebracht. Tobias Hagen und Jana Leskov bemühen sich in ihrem Beitrag „Welchen Effekt hat die Finanzmarktregulierung auf die Beschäftigungsentwicklung nach Beginn der Finanzkrise im Jahr 2007? Analysen basierend auf Länder-Querschnittsdaten“ um eine sachliche Betrachtung, indem sie auf Grundlage der Werte des „Finanzreform-Index“ und der Beschäftigungsentwicklung einen Ländervergleich anstellen.

Details

Seiten
146
Jahr
2014
ISBN (PDF)
9783653042924
ISBN (ePUB)
9783653992533
ISBN (MOBI)
9783653992526
ISBN (Hardcover)
9783631647073
DOI
10.3726/978-3-653-04292-4
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2014 (April)
Schlagworte
Arbeitsmarkt Arbeitnehmerüberlassung Fachkräftemangel Aufbau von Arbeitgebermarken Human Resource Management Diversity-Management Beschäftigungsverhältnisse Flexibilisierung des Arbeitskräfteeinsatzes
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2014. 146 S.

Biographische Angaben

Carl-Heinrich Esser (Band-Herausgeber:in)

Die Autorinnen und Autoren sind Weggefährten und Kollegen des Arbeitsmarktforschers Franz Egle, dessen Erkenntnisse und Empfehlungen nicht nur Studierende beschäftigt haben. Nach wie vor ist seine Expertise in Theorie und Praxis gefragt.

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