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Qualitätsentwicklung an Waldorfschulen

Entwicklung und Evaluation eines zertifizierten Verfahrens

von Richard Landl (Autor:in) Jürgen Peters (Autor:in) Alexander Röhler (Autor:in)
©2016 Sammelband 132 Seiten

Zusammenfassung

Die Autoren präsentieren die Resultate einer prozessbegleitenden Evaluation eines Qualitätsverfahrens, das auf der Wahrnehmung konkreter Unterrichtssituationen, deren professioneller Auswertung und intensiver pädagogischer Zusammenarbeit in Kleingruppen beruht. Neben der gesteigerten Selbstreflexion und einer Verbesserung des eigenen Unterrichts erlebten die Lehrer eine deutliche Verbesserung ihrer kollegialen Beziehungen und ihrer Zusammenarbeit. Als stärkendes Element wurde das vertrauensvolle und wertschätzende pädagogische Gespräch zur Unterstützung konkreter Unterrichtssituationen erfahren. Erreicht wurde dieser Erfolg durch ein Verfahren, das mit der Unterstützung externer Lehrer auf die Selbstqualifizierung eines Kollegiums angelegt ist.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhalt
  • Henning Kullak-Ublick - Geleitwort
  • Richard Landl - Vorwort
  • Richard Landl - I. Pädagogische Qualitätsentwicklung
  • 1. Einleitung
  • 2. Qualitätsverständnis
  • 2.1 Standort des Verfahrens
  • 2.2 Input-Output-Orientierung
  • 2.3 Abgrenzung zur Qualitätssicherung
  • 2.4 Qualitätsentwicklung
  • 2.5 Bereiche der Qualitätsarbeit
  • 2.6 Der gute Unterricht
  • 2.7 Zum vorliegenden Qualitätsverfahren
  • 3. Bedeutung von kollegialem Austausch
  • 4. Vorstufe des Qualitätsverfahrens (Mentorenschulung)
  • 5. Entstehungsprozess des Verfahrens (Planung/Modellprojekt)
  • 6. Das Verfahren
  • 6.1 Vorbereitung und Entscheidung / Steuerungsgruppe
  • 6.2 Die drei Elemente des Verfahrens
  • 6.2.1 Die externe Hospitation
  • 6.2.2 Die Arbeit in Intervisionsgruppen
  • 6.2.3 Wechselseitige Hospitationen
  • 6.2.4 Zeitliche Abfolge der einzelnen Elemente
  • 6.3 Besondere Qualitäten des Verfahrens
  • 6.3.1 Verbindlichkeit durch Vertrag
  • 6.3.2 Der Dokumentationsbogen
  • 6.3.3 Fortbildung für die neuen Aufgaben
  • 6.3.4 Intervision als gemeinsames Üben
  • 6.3.5 Neue kollegiale Begegnungen
  • 7. Zertifizierung des Verfahrens
  • 8. Perspektiven zum Umgang mit dem Verfahren
  • 9. Weiterentwicklung des Verfahrens
  • Jürgen Peters - II. Wissenschaftliche Begleitung und Fragebogenerhebung
  • 1. Vorgehen der wissenschaftlichen Begleitung
  • 2. Anlauf des Projekts im ersten Projektjahr
  • 2.1 Die einführenden Fortbildungen
  • 2.2 Die Gruppenbildungen der Intervisionsgruppen
  • 3. Die externen Hospitationen
  • 3.1 Erfahrungen der hospitierten Lehrkräfte mit den externen Hospitationen
  • 3.2 Die externen Hospitationen aus der Perspektive der Hospitierenden
  • 3.3 Die Dokumentationsbögen
  • 3.4 Externe Hospitationen in der Fragebogenerhebung
  • 4. Die internen Hospitationen
  • 5. Die Arbeit der Intervisionsgruppen
  • 6. Die Verzahnung der Projektelemente
  • 7. Beurteilungen zum Gesamtprojekt als Qualitätsverfahren
  • 8. Schlussbetrachtung und Empfehlungen
  • Alexander Röhler - III. Auswertung der offenen Fragen und des Expertengesprächs
  • 1. Beantwortung der offenen Fragen zu Motiven, Erlebnissen, Auswirkungen sowie zu positiven und negativen Aspekten des Projektes
  • 1.1 Persönliche Anliegen und Motive der Teilnahme am Projekt „Pädagogische Qualitätsentwicklung“
  • 1.2 Wichtige Erlebnisse der Teilnehmenden
  • 1.3 Wichtige Auswirkungen des Projekts auf das Schulganze
  • 1.4 Positive und negative Aspekte des Projektes aus Sicht der Teilnehmenden
  • 1.4.1 Positive Aspekte
  • 1.4.2 Negative Aspekte
  • 2. Ergänzende Aspekte aus dem Expertengespräch
  • 3. Zusammenfassung wichtiger Ergebnisse
  • IV. Anhang

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Geleitwort

Mit dem vorliegenden Qualitätsverfahren für Unterricht ist von Lehrern verschiedenster Waldorfschulen in Deutschland ein Instrument geschaffen worden, das unmittelbar auf die Verbesserung der Unterrichtsqualität in jeder einzelnen Schulstunde gerichtet ist. Da die Waldorfschulen Schulen mit einer eigenen pädagogischen Prägung sind, zeigte sich im Zuge der Entwicklung von staatlichen Qualitätsverfahren in den einzelnen Bundesländern die Notwendigkeit, auch ein ganz den eigenen pädagogischen Ansätzen und der eigenen Schulgestalt entsprechendes Verfahren zu entwickeln. Dieses wurde von Anfang an seitens des Bundes der Freien Waldorfschulen unterstützt und ging nach der Pilotphase in dessen Verantwortung und Trägerschaft über.

Der Bund der Freien Waldorfschulen übergibt hiermit sein Qualitätsverfahren einer breiten Öffentlichkeit und erhofft sich davon, dass mit den hier dargestellten Verfahrensschritten viele Schulen fruchtbar umgehen und aus den geschilderten umfangreichen Erfahrungen eigenen Gewinn schöpfen können.

Henning Kullak-Ublick, Dezember 2015

Vorstand des Bundes der Freien Waldorfschulen

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Vorwort

Das hier dargestellte pädagogische Qualitätsverfahren hat zum Ziel, Qualität von Schule direkt an ihrem Entstehungsort zu entwickeln: im konkreten Unterrichtsgeschehen in der Klasse. An diesem Ort der eigentlichen Wertschöpfung schulischer Arbeit, dem lebendigen Prozess zwischen Lehrer1 und Schüler und der Schüler untereinander soll der einzelne Lehrer bei der Verbesserung seines Unterrichts und dessen Weiterentwicklung unterstützt werden. Dabei bilden den Ausgangspunkt seine aktuellen Fähigkeiten – sei es die Situation des Berufsanfängers mit wenig Erfahrung, aber viel Begeisterungsfähigkeit; sei es der erfahrene Lehrer, der immer noch Freude über Entdeckungen an seinen Schülern und seinem Stoff hat; oder sei es der etwas flügellahme, vom Alltagsgeschehen ermattete Lehrer. An welcher Stelle seiner Berufsbiografie ein Lehrer auch immer stehen mag, ist es das Ziel dieses Qualitätsverfahrens, seine eigenen Entwicklungsfelder und eventuell auch Entwicklungsnotwendigkeiten für die Zukunft sichtbar zu machen und ihn zu befähigen, sich gezielt auf den Weg der konkreten Realisierung zu begeben.

Doch wie ist eine solche Impulsierung möglich, ohne einen beständigen äußeren Druck auszuüben? Das dargestellte Qualitätsverfahren beantwortet diese Frage verblüffend einfach: durch intensive kollegiale Zusammenarbeit. Diese umfasst in erster Linie die eigenen Kollegen der Schule, wird aber ergänzt durch erfahrene Lehrer und Mentoren von außen. Wird eine solche Zusammenarbeit gemeinsam gestaltet und stützt sie sich auf ebenso gemeinsam festgelegte Verbindlichkeiten, so lässt sich ein oft noch wenig genutzter – wenn auch durchaus im Grundsatz bekannter – Schatz heben.

Dem vorliegenden Qualitätsverfahren lag die Erkenntnis zu Grunde, dass es bei der Qualitätsfrage von Unterricht nicht in erster Linie um das Feststellen eines momentanen Zustandes geht, sondern dass Unterrichtsqualität stets neu erzeugt werden muss durch eine fortlaufende Weiterentwicklung der Fähigkeiten jedes einzelnen Lehrers. Mit seiner eigenen Entwicklung versetzt dieser sich beständig wieder neu in die Lage, auch bei den Schülern Entwicklungsprozesse anzuregen und lebendig zu erhalten.

Entstanden ist das Verfahren aus dem Bedürfnis von Lehrern, für ihren eigenen Unterricht eine Verbesserung zu erlangen. Somit handelt es sich um eine Arbeit von Lehrern für Lehrer. Dadurch ist unmittelbar ein starker Praxisbezug gegeben, der von vorneherein darauf abzielt, ein Instrument zu schaffen, ← 13 | 14 → das wirksam ist, ohne eine zu starke zusätzliche Belastungen für die Lehrer zu erzeugen: Es soll für die Alltagsarbeit dauerhaft brauchbar sein.

Zunächst waren es Lehrer von Waldorfschulen aus Nordrhein-Westfalen, die mit der Vorarbeit begannen. Doch schon bald entwickelte es sich zu einem bundesweiten Vorhaben.

Eine wesentliche Grundlage bei der Entwicklung des Verfahrens bildete eine zweijährige Pilotphase beginnend im Jahr 2008, an der drei Schulen aus Nordrhein-Westfalen und Hamburg beteiligt waren.

Um dem Anliegen eines für alle Schulen brauchbaren Verfahrens gerecht zu werden, wurde bald deutlich, dass eine prozessbegleitende Evaluation durch eine fundierte wissenschaftliche Aufarbeitung einzelner Elemente, aber auch durch eine qualifizierte Auswertung der Ergebnisse der drei Schulen erforderlich sein würde. Diese Arbeit wurde im Wesentlichen von Prof. Dr. Charlotte Heinritz vom Institut für empirische Sozialforschung der Alanus Hochschule in Alfter bei Bonn geleistet. Es werden im vorliegenden Buch sowohl das Verfahren als auch die Ergebnisse der wissenschaftlichen Evaluation – sowohl quantitativ, als auch qualitativ – ausführlich dargestellt. Diese Auswertung diente zur Weiterentwicklung des Verfahrens, das seit dem Jahre 2011 allen Waldorfschulen – vorerst in Deutschland – zur Verfügung steht. In die vorliegende Verfahrensbeschreibung sind bereits zahlreiche Veränderungen einbezogen worden, die sich aus der Evaluation ergeben haben.

Mit diesem Verfahren ist ein Qualitätsinstrument entwickelt worden, das auch für jede andere Schulart angepasst werden kann. Die dabei zu berücksichtigende je eigene pädagogische Prägung wird vor allem durch die beteiligten Personen gewährleistet, im Speziellen durch die der schulexternen Mentoren.

Richard Landl, Dezember 2015

Details

Seiten
132
Jahr
2016
ISBN (PDF)
9783653064957
ISBN (ePUB)
9783653952339
ISBN (MOBI)
9783653952322
ISBN (Hardcover)
9783631671436
DOI
10.3726/978-3-653-06495-7
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2016 (April)
Schlagworte
Unterrichtshospitation Intervisionsgruppen Kollegiale Unterrichtsbesuche
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2016. 132 S., 15 s/w Abb.

Biographische Angaben

Richard Landl (Autor:in) Jürgen Peters (Autor:in) Alexander Röhler (Autor:in)

Richard Landl ist Pädagoge, Dozent für Waldorfpädagogik und Präsident des European Council for Steiner Waldorf Education. Jürgen Peters ist Pädagoge, Mathematiker und Lehrkraft für besondere Aufgaben am Fachbereich Bildungswissenschaft der Alanus Hochschule Alfter bei Bonn. Alexander Röhler ist Diplomsoziologe und Individualpsychologischer Berater. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Bildungswissenschaft der Alanus Hochschule Alfter bei Bonn.

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