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Spuren der Moralischen Presse im Erzählwerk von Antonio Piazza

von Alexandra Fuchs (Autor:in)
©2016 Dissertation 286 Seiten

Zusammenfassung

Antonio Piazza verfasste sein Erzählwerk in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die Kommunikationsstrategien der weit verbreiteten Moralischen Periodika waren ihm aus seiner eigenen journalistischen Tätigkeit geläufig. Wie sehr die Moralblätter für den italienischen Roman der Aufklärung richtungweisend waren, signalisieren zahlreiche für die Zeitschriften unverkennbare Elemente, die auch im Erzählwerk Piazzas auftreten. Der Fokus der Untersuchung liegt auf der Herausarbeitung der literarischen Merkmale der Moralischen Periodika, die sich im Erzählwerk festmachen lassen. Auf dieser Basis erörtert die Autorin, inwieweit sich die modifizierte Inszenierung von Kommunikation in den narrativen Langformen auf den ephemeren Stil der Moralpresse zurückführen lässt.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhaltsverzeichnis
  • Einleitung
  • 1 Kontext und Gattung der Moralischen Periodika und des Romans
  • 1.1 Die Literatur in der protestantischen Ethik Englands
  • 1.2 Die Literatur in der katholischen Ethik Englands und Venedigs
  • 1.3 Die Moralischen Periodika
  • 1.3.1 Die fiktive Verfasserinstanz
  • 1.3.2 Vielstimmigkeit, Dialogizität und Dialog
  • 1.3.3 Die Leseranrede
  • 1.3.4 Leserbriefe
  • 1.3.5 Metatextuelle Elemente
  • 1.3.6 Das Erzählen
  • 1.3.7 Motti
  • 1.4 Die Moralischen Periodika in Italien
  • 1.5 Der Roman in der italienischen Aufklärung
  • 1.6 Der Autor Antonio Piazza
  • 2 Analyse des Erzählwerks
  • 2.1 Das Verfasser-Ich
  • 2.1.1 Der Ich-Erzähler
  • 2.1.2 Der Er-Erzähler
  • 2.2 Paratext, Metatext, Autopoetik und Reflexion
  • 2.2.1 Die Romantitel
  • 2.2.2 Paratexte
  • 2.2.3 Die metapoematische Ebene
  • 2.3 Das Verhältnis zur Leserschaft und der moralphilosophische Hintergrund
  • 2.3.1 Vernunft
  • 2.3.2 Tugend
  • 2.3.3 Die Belehrung der
  • 2.3.4 Unvernünftige Liebe
  • 2.3.5 Glück vs. Reichtum
  • 2.3.6 Gesellschaftliches Pflichtbewusstsein
  • 2.3.7 Freundschaft
  • 2.4 Figurendarstellung
  • 2.4.1 Statische Figurenmodelle
  • 2.4.2 Der verliebte Alte
  • 2.4.3 Der Betrüger
  • 2.4.4 Der Wohltäter
  • 2.4.5 Der Einsiedler
  • 2.4.6 Il Nobile immaginario
  • 2.4.7 Unpersönliches Figureninventar
  • 2.4.8 Wandelbare Figuren
  • 2.4.8.1 Giulietta
  • 2.4.8.2 Eugenia
  • 2.4.8.3 Conte d’Arpes
  • 2.5 Das Erzählen
  • 2.5.1 Identitätsstiftendes Erzählen
  • 2.5.2 Moralische Erkenntnis
  • 2.5.3 Erzählende Figurenrede und Redesituationen
  • 2.6 Dialog
  • 2.6.1 Einfache Rede und Gegenrede
  • 2.6.2 Der dramatische Dialog
  • 2.6.3 Der monologisierende Dialog
  • 2.6.4 Szenisches und diegetisches Erzählen
  • 2.6.5 Immanent-dialogisches Erzählen
  • 2.7 Mikroerzählungen und Episoden
  • 2.7.1 Episodisches Erzählen
  • 2.7.2 Mikroerzählungen
  • 2.8 Spuren des Briefs im Aufklärungsroman
  • 2.8.1 Leserbriefe
  • 2.8.2 Inhalte zwischen Fiktum und Faktum
  • 2.8.3 Der strukturelle Aufbau
  • 2.9 Der Essay
  • 2.10 Motti
  • 2.10.1 Die formale Einbindung
  • 2.10.2 Inhaltliche Informationen
  • 2.11 Zeitstrukturen
  • 2.11.1 Erzählzeit
  • 2.11.2 Die Zeit der Diegese
  • 2.12 Der Raum
  • 2.12.1 Die Einbeziehung zeithistorischen Geschehens
  • 2.12.2 Fiktive Erzählung. vs. Wirklichkeitsbericht
  • 2.12.3 Kultur- und Naturlandschaft
  • 2.12.4 Reise durch den Raum
  • 2.12.5 Der geschlossene Raum
  • 2.12.6 Venedig
  • 3 Digitale Editionen
  • 3.1 XML und TEI als Mittel zur Textauszeichnung
  • 3.2 Das Digitale Repository
  • 3.3 Die Präsentation im Onlineportal
  • 3.4 Die Aneignung des Spectator im Erzählwerk
  • Zusammenfassung
  • Anhang
  • Bibliographie

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Einleitung

Als zu Beginn des 18. Jahrhunderts in England von Joseph Addison und Richard Steele der Tatler und The Spectator im Ambiente der protestantischen Ethik herausgegeben werden, ist damit der Beginn einer langen Reihe eines neuen Zeitschriftentyps, der „Moralische Periodika“, im Bereich des Journalismus eingeleitet, der sich bald mittels Übersetzungen über ganz Europa ausbreitet und ebenso in Italien zum Erfolgsmodell heranwächst, wenn auch unterschiedliche Rezeptionsbedingungen mitunter markante nationale Ausprägungen bedingen. Die Entstehung der Moralischen Periodika ist eng mit dem sozialen Paradigmenwechsel und der Entwicklung einer wirtschafttreibenden stadtbürgerlichen Gesellschaft verbunden. Die Entdeckung und Thematisierung des subjektiven Ichs, das bereits in der Renaissance eine wichtige Stellung einnimmt,1 führt in der Literatur des 18. Jahrhunderts zur Ausgestaltung eines Ichs, das der wirtschaftsorientierten Stadtgesellschaft entspringt und sich im alltäglichen Leben zu situieren sucht.

Veränderte Lektüregewohnheiten und neue Formen von gesellschaftlicher Kommunikation gehen Hand in Hand und fordern ein modernes säkularisiertes Orientierungsmodell, wodurch das literarische Schreiben im 18. Jahrhundert eine neue, identitätsstiftende Funktion erhält. Als Vermittlerin von Kommunikation dient die Literatur der Selbstvergewisserung. Das erklärte Ziel der Moralblätter ist es, durch gesellige Unterhaltung insbesondere die handeltreibenden Stadtbewohner auf dialogischem Wege zu Moral und Sittlichkeit zu erziehen. Insofern dienen die Moralischen Periodika als Indikator des venezianischen Diskurssystems der Aufklärung.

Die essayistisch-narrative Anlage der Moralischen Periodika als journalistisches Unternehmen verweist auf die Selbstorganisation des Literatursystems sowie dessen funktionale Ausdifferenzierung. Ihre hybride Anlage zeichnet sich vor allem durch die geschickte Mischung von Moral und Fiktion aus. Damit liefern sie einen wichtigen Impuls für die Entwicklung des modernen Romans, den bereits Martens erkannt hat:

Die Moralischen Wochenschriften haben […] nicht allein seit etwa 1745 durch Lob und Empfehlung dem Roman zu neuen Lesern verholfen, sie haben auch indirekt, durch ihr eigenes schriftstellerisches Verfahren, dem Roman vorgearbeitet, und zwar von Anfang ← 9 | 10 → an und in mannigfaltiger Form. Die Fäden, die von der Schilderungsweise, von Stoffen und Motiven, Figuren und Exempeln der Moralischen Wochenschriften zur Stoff- und Formenwelt des Romans der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gehen, sind ungezählt.2

Martens wähnt, dass gerade hierin das Hauptaugenmerk der zukünftigen Forschung liegen wird. Dieser Einfluss der Moralblätter auf das Literatursystem im Allgemeinen und den Entstehungsprozess des Romans im Zeitalter der Aufklärung im Besonderen wird in der Sekundärliteratur oft erwähnt, bislang jedoch nicht weiter ausgeführt bzw. konkretisiert. Die Entwicklung der literarisch motivierten Erzählstrategien in den Zeitschriften orientiert sich an der öffentlichen Kommunikation und akzeleriert wiederum deren Aufnahme in literarisch verschriftlichter Form in die Erzählliteratur.

In der vorliegenden Arbeit wird am Beispiel von Antonio Piazzas Erzählwerk erläutert, wie die strukturelle Anlage der moralischen Presse auf den Entwicklungsprozess des modernen Romans wirken konnte. Darüber hinaus sollte das Werk von Piazza nicht unabhängig von den Veränderungen im literarischen System betrachtet werden, die neue Aufgabenbereiche für die Schriftsteller bedingen, denen sich auch Piazza stellen muss. Nicht mehr abhängig von einem Mäzen, sondern von ihrem Lesepublikum, ändern sich die Rahmenbedingungen für Form und Inhalt literarischer Werke. Den Herausgebern der Moralblätter ist es mit Geschick gelungen, ihre Werke an diese Veränderungen anzupassen, womit sie eine geeignete Vorlage liefern, auf die Piazza für die erfolgreiche Gestaltung seiner narrativen Langtexte gekonnt zurückgreift.

Antonio Piazza verfasst sein Erzählwerk in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, nachdem die heute noch berühmten venezianischen Moralischen Periodika bereits erschienen sind. Seine eigene Zeitschrift, die Gazzetta urbana veneta, publiziert er von 1787 bis 1798.3 Die Kommunikationsstrategien der Moralischen Periodika sind ihm ebenso bekannt wie die französische aufklärerische Romanliteratur aus seiner Übersetzertätigkeit. Wie sehr die Moralischen Periodika für den italienischen Roman der Aufklärung richtungweisend waren, signalisieren zahlreiche für die Zeitschriften unverkennbare Elemente, die auch im Erzählwerk Piazzas nachvollzogen werden können. Damit kann die enge Verknüpfung zwischen den Moralblättern und der Entwicklung des modernen Romans illustriert werden. ← 10 | 11 →

Antonio Piazza zählt zu den Literaturschaffenden, die ihre Werke vorrangig in der modernen Gattung Roman verfassen. Sein Interesse für die aufklärerische Axiologie seiner Zeit äußert sich vornehmlich in philosophischen Erörterungen, die er in sein Erzählwerk strategisch integriert, um dieses, entsprechend dem Utilitarismusgedanken, der auch in das Literatursystem Einzug hält, zu einem Werkzeug der Aufklärung zu machen. Piazza beschreibt Figuren und Handlungen, die sich an den Vorlagen, die die Moralpresse liefert, zu orientieren scheinen und seinen Leser dazu anregen, sich im Roman wiederzufinden. Der zunächst beobachtende Leser bleibt nicht außenstehender Beobachter, sondern verfolgt die Handlung und fühlt mit den Figuren mit, um in einer anschließenden Selbstreflexion zu den geforderten moralsittlichen Erkenntnissen zu gelangen. Die funktionale Ausrichtung seiner literarischer Werke fordert zahlreiche narrative Strategien, für die die moralische Presse Modelle anbietet.

Eine umfassende Analyse des Erzählwerks von Piazza lässt die Einflüsse der periodischen Presse, die in ihrer Anlage eng mit dem literarischen Schreiben verknüpft ist, sichtbar werden und trägt dazu bei, den bisher in den Literaturgeschichten noch weitgehend ausgesparten Entwicklungsprozess des italienischen Romans im 18. Jahrhundert zu beschreiben. Neben Pietro Chiari, der vor allem aufgrund des Literaturstreits mit Carlo Goldoni eine gewissen Popularität erlangt hat, wird Piazza als Romanschriftsteller in den Literaturgeschichten zwar erwähnt, aber nicht diskutiert.4 Die vorliegende Analyse soll dazu beitragen, den italienischen Roman der Aufklärung innerhalb des Literatursystems genauer zu verorten und zu positionieren.

Zur Klärung der Zusammenhänge zwischen dem Zeitschriftenwesen und der Entstehung des Romans erscheint es notwendig, in einem ersten Schritt die Genese der Moralischen Periodika im Allgemeinen und die nationale Ausprägung von italienischen Moralblättern im Besonderen zu erläutern (Wolfgang Martens, Fritz Rau, Rosa Maria Colombo et al.), und die in den Zeitschriften enthaltenen Erzählelemente zu beschreiben. Die strukturelle Anlage der Zeitschriften dient als Ausgangsbasis und als Vorlage für eine vergleichende Analyse der kommunikativen Strategien in der Erzählliteratur von Piazza. Weiters wird ein Abriss über die wichtigsten Forschungsbeiträge zum italienischen Roman der Aufklärung, beginnend mit frühen Arbeiten (Maria Luisa Astaldi), Fachlexika (Giuseppe Petronio, Alberto Asor Rosa) bis hin zu Untersuchungen aus jüngster Zeit (Luca Clerici, Valeria T. A. Tavazzi und Aldo Maria Morace) gegeben. Forschungsarbeiten zum ← 11 | 12 → italienischen Roman im 18. Jahrhundert stellen Ausnahmen dar und weisen generell eine andere Schwerpunktsetzung auf als in unseren Untersuchungen. Autoren wie Pietro Chiari und Antonio Piazza werden auch in umfangreichen Literaturgeschichten vorrangig als Journalisten wahrgenommen, weswegen noch heute als Italiens erster (Brief-)Roman Le ultime Lettere di Jacopo Ortis (1802)5 von Ugo Foscolo angeführt wird und die Entwicklung des Romans bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts weitgehend ausgeblendet bleibt.

Am Beispiel von Antonio Piazzas Erzählwerk wird veranschaulicht, wie der Entstehungsprozess des modernen Romans im Zusammenspiel mit den Moralischen Periodika vonstatten ging. Die strukturelle Analyse des literarischen Werks konzentriert sich darauf, die für die Zeitschriften beschriebenen Elemente des Erzählens in den Texten von Piazza aufzuspüren und zu beschreiben. Besonderes Augenmerk wird auf die Formen, Mechanismen und Kommunikationsstrategien gelegt, die in den narrativen Langformen wirksam werden. Den Untersuchungen liegen zwei Textgattungen zugrunde, die Moralische Periodika und italienische Romane, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verfasst wurden. Dazu gesellen sich vereinzelt kürzere Erzähltexte, die für die Beschreibung der Aufklärungsprosa nicht unbeachtet bleiben sollen.6 Die Paradoxie der Moderne lässt sich anhand der Redeweise des fiktiven Zeitschriftenverfassers veranschaulichen, ← 12 | 13 → die eng verknüpft zu sein scheint mit der Narration im Roman des 18. Jahrhunderts.7 Zur Grundausstattung der Moralischen Periodika gehört eine fiktive Verfasserinstanz, die in metatextuellen Äußerungen die Textgenese erläutert, sich in Leseranreden an ihr Publikum wendet und didaktisch-kommentierend den Text begleitet. Ein dominantes Verfasser-Ich lässt sich auch in Piazzas Erzählwerk beobachten. Die Motive des Schreibens werden zumeist im Texteinstieg dargelegt und der Schreibprozess sowie Kommentare zu Geschehnissen begleitend in den Text eingearbeitet. Metatextuelle Äußerungen und autopoetische Reflexionen werden keiner marginalen Position zugewiesen, sondern sind ein integraler Bestandteil des Erzähltextes. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass das Verhältnis zwischen der Leserschaft und der Verfasserinstanz während der gesamten Lektüre präsent bleibt und die moralische Botschaft zu den Themen Tugend, Freundschaft, gesellschaftliches Pflichtbewusstsein usw. erfolgreich transportiert wird. Zum Untersuchungsgegenstand gehören auch die Figurendarstellungen. Die in den Zeitschriften mitunter noch stark typisierten Porträts, die zur Veranschaulichung eines pointierten Exemplums dienten, finden in den narrativen Langformen die Möglichkeit zur Weiterentwicklung. An dieser Stelle ist vor allem von Interesse, welche Typen in das Erzählwerk aufgenommen, welche Figuren psychologisch mehrdimensional dargestellt und welche Eigenschaften hervorgehoben wurden. Der Erzählvorgang wurde hinsichtlich des identitätsstiftenden Charakters, der erzählenden Figurenrede und der Redesituationen untersucht. Der in den Moralischen Periodika gerne verwendete Dialog als Darstellungsform findet auch in das Erzählwerk von Piazza Eingang. Hier können partikulare Ausformungen, wie die einfache Rede und Gegenrede oder das immanent-dialogische Erzählen, die in den Zeitschriften erprobt wurden, beschrieben werden. Hervorzuheben sind weiters die Mikroerzählungen der Moralblätter, die in ein episodisches Erzählen umgewandelt wurden. Einen besonderen Stellenwert in den Moralischen Periodika genießt der Leserbrief. Eingefügte, formal vom Erzähltext abgehobene Briefe sind im Werk von Antonio Piazza selten zu finden. Dennoch lässt sich der strukturelle Aufbau des Briefes an der Kapitelgestaltung beobachten. Ebenso gehören die Motti zu den beliebten Gestaltungsmittel der Moralblätter. Für die narrativen Langtexte scheinen sie auf den ersten Blick keine hervorzuhebende Bedeutung zu haben. Bei näherem Hinsehen lässt sich allerdings feststellen, dass auch sie in modifizierter Form in das Erzählwerk eingegangen sind. Beschreibungen der Zeitstrukturen und des Raumes schließen den Vergleich der strukturellen Anlage der Moralblätter und des Erzählwerks ab. ← 13 | 14 →

Im letzten Abschnitt zu den Digitalen Editionen wird erläutert, wie die herausgearbeiteten strukturellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede graphisch sichtbar gemacht und in ein Digitales Repository aufgenommen werden können. In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Informationsmodellierung (Austrian Centre for Digital Humanities)8 wurden im Rahmen des auf mehrere Jahre angelegten FWF-Projekts „Die Rezeption der ‘Spectators’ in der Romania: Spanien“ in einem Digitalen Repository – Geisteswissenschaftliches Asset Management System (GAMS)9 – zunächst zahlreiche spanische Texte elektronisch erfasst und kategorisiert. Das weitere FWF-Projekt „Formen der Aneignung des ‘Spectators’ in der Romania: Die italienischen Zeitschriften“ forciert eine Erweiterung des italienischen Textmaterials. Französischsprachige Texte werden im Folgenden im Rahmen des FWF-Projekts „Formen der Aneignung des Spectators in der Romania: Die französischen Zeitschriften“ in das Repository aufgenommen.

Die Kategorisierung der Zeitschriften in narrative Darstellungsebenen und Erzählformen liefert die Basis für die Überlegung, das angewandte System auf das Erzählwerk von Piazza zu übertragen, um die formalen Ähnlichkeiten und Divergenzen auch graphisch sichtbar werden zu lassen. Dazu wurden ausgewählte Textausschnitte nach dem etablierten Modell kategorisiert und in Graphiken dargestellt, um vorzustellen, wie eine Einbindung des Erzählwerks in das Digitale Repository aussehen und eine Erweiterung der digitalen Editionen umgesetzt werden könnte.


1 Vgl. Benvenuto Cellini: La Vita di Benvenuto Cellini. Scritta da lui medesimo ridotta alla originale del codice Laurenziano. Hg. von Giuseppe Campori. Milano: Sonzogno 1874 [1557–1566].

2 Wolfgang Martens: Die Botschaft der Tugend. Die Aufklärung im Spiegel der deutschen Moralischen Wochenschriften. Stuttgart: Metzler 1968, S. 519.

3 Antonio Piazza: Gazzetta urbana veneta. Venezia: Zerletti [2.6.]1787–[30.6.]1798.

4 Vgl. z.B. Kapitel V – „L’età dell’illuminismo“ in Giuseppe Petronio: L’attività letteraria in Italia. Palermo: Palumbo 1988, S. 387–462.

5 Ugo Foscolo: Ultime Lettere di Iacopo Ortis. Milano: Mondadori 2002.

6 Zum untersuchten Textkorpus von Antonio Piazza gehören folgende Werke: L’italiano fortunato, ossia Memorie del sig. R. Z. scritte da lui medesimo (1764), La Turca in cimento o sia l’avventure di Zelmira scritte da lei medesima (1765), L’amante disgraziato o sia Le avventure del conte E. H. R. (1765), La moglie senza marito ovvero memorie d’una dama italiana scritte da Lei medesima (1766), La storia del Conte d’Arpes scritta da lui medesimo (1768), I zingani, storiella piacevole, ovvero avvenimenti di Corradino e Celino (1769), L’Ebrea storia galante scritta da lei medesima (1769), L’amico tradito ossia Memorie d’un mercante italiano (1769), L’impresario in rovina ovvero gli intempestivi amori di Patagiro (1770), Giulietta ovvero il seguito dell’Impresario in rovina (1771), La pazza per amore ovvero la conchiusione dell’Impresario in rovina e della Giulietta (1771), Il nobile immaginario, storia che può istruire e piacere (1771), Eugenia ossia il momento fatale (1772), La burrasca che guida al porto ovvero gli avvenimenti di Filippo N. … figlio naturale d’Eugenia (1772), L’amor tra l’armi ovvero la storia militare e amorosa d’Aspasia e di Radamisto (1773), Il Teatro ovvero fatti di una Veneziana che lo fanno conoscere (1777–78), La moglie senza marito ovvero Memorie d’una dama italiana scritte da lei medesima (1783), La virtuosa ovvero la cantatrice fiamminga (1783), Il romito o sia Celino ravveduto in seguito delli Zingani (1784), La Persiana in Italia ovvero Memorie di Fatima Schiras scritte da lei medesima (1799), Il solitario nel suo ritiro ovvero le avventure di un giorno (1800), Gazzetta urbana veneta (1787–1798).

7 Vgl. Martens: Die Botschaft der Tugend, S. 519.

8 http://informationsmodellierung.uni-graz.at.

Details

Seiten
286
Jahr
2016
ISBN (ePUB)
9783631695098
ISBN (PDF)
9783653069976
ISBN (MOBI)
9783631695104
ISBN (Hardcover)
9783631678626
DOI
10.3726/978-3-653-06997-6
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2016 (Oktober)
Erschienen
Frankfurt am Main, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, Warszawa, 2016. 286 S.

Biographische Angaben

Alexandra Fuchs (Autor:in)

Alexandra Fuchs studierte Romanistik an der Universität Graz und promovierte in italienischer Literaturwissenschaft. Ihre Forschungsinteressen reichen vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert, wobei ihr Fokus auf dem Aufklärungszeitalter liegt.

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