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Formelle Disziplinierung im Jugendstrafvollzug

von Joachim Walter (Autor:in)
©1998 Dissertation XIV, 306 Seiten

Zusammenfassung

Obwohl formelle Disziplinierungen im Alltag des Jugendstrafvollzugs von großer Bedeutung sind, hat sich die Rechtstatsachenforschung damit noch kaum beschäftigt. Diese Studie zeigt enorme Unterschiede in der Disziplinarpraxis der Jugendstrafanstalten auf: Es läßt sich deutlich ein eher punitiver und ein eher liberaler Sanktionierungsstil unterscheiden. Insgesamt müssen Intensität und Extensität formeller Disziplinierung im Jugendstrafvollzug als äußerst problematisch angesehen werden, zumal eine rigide Disziplinarpraxis positive Wirkungen weder auf die Ordnung in der Anstalt noch auf spätere Legalbewährung zu haben scheint. Als Konsequenz wird gefordert, daß Erziehung im Jugendstrafvollzug nicht vorwiegend durch Disziplinierung, sondern durch Angebot, Hilfe und Vorbild erfolgen soll. Negative Sanktionen sollen zurückgedrängt und durch positive Sanktionen wie Vollzugslockerungen entbehrlich gemacht werden. Letztlich wird eine Minimierung formeller Disziplinierung im Jugendstrafvollzug angestrebt.

Details

Seiten
XIV, 306
Jahr
1998
ISBN (Paperback)
9783631324813
Sprache
Deutsch
Erschienen
Frankfurt/M., Berlin, Bern, New York, Paris, Wien, 1998. XIV, 306 S., zahlr. Abb.

Biographische Angaben

Joachim Walter (Autor:in)

Der Autor: Joachim Walter, geboren 1944, studierte von 1965 bis 1970 Rechtswissenschaften an der Universität Heidelberg. 1. Juristisches Staatsexamen 1970; 2. Juristisches Staatsexamen 1973. Nach Tätigkeit in verschiedenen Vollzugsanstalten und als Staatsanwalt seit 1989 Leiter einer großen Jugendstrafanstalt. Im Nebenamt Dozent an der Strafvollzugsschule Baden-Württemberg und Lehrbeauftragter am Erziehungswissenschaftlichen Institut der Universität Heidelberg.

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Titel: Formelle Disziplinierung im Jugendstrafvollzug