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Autorschaft und Geschlechterrolle

Möglichkeiten weiblichen Literatentums im Mittelalter

von Claudia Spanily (Autor:in)
©2002 Dissertation 420 Seiten

Zusammenfassung

Daß Frauen im Mittelalter literarisch hervortraten, gilt als eine Ausnahmeerscheinung, denn die Literaturproduktion war eine Domäne der Männer. Nicht zuletzt die herrschenden Vorstellungen von der weiblichen Schwäche in intellektueller und auch moralischer Hinsicht wirkten sich als gravierende Benachteiligung aus. Dennoch ist die Zahl der schreibenden Frauen überraschend hoch. Die vorliegende Arbeit hat für eine repräsentative Auswahl von lateinischen wie volkssprachigen Autorinnen (8.-16. Jh.) Aussagen, in denen Frauen ihre Schreibtätigkeit rechtfertigen, gesammelt, historisch und literarisch in den jeweiligen Kontexten analysiert und bewertet. Ein umfangreicher systematischer Teil stellt die entscheidenden Elemente ihrer Rechtfertigungsstrategien zu einer ‘Topik’ weiblicher Schreiblegitimation zusammen. Dabei wird deutlich, daß es den Frauen gelang, ihre sozial determinierten geschlechtsspezifischen Defizite zu kompensieren, indem sie das christliche Paradox von der Stärke des Schwachen und der Weisheit des Ungelehrten bewußt für sich in Anspruch nahmen.

Details

Seiten
420
Jahr
2002
ISBN (Paperback)
9783631399514
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gender Frauenbilder Autoren
Erschienen
Frankfurt/M., Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2002. 420 S.

Biographische Angaben

Claudia Spanily (Autor:in)

Die Autorin: Claudia Spanily studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Germanistik und Pädagogik an der Universität-Gesamthochschule Wuppertal und an der Universität Bielefeld. Nach der Promotion 1998 erhielt sie ein Postdoktoranden-Stipendium im Graduiertenkolleg ‘Schriftkultur und Gesellschaft im Mittelalter’ der Universität Münster. Seit 1999 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt ‘Theatralische und soziale Kommunikation: Funktionen des städtischen und höfischen Spiels in Spätmittelalter und früher Neuzeit’ des Sonderforschungsbereichs 496 ‘Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche Wertesysteme vom Mittelalter bis zur Französischen Revolution’ an der Universität Münster.

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Titel: Autorschaft und Geschlechterrolle